Blog

  • LORSCH

    LORSCH

    Egal woher man kommt, ob aus Darmstadt, ob aus den Bergen, und ob aus Mannheim, Lorsch bleibt Lorsch, weil Lorsch ganz einfach Lorsch ist. Kommt der Radler aus MA, trifft er, wenn er die Augen offen hält, auf das Viernheimer Jägerhaus, das es seit vielen Jahren leider nicht mehr gibt!

    Da radelt man nicht mehr lange und befindet sich bereits an der Stadtgrenze zu Lorsch:

    Lorsch kann man sich gerne von vorne ansehen:

    Lorsch funktioniert gleichwohl ebenso von hinten:

    Im Umfeld des renaturierten Bachlaufs Weschnitz, der Lorsch dominiert, beginnt die Vergangenheit aufs Neu:

    Auch zur Geschichte ist es nicht weit: siehe www!

    Freihand durch einen Hessenteil: da kommt Freude auf!

  • Der Käfertaler Wald

    Das ist ein Wald für Hartgesottene, jedoch kein Urwald: eher Wirtschaftswald. Es geht für Freizeitnutznießer gut los am Karlstern, mit dem Käfertaler Wald hat der Vergnügungsort allerdings nur am sprichwörtlichen Waldrand zu tun: Spielplätze, Ruhezonen, Wildgehege … Ein Platz eben zum Erholen.

    In den teilweise dschungelartigen Forst gerät man als Fahrradfahrer über die Alte Mannheimer Poststrasse, ein möglicher Weg. Ein weiterer von Mannheim Zentrum aus mit der Linie 1 nach Schönau. Nach etwa einem Kilometer geht’s ab in den Wald; zum Weinheimer Weg, Verbindungsweg zur Alten Mannheimer Poststrasse.

    Zu den Hartgesottenen gehören für mich die Spezialisten für Pilze. Sie wissen genau wann sie herüberkommen müssen aus der Pfalz. Und sie werden reichlich für ihre sich beugende Suche entschädigt:

    Als Wirtschaftswald ist der Käfertaler Wald nicht zu unterschätzen. Einschlag und Aufforstung gehen Hand in Hand. Problem ist die Abfuhr der Hölzer, es bleibt Vieles liegen.

    Spannend wird es, sobald der Radler die ausgewiesenen Forstwege verläßt. Dann kann schon mal eine im Dickicht gelegene Tränke für Wildtiere in den Fotoblick geraten: und die dazugehörende Fotofalle:

    Zurzeit grassiert im Wald – und nicht nur dort – die Afrikanische Schweinepest, die ist für Besucher äußerst hinderlich, da viele Wege aus Sicherheitsgründen gesperrt sind:

  • Emma: die Fähre mit den Grundketten

    Neue Bilder, 14.07.24:

    Mannheim⇒Friesenheimer Insel⇒Grundkettenfähre Emma

    FÄHRZEITEN ALTRHEINFÄHRE Stand 18.04.2021

    01. April – 30. September vom 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr, montags Ruhetag

    Ein paar fototechnische Ergänzungen vom 26.04.2015: Sie verkehrt wieder, die Emma, zwischen Sandhofen + Friesenheimer Insel!

    Mannheim, 08.06.2014

    Es ist genau eine Woche her, dass wir auf dem Heimweg von der Friesenheimer Insel eine überaus angenehme Überraschung erlebten. Wir konnten nach Mannheim – Sandhofen übersetzen.

    Matthias Plath (li.) und der Fährmann Werner Reuters beim Informationsaustausch
    Matthias Plath (li.) und der Fährmann Werner Reuters beim Informationsaustausch

    Das Kulturgut Emma (über 100 Jahre) und ihr Fährmann brachten uns sicher zum anderen Gestade. Der Altrhein verbindet Rhein, Industriehafen, Bonadieshafen, Kaiser-Wilhelm-Becken mit dem Neckar und man findet sich kurz nach der Kammerschleuse an der Neckarspitze wieder. Wenn man so will: ein ewiger wasserreicher Kreisverkehr.

    ›Die Grundkettenfähre wird durch Werner Reuters von der Sportboot-Zentrum Lampertheim GmbH im Auftrag der Stadt Mannheim betrieben‹ (Siehe binnenschifferforum.de). Wir hatten uns während der Überfahrt einiges erzählen lassen und Fotos machen durften wir auch. Herr Reuters ist schon lange im Geschäft und von seiner Arbeit richtig angetan. Da können wir ihm nur viel Glück wünschen und viele Nutzer der Fähre, damit sich der Betrieb auszahlt. Er läuft eh nur zwischen Mai und Oktober; ein ganzjähriges Angebot verspricht keine Rentabilität, weshalb der Eigentümer – die Stadt Mannheim – die warme Jahreszeit bevorzugt. Das nutzbare Areal der Fähre ist für ihren Einsatzort als ausreichend zu bezeichnen, sie verbindet gewiss keine ‚Rennstrecken‘, wie zum Beispiel die Fähre bei Neckarhausen/Ladenburg über den Neckar oder die Rheinverbindung bei Neuburgweier, südlich von Karlsruhe.

    DSC09020 - Arbeitskopie 2

    Wichtig, ja sogar von grösster Wichtigkeit, sind Hinweise, im Falle der EMMA: Die Rettung Ertrinkender. Mein Gott, wer wird in den stillen Gewässern des Alten Rheins schon sein Leben lassen wollen. Man meint, es sei an alles gedacht. Bis dann doch einer am harten Gestein der Uferbefestigung zerschellt. Sich den Schädel einschlägt. Das Hirn hervorquillt, die Seele verhaucht, Bestattung im Altrhein, Asche.

    Wie vor Tagen am Verbindungskanal nahe der Teufelsbrücke.

    Es erhebt sich im Verhältnis zum Anlass ein übermäßig großes Geschrei, lautstarkes Protestieren, die Presse überschlägt sich. Und keiner, fast keiner kommt zur Beerdigung. Vielleicht war es Mord. Tatort übernehmen sie.

    DIE FÄHRE:

    2014_06_0110_34_475356 - Arbeitskopie 2
    2014_06_0110_33_275348
    DSC09011
    DSC09021
    2014_06_0110_31_475342
    DSC09016

    Noch einmal der Fährmann:

    Es gibt Fährleute, die sich in der Historie verewigt haben, da ist der Hades nicht weit...
    Es gibt Fährleute, die sich in der Historie verewigt haben, da ist der Hades nicht weit…

    Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Franz Bellmann, H7, 24, 68159 Mannheim

  • Von Pferden und anderen Geschöpfen

    Teil eins: Pferde/Gäule/Esel/usw.

    Das Ganze eine Auswahl aus unseren Fotoalben aus den Zehner- und Zwanzigerjahren unseren Jahrhunderts:

    Teil zwei: Eine Sondernummer – Kühe/Hühner/Gämse/usw.

    Teil drei: HUNDE

    Teil vier: Katzen

    Teil fünf: Schwäne/Enten/Truthähne

    Teil sechs: Tauben/Möwen/Raubvögel

    Teil sieben: Störche/Reiher

    Teil acht: Bienen

    Teil neun: Ein paar Exoten (!)

  • KULTURFENSTER Mannheim, 2003: das kunstschwangere KIOSK

    KULTURFENSTER Mannheim, 2003: das kunstschwangere KIOSK

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Kultur regional, Montag, 28. Juli 2003, Nr. 171, Seite 21, Text + Bild: Manfred Rinderspacher

    „F.B. im Stadthaus: Sein Atelier gewechselt hat derzeit – zumindest bis September – der in Mannheim und Edingen arbeitende Künstler.“

    DIE RHEINPFALZ, Kultur regional, Montag, 11. August 2003, Nr. 184, Seite ?, Bericht (marx), Foto: Kunz

    „Wiederkehrende Prominente ohne Botschaft: Das ‚Kulturfenster‘ im Mannheimer Stadthaus N 1 ist vorübergehend F.B.’s Atelier.“ … Geht man im Mannheimer Stadthaus N 1 die Treppe hoch, stößt man auf eine ART KIOSK.“

    Zwischenzeitlicher persönlicher Aufruf: Liebe Kunstinteressierte, liebe Kunstkennerinnen und -kenner, wenn Sie möchten dass das KUNST-KIOSK Ihnen mit Tat und Wandel erhalten bleiben soll, zum Beispiel bis 31.12.2003, dann tragen Sie sich bitte in die Adressenliste ein, danke.

    Ergebnis: 117 Personen schien das wichtig zu sein!

    Kulturhistorischer Wettbewerb mit sechs Fragen an das verehrte Publikum, wer mir sagen kann:

    1.) Von wem stammt das mit dem roten Punkt gekennzeichnete Bild im Original (das Ur-Bild)? 2.) In welchem Jahr wurde es gemalt? 3.) Wie ist das Format des Originals? 4.) Mit welchen Materialien wurde das Werk erstellt? 5.) In wessen Besitz bzw. in welchem Museum ist das Bild zu bewundern? 6.) An welcher Stelle hat der Künstler signiert?

    darf das Bild mit dem roten Punkt als sein Eigentum betrachten. Vergabe zur Finissage, der Termin wird rechtzeitig bekannt gemacht. Im Ernstfall entscheidet das Los!

    Die richtigen Antworten lauteten: 1.) Kasimir Malewitsch, 2.) 1928-1932, 3.) 99x79cm, 4.) Öl auf Leinwand, 5.) Staatliches Russisches Museum Leningrad (St. Petersburg), 6.) auf der Rückseite des Bildes.

    Drei Teilnehmer fanden die richtige Lösung:

    Familie Kurt u. Sibylle SCHIPPL, Guenter KUBEIT, Hans-Jürgen HALM, per Los gewann Herr HALM!

    DAS KULTURFENSTER / DAS KUNSTSCHWANGERE KIOSK EN DETAIL

    Das Breitwieser-Bellmann-Geständnis: ICH HABE GEKLAUT

    Ich habe geklaut: bei Beckmann im Atelier. Ich bin kein Porträtist.

    Ich habe geklaut: bei Kasimir Malewitsch. Ich bin kein Konstruktivist, Suprematist. Dennoch: Ich fuhr gen Osten.

    Ich habe geklaut: bei Sonia und Robert Delaunay. Ich kenne sie beide nicht.

    Ich habe geklaut: bei Heinz Braun. „Lieber Idiot als Beamter“, aus der Sammlung Henri Nannen, Emden.

    Ich habe geklaut: bei Jean Miró. Wunderschön. Da kann man klauen geh’n!

    Ich habe Julius Bissier: „Flying home“, Morandis „Flaschengeister“, Karl Hofers „Mädchen mit verlorenem Arm“.

    Ich liebe Lothar Schall, Emil Schumacher, Robert Muttergut auf Papier.

    In meinem Besitz – nur Odysseus weiß davon – „Kirchner for president„, „Versuch über Paula“ (Modersohn-Becker), „Baldgreis“ Klee, Hermann Max Pechstein – „Flusslandschaft“ – Gabriele Münter – „Boote“ – „In memoriam Eduardo Chillida“ – Jean Dubuffet, Karl Schmitt-Rottluff, Vilmos Huszár – „Figurale Komposition“ – HAP Grieshaber (aus verbotene Kunst).

    ETC.: Die Bilder des XX. Jahrhunderts. Ich habe Sie alle geklaut. Ich liebe Sie: Alle!!!

    Einige Merkwürdigkeiten:

    ENDE

  • Performance BOXHENGE auf dem Theaterplatz in Basel-1994: ein Rückblick

    Performance BOXHENGE auf dem Theaterplatz in Basel-1994: ein Rückblick

    Ein Einschreiben…Grosser Rat ♦ Kantonale Verwaltung ♦ Staatskanzlei ♦ Rathaus ♦ Marktplatz 9 ♦ Postfach ♦ 4001 Basel ♦ Schweiz…

    Sondernutzung der Basler Altstadt im Platzbereich vor dem Brunnen von Jean Tinguely für eine stationäre Performance: „Boxhenge“

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    hiermit bitten wir Sie um Erlaubnis, an zwei Tagen, während der „ART BASEL 94“ am TinguelyBrunnen mit unserer Performance „Boxhenge“, in Anlehnung an „Stonehenge“, gastieren zu dürfen.

    Bitte geben Sie die Termine vor, da uns über die Nutzung des Platzes zu dieser Zeit keine Informationen vorliegen.

    Der skulpturale Aufbau würde gegen 11:00 Uhr beginnen. Tags darauf zwischen 18:00 Uhr und 19:30 Uhr abgebaut. Günstig wäre eine Wochenendgenehmigung, welche auch das Befahren des Platzes miteinschliessen muss (z. B. An- und Abtransport mit LKW).

    Beschreibung

    Erstellt wird eine „Boxhenge“ aus 33 Dosenstelen, die im Mittel ca. 200 plattgewalzte, gelochte und gereinigte Getränkedosen verschiedener Couleur tragen, ∑ ca. 6600 Stück.

    Im Innenbereich der „Boxhenge“ werden etwa 10 000 Filmdosen auf den Boden abgekippt und verstreut, ein Fahrzeug Marke Trabant garagenmässig abgestellt.

    Dauer der Performance 30 – 36 Stunden, die Installation wird rund um die Uhr betreut, der zur Verfügung gestellte Platz wie angetroffen geräumt bzw. verlassen.

    Zur Erläuterung liegen zwei Konstruktionszeichnungen bei, zusätzliche Informationen zur Person des Urhebers, sowie Presse-, Foto- und weiters Dokumentationsmaterial.

    Mit freundlichen Grüssen

    Franz Bellmann

    24.03.1994

                                                             

    POLIZEI- UND MILITÄRDEPARTEMENT DES KANTONS BASEL-STADT  ADMINISTRATIVE DIENSTE

    Postfach, 4001 Basel, Postscheck-Konto 40-7421-7, Tel. (061)- 2677171, Telefax 2677126

    Ihr Zeichen, unser Zeichen, dm, Tel. Direktwahl 2677027, 4001 Basel, Spiegelhof, 31. März 1994

    Sehr geehrter Herr Bellmann,

    Ihr Gesuch mit diversen Unterlagen vom 24. März 1994, welches uns von der Staatskanzlei (Rathaus) zur direkten Erledigung zugestellt wurde, betreffend einer Performance während der ART ’94 auf dem Theaterplatz beim Jean Tinguely-Brunnen haben wir an das Baudepartement, Allmendverwaltung, Münsterplatz 11, 4051 Basel, als hierfür zuständige Amtsstelle weitergeleitet.

    Mit freundlichen Grüssen

    GEWERBEPOLIZEILICHER DIENST, Bewilligungsbüro,

    Daniela Müller

    Kopie mit Schreiben und sämtlichen Unterlagen an: Allmendverwaltung

    bitte Zuschriften nicht persönlich adressieren

    _____________________________

    KULTUR REGIONAL im MM vom 15.06.1994 … Dosenkünstler Bellmann in Basel … Die Installation hat den Titel „Boxhenge“ und soll sarkastisch an die prähistorische Steinanlage von Stonehenge erinnern: Aus den Steinen, die den mythischen Ort definieren, ist in der modernen Zivilisation der Triumph der Materialvergeudung geworden, und mythisch ist nur die moderne Hemmungslosigkeit im Konsum … (MM mit einem weiteren bebilderten Kurzbericht auf Kultur Regional vom 27.06.1994…DieRedaktion.)

    ENDE

  • Dosenglück und Tatrablick in Feudenheim 2001-Kulturtreff

    Dosenglück und Tatrablick in Feudenheim 2001-Kulturtreff

    Vorneweg, in Feudenheim wurde nicht nur gedichtet:

    Negativ-Image für Trittin

    Leider hält ein Kunstwerk still, wenn es jemand schänden will. Vetter Schorsch und Baas Kathrine duldeten mit Bronzemine, dass am Rathausplatz Banausen wild mit leeren Dosen hausen. Behängt war’n Baas und auch der Vetter – dadurch wirkten sie nicht netter. Eigens kam zu dem „Event“ Herr Tritten noch angerennt. Schüttet am Gemeindehaus ungebeten Müllsack aus! Zum Entsorgen bot sich dann der Minister selbst nicht an! „Tritt ihn“, ruft das Volk empört, „ihn, der unsern Schmuckplatz stört! Er leere doch im eignen Haus im Wohnzimmer den Müllsack aus!“ (gar.)

    Ein Leserbrief machte die Runde:

    „Feudenheim empört – Rathausplatz entehrt“

    „Es ist für Feudenheimer Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Rathaus und Rathausplatz identifizieren nicht akzeptabel, was sich die Initiatoren und der ‚Künstler‘ mit dem ‚Dosenkunstwerk‘ erlaubt haben. Nicht nur die Figurengruppe ‚Vetter Schorsch und Baas Kathrine‘, sondern auch der historische Brunnen mußten als Schrottplatz herhalten. Der Künstler (Hr. Nuß), der die Figurengruppe erstellte, wurde sicherlich nicht gefragt, ob er mit dem Dosenbehang und der Pampershose für sein Kunstwerk einverstanden ist.“ … Verfasser des Leserbriefs Klaus Haring

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (RNZ), Dienstag, 13. März 2001, Nr. 60, Seite 9, Bericht (red), Foto: AP

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Glosse, „Vom Wert der Kunst“ von Dirk Jansch, Mittwoch, 14. März 2001, Nr. 61, Seite 29 Bild: Sasse – lesenswerter schnippischer Artikel!

    FEUDENHEIMER ANZEIGER, 31. März 2001, Seite 6, Bericht (UK), Foto: HMG

    „F.B. will mit Kunst bewegen, Tritten verteidigt Dosenpfand, F.B. startet mit ‚Dosenglück und Tatrablick‘ spektakulären Feldzug.“

    … „Kaum wiederzuerkennen ist der beschauliche Rathausplatz. Ketten leerer Getränkedosen hängen über dem Lattenzaun der Figurengruppe. Vetter Schorsch sieht mit einem gelben Müllsack um die Lenden wie Sumo-Ringer aus und auch Baas Kathrin trägt Plastik. … Präsent auch die Feuenheimer Polizei, denn es hat sich ein echter Minister angesagt, der ebenso wie der Künstler gegen die Dose kämpft. … Das ist ganz toll, was der hier gemacht hat, wenn man bedenkt, dass das alles aus Schrott ist.“ …

    Ein paar Impressionen – Bilder von Irene Kupsch

    Noch ein paar Impressionen – Bilder von Manfred Rinderspacher

    Letztlich stiehlt die Zeit die Sekunde, zum Abschluss ein Brief an eine Behörde, der ohne Antwort blieb:

    Es handelte sich um eine Sondernutzungsgebühr von 201,60 DM und einer Verwaltungsgebühr von 60,00 DM.

  • Performance „Dosenglück“, 1999, Katalog „Terra Deponia“ zur gleichnamigen Ausstellung im Andreasstift in Worms

    Performance „Dosenglück“, 1999, Katalog „Terra Deponia“ zur gleichnamigen Ausstellung im Andreasstift in Worms

    „TERRA DEPONIA“

    Ausstellungen und Performances: 1989-1999, herausgegeben anläßlich der Ausstellung „Terra Deponie“ vom 14. März bis 02. Mai 1999 Museum im Andreasstift in Worms

    Titelbild Katalog „Terra deponia“

    INHALT, ein Vorwort (siehe Katalog), zwei Gemälde, neun Müllbilder, fünf Skulpturen, eine Plattfahraktion, eine Biografie

    DANKSAGUNG, entscheidend zur Herausgabe des Katalogs haben beigetragen: SABINE SCHIRRA, JÜRGEN SCHWICHTENBERG, THOMAS SCHIWEK, WERNER PRAUSE, MAHMUT TURAN

    FOTOS: MANFRED RINDERSPACHER, MANNHEIM

    SATZ + LAYOUT: BERND ROHS, MANNHEIM

    DRUCK: DRUCKEREI ENGLRAM UND PARTNER, HAßLOCH

    HERSTELLUNG: F.B., BERND ROHS, MANNHEIM

    Der gesamte sehr umfangreiche Schriftwechsel mit Sponsoren, der Museumsleitung und der monetären Gegebenheiten usw. ist archiviert und dort einsehbar.

    Katalogbilder, Skulpturen etc.

    Eine Auswahl, alle Fotos Rinderspacher

    MANNHEIMER MORGEN (MM), 26.01.1999, Im Gespräch, Bericht Helga Köhler-Stählin, Foto: gemeinfrei

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Donnerstag, 11. März 1999, Nr.58, Seite 6, Bericht hey, Foto: Rinderspacher

    Engel und Heerscharen 155cmx155cm 1998

    WORMS Rhein Main Presse, Dienstag, 16. März 1999, Seite 12, Bericht Ilse Bindseil, Foto: Balzarin

    „Kulturfrühling bunt aus der Dose, Müll-Ideen sprießen im Andreasstift … Wer sucht schon die Kunst im Müll?“

    WORMSER WOCHENBLATT, 08.04.1999, 15. Jahrgang, Nr. 14, Foto: Balzarin

    „Kreuzzug wider Müllgesellschaft … scheppernder Protest gegen die mitweltfeundliche (Originaltext) Wegwerfgesellschaft.“

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Freitag, 16. April 1999, Nr. 87, Bericht Helga Köhler-Stählin, kein Foto

    „Eine Entdeckungsreise zum Müllkontinent – Der Dosenkünstler F.B. im Museum Worms.“

    WORMS Rhein Main Presse, Dienstag, 20. April 1999, Bericht (gö.), „Vergammelte Blechdosen oder Kunst?“ und WORMS Nibelungen-Kurier, Samstag, 24. April 1999, Seite 3,„Blechdosenkunstwerk aus Museumshof entfernen?“

    In beiden Kurzartikeln wird eine Verkürzung der Ausstellung „im Interesse der Stadt und mit Blick auf Touristen“ von Elvira Bickel, Stadtratsmitglied der CDU, ins Gespräch gebracht bzw. gefordert.

    Wozu es letztlich auch kam!

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Mittwoch, 28. April 1999, keine weiteren Daten, „F.B.: Terra deponia, die Erde als Müllhalde.“

    Katalogbild „Adam und Eva“ 120cmx120cm 1998

    EINZUG INS ANDREASSTIFT

    Resonanz?

  • Gruppe DAMAKA in Brühl, 1997, und was sonst noch wichtig war!

    Gruppe DAMAKA in Brühl, 1997, und was sonst noch wichtig war!

    AUSSTELLUNG Gruppe DAMAKA im Brühler Rathaus vom 24.01. bis 07.03.1997

    MANNHEIMER MORGEN (MM), KULTUR REGIONAL, MONTAG, 24. FEBRUAR 1997, KURZBERICHT MIT BILD: MANFRED RINDERSPACHER

    Franz Bellmann: BREAKDOWN

    „Liegt der BREAKDOWN am allzu heftigen Gebrauch einer Flasche (das Tischbein in der Mitte läßt dieses Requisit ahnen) oder am allgemein traurigen Zustand der Welt?“

    SCHWETZINGER ZEITUNG, UNABHÄNGIGE HEIMATZEITUNG, DIENSTAG, 28. JANUAR 1997, NR. 22, SEITE 8, BERICHT PS, FOTO WUS (2)

    „Damaka-Werkschau eröffnet, Kontemplation im Rathaus: Irene Dewitz begrüßte Gäste / Zum stummen Gespräch eingeladen“ … „Mit dem Ehepaar Christine Bellmann, der Schwester F.B.’s, und Ludwig Roth, das in Karlsruhe lebt, stellte Sandreuther die beiden anderen Mitglieder der Künstlergruppe vor.“

    Und tschüss!

    Weitere Planungen, Ausstellungen, Performances etc. auf die wir nur in Kürze eingehen, alles dazu im Archiv:

    Schleyer-Planungen Stuttgart, Stadthaus N 1 Mannheim, viertes Künstlerpicknick am 22.06.1997 in Darmstadt, Bewerbung Limburg, Recycling-Kaufhaus am 20.09.1997 in Mannheim, Multiple’s Magazin Darmstadt, Skulpturen-Garten Edingen, Erläuterungen + Pläne + Adressen …

    Es kommen noch Bilder aus dem Skulpturen-Garten in Edingen, alle Fotos von Manfred Rinderspacher:

    Das Jahr 1997 ist vorbei, wir schalten direkt um auf 1999! Danke fürs langandauernde Interesse …

  • „JEDE MENGE BLECHSCHADEN“, 1996 Dosenglück mit Dampfwalze

    WELTPREMIERE

    Plattfahraktion von 12 000 Getränkedosen in Zusammenarbeit mit dem Landesmuseum für Technik und Arbeit (LTA), Mannheim, Museumsstraße 1 und dem Dezernat V der Stadt Mannheim am Sonntag, 13. Oktober 1996, 13:00 Uhr mit einer historischen Straßenwalze …

    Veröffentlichung durch Dezernat V, Bürgermeister Lothar Mark, 01.10.1996: Künstleraktion beim Landesmuseum für Technik und Arbeit, ein Auszug:

    Porträt mit brennendem Streichholz vor dem Materialbild TERRA DEPONIA

    Die Mannheimer Museumsstraße vor der Plattfahraktion

    Die Einweisung in die Nutzung der historischen Straßenwalze durch einen kenntnisreichen Fachmann des LTA

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Kultur regional, Sa./So., 5./6. Oktober 1996, Bericht ?, Bild: Neusch

    „Angekreuzt: Dosenkünstler Bellmann rückt mit Dampfwalze an, mein Kopf ist voller Dosenideen, hoffentlich platzt er nicht“ …

    Vorbericht zur Plattfahraktion am 13.10.1996, 13:00 Uhr vor dem LTA in Mannheim, SDR – S4, KURPFALZ-RADIO, Moderator Eberhard Reuß, Sendezeit 12.10.1996, 12:45 Uhr, ein Interview …

    BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN (BNN), Südwestecho, Montag, 14. Oktober 1996, Nr. 238, Seite 28, Bericht ?, Foto: Manfred Rinderspacher

    Die BNN veröffentlichte ein anderes Bild, das uns nicht vorliegt, weshalb wir obiges als Ersatz anbieten, ebenfalls von Manfred!

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (RNZ), Dienstag, 15. Oktober 1996, Gericht (b), Foto: Kühr

    E I N F A C H P L A T T

    Die RNZ veröffentlichte ein anderes Bild, das uns nicht vorliegt, weshalb wir obiges als Ersatz anbieten.

    Nachlese; am 12. November 1996 erhielt ich folgenden maschinengeschriebenen Brief von einer Mannheimer Mitbürgerin, wir geben das Schreiben original wieder:

    Sehr geehrter Herr Bellmann!

    Ich bin zwar schon etwas älter, gebürtige Mannheimerin, und interessiere mich an vielem was in Mannheim vorsich geht. Da ich selbst nicht mehr viel außer Haus kann, orientiere ich mich um so mehr in unserem „MM“.

    So bin ich toll begeistert über Ihre Dosen-Künste, habe im Laufe der Zeit schon etliche Artikel mir ausgeschnitten und erfreue mich immer wieder daran.

    Es ist großartig, was Sie hier „auf die Beine stellen“!

    Gerne würde ich mir ein Autogramm von Ihnen erbitten, das ich den Bildreportagen beifügen möchte.

    Rückkuvert und Kärtchen lege ich gerne bei und bedanke mich auch im Voraus vielmals dafür.

    Ihnen aber, lieber Herr Bellmann, wünsche ich noch viele gute Intuitionen zu Ihren Werken, viel Erfolg, dazu beste Gesundheit und Wohlergehen.

    Mit freundlichem Gruß!

    Ich habe die Dame umgehend besucht.

    Auf die Darstellung des 3. Künstlerpicknicks in Darmstadt am 19.06.1996, der Blühenden Landschaften in Weinheim vom 13.06. bis 27.06.1996, der 50. Geburtstagsfete in Mannheim am 07.07.1996, der Ausstellung bei Jaqueline Kohns in Mannheim vom 03.08. bis 25.08.1996 im Netz verzichteten wir!

  • Performance DOSENGLÜCK 1996: Rathaus Galerie Mannheim

    01.02. – 01.03.96

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG, Mannheimer Tageszeitung, Samstag/Sonntag, 3./4. Februar 1996, Nr. 28, Seite 3, Bericht Kai Nusser, Foto: Manfred Rinderspacher

    „Plattgewalzt: ‚Ich war eine Dose‘, Ausstellung im Rathaus.“

    „Bellmann rege an, stoße einigen auf, aber kalt lasse er niemand. Vier Tage hat der Umweltkünstler ‚geschuftet‘, um mit seiner Rieseninstallation die Verwaltung- in eine Kultstätte zu verwandeln. Geweiht dem Fetisch Dose.“

    Foto: Manfred Rinderspacher

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Kultur regional, Stadtausgabe mit Frühstücks-Börse, Donnerstag, 15. Februar 1996, Nr. 38, Seite 20, Bericht ?, Foto: Rinderspacher/Meinberg

    „An den Rand gedrängt vom ‚Dosenglück‘.“

    „Bellmann verarbeitete 20 000 Getränkedosen für die Rieseninstallation, um wachsende Umweltprobleme ins Bewusstsein zu bringen. An den Wänden sind außerdem phantasievoll arrangierte Müllbilder zu sehen sowie Arbeiten von weiteren Mitgliedern der offenbar recht schöpferischen Familie Bellmann!“

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Kultur regional, Freitag, 22. März 1996, Nr. 69, Seite 41, Bericht ?, Foto: Rinderspacher/Meinberg

    „Ein Müllbild für den Bürgermeister“

    Eine Nachlese, Anm: Die Redaktion

    DIE RHEINPFALZ, Kultur regional, Dienstag, 06. Februar 1996, Nr. 31, Seite LUD 5, Bericht (max), Foto: Kunz

    Monomanische Narretei? F.B. stellt im Mannheimer Rathaus E 5 aus – Ikonen fröhlichen Lebensgefühls … Aus Müll Kunst gemacht.“

    ERÖFFNUNGSREDE RATHAUS MANNHEIM,01.02.1996, Dr. Christel Heybrock (hey), ein fotokopierter Auszug, Text insgesamt vier DINA4-Seiten Schreibmaschine!

    BERICHT ZUR AUSSTELLUNG: S4 – Kultur in B-W, Bericht Eberhard Reuß- längeres Interview

    Foto Manfred Rinderspacher
  • System: Performance Dosenglück 1995/F,DA,MA,LU

    System: Performance Dosenglück 1995/F,DA,MA,LU

    DOSENGERICHT IN FRANKFURT AM MAIN VOM 26.04. – 30.04.95

    STATIONEN: LIEBFRAUENBERG, RATHENAUPLATZ, RÖMER, PAULSKIRCHE, HAUPTWACHE, GOETHE-DENKMAL

    OBERHESSISCHE PRESSE, Dienstag, 2. Mai 1995, Nr. ?, Seite ?, Bericht Claudia Ziemer, Foto: Bernd Kammerer

    „Kunstvolle Dosengebilde sollen Umweltbewusstsein schärfen: Der Mannheimer Maler F.B. führt in Innenstädten Müll-Probleme vor Augen.“ + „Der Mannheimer Aktionskünstler F.B. läßt sich auf dem Frankfurter Römerberg von Passanten mit Blechdosen behängen.“

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Südhessen, Dienstag, 2. Mai 1995, Nr. 100, Seite 10, Bericht AP, Foto: AP

    „Dosen-Gericht in Frankfurt: Ich bin eine Dose: Der Mannheimer Künstler F.B. in Aktion auf dem Frankfurter Römerberg.“

    LEIDER bzw. BEDAUERLICHERWEISE KEINE BILD- UND SONSTIGE UNTERLAGEN, WER KANN AUSHELFEN?

    Fast alle Jahre wiederkehrend trafen sich im Darmstädter Platanenhain (Mathildenhöhe) nicht nur ortsansässige Künstler und Künstlerinnen zu einem sog. Künstlerpicknick, dieses Mal am 25.06.1995! Einem Sonntag! „Quasi ein Open-air-Meeting!“ (Darmstädter Echo, Dienstag, 27. Juni 1995), Ausrichter des Ganzen: Kunstpunkt-Initiator Günter Herpel und der Objektkünstler Peter Pelikan.

    Wir erinnern daran mit vier eigenen Aufnahmen:

    ERSTER „ANTI-DRECK-TAG“ AM 12.07.95 IN MANNHEIM-JUNGBUSCH

    MIT MÜLLAKTION UND DEMONSTRATION

    Alle weitere Unterlagen im Archiv …

    AUSSTELLUNG GALERIE HARTMANNSTRASSE 45 IN LUDWIGSHAFEN/HEMSHOF VOM 23.10. BIS 10.12.95

    DIE RHEINPFALZ, Kultur regional, Donnerstag, 26. Oktober 1995 und Samstag, 04. November 1995, Nr. 249 und 256, Seite ?, Bericht (ski), Foto: Kunz

    „Galerie wird eingedost“ und „In Ludwigshafener Galerie: Kunst mit 20 000 Dosen!“

    STUTTGARTER ZEITUNG, Aus Baden-Württemberg, Samstag, 04. November 1995, Nr. ?, Seite 7, Bericht dpa, Foto: dpa

    „Künstler nimmt Bad in Dosen!“„Müllprobleme und Problemmüll“

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG, Samstag/Sonntag, 4./5. November 1995, Rhein-Neckar-Main, Nr. 255, Seite 11, Heilbronn. Bericht (ron), Foto: dpa

    „Nur Flaschen trinken aus Dosen“

    Bildbeschriftung: „UMWELTFEINDE Alu-Dosen: Der Mannheimer Künstler F.B. macht auf das Problem aufmerksam.“

    BILD RHEIN-NECKAR, Samstag, 04. November 1995, 60 Pf, 258/44, Bericht Vanessa Vettel, Fotos: Günther von Alm

    „10 000 plattgefahrene Dosen aus dem Hafen – ist das Kunst?“

    Bildbetitelung: „Dosenkünstler F.B. (49) schmückt sich gerne mit seiner Kunst.“

    DIE RHEINPFALZ, Dienstag, 07. November 1995, Nr. 258, Seite ?, Bericht Cornelia Wystrichowski, Foto: Kunz

    „Lustlose Blechbüchsen: F.B.’s Dosenkunst in der Galerie ‚Hartmannstraße 45.’“

    Spannender sowie äußerst kritischer Artikel! Mit tollem Bild! Einfach bei der Rheinpfalz nachfragen! Oder bei mir im Archiv studieren!

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Montag, 27. November 1995, Nr. 274, Seite 22, Bericht Dr. Heybrock (hey), Foto: Rinderspacher/Meinberg

    „Von der Dose in die Hose: F.B. schmückte die Hartmannstraße 45.“ … Bilduntertitel: „F.B. mit Materialbild in Ludwigshafen.“

    „‚Am schönsten‘ resümiert Galeristin Eleonore Wilhelm (✝︎), ‚ist der Regen. Was für sanfte Töne! Ich habe ihm schon gesagt, daß er dann unbedingt mal mit dem Tonband kommen soll!’“ … „Man denke – Regengeräusche aus leeren Dosen!“

  • Systemdokumentation Performance Dosenglück, 1994, Schmettau/Freiburg/Worms

    Systemdokumentation Performance Dosenglück, 1994, Schmettau/Freiburg/Worms

    1994

    Performance ‚DOSENHAIN‘ in Mannheim beim Pflanzenbrunnen von Joachim Schmettau am 20.03.94

    Kurzbrief an Joachim Schmettau, sehr geehrter Herr Schmettau, bitte um Einverständnis für beiliegend geschilderte Performance. Danke. Bellmann 06.01.94

    Antwort Schmettau, sehr geehrter Herr Bellmann, ich bin mit Ihrer Performance an meinem Pflanzenbrunnen einverstanden und wünsche Ihnen viel Erfolg. Joachim Schmettau, Berlin, 8.1.94

    ACTION

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Montag, 21. März 1994, Nr. 66, Seite 19, Bericht gespi, Bild: Neusch

    Kunst gegen Wegwerfkultur, F.B. schuf Dosenskulptur auf den Planken.“

    „Großer Andrang herrschte gestern nachmittag um eine aufsehenerregende Skulpturengruppe aus Büchsen und Dosen, die der Mannheimer Künstler F.B. zwischen P 6 und O 7 mehrere Stunden lang aufgestellt hatte.“

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (RNZ), Dienstag, 22. März 1994, Nr. 67, Seite 3, Bericht Sabine Hildebrandt, Fotos: Kühr

    Kunstaktion gegen den Wohlstandsmüll, F.B. plättet Getränkedosen und regt seine Mitbürger zum Nachdenken an.

    „Dosen, Dosen und nochmals Dosen … Mitten auf den Planken wurden am Sonntag nachmittag zirka 50 000 Kronenkorken und 5000 Filmdosen ausgebreitet. Dazwischen ragten Säulen aus geplätteten Getränkedosen, ab und zu fiel laut scheppernd eine um.“

    Weitere Infos im Archiv

    Folgende Fotoserie stammt von Manfred Rinderspacher und bezieht sich auf die Performance am Schmettau-Brunnen:

    DOSENAKTION IN FREIBURG AM 23.04.94

    Ausschnitt der Genehmigung der Kunstaktion

    FREIBURGER ZEITUNG/BADISCHE ZEITUNG, Montag, 25. April 1994, Nr. 94, LOK 05, Bild/Bildunterschrift: Brigitte Sasse

    Dagegen kam selbst der Prediger eines Missionswerks nicht an: Laut scheppernd schüttete der Mannheimer Künstler F.B. Hunderte von Blechdosen aus Plastiksäcken auf den Rathausplatz.“

    AUSSTELLUNG GALERIE KUNSTPUNKT IN DARMSTADT VOM 29.04. BIS 08.05.94

    DARMSTÄDTER kultur NACHRICHTEN, April 1994, 14. Jahrgang, kostenlos …

    Umweltpreis für Dosenkunst

    „Als Premiere zeigt B. einige seiner Dosenstelen, etwa ein Dutzend, die als Stalaktiten und Stalagmiten dem Ausstellungsraum einen höhlenhaftigen (so der Originalwortlaut) Charakter verleihen.“

    Umgestürzter Stalaktit
    Das Ende einer privaten Plattfahraktion: Dosen zur weiteren Verarbeitung einsammeln!

    AUSSTELLUNG GESAMTPROJEKT IM TIERGARTEN DER STADT WORMS VOM 13.08. BIS 21.08.94

    PROLOG

    KUNST MIT PRODUKTWERBUNG

    UMWELTVERSCHMUTZUNG

    FRÜHKINDLICHES INTERESSE

    Glück lebt nicht in Dosen

    WORMSER ZEITUNG/ALLGEMEINE ZEITUNG/RHEIN MAIN PRESSE, Montag, 1. August 1994, Seite 11 (Vorbericht)

    „Alles nur Blech: ‚Müll-Kunst‘ im Tiergarten“

    Folgende Fotokopie wurde obigem Artikel zur Ankündigung des Gesamtprojekts entnommen.

    Pause, gleich geht’s weiter …

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Dienstag, 2. August 1994, Nr. 176, Seite ?, Kurzartikel -o-, kein Foto

    „Wormser See wird eingedost“

    Ein Artikel weiter: „Müllberge am Ring: Nach dem Grand Prix begann das große Aufräumen.“

    WORMSER ZEITUNG/ALLGEMEINE ZEITUNG/RHEIN MAIN PRESSE, Freitag, 12. August 1994, Nr. ?, Seite 14, Bildunterschrift + Foto Rolf Ochßner

    Worms: „Der ‚Dosenkünstler‘ bei der Arbeit.“

    Dieses Bild ähnelt dem eigentlichen Artikelfoto und wurde uns freundlicherweise von Herrn Rolf Ochßner überlassen, vielen Dank!

    WORMSER ZEITUNG/ALLGEMEINE ZEITUNG/RHEIN MAIN PRESSE, Montag, 15. August 1994, Nr. 188, Seite 11, Bericht us., Foto Rolf Ochßner

    „Worms als dosenfreie Zone: Im Tiergarten dreht sich alles um weggeworfenes Blech / Ausstellung eröffnet.“ – Ein umfangreicher Artikel über drei Spalten mit Foto von der Eröffnung, weitere Artikelschlagzeilen: „Steuern für ‚Einweg‘ auch in Worms?“, „Wormser Tiergarten im Blickpunkt.“

    PRESSEDIENST DER STADTVERWALTUNG WORMS, 28. 7. 1994, HERAUSGEBER: Stadtverwaltung Worms, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit …

    „Neun Tage ‚Dosenglück‘ im Wormser Tiergarten“

    Nächster Bericht 1995

  • SystemDoku Performance *Dosenglück*,MA,KA,HD,LU, DA, 1993/94

    SystemDoku Performance *Dosenglück*,MA,KA,HD,LU, DA, 1993/94

    1993/1994

    ARBEITEN UNTER DER VERWERTUNGSIDEE

    PERFORMANCE *DOSENGLÜCK*

    ANMERKUNGEN UND ERLÄUTERUNGEN

    Zeitungsartikel + Besprechungen zum Thema

    Passt zwar nicht ganz ZUM THEMA Dosenglück, es wird von den Radlern nach Versorgung viel weggeworfen, doch die am Straßenrand stehenden Tour de France Fans sammeln diese Ex-und-hopp Teile als Erinnerungsstücke mit Begeisterung (auf). Dies lediglich als Randbemerkung.

    PERFORMANCE DOSENGLÜCK

    Zitate aus Zeitungsartikeln

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Freitag, 20. August 1993, Nr. 191, Seite 25, Kultur regional, Bericht Cathrin Burkart, Fotos Rinderspacher/Steinmetz

    IM GESPRÄCH

    „Neben etlichen Skulpturen und Bildern türmen sich in der Künstlerwerkstatt von den Zeichen der Zeit geprägte Gebrauchsgegenstände, die dem Wohlstandsmüll entstammen.“ …

    „Entsprechend dem Schicksal, das eine ‚Durchschnittsdose im Straßenverkehr erwartet‘, werden die Objekte mittels PKW oder Kleintransporter in großen Plattfahr-Aktionen zu amorphen Gebilden zusammengepreßt, dann mittig gelocht und gesäubert, um sie letztlich auf vorgefertigten Metallkonstruktionen aufzustecken und zu verschrauben.“

    BADISCHE NEUESTE NACHRICHTEN (BNN), Montag, 06. September 1993, Nr. 205, Seite 11, Karlsruhe, Bericht Stephan Langer, Foto Donecker

    PERFORMANCE DES MANNHEIMER KÜNSTLERS FRANZ BELLMANN

    „DOSENSPAZIERGANG“ GEGEN DIE EX-UND-HOPP-MENTALITÄT

    FUSSWEG ENDET MIT „PLATTFAHRAKTION“ AUF DEM EUROPAPLATZ

    „10 000 Dosen, die Auswirkungen eines solchen Konsumdenkens, hat Franz Bellmann in eineinhalb Jahren gesammelt und ‚künstlerisch entsorgt‘.“

    Bildunterschrift: „DIE LAST der Ex-und-hopp-Mentalität trägt F.B. auf seinen Schultern (Dosenhelm mit Schleppe, siehe Bild oben!, Anm. Die Redaktion). Mit seiner ‚Performance Dosenglück‘ war der 47jährige gestern zu Gast in Karlsruhe.“

    F.B. mit Journalist/Reporter Stephan Langer Foto?

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (RNZ), Montag, 22. November 1993, Nr. 269, Seite 6, Heidelberger Nachrichten, Foto Kresin

    Als Mahnmal gegen Umweltverschmutzung verstand sich die Aktion des Performancekünstlers“ …

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Dienstag, 23. November 1993, Nr. 270, Seite 20, Kultur regional, Bericht und Foto Manfred Rinderspacher

    DIE HOHE KUNST DER SINNVOLLEN ABFALLVERWERTUNG

    © Manfred Rinderspacher

    „Aus dem, was andere Leute wegwerfen, macht der Mannheimer F.B. seine Kunstobjekte.“„Mit der Anhäufung des schwer zu entsorgenden Wohlstandsmülls stellt der Künstler die Gewohnheiten unserer Konsumgesellschaft auf originelle Weise in Frage.“

    DIE RHEINPFALZ, Montag, 20. Dezember 1993, Nr. 294, Seite ?, Kultur, Bericht Cornelia Wystrichowski, Foto Manfred Rinderspacher

    „Klappern gehört zum Handwerk. Das alte Sprichwort nahm F.B. wörtlich und hüllte sich in ein wallendes, schepperndes, selbstgenageltes Gewand aus leeren Coladosen, mit dem er sich am Samstag, zur besten Einkaufszeit, in die Ludwigshafener Fußgängerzone wagte.“

    © Manfred Rinderspacher

    Das eigentliche Artikelfoto in der Rheinpfalz wurde von Herrn Kunz gemacht, auf dieses Bild haben wir leider keinen Zugriff! Manfred hat uns da ausgeholfen! Danke!

    Zum gleichen Ereignis/Auftritt schrieb der MANNHEIMER MORGEN (MM) am Montag, 20. Dezember 1993, Nr. 293, Seite 19, Rubrik Ludwigshafen, eib/Bild Meinberg:

    „‚Die Menschen auf die Umweltprobleme durch Einwegdosen aufmerksam zu machen‘, das ist das Anliegen des Mannheimer Künstlers F.B.,“

    JUNGE KUNST – DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN KUNSTMARKT DARMSTADT / MK – keine weiteren Daten!? Unter kurz notiert:

    „Dosenglück für die Umwelt: Arbeiten unter der Verwertungsidee ist das Motto der Künstlers F.B. aus Mannheim. Als Beitrag zur Umweltpolitik wurde seine Kunst jetzt von der Stadt Mannheim ausgezeichnet.“

    DARMSTÄDTER ECHO, Montag, 21. Februar 1994, Nr.43, Seite 8, Christoph Lippok, Foto: ker

    „‚Dosen-Spaziergang‘ durch die City: Mannheimer Künstler macht auf Müllproblem aufmerksam – Tournee als lebende Skulptur“

    Obige Info zeigt einen Ausschnitt aus dem umfangreichen Artikel vom 21. Februar 1994 im Darmstädter Echo.

    DER MAGISTRAT DER STADT DARMSTADT, Ordnungsamt, 10.02.94, Sondernutzung an öffentlichen Straßen … , Ausschnitt der Genehmigung

    Weitere umfangreiche Informationen können im Archiv eingesehen werden.

  • Ein Deutscher Wald

    Ein Deutscher Wald

    Ob Hochsitze, gesperrte Wege, Reste gefällter Baumriesen, sumpfige Gewässer, Renaturierungen, Totholz: Schatzkammer der Wälder, Windbruch, Roller-Gangs, Waldheiden, Schutzhütten, Entwässerungsgräben, Gedenkstätten, Kapellen:

    Waldwirtschaft mit Holzabfuhr, Lust auf Töpfern in der Waldgalerie, Waldbrandgefahr, Auen, Wald: wir alle leben davon, ‚Die lieben Waldbewohner!: Gemeiner Weißblechling, die Schnapsleiche, vulgärer Lügenbold‘ … usw. und so fort, Bezug Forstamt Pfälzer Rheinauen, Landesforsten Rheinland-Pfalz …

    Räumfahrzeuge, Trampelpfade, Jüdische Friedhöfe, Vorratsfestmeter (Vfm), Militärischer Bereich, Forstgarten, Vogelparke, Rehbach, Apple Maps, der Schwarzstorch, am Treidlerweg, Munitionslager, Orchideen-Suche, Stern von Bethlehem, Naturschutzgebiete, Wegweiser, Biotope, wilder Privatier, verschwundener See, Dauerhänger:

    Baumharz, Schwimmbäder, Pilze, an einer Bahnlinie, Anfahrpunkte für Rettungsfahrzeuge, Müll, Bannwald, Queich:

    Fitness-Parcours, Misteln, Trinkwasserversorgung, Ruheforste, Badespass:

    Schonungen, Tiere, Brennholz-Platz, Blumen, Überschwemmungsareale, Kunstwerke, Laufstrecken, Wanderwege,

    VORLÄUFIGE VERÖFFENTLICHUNG!

  • OLDTIMER Ottersheim

    OLDTIMER Ottersheim

    Diese Kurzinformation zeigt die Foto-Ergebnisse einer Mehrfachrecherche. Auch zu einem Umtrunk wurde irgendwann mal ich eingeladen, kleine Unkostengebühr dafür und ich war satt und leicht angenebelt vom vielen Bier! Die Scheune der begeisterten Fans von zum Beispiel ausgedienten Landmaschinen befindet sich unweit des Ottersheimer Teilungswehrs, wo Queich und Spiegelbach ihren Weg zum Rhein getrennt fortsetzen: Das Teilungswehr befindet sich zurzeit (bzw. schon länger) allerdings in einem beklagenswerten Zustand – defektes Geländer – Vorsicht bei Begehung des Wehrs! Hier führt ebenfalls der Queichtalradweg entlang.

    Obiges Bild zeigt verrostendes Geländer – kein Spielplatz für Kinder!

    Nun zu den erfreulicheren OLDTIMERN:

  • An den Kanälen

    An den Kanälen

    In lockerer Folge: Schiffsfriedhöfe, Abwrackwerften, Touristenhochburgen, Arsenale, Liegeplätze, politische Statements, Liebe, Industrie, Graffiti, Hundeauslauf, privates Eigentum, Sightseeing, Drive in, Irrkanal, Wohnanlagen, Segelboote, Engstellen, feine Kochkunst, Reparaturwerkstätten, Schrebergärten, Brücken, Bootsverleih Tretboote, Blumenschmuck, Pilze, Lagerfeuer

    Der Willkür ist keine Grenze gesetzt!

  • Sabrina Citius Gedichte

    Sabrina Citius Gedichte

    Sabrina schreibt poesievolle Zeilen: ZUM Nachdenken und für andere, um sich dran zu erfreuen …

    Das war einen Versuch wert, bitte Dich, dass Du es Dir mal anschaust!

    Grüsse Franz

  • sieben und siebzig: 77

    sieben und siebzig: 77

    Das bombastische Ergebnis:

    Geburtstagstreff / Einladung / gepflegter Umtrunk: Info für Langzeitplaner und -planerinnen

    Hallo Fan-Gemeinde, am Freitag, den 7.7.2023 feiere ich meinen siebenundsiebzigsten Geburtstag. Beginn: 17:00 Uhr. Am Hauptbahnhof in Ludwigshafen auf Gleis 7

    Gleis 7 ist stillgelegt, wird von der Deutschen Bahn nicht mehr angefahren und ist durch die alle Gleise verbindende Unterführung, geschmückt mit Graffiti, leicht erreichbar. Ein kleiner Kunstwandel für Liebhaber! Meine große Bitte wäre: nichts mitbringen außer Sekt und Gläser!

    Danke schon jetzt, gleichfalls fürs Kommen. Franz Bellmann, H 7, 24, 68159 Mannheim, Wohnatelier in den Quadraten, 0621-3974 9958, franzbellmann@icloud.com, www.franzbellmann.de

    Vielen Dank

  • Renaturierung Rehbach/Haßloch

    Die Fotos stammen vom 26.04.2023.

  • Naturschutzgebiet „Rehbachwiesen-Langwiesen“

    Naturschutzgebiet „Rehbachwiesen-Langwiesen“

    Ein Spaziergang durch eine andere Welt!

    Dazu eine kleine Vogelkunde:

    Die Aufnahmen stammen vom 07.05.2023.

  • Süd-Queich

    Süd-Queich

    Die Süd-Queich – vulgo: Spiegelbach – dargestellt im Bereich zwischen den Landesstrassen L552 und L509 in der Südpfalz. Von Sondernheim längs der L552 kommend zweigt ca. 200m hinter einer großen Landgärtnerei nach rechts ein unscheinbarer Feldweg ab, da befindet man sich bereits am Spiegelbach.

    Wir zeigen Fotos von den in diesem Areal vorkommenden Naturschönheiten:

    Und nun? Nichts wie raus aufs Rad!

    Zur Ansichtsvergrößerung bitte Rechtsklick!!!

  • Gabi Haag: Neues Buch erschienen!

    Am 26.02.2023 um 06:52 schrieb Gabriele Haag <gabriele.haag1@web.de>:

    Hallo Freunde,

    es ist soweit! Mein neues Buch ist jetzt erschienen und kann ab sofort
    über den Buchhandel bezogen werden.

    Es trägt den Titel „Von einer die auszog das Lieben zu lernen“

    mit dem Untertitel

    „Zufällige Textereignisse aus unglücklichen Liebesgeschichten“.

    Es enthält auch Fotos aus meiner Biografie und ist insgesamt sehr unterhaltsam zu lesen.

    In dem Buch wird aufgezeigt und nachgewiesen, dass das Leiden an einer unglücklich verlaufenden Liebesbeziehung auch eine Quelle der
    Kreativität sein kann. Die Texte sind aus Ratlosigkeit und Verzweiflung
    entstanden und verweisen auf Zusammenhänge, die weit über das konkrete Liebeserleben hinausgehen.

    Das Buch hat die ISBN-Nr. 978-3-7568-2937-8.

    Viel Vergnügen beim Lesen!

    Alles Liebe
    Gabriele Iris Haag


    www.aquarius-handbuch.de

  • Die neue Zeitung für englische Literatur für junge Literatinnen und Literaten

    I was just chillin‘ in my Minecraft world

    Building and crafting, my favorite thing to do

    But then I heard about a new update

    Something called raytracing, I had to try it out

    Chorus:

    Minecraft and raytracing, oh my

    The graphics are so real, it’s like I’m in the sky

    I can’t believe my eyes, it’s like a whole new game

    Minecraft and raytracing, it’s all the same

    Verse 2:

    I turn on my PC and launch the game

    The graphics are insane, it’s like I’m not the same

    The lighting and shadows, they look so alive

    I can’t believe I’m playing, it feels like I’m outside

    Chorus:

    Minecraft and raytracing, oh my …

    Verse 3:

    I explore the world and the sights I see

    Are like nothing I’ve ever seen in Minecraft, seriously

    The colors are brighter, the details are clear

    I can’t believe I’m playing, it’s like I’m living in a new world here

    Verfasser der Redaktion bekannt!

  • Aber

    Ja: das Wörtchen ABER hat Hochkonjunktur! Was an der ABER-DENKE (Ja-Aber-Denke) liegt.

    Jetzt ein Beispiel, aus nano (ARD/ZDF) vom 9.3.2020, Tiny Homes:

    „… fest steht, erschwinglicher Wohnraum wird immer knapper, momentan fehlen in Deutschland zwei Millionen bezahlbare Wohnungen, besonders in den Großstädten ist das ein drängendes Problem!

    ABER, wie läßt sich dieses Problem lösen? …“

    💰💰💰

    Foto unten von Liebell aus dem Jahr 2014, heute ABER ABER

    Foto LieBell

    Aus tagesschau vom 02.05.2020, 20:00 Uhr, Bericht Christian Feld, es spricht Robert Habeck, Bündnis 90/Die Grünen:

    „… Wir reichen den Unternehmen die Hand zur Rettung, ABER wenn sie sie ergreifen, besiegeln wir damit einen Pakt für Nachhaltigkeit…“

    Video-Textmitschrift aus ARD-Sportschau vom 02.05.2020, Interview mit Maximilian Günther (teilweise wiederholt im Mittagsmagazin vom 05.05.2020):

    „… selber schnelle Autos zu fahren, ABER man merkt dann mit den Jahren, daß es doch deutlich komplexer ist, die ganze Geschichte, ABER genau das ist das, was mir so viel Spass macht …“

    Zitat heute journal vom 05.05.2020 zum Thema Finanzhilfe wg. Corona u. a. für Lufthansa, dazu Carsten Spohr, Vorsitzender Lufthansa:

    „… Wir sind unverschuldet in diese Krise geraten, jetzt brauchen wir staatliche Unterstützung, ABER: wir brauchen keine staatliche Geschäftsführung! …“

    Wenn jemand Vorschläge hat, bitte melden!

    Der Artikel ist schon etwas älter, ABER es abert nach wie vor gewaltig!

    Und glauben tun viele: Aber wer davon denkt und wer spricht von Wissen? Ich glaube, aber …

  • DOSEN+GLÜCK


    Zum Thema Dose und Dosenglück sind mehrere Blog-Artikel erschienen, die WIR fotografisch und textuell in einer gebündelten Übersicht dem Leser als Faktenschleuder präsentieren wollen. Fast alle Fotos wurden von Manfred Rinderspacher gemacht, wo dies nicht zutrifft, nennen wir den Urheber. Wir beginnen in Heidelberg, danach sind wir in Mannheim, Ludwigshafen, Basel und Worms:Zeichnerischer Entwurf für die Performance „Dosengrab“, 17.11.1993 in HD: http://franzbellmann.de/?p=1375Bei der Übergabe eines Müllbildes an Lothar Mark (MA), Foto Manfred Rinderspacher, Mitte März 1996, Scannen0020 bei Matthias Plath: http://franzbellmann.de/?page_id=4145Foto Manfred Rinderspacher, 13.10.1996 vor dem LTA, heute TechnoseumFoto Manfred Rinderspacher, 13.10.1996 vor dem LTA, heute Technoseum (MA): http://franzbellmann.de/?p=474Performance "Vetter Schorsch und Baas Katrin", im März 2001, Foto Manfred Rinderspacher:Performance „Vetter Schorsch und Baas Katrin“, im März 2001, Mannheim-Feudenheim, Foto Manfred Rinderspacher: http://franzbellmann.de/?p=889

    Unter dem Stichwort „Dosenglück“ sind im Blog weitere Berichte zu entdecken.

    Eines muss klar sein; was vor zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren die Dose war, ist spätestens heute (beileibe viel zu spät) die Kunststoff- oder Plastiktüte! Wie sich die Diskussionen von damals und heute doch gleichen. Das Ende heisst wohl Plastiktütenpfand. Oder schöner: Nylonsackerlpfand. Wie ehemals Dosenpfand. Einen ganzen Euro bitte zum Erwerb der Gug, und noch einen, bitte, für die Entsorgung dieses gekauften Mülls! Pfänder werden nicht eingelöst, das ist der Widerspenstigen Bestrafung. Wie wär’s einfach mal mit vielfach wiederverwendbaren und auch verwertbaren Stofftragetaschen??? Da sind ja bereits einige umgestiegen und nutzen Plastiksäcke nur noch zur Entsorgung von Abfällen, wie sie im privaten Haushalt anfallen.Dosenspaziergang in Ludwigshafen am Rhein am 18.12.1993, Foto Manfred Rinderspacher: http://franzbellmann.de/?p=807"Boxhenge" vor Tinguely Brunnen in Basel, 18./19. Juni 1994, Foto DieRedaktion: „Boxhenge“ vor Tinguely Brunnen in Basel, 18./19. Juni 1994, Foto DieRedaktion: http://franzbellmann.de/?p=2986Die weltweite Verschmutzungsorgie, hier ein Beispiel aus Marokko, Foto DieRedaktion, Scannen0062, Tiergarten Worms, August 1994: http://franzbellmann.de/?p=2756„Terra Deponia“ im Andreasstift in Worms, 1999, Foto Irene Kupsch: http://franzbellmann.de/?p=665

    Fini

    

  • Meisenheim (Pfalz)

    Meisenheim (Pfalz)

    Am Glan liegt Meisenheim. Dort eine Nacht verbracht. Kam aus Bad Kreuznach, Ziel Saarbrücken. Spät nachmittags im Ort herumspaziert. Resultat ein paar Aufnahmen.

  • Rhinau in Frankreich

    Rhinau in Frankreich

    Rheinau zu deutsch heißt in France Rhinau. Immerhin ist die Au zweisprachig. Diese Au- bzw. Galeriewälder existieren entlang des Rheins fast noch durchgängig bis hoch zum Knick. Doch in Rhinau, wo wir die Nacht verbrachten, fand eine Ruine unsere Aufmerksamkeit:

    Keiner, der etwas auf sich hält, kann dem Drang und damit der Versuchung widerstehen: Das Grundstück öffnet sich an mindestens zwei Stellen, keine Schilder des Verbots. Also umrundet man das Gemäuer!

    Das Innere des Fabrikgebäudes steht bis auf Weniges leer:

    Die Fassade gibt ebenfalls kaum etwas her:

    Die Überraschung kam um die Ecke …

    Ein Abschied musste sein:

  • Freinsheim Zulauf

    Reisen ins Umland: FREINSHEIM

    Monsieur Zulauf aus Freinsheim...
    Der glückliche Monsieur Zulauf aus Freinsheim … Foto DieRedaktion

    Rymsaen, nein, nein: Ramsen muss es heissen. Nicht Ramses. Gott Rymsaen, den kannten nicht mal die Wikinger. Er kommt in keiner Saga vor. Philosophieprofessoren würden vom Niedergang der Post sprechen; und von der Moderne sowieso. Wir erleben in unserer momentanen Wirklichkeit – andere sprechen von Realität – den Verlust an Wahrheit. Das Wenige an Wahrheit, selbst das geht verloren. Existent wird eine immer gnadenlosere Durchmischung. Ergebnis: ein Menschheitsnivellement. Die Höhenunterschiede werden postalisch nach und nach gravierender. Sie können nicht mehr ausgebügelt werden. Das setzt sich gesetzmässig fort. Motto: Reich zu reich, arm zu arm. Dazwischen nur noch Einöde und Unfruchtbarkeit. Am unteren Ende fehlt das Wasser. Durst. Der Durst der Landwirtschaft. Oben wird Wein konsumiert, sprich Wasser mit Alkohol. Gutes Wasser, das Wasser der Weinberge. Und wer trinkt das Wasser der Pfützen dieser Welt? Die Realität scheint brutal, die Wahrheit quadriert die Brutalität. Die Realität stirbt, die Wahrheit wird geboren. Das Licht, die Wahrheit, erblickt das Licht. Die Helle. Den Glanz. Die Freiheit. Die Liebe. Nicht die Knebelung. Nicht die Unterdrückung. Das Licht ist unendlich. Ein weiter Weg bis dahin. Wir werden ihn gehen müssen, besser wollen, im Unendlichen finden wir die Wahrheit, dort werden wir sie finden, dann sind wir glücklich, dort werden wir glücklich sein. Rymsaen.

    Die alltäglichen Gegebenheiten wehren der Philosophie. Der Alltäglichkeit bringt die tief schürfende Weisheit kein Jota. Was ist, wenn man verpennt. Der Zug weg. Die Planung im Eimer, im Hintern, im Arsch. Mosbach / Neckarelz stand zu Buche. Fr., 11.04.2014, 8:35 Uhr, RE 28277, Gleis 7b ab Mannheim Hbf angesagt. Hat das was mit sinnigen Gedanken zu tun? Den Wecker überhört. Egal wie oft er sich wiederholte. So oft ignoriert. Tiefschlaf. Wird vermutet. Da darf man schon mal den Wecker überhören. Und Mosbach vergessen. Und Neckarelz. Da wird einfach umdisponiert. Das ist so profan wie wirtschaftliche Realität. Wahrheit möchte ich das nicht nennen wollen. Wir fahren nach Freinsheim.

    Ortskenntnis: Mannheim (Zug nach Mainz), Frankenthal (Zug nach Ramsen), Freinsheim dazwischen. Wir fahren weiter. Rymsaen. Da kommt ja noch was. Hinter der Ebene, hinter den anschwellenden Hügeln. Herxheim am Berg. Kirchheim an der Weinstrasse (der Wein strebt → gegen unendlich). Verdammt: Grünstadt. Asselheim: Sammlung Keller. Mertesheim. Ebertsheim. Eisenberg (Pfalz). Ramsen – Endstation der Philosophie. In Eisenberg (Pfalz) hätten wir ja gerne fotografiert. Doch der Apparat wollte nicht. Die Hütten und die Giessereien vergeblich. Dran vorbei mit kaputter HX 1. Das Ende der Fotografie. Und der Philosophie. Das Ende der Wahrheit. Das Ende. Die Wahrheit. Veröffentlicht am 11. April 2014Von Franz BellmannKategorisiert in AllgemeinVerschlagwortet mit MannheimMannheimer HafenUmland

  • WORLD  WIDE  WALD

    WORLD WIDE WALD

    Unser Wald – Region Baden-Württemberg / Rheinland- Pfalz – ist in großen Teilen ein Wirtschaftswald. Manche sprechen von Plantagen. Das Forstamt Pfälzer Rheinauen bietet bei Hördt einen sogenannten Brennholzplatz:

    Andererseits findet man Maßnahmen zur Umgestaltung bzw. Renaturierung in der Nähe von Haßloch:

    Der Wald, die Auen, die kleinen ‚Dschungel-Areale‘ beherbergen Vogelarten wie das Rebhuhn, den Eisvogel, Spechte, Störche, zudem Echsen, Igel usw., aber ebenso Schädlinge, hier ein paar Aufnahmen:

    Wilderei? Heute? Ein Diskussionsthema ganz aktuell! Und früher? Eine Infotafel berichtet von Vorgängen, die den heutigen in fataler Weise ähneln:

  • BirkenHeide

    BirkenHeide

    Birkenheide, da radeln die Elektroradler blitzgeschwind auf sehr gut asphaltierten Wegen in der Mehrzahl uninteressiert mit Ziel Bad Dürkheim oder Freinsheim ungestraft vorbei, dabei hat die Birkenheide in winziger Ausgabe norddeutsches Heimatflair. Sumpfiges Gelände, Entwässerungsgräben, ringsum ein wenig Urbanität, Fabrikanlagen, Entsorgung von Bauschutt und Aushub mit, bei Trockenheit, gewaltiger Staubbelastung, Müllhalden und dergleichen mehr. Vielleicht ein Restbiotop.

    Mitten drin der ASV Birkenheide 1946, hier mit einem Besucher.

    Beim ASV pflegt man eine gutbürgerliche Küche!

  • Von Mannheim zur Queich-Quelle nach Dahn

    Von Mannheim zur Queich-Quelle nach Dahn

    Wie kommt ein Radler von Mannheim über Ludwigshafen zur Queich-Quelle und von dort nach Dahn?

    Am besten an einem Wochenende, da muss man sich als Bahnreisender keine Radkarte kaufen, wenn man früh loswill. Also: Man steigt in MA z. B. aufs City-Bike und radelt rüber nach LU zum Hauptbahnhof, das ist über die Rheinbrücke (Kurt Schumacher Brücke) in 15 min zu schaffen. Der Hbf von LU ist für ältere Radbegeisterte schwer zu meistern (keine Aufzüge), man muss auf das Gleis neun, um mit dem SÜWEX nach Germersheim zu kommen. Einfach auf dem Gleis sechs entlangfahren (besser schieben, das Radfahren ist im Bahnhofsbereich verboten), an dessen Ende durch die teilweise gesperrte Unterführung und danach wieder hoch zum Abfahrtsgleis neun! Der SÜWEX hält dort alle zwei Stunden, günstig 8:57 Uhr für die geplante Tagesreise. Der Regionalexpress RE nach Karlsruhe benötigt für die Strecke nach Germersheim mit Zwischenhalt in Schifferstadt und Speyer 25 min. Einsteigen. Hier fünf Bilder vom Hbf in LU:

    In Germersheim, sofern man sich noch nicht mit Proviant versorgt hat, frequentiert der Connaisseur den Metzger in der Sandstrasse 11, da gibt es gute Wurst und reichlich Salat. Für Brot, Brötchen, Kuchen und ne Tasse Kaffee ist die Bäckerei / Konditorei Schwab am Königsplatz zuständig, bevor man sich per Rad nach Bellheim aufmacht.

    Allein Germersheim ist eine Radtour wert. Beschauliches Städtchen, ruhig, wenig Tourismus im Vergleich zu Speyer, vor einigen Jahren totale Stadtrenovierung mit Sanierung aller Sehenswürdigkeiten sowie der Infrastruktur. Hier zur Info Bilder vom Umbau:

    Vom Stadtzentrum zum Rhein ist es ein Katzensprung, da radelt es sich locker und lässig zur Rheinpromenade, zum Ziegeleimuseum Sondernheim mit zwei Raststätten, auch mit Übernachtungsmöglichkeiten:

    Nach Rast und Ruh ☞ Bellheim, ca. 10 km, z. B. am Spiegelbach entlang. Mit Bellheim halten wir uns nicht lange auf (Ausnahme: Bellheimer Silberpils, ein Pils der Extra-Klasse), wir radeln zum Teilungswehr der QUEICH. Immer mal schön auf den Computer gucken! Am Wehr längerer Aufenthalt mit Verzehr:

    Wenn man ihn trotzdem nimmt, erreicht man nach einigen Mühen Landau, dort steigt man am besten in den Zug nach Pirmasens und verläßt ihn an der Station Hauenstein Mitte. Da macht man sich auf die einfache Suche nach der Queich, radelt ihr lang und ist nach ein paar Metern an der Quelle!

    Die Quelle: ein Fall für Einsamkeit Suchende:

    Auf dem Bild zur Queich-Quelle findet sich ein Entfernungshinweis nach Dahn, da wollen wir hin, es geht streng bergauf, was man im Pfälzer Wald so bergauf nennen kann. Ich jedenfalls mußte absteigen und schieben, fährt doch einer abwärts vorbei und meint cool lächelnd: „Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt.“ Ich meine zurück: „So heißt’s.“ Brüllendes Gelächter aus den Tiefen der Lunge seiner Begleiterin. Weiterschieben bis zum Naturdenkmal DICKE EICHE!

    Zum Schluss eine Hoffnung:

    Ende

  • Ibersheimer Sehenswürdigkeiten

    Ibersheimer Sehenswürdigkeiten

    Eigentlich ist Ibersheim – wenn man so will – eine Mennonitengemeinde. Ein stilles Örtchen, lediglich die Hammer Strasse beugt sich phasenweise dem Verkehrslärm.

    Ein paar Betrachtungen am Rande:

    Der Ibersheimer Nachen (siehe Titelbild) war von 1882 bis 2016 im Hochwassereinsatz. Der Nachen wurde als Erinnerung und Anschauungsobjekt von der Ibersheimer Rentner AG aufgestellt. Diese Info befindet sich am Nachen selbst und ist für jedermann einsehbar!

  • Christine Bellmann Malerei (4)

    Christines Todestag jährt sich heute. Dies ist die vierte Veröffentlichung zu ihrer künstlerischen Arbeit. Siehe weitere Infos:

    Christine Bellmann ASCHE (3)

    Christine Bellmann AUSZUG aus einem SKIZZEN- und PLANUNGSBUCH (2)

    Christine Bellmann MALEREI (1)

    Weitere Infos:

    Neu: Im Atelier von Christine und Ludwig

    Für weiteres Interesse sind wir zu Dank verbunden, auch für eventuelle Rückmeldungen und Kontaktaufnahmen.

  • Artur Kurkowski

    Artur Kurkowski

    Artur fand ich durch Vincent. Heute wohnt Artur gleich ein Haus weiter. In Abständen sehen wir uns. Artur hat es nicht leicht. Allen demoralisierenden Widrigkeiten zum Trotz: Er kämpft. Er kämpft um seine Auffassung von Malerei, von Kunst. Artur will bewegen, Artur bewegt, Artur bewegt mich. Artur als feinfühliger Zeitgenosse zeigt die Verlorenheit unserer Zeit, das melden seine Arbeiten, es schaut voraus und er sieht, was kommt. Er hat es teuflisch schwer, wie kann ein Künstler in heutigen Zeiten sein Brot mit Malerei verdienen? Er arbeitet! Sozial! In den Tiefen der Krankheit! Betreuend! Schiebend! Hebend! Jeder Heber, jeder Schieber hält ihn ab von seiner eigentlichen Arbeit – der Malerei.

    Im März 2019 besuchte ich ihn im Atelier, hier eine Auswahl von Impressionen in s-w. Das Titelbild wurde im August 2021 aufgenommen.

  • Christine Bellmann ASCHE (3)

    Asche, beim Anblick von Christines Bildern sehen fast alle Betrachter: Sand! Tatsächlich handelt es sich um Asche aus dem im Winter oft bullerndem Ofen. Morgens gab es immer reichlich Ernte. Voller Aschenkasten, Inhalt mitunter noch glühend heiss, fast wie Lava, nach einer Weile in einem separaten Kasten restlos auskühlen lassen, und in den darauffolgenden Tagen kommt der grautonige Vorrat in den Verarbeitungsmodus: Materialverwertung!

    Hier einige Arbeiten in Asche:

  • Christine Bellmann AUSZUG aus einem SKIZZEN- und PLANUNGSBUCH (2)

    Christine fand ihren arbeitstechnischen Pfad durch den Dschungel der Kunst total konsequent über vorbereitende Skizzen und planerische Überlegungen und Entscheidungen, wie es Architekten und Ingenieuren gutsteht. Christines umfangreiches Werk versuchen wir zu würdigen, ein Anfang wurde bereits mit der Veröffentlichung einiger Bilder gemacht, jetzt gehen wir experimentell zurück zur Basis und zeigen gut zwanzig Blätter aus ihrem Skizzen- und Planungsbuch:

  • Christel Heybrock im Gespräch, der Start zu Jahresende 2021

    Christel Heybrock im Gespräch, der Start zu Jahresende 2021

    Der genaue Beginn der Gesprächsrunde war am 30.12.2021 um 17:45 Uhr, es ging um Hoffnung. Und um Neujahrswünsche.

    Irgendwie sollte es losgehen …

    Die Antwort von Christel kam um 18:01 Uhr:

    Danke für Neujahrswünsche! Die Vögel sollten lieber noch warten, sonst brüten sie zu früh, ist ja ohnehin zu warm mal wieder. Wir alle sollten uns ein zyklisches Denken angewöhnen anstatt immer nach vorn nach vorn nach vorn – wozu eigentlich?

    Guten Rutsch und gefahrloses Neues Jahr! hey

    Meine Antwort um 18:14 Uhr war ein Vorschlag bzw. eine Bitte:

    Alle (fast alle) wünschen sich das alte Leben zurück. Warum eigentlich? Mit der Dauerschleife Tourismus, dem Totengräber der Welt? Ich persönlich wünsche mir das NEUE Leben zurück. Das Virus ist intelligenter und wird uns für ewig und immer bannen und ächten. Erneut Guten Rutsch, hoffe auf ein Interview zu meinem 80. Frage: wie alt bist DU denn? Könnte ja mal auf meiner WEB-Seite ein In … mit HEY machen? Einverstanden??????????????????

    HEY’s Antwort ließ gute fünf Stunden auf sich warten (23:51 Uhr):

    Also, das mit dem Interview zum 80. – das muss die Zeitung organisieren. Ich brauch da gar nix vorzuschlagen, da krieg ich eh keine Antwort.

    Naja, aber ich selber werd auch 80 nächstes Jahr. Und das alte Leben wünsch ich mir auch nicht zurück, ich find es nicht schlecht so mit Büchern, DVDs, Kakteen und so. Außerdem lern ich grad Lakota, werd ich aber nie schaffen, es ist irre.

    Interview auf der Bellmann-Website mit hey – wie würde das denn laufen? Fragen per Email oder müsste ich ins Mikro quasseln oder wie oder was? Wär ja echt ein Gag.

    Guten Rutsch erst mal,

    Gruß hey

    Am 31.12.2021 früh um 4:15 Uhr meldete ich mich:

    Hey, 
    süper super – per E-Mail haben wir uns bislang bestens auseinandergesetzt, das könnte weiter so laufen, auch was das In … angeht. Danke für die Zusage.
    Meine erste Frage wäre, bevor ich weiter nachdenke, wie wäre es mit einer Schilderung Deines Lebens. Vom ersten Licht bis heute bzw. 2022 zum 80. Platz auf meiner Seite ist reichlich vorhanden.
    Bin neugierig, was da noch alles so kommen und uns einfallen wird.
    Süper Gruß
    Fra

    Hey antwortet um 17:37 Uhr:

    Also, die erste Frage:

    Zu meinem Leben fällt mir überhaupt nix ein. Hab nie darüber nachgedacht, war mir immer zu langweilig. Ich bin ja nicht interessant, in welcher Hinsicht auch immer.

    Nächste Frage?

    Gruß hey

    Nächste Frage um 18:04 Uhr und kurz danach eine kleine Anfrage wegen Artikelfoto um 18:23 Uhr:

    Wie bist Du durchs Berufsleben gekommen?

    Hallo Chris, 
    vorab wollte ich Dich fragen, ob ich ein Porträtbild von Dir machen darf, quasi als Artikelfoto.
    Habe leider nur eins, das Manfred gemacht hat, das schicke ich jetzt mit:

    Der Mannheimer Kuenstler Franz Bellmann wird am 07.07.2021 75 Jahre. © Manfred Rinderspacher

    Antwort von hey zu Frage und Anfrage um 21:14 Uhr:

    Das Foto ist doch okay! Könnten Sie womöglich auch meinen Nachnamen erwähnen? Ich komme mir so kindisch vor nur mit dem Vornamen, den ich sowieso nicht mag.

    Ja, wie bin ich durchs Berufsleben gekommen? Na ja, so wie jeder: Man geht morgens hin und kommt abends zurück, bei mir ging es allerdings auch an manchen Wochenenden weiter, und geschrieben hab ich am liebsten nachts. Ist immer noch so. Aber wie Sie sehen, ist auch daran nichts irgendwie Besonderes. Haben Sie echt keine interessanteren Fragen?

    Meine Antwort zum Nachnamen und meine nächste Frage jeweils um 21:27 Uhr:

    Okay, ich ergänze Deinen Nachnamen.

    Lakota-Sprache lernen – auswandern in die Vereinigten Staaten von Amerika? Neustart als Squaw? Indianische Faszination? Abkehr von der Zivilisation? Zurück ins 19.Jahrhundert? Was wäre daran so irre?

    Heybrock schreibt um 21:49 Uhr:

    Jaha, jetzt kommen wir der Sache doch langsam näher. Also auswandern – nö. Und ne Squaw wird schon gar nicht aus mir, das Wort entstammt der Algonquin-Sprache und hat bei den Lakota die Bedeutung einer Schlampe, das wollen wir doch nicht. Übrigens ist es ähnlich mit Wörtern wie Wigwam oder Manitou – nix Sioux, bei denen sind das ein Tipi (dieses Rundzelt) und Wakan Tanka – unübersetzbar bezeichnet der Begriff eine unsichtbare und letztlich nicht erklärbare kreative Energie – die personalisierte Gottesvorstellung (etwa der bärtige Typ da über den Wolken, der umringt von Fanfare blasenden Engelchen auf dem Thron sitzt) kennen die Lakota nicht. Mit Wakan Tanka dürften sie der physikalischen Realität sehr nahe kommen.

    Abkehr von der Zivilisation? Nein, ich lerne bei den Lakota gerade eine wirkliche Zivilisation erst kennen. Bin aber noch nicht lange dabei, erst wenige Monate. Und zurück ins 19. Jahrhundert? Wie soll man das denn machen ? Und warum – es war – jedenfalls für die indigenen Völker weltweit – ein Jahrhundert der Kolonisierung und des Grauens. Dahin will niemand zurück. Stattdessen müssen erst mal wir Kolonisatoren anfangen zu lernen, während die Indigenen langsam den Kopf heben. Das ist phantastisch und unglaublich spannend. Ich sitz jeden Tag vorm PC, lese meine Mails aus Lakota Nation und drücke die Daumen, dass es weiter geht. Und habe Angst vor den nächsten Wahlen in USA – Donald Trump ist ja nicht vorbei, der Albtraum hält an.

    Wir starten ausgeruht ins Neue Jahr, kein Silvesterlärm, kein Gestank, kein Dreck für die Müllabfuhr, keine Verletzungen, keine Klinikeinweisungen usw. … Wir überwinden Mitternacht.

    Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist SAM_2893-1920x708.jpg

    Frage an Frau Dr. Christel Heybrock am 31.12.2021 um 21:30 Uhr:

    Würd gerne sukzessive unseren E-Mail-Verkehr veröffentlichen.
    Sobald genug Material vorhanden.

    Antwort hey um 21:50 Uhr:

    Ist okay, alles bestens. Ähm – ich fürchte mit den richtigen Fragen hör ich nicht mehr auf zu quasseln.

    —–Original-Nachricht—–

    Antwort und neue Frage von Franz am 31.12.2021 um 22:02 Uhr:

    Sorry, hier wird nicht gequasselt – wir sprechen eine deutliche Sprache. Auch wenn es weh tut.

    Zur Politik in USA: 
    So weit ich persönlich weg davon bin, 
    ein rechtsextremes Revival scheint mir undenkbar. 

    Siehe die Vorgänge in Chile bei den letzten Wahlen. 

    Wie schätzt Du das genauer ein?

    Ausführliche Replik von hey am 01.01.2022 um 16:27 Uhr:

    Also, das erstaunt mich, dass Sie ein Trump-Revival für undenkbar halten, auch die Situation in Südamerika ist völlig instabil, das geht seit Jahrhunderten so. Seit die spanischen und anderen Eroberer die vorigen Kulturen zerstört haben, ist nie mehr eine Stabilität zurück gekommen. Unter anderem die USA haben ja auch immer wieder dafür gesorgt – siehe Chile und den Sturz der Allende-Regierung.
    Und dass in USA Donald Trump eine richtige Bewegung auf die Beine gestellt hat, hinter der die Republikaner aus purem Machterhalt voll und ganz stehen – damit muss man rechnen. Die Mentalität der gesetzlosen Eroberer, die nur auf die eigenen Interessen setzen und sich auch von einem Staat nicht „gängeln“ lassen wollen, die ist ja nicht vorbei, und wenn Trump sein „America first“ in die Welt trompetet, dann meint er diese Mentalität. Ich fürchte, da stehen noch viele weitere Auseinandersetzungen bevor – mit höchst ungewissem Ausgang, aber der wird uns alle betreffen.

    —–Original-Nachricht—–

    In der Zwischenzeit ergaben sich organisatorische Fragen (z.B. Urheber- und Verwertungsrechte) per E-Mail. Auf die Wiedergabe dieser hier im Interview wird verzichtet, wir fahren mit dem Frage-Antwort-Spiel fort.

    Zuvor noch ein Nachtrag bzw. eine Ergänzung zur am 31.12.2021 um 21:27 Uhr gestellten Frage und HEY’s Antwort um 21:49 Uhr zum Thema Lakota-Sprache und Tipi; die Nachricht kam am 01.01.2022 um 23:15 Uhr:

    Hier ist ein Tipi, Gemälde des Schweizer Malers und Fotografen Karl Bodmer (1809-1893), von Wikimedia runtergeladen. Weil die Frist für Reprorechte vorüber ist, ist die Wiedergabe gemeinfrei. Das Bild stammt von 1833, als die Welt der Plains-Indianer noch in Ordnung war. Heute werden Tipis nur noch bei Powwow-Veranstaltungen errichtet, die Menschen in den Reservaten leben in meist erbärmlichen „eckigen“ Häusern.
    Ich überlege immer mal, ob es nicht sinnvoll wäre, heutzutage Tipis in runden Holzkonstruktionen für Wohnzwecke zu bauen – sie würden auf jeden Fall den Stürmen besser standhalten als so eine schnurgerade Hausfront, die dem Wind jede Menge Angriffsfläche bietet.

    Gemälde (1833) des Schweizer Malers und Fotografen Karl Bodmer (1809-1893)

    Am 02.01.2022 um 06:26 Uhr ging folgendes an HEY:

    Hi hey, 
    wir schreiben bereits den 02. Januar 2022, da kann ich nur feststellen: Wie die Zeit vergeht!
    Bitte zurück zum Interview.
    Du schreibst am 31.12.2021: 
    „… Ich sitz jeden Tag vorm PC, lese meine Mails aus Lakota Nation und drücke die Daumen, dass es weiter geht. Und habe Angst vor den nächsten Wahlen in USA …“
    Führst Du Deine Korrespondenz auf Lakota? Egal wie, ob auf Deutsch, Englisch, würdest Du uns Mails aus Lakota Nation zur Veröffentlichung zur Verfügung stellen? Vielleicht auszugsweise? Was genau soll weitergehen? Handelt es sich um Restitutionen? Rückgabe von Land? Etc. …
    Spielen Repressionen eine Rolle?
    Grüsse Dich
    Franz
    P.s.: Habe inzwischen weiter veröffentlicht.

    HEY antwortet am selben Tag um 13:45 Uhr:

    Okay, dies hier erst mal als Anfang. Ich bin nach langer Suche nach seriösen Connections auf das Netzwerk von Evelin Cervencova gestoßen:

    Evelin Červenková  
    Begründerin der  Lakota Oyate Information in (Ost)Deutschland
    http://www.lakotaoyateinfo.keepfree.de/indianersprachen-online.de-chronologiecervenkova.htm

    Darin sind zahlreiche Institutionen enthalten, darunter das Lakota People’s Law Project und das Nachrichtenmagazin Native News Online. Es gibt eine Verbindung zu einem Sprachinstitut (Lakol), man kann Patenschaften für Menschen in den Reservaten Pine Ridge und Rose Bud abschließen – die Informationen sind alle kostenlos, aber Spenden eigentlich ständig erwünscht, denn die Reservate sind in so elendem Zustand, dass man glaubt, so was könne es in USA gar nicht geben. Der Status entspricht dem einer Dritten Welt, und das ist natürlich traditionell politisch gewollt. Unter Obama wurde es etwas besser, teilweise wurden weitere industrielle „Erschließungen“ in den Reservaten verhindert, teilweise etwas Land zurück gegeben. Trump hat das rückgängig gemacht und wird es wieder tun, wenn er erneut gewählt wird. Biden versucht, zugunsten der Indianer die Trump-Maßnahmen rückgängig zu machen… so geht das immer weiter und eine stabile Situation ist in weiter Ferne. Es gibt Schulen in den Reservaten, darunter eine Waldorf Schule (die sich die Lakota gewünscht haben) und ein Jesuiten-Institut, das St. Josephs Hilfsprojekt, na ja, ich weiß nicht, angeblich bekommen die Schüler dort Unterweisungen in ihren eigenen kulturellen Traditionen, aber ich bezweifle, dass die Sioux traditionell Jesuiten waren…

    Das Netzwerk von Evelin funktioniert in Deutsch und Englisch, wobei die Infos in Englisch natürlich zahlreicher sind. Ach, und wenn es ein Powwow gibt, posten die Lakota alles auf Youtube, da sind die munter dabei.

    Das Problem mit der Sprache ist für uns völlig ungewohnt, denn noch vor wenigen Jahrzehnten wurde den Lakota ihre eigene Sprache verboten, die Kinder in den Schulen wurden geschlagen, wenn sie Lakol sprachen, die wurden auf Englisch dressiert, mit traumatischen Folgen. Nun müssen die Lakota ihre eigene Sprache erst wieder lernen – eine Chance für Weiße, die da auch eintauchen möchten. Aber, herrjeh, einfach ist es nicht, es ist eine andere Art zu denken.

    Ich glaub, für heute haben Sie genug, oder? Und dann fangen Sie auch noch mitten in der Nacht an zu arbeiten, Gott im Himmel, 6 Uhr dingsbums, da bin ich gerade in der Falle.

    02.01.2022, 16:11 Uhr: Patenschaften für Menschen in den Reservaten Pine Ridge und Rose Bud, ich mag Dir nicht zu nahe treten: Bist Du Patin?
    Powwow – Stammestreffen wie vor 200 Jahren?

    Antwort hey um 20:27 Uhr:

    Ich werd das in nächster Zukunft entscheiden und denke, dass ich vor allem einen älteren Menschen unterstützen werde. Ich möchte aber noch mehr Rundum-Informationen einsammeln, damit ich die Situation insgesamt besser beurteilen kann, zum Beispiel die Frage nach der medizinischen Versorgung, Alkoholproblemen und der Suizidrate.

    Die Powwows sind heute natürlich etwas anders und weniger rituell, aber es scheint, dass es den Teilnehmern nicht nur um Spaß und Tänze, sondern auch um Informationsaustausch und gestärktes Bewusstsein für Traditionen geht. Vor allem junge Natives werden mit eigenen Bands und Diskussionsbeiträgen herangezogen. Soll ich Ihnen eine Info schicken, wenn das nächste Powwow ansteht? Könnte sein, dass zu  Frühlingsanfang um den 20.März wieder was losgeht.

  • Erste Stellungnahme des Expertenrates der Bundesregierung zu COVID-19

    Erste Stellungnahme des Expertenrates der Bundesregierung zu COVID-19

    Einordnung und Konsequenzen der Omikronwelle

    Datum der Veröffentlichung: 19.12.2021

    Aktuelle Ausgangslage in Deutschland

    In der vierten und bislang stärksten Infektionswelle nach fast zwei Jahren Corona-Pandemie arbeitet das deutsche Gesundheitssystem aktuell unter sehr hoher Last. Neben einer konstant hohen Zahl von COVID-19 Patient:innen mit starker Belastung, insbesondere der Intensivbereiche, ist die Versorgung der nicht-COVID Erkrankten bereits in Teilen eingeschränkt. Schwerwiegende Verluste im Personalbereich der Krankenhäuser sind eingetreten und werden weiter zunehmen.

    Die aktuell sinkenden Inzidenzen werden von weiten Teilen der Gesellschaft und Politik als Zeichen der Entspannung wahrgenommen. Die zu erwartende Meldeverzögerung über die kommenden Feiertage wird diesen Eindruck weiter verstärken. Aus den in der Folge aufgeführten Gründen ist dieser Eindruck nicht gerechtfertigt.

    Aktueller Kenntnisstand zu Omikron/ B1.1.529

    Die kürzlich identifizierte Omikron-Variante bringt eine neue Dimension in das Pandemiegeschehen. Omikron zeichnet sich durch eine stark gesteigerte Übertragbarkeit und ein Unterlaufen eines bestehenden Immunschutzes aus. Dies bedeutet, dass die neue Variante mehrere ungünstige Eigenschaften vereint. Sie infiziert in kürzester Zeit deutlich mehr Menschen und bezieht auch Genesene und Geimpfte stärker in das Infektionsgeschehen ein. Dies kann zu einer explosionsartigen Verbreitung führen: In Dänemark, Norwegen, den Niederlanden und Großbritannien wird bereits eine nie dagewesenen Verbreitungsgeschwindigkeit mit Omikron-Verdopplungszeiten von etwa 2-3 Tagen beobachtet. Mehrere unserer betroffenen Nachbarstaaten haben angesichts dieser Dynamik umgehend teils tiefgreifende Gegenmaßnahmen zur Eindämmung eines potentiell unkontrollierbaren Infektionsgeschehens ergriffen. Auch wenn in dieser frühen Phase der Omikronwelle die Krankheitsschwere nicht abschließend beurteilt werden kann, steigt die Hospitalisierung in Hotspots wie London bereits deutlich an. Es ist bisher nicht davon auszugehen, dass im Vergleich zur Delta-Variante Menschen ohne Immunschutz einen milderen Krankheitsverlauf aufweisen werden. Erste Studienergebnisse zeigen, dass der Impfschutz gegen die Omikron-Variante rasch nachlässt und auch immune Personen symptomatisch erkranken. Der Schutz vor schwerer Erkrankung bleibt wahrscheinlich teilweise erhalten. Mehrere Studien zeigen einen deutlich verbesserten Immunschutz nach erfolgter Boosterimpfung mit den derzeit verfügbaren mRNA Impfstoffen. In Deutschland ist jedoch aufgrund der vergleichsweise großen Impflücke, die insbesondere bei Erwachsenen besteht, mit einer sehr hohen Krankheitslast durch Omikron zu rechnen.

    Kurz- und mittelfristige Szenarien des Infektionsgeschehens in Deutschland

    Nationale und internationale Modellierungen der Infektionsdynamik und möglicher Spitzen- Inzidenzen zeigen eine neue Qualität der Pandemie auf. Die in Deutschland angenommene Verdopplungszeit der Omikron-Inzidenz liegt aktuell im Bereich von etwa 2-4 Tagen. Durch die derzeitig gültigen Maßnahmen ist diese Verdoppelungszeit im Vergleich zu England zwar etwas langsamer, aber deutlich schneller als bei allen bisherigen Varianten. Sollte sich die Ausbreitung der Omikron-Variante in Deutschland so fortsetzen, wäre ein relevanter Teil der

    1

    Bevölkerung zeitgleich erkrankt und/oder in Quarantäne. Dadurch wäre das Gesundheitssystem und die gesamte kritische Infrastruktur unseres Landes extrem belastet. Weitere Kollateraleffekte sind insbesondere in der berufstätigen Bevölkerung zu erwarten, u.a. durch die dann notwendige Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Menschen. Eine massive Ausweitung der Boosterkampagne kann die Dynamik verlangsamen und damit das Ausmaß mindern, aber nicht verhindern. Laut der mathematischen Modelle kann eine Überlastung des Gesundheitssystems und die Einschränkung der kritischen Infrastruktur nur zusammen mit starken Kontaktreduktionen eingedämmt werden.

    Gefährdungspotential für die kritische Infrastruktur

    Schnell steigende Inzidenzen bergen hohe Risiken für die kritischen Infrastruktur (KRITIS) in Deutschland. Hierzu gehören unter anderem Krankenhäuser, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Telekommunikation, Strom- und Wasserversorgung und die entsprechende Logistik. Deshalb bedarf es einer umfassenden und sofortigen Vorbereitung des Schutzes der kritischen Infrastruktur unseres Landes. Es müssen in den kommenden Tagen Vorkehrungen für die ersten Monate des Jahres 2022 getroffen werden, und zwar auf politischer und organisatorischer Ebene des Bundes, der Länder, der Städte und Gemeinden. Dabei sollten mögliche Partner wie Bundeswehr, THW oder Hilfsorganisationen frühzeitig eingebunden werden. Aktivierungswege und Steuerungsmechanismen müssen kurzfristig verfügbar sein sowie ausreichende Testkapazitäten und Versorgungsketten sichergestellt werden. Die Krankenhäuser müssen eine hinreichende Vorratshaltung von Material und Medikamenten herstellen. Eine schnelle politische Handlungsfähigkeit muss zu jedem Zeitpunkt auch während der Feiertage gewährleistet sein.

    Belastung des Gesundheitssystems durch Omikron

    Aufgrund des gleichzeitigen, extremen Patientenaufkommens ist eine erhebliche Überlastung der Krankenhäuser zu erwarten – selbst für den wenig wahrscheinlichen Fall einer deutlich abgeschwächten Krankheitsschwere im Vergleich zur Delta-Variante. Sogar wenn sich alle Krankenhäuser ausschließlich auf die Versorgung von Notfällen und dringlichen Eingriffen konzentrieren, wird eine qualitativ angemessene Versorgung aller Erkrankten nicht mehr möglich sein. Eine strategische Patientenverlegung kann aufgrund der zu erwartenden flächendeckend hohen Belastung nicht mehr nennenswert zu einer regionalen Entlastung beitragen.

    Zeitnah notwendige Maßnahmen

    Aus dem geschilderten Szenario ergibt sich Handlungsbedarf bereits für die kommenden Tage. Wirksame bundesweit abgestimmte Gegenmaßnahmen zur Kontrolle des Infektionsgeschehens sind vorzubereiten, insbesondere gut geplante und gut kommunizierte Kontaktbeschränkungen. Die aktuell geltenden Maßnahmen müssen darüber hinaus noch stringenter fortgeführt werden. Parallel sollte die Impfkampagne erheblich intensiviert werden. Die Boosterimpfungen, wie auch die Erst- und Zweitimpfungen, müssen auch über die kommenden Feiertage mit allen verfügbaren Mitteln fortgesetzt und weiter beschleunigt werden. Insbesondere für Ältere und andere Personen mit bekanntem Risiko für einen schweren COVID-19 Verlauf ist höchste Dringlichkeit geboten. Allerdings zeigen alle Modelle, dass Boosterimpfungen alleine keine ausreichende Eindämmung der Omikronwelle bewirken, sondern zusätzlich Kontaktbeschränkungen notwendig sind. Neben den notwendigen politischen Entscheidungen muss die Bevölkerung intensiv zur aktiven Infektionskontrolle aufgefordert werden. Dazu gehören die Vermeidung größerer Zusammenkünfte, das

    2

    konsequente, bevorzugte Tragen von FFP2 Masken, insbesondere in Innenbereichen, sowie der verstärkte Einsatz von Schnelltests bei Zusammenkünften vor und während der Festtage. Besonders vulnerable Gruppen bedürfen verstärkter Schutzmaßnahmen durch hochfrequente Testung und FFP2 Masken.

    Bei allen Entscheidungen müssen die Interessen besonders belasteter und vulnerabler Gruppen, wie beispielsweise Kinder, Jugendliche oder Pflegebedürftige höchste Priorität erhalten.
    Der Expertenrat erwartet für die kommenden Wochen und Monate enorme Herausforderungen, die ein gemeinsames und zeitnahes Handeln aller erfordern. Neben dem konsequenten Handeln ist stringentes Erklären entscheidend. Die Omikronwelle trifft auf eine Bevölkerung, die durch eine fast zweijährige Pandemie und deren Bekämpfung erschöpft ist und in der massive Spannungen täglich offenkundig sind. Eine umfassende Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und der daraus folgenden Massnahmen ist essentiell. Die Omikronwelle läßt sich in dieser hochdynamischen Lage nur durch entschlossenes und nachhaltiges politisches Handeln bewältigen.

    Zustimmung im Expertenrat: 19 von 19

    3

  • Lazarev Roman Maroc

    Lazarev Roman Maroc


    Essaouira – Mannheim

    Was passiert im Leben, wenn man plötzlich von hier nach dort gerät. Und das Geschehen nicht hinterfragen mag. Das Hier mit einem Schlag Vergangenheit, und das Dort, was ist, was wird aus dem Dort. Für viele bestimmt das Schicksal, die Welt ihr Geraten. Wenige dürfen selbst über sich entscheiden. Hat sich Roman frei bewegt und sein Tun bejaht? Wer weiss es, er spricht nicht darüber. Eine Frage nach seiner Existenz hiesse den Besuch scheitern lassen, er will sein Leben, kein adhoc-Besucher besitzt das Recht des Zugangs.

    Meine vier Wochen in Essaouira und der ländlichen Umgebung spielten mir eine Informantin zu, die sich in der internationalen Kunstszene der Stadt auskennt. Bei einem Besuch bei ihr in ihrem Schokoladenlokal am Place 11 Janvier fiel der Name Lazarev. Was braucht der Sucher in einem Moment des Zufalls: Informationen! Kurze Hinweise, die Adresse! Bab Marrakech – immer geradeaus. Rue Mohamed El Qorry – immer geradeaus. Die zentrale Achse der Medina queren – immer geradeaus. In der Rue Abdelazziz Al Fachtali bin ich am Ziel. Rechts vom Hotel des Amis: sein Haus. Ich frage rum, ein Marokkaner zeigt mir die Tür und die Klingel zum Atelier, niemand antwortet. Roman muss sich bewegen – aus gesundheitlichen Gründen, sagt mir ein vertraulicher Nachrichtensprecher. Ich werfe einen mitgebrachten Wisch in den Schlitz des Briefkasten und gehe spazier’n. Nicht wie im Zettel angekündigt, sondern erst ein paar Tage später: machte ich mich erneut auf die Suche nach Roman Lazarev.

    Der eigentliche Eingang zur Atelierwohnung

    Ein liebenswerter Mensch, freundlich und doch reserviert. Wie würde ich mich verhalten, stünde so mir nichts dir nichts ein Fremder vor meiner Tür: mit dem Anliegen eines Atelierbesuchs?

    Die Tür war unverschlossen, Roman rief mich die architektonische Qual der Treppe hinauf, ich bestand die erste Hürde mit Bravour. Im fortgeschrittenem Alter bedarf es einer exquisiten Obacht beim Hinauf und vor allem beim Hinab. Nur keine Sorge, ich kam unbeschadet wieder runter, eine Stunde gewährte mir der Künstler – Artiste Peintre – wie auf seiner Visitenkarte steht, und ich fand Glück.

    Lazarev in einem Foto-Shooting, das Atelier und einige Werke:

    So weit, so gut.

  • Wohnungsnot

    Einige Aufnahmen dazu, wie dringend notwendig es ist, schnell und ausreichend Wohnraum zu schaffen!

    Leider konnten wir den Erbauer des Anwesens bislang nicht ausfindig machen …

  • Christine Bellmann MALEREI (1)

    Seit gut einem halben Jahr arbeitet sich Ludwig Roth durch ein -ja- riesiges Bündel an künstlerischen Arbeiten, welche seine Frau Christine in einem wahrhaft schöpferischen Rausch hinterlassen hat. Es ist ein malerisches Werk: strukturiert in Zyklen. Über fast ihre gesamte Existenz hinweg blieb sie sich ihrer Auf- und Hingabe treu, bis eine heimtückische Krankheit ihr die Arbeit stahl.

    Wir – Ludwig und ich – veröffentlichen bit by bit die Versuche der Zusammenstellung und Auseinandersetzung mit Christines Werk in ausgewählten exemplarischen Bildern, die die Folge inhaltlich zusammengehörender Werke gleicher Gattung darstellen.

    Deshalb im Titel die in Klammer gesetzte 1.

    Beginnen wollen wir mit einigen Arbeiten aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, uns liegt es zunächst an der Veröffentlichung einiger spezieller s-w Arbeiten ohne informative Zutaten wie Signatur, Format, Malgrund etc., das BILD ist dominant! Auf einen Ausreißer in ROT möchten wir nicht verzichten!

    Alles wird existentiell, alles wird zur Realität:

  • Ohne Titel

    Ohne Titel

    Wir erlauben uns einen Zugriff auf einen Artikel in der SZ Nr.216, Sa./So., 18./19. September 2021, MOBILES LEBEN, Seite 53 von Marco Völklein und zitieren daraus:

    „Auf gerade einmal 29 Prozent aller Bahnstrecken in Schleswig-Holstein können Züge mit Elektroantrieb fahren.“

    Im Bund →:“61 Prozent“, „in der Schweiz Tendenz ca. 100%“, dazu wird im Artikel der Kieler Abgeordnete Tietze zitiert: „Künftig fahre man mit Strom vom Deich statt mit Öl vom Scheich“.

  • Die Albler

    Die Albler

    Die ALB, der Bach, von der Teufelsmühle bis zur Mündung in den Rhein: Das funktioniert nicht ohne Schwierigkeiten für die Albler-Crew. Talstufen und mächtige Wasserfälle müssen überwunden bzw. umgangen werden. In Bad Herrenalb ist Sightseeing angesagt, in Frauenalb besucht man die mittelalterlichen Nonnen und läßt sich im Refektorium mit Spezialitäten des Nordschwarzwalds verköstigen. Da sind bereits zwei Wochen von den Semesterferien rum. Die Albler genießen die Abgeschiedenheit bei den Frauen von Frauenalb, finden Ruhe im Gebet, bevor es gut ausgeschlafen am anderen Tag weitergeht Richtung Ettlingen.

    Willst Ettlingen sehn, hieß es bei uns im Bio-Unterricht bei Emil Reichert wenn was schief gelaufen ist. Dann wurden die Ohren langgezogen bis Ettlingen in Sichtweite kam.

    Am Naherholungsgebiet Günther-Klotz-Anlage (ehemaliger Karlsruher Oberbürgermeister) treffen wir auf die Albler! Mit Glück finden wir Annabelle von der Teufelsmühle in einem dieser ‚Boote‘ wieder und mailen uns hin und her und quatschen über die Beschwernisse der abenteuerlichen Bachtournee, die ja im Rhein enden soll. Wenn wir allerdings die alkoholischen Vorräte in den Schlauchwannen betrachten, so verstehen wir doch sehr, dass in Daxlanden die vierwöchige Totalverausgabung ein realistisches Ende nahm!

    Zum Schluss Fotos von den Alblern:

  • Deutsche Wildnis

    Zwischen Rhein und Hördt.

  • Lorsch und Weschnitz

    Lorsch und Weschnitz

    Ein Kurzbericht: Im Jungbusch aufs Rad zur Linie 4a zum Käfertaler Wald – die Stadt hinter sich lassen, zum Karlstern und dem Karlsternweiher. Von da ab nur noch vielleicht 20km komplett durch den Wald bis nach Lorsch, kaum dort wird zu Tisch gegangen und gestärkt nach Heppenheim / Bensheim geradelt. Kloster Lorsch seit etwa 30 Jahren Weltkulturerbe der UNESCO, zwei Bilder zur Anschauung:

    Ein Öko-Highlight: Die Weschnitz-Insel ganz nah bei Lorsch, ein Naturschutzareal, in der Hauptsache ein Schutz- und Lebensraum für die Avifauna der Region.

    Das war’s, man möge es als Anreiz für eine Tagestour mit dem Bike ansehen und sich dabei wohlfühlen!

  • Feuersbrunst

    Feuersbrunst

    Gestern – oder war es vorvorletztergestern – ereignete sich im Sandlauf landwirtschaftlicher Äcker eine verheerende Explosion. So eine Drohne ging hernieder. Man vermutete dahinter gewaltbereite extremistische Naturschützer, die die Verdichtung der Anbaugebiete durch schweres Gerät anprangern. War es wirklich eine Drohne, man tritt ja gerne schnell, ja überstürzt, mit vermutlichen und vermuteten sogenannten Tatsachen an die Öffentlichkeit. Wer zuerst kommt, dem wird am meisten geglaubt. Vor allem spielt Glauben eine überdimensionierte Rolle. Der Trekker, so sein Fahrer, der gerade aus dem Gebüsch kam (zum Glück), habe Kabelbrandgeruch abgesondert und plötzlich sei eine Rauchwolke aufgestiegen, Flammen schlugen aus dem Motorgehäuse und es knallte und pfiff so deftig, dass der Fahrer des Traktors sich nicht mehr in die Nähe seines Fahrzeugs traute, um mit Löscharbeiten zu beginnen.

    Schaden ca. 130.000 EUR.

  • Vincent Steiner at Franklin

    Vielleicht kommt dem Leser gleich die Frage: wo denn bei Gott finde ich Macania, eingedeutscht MAKANIEN? Noch nie gehört, nirgends zu finden, weder im Lexikon, nicht in der Literatur (oder dort etwa doch?), ja, Jesus, die Rettung steht wie immer auf Google (Maps), weil Google ja allwissend ist. Da müssen wir kleinen Hirne ständig und devot nachfragen, doch diese unsere Bitte findet sofort kostenloses (?) Gehör! Und mehr noch, man spricht von einem Makanien Tower auf Franklinvillage.

    Also, wir schnappen unser Rad und düsen los! Und nehmen den Neckarweg Richtung Schleuse Feudenheim, wo wir den Fluss überqueren. Und radeln durch die umkämpfte Au. Nach Käfertal-Süd. Vorbei am Käfertal – Bahnhof. Bis fast zum Platz der Freundschaft, Ziel erreicht!!! Da kommt Freude auf, Vincent winkt von fern und Konstantin ist ebenfalls in der Nähe. Und zur Begrüßung gibt es Bier: eiskalt serviert! Grosses Hallo, ich freue mich über die Einladung nach Makanien, diesem Gelobten Land, wie ich nun feststellen kann …

    Zentraler Standort zwischen Sportplatz und Homerun. Im Tower die Mannheimer Künstler Konstantin Kozo (EG) und Vincent Steiner.

    Beide Maler werden wir in gesonderten Berichten würdigen!

    Jetzt findet erstmal Makanien in Bildern statt⇓:

    Und ein paar Spezialitäten hätten wir ebenfalls zu bieten⇓:

    ANKÜNDIGUNG!!!

    Erstellt von Thorsten Koch

    Und wir machen uns auf die Socken, äh Schuhe, nach Hause …

  • Queich-Spiegelbach

    Queich-Spiegelbach

    Thema: QUEICH-SPIEGELBACH Teilungswehr bei Ottersheim (Pfalz) …

    … Zitat aus einer Info-Tafel am Wach-Haus (siehe Foto):

    3/5 fließen als Queich Richtung Zeiskam und Germersheim in den Rhein.

    2/5 fließen als Spiegelbach über Bellheim in den Altrhein.

    … Zitat aus ‚Immaterielles Kulturerbe‘: Die Jahrhunderte alte Kulturtechnik der Wiesenbewässerung war früher in Europa weit verbreitet. Inzwischen ist sie fast komplett verschwunden.

    In den Queichwiesen wird sie noch praktiziert!

  • Am Ende der Zivilisation

    Am Ende der Zivilisation

    In den Großstädten grassiert der Konsum, in den Läden an den Kassen warten die Kunden, auf dass sie abkassiert werden. Noch schnell ne Flasche Wein, Erdnüsse dazu und nichts wie raus aus der Schlange, bezahlen, die Stadt verlassen, auf in den Schiller-Park, die Flasche öffnen und die Welt mit Alkohol vergessen.

    Alternativ bietet sich die Reise nach Hinterweidenthal mit der Bahn an, dauert zwar, zwei Stunden circa ab Mannheim über Neustadt und Landau, dafür hat der Radreisende die Zivilisation, die Bedrängnis der Stadt verlassen und schwimmt in der Wieslauter und kühlt sein gestresstes Gemüt.

    Fern am Horizont taucht Wissembourg auf. Bekannt. Ziel ist Wörth am Rhein mit Zuganbindung Richtung Mannheim. In Lauterbourg darf man warten, das Rad kommt ohne Hilfe nicht in den Uraltzug: vier Stufen gilt es zu überwinden, dann geht’s ab nach Berg usw. … Wörth!

  • Der Saalbach Entlastungskanal

    Streckenabschnitt Graben-Neudorf – Rußheim

    Ab der Herderstrasse, die parallel zur Bahnstrecke verläuft, und einem Seitenpfad, geht’s ab Neudorf den Kanal lang, der Radweg ist speziell ausgewiesen durch den Odenwaldklub e.V.: Pfalz-Kraichgau-Weg! Der zweigt dann irgendwann mal links ab, wir bleiben jedoch am Entlastungskanal! Und radeln nach Rußheim zur Konditorei Mack: Eine Tasse Kaffee plus Buttercroissant.

    Die weitere Tour führt nach Germersheim, …

  • Alte Mannheimer Poststrasse

    Alte Mannheimer Poststrasse

    Ab Landesgrenze Hessen Baden-Württemberg wird Richtung Lorsch die Neue Poststrasse, beginnend am Karlstern, zur Alten Mannheimer Poststrasse. Sie führt dann irgendwann mal über die A6 und kreuzt etwas später, je nachdem wie schnell man radelt, die Lampertheimer Strasse. Kurz nach Querung der Klippsteinschneise trifft man auf das Denkmal Viernheimer Jägerhaus. Da wollten wir hin:

    Die Bilder sind in der ein oder anderen Form ebenfalls im Netz zu sehen, wir fügen damit unsere eigenen hinzu. Da die Denkstätte öffentlich ist, dürfte keine Urheberrechtsverletzung vorliegen. Wir radeln nach einer ausgiebigen Ruhe- und Frühstückspause weiter nach Lorsch.

    Kleine Entdeckung in der Tiefe des Waldes:

  • RKI / WHO

    Laut RKI sind mit dem heutigen Tag (22.06.21) in Deutschland 90.472 Menschen in Verbindung bzw. an Covid19 verstorben.

    https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4/page/page_1/

    Laut WHO sind mit dem heutigen Tag (22.06.21) in der Welt 3.872.457 Menschen in Verbindung bzw. an Covid19 verstorben.

    https://covid19.who.int

  • B 37-Saupferch-Drachenfels

    B 37-Saupferch-Drachenfels

    Start Mannheim Paradeplatz Öffentliche Verkehrsmittel, Eilzug Linie 9 nach Bad Dürkheim, Verpflegungsstation mit bestem Metzger und noch besserem Bäcker zur Stärkung für unterwegs, Grethen: kleiner Ort, wie aus dem Bilderbuch.

    Ja wirklich, wie aus den Bilderbüchern irgendwelcher Werbeagenturen zu Bad Dürkheim, da dürfen Burgruinen nicht fehlen: die Hardenburg z. B. vom Radweg aus aufgenommen:

    Die erste an der Bundesstrasse gelegene Papierfabrik lassen wir hinter uns, dafür gilt unser Augenmerk nun einer kleinen Besonderheit, die unbedingt gezeigt werden muss:

    Die Alte Schmelz 180 m (NN) können wir vergessen! Corona zu! Bald geht’s wieder auf mit AHA und den drei getestet, geimpft, genesen … Da freuen wir uns alle und kommen wieder, wenn es soweit ist. Orientierung geben die sorgsam aufgestellten Hinweise, wie man in alle möglichen Richtungen kommt:

    Entlang der B37 blüht der Ginster und da ist auch schon der Abzweig zum Saupferch:

    Der Saupferch ist bekannt!

    Der Drachenfels ebenfalls!

  • Speyerer Fähre Neptun

    Speyerer Fähre Neptun

    Es existiert am Ende des Radwegs entlang der Industriestrasse in Speyer die Wahl der Qual (wer zielorientiert dahinfährt bleibt qualfrei!), eine Wegscheide zeigt dort einmal Richtung Germersheim (R-P), daneben entgegengesetzt in Richtung Rheinhausen (B-W) und danach etwas weiter nach Waghäusel(Eremitage). Hier ein kleiner Zwischenbericht von der Speyerer Rheinhäuser Fähre Neptun, einige Fotos stammen vom 03.07.2020, die neueren aus 2021:

    Alle weiteren Informationen zur Fähre unter folgendem Artikel:

    Bitte die Fährzeiten beachten, Freitag, Samstag, Sonntag und an Feiertagen tagsüber ab 10:00 Uhr bis in die Puppen. Nicht im Winter!

  • IM  Dschungel

    IM Dschungel

    Kurze Wegbeschreibung: um in den Dschungel zu gelangen.

    Ab Mannheim-Rheinau Endhaltestelle Strassenbahn Linie 1 oder Bundesbahnhalte S9 hin zur Essener Strasse (über Rhenaniastrasse) und kurz vor Tom’s Diner links runter durch das Fabrikgelände von G+S GmbH und schon befindet sich der engagierte Radler im Backofen der Riedwiesen (Siehe Artikelbild).

    Fast jeder besitzt ja heute ein Händie mit Internet-Anschluss, da kommt der Erholung Suchende ziemlich schnell in das Auwald-Naturschutzgebiet (Siehe gekennzeichnete Fotos)und gleich danach zum Rhein. Ab da geht es zwischendurch zu Fuss weiter: Am kleineren der beiden Rohrdorfer Seen. Rad bzw. Räder gut abschließen, um gefeit zu sein gegen böse Überraschungen!

  • Die Otterstädter Kiesgrube an der L535

    Mit der Kollerfähre rüber nach Rheinland-Pfalz, durch den Otterstädter Auenurwald Böllenwörth (Naturschutzgebiet) am Rhein entlang und schon ist man an der Otterstädter Kiesgrube (Rohr Kieswerk). Ein beliebtes Angler- und Ausflugsgebiet. Heute, am Ostersonntag, so um die Mittagszeit hielt sich der Besucherstrom in Grenzen, die meisten waren auf der Suche nach Bärlauch zur Verfeinerung von z. B. Butter. Zur Illustration ein paar Aufnahmen der etwas anderen Welt der Kiesgruben:

  • Haus der Stille

    Er trug meine Kleider. Ich für ihn untragbar, so ich nackt war. Wir badeten in der lauen Brühe seiner Samenfäden, die sich einen Weg bahnten hinein in die Stille meiner Weiblichkeit.

    Wir badeten darin in der Hoffnung auf Befriedigung. Hader entstand aus Unzulänglichkeiten.

    Wir kreuzten die Wege des Todes. Im Haus der Stille lebten wir lange. Und wurden unruhig, unstill.

    Lärmig zwischen du und ich; süchtig nach Sieg im Kampf gegeneinander.

    Leblos.

    In der Hoffnung auf Befreiung: Ein Gesicht erlosch.

    Trocken die Mäuler die durstigen. Spröde die Lippen die prallen. Rissig die Augen der Liebenden. Kahl die Gedanken. Verwirrt die Seelen. Im Haus der Stille.

    Fratzen erfüllten das Haus der Stille. Schnee schmolz. Und ein trunkenes Haupt wurde Asche. Produkt der Verzehrung.

    Vergessen das Saugen an meiner Brust. Eine Oase vertrocknete. Wüste überfiel das Haus der Stille.

    Andere schritten ins Haus der Stille. Verloren sich.

    Labyrinthisch die Macht der Gewässer.

    Ängstig und wehrlos die Menschen.

    Allein.

    In Vergangenem versunken überschritten Sie unwissend die am Ende des Weges liegende

    Letzte Instanz.

    OHNE TITEL

    entspannung tut not / doch ohne himmelsbrot / umsonst ist der tod / eine mutter schreit / durch’s kanonenrohr / satan bricht hervor / im niemandsland / liegt schmerzensvoll / ein sohn / eine knochige hand / ein totenkopf / kein leben mehr / ein begrabenes heer

    gelesen im Forum am 28.04.1989 und am 05.11.1989 im Störtebeker

  • Die Malerin Christine Bellmann ist tot.

    Die Malerin Christine Bellmann ist tot.

    Am 5. März 2021 verstarb meine Schwester Christine nach langer Krankheit bei sich und Ihrem Mann Ludwig in Palliativpflege und sorgsam betreut von der Vielzahl der Angehörigen, allen voran ihre Nichte, der Sängerin Nadia Ayche.

    Es existiert auf diesem Blog ein Bericht über das Künstlerpaar Christine und Ludwig, diese Reportage steht der Öffentlichkeit zur Verfügung!

    WIR trauern um ein kompetentes Familienmitglied: Mit einigen Fotografien aus neuester Zeit möchten wir uns von IHR verabschieden, bevor Sie auf See bestattet wird.

  • Kunst + Kultur bei Edith + Siggi Sandreuther

    Eine kleine Auswahl möchten wir vorstellen, es betrifft in der Summe zwölf Werke von Kulturschaffenden aus der Region mit überregionaler Bedeutung, der Reihe nach, orientiert an der privaten Hängung: Erich Rockenbart, Günther Wilhelm, Hans Nagel, Edgar Schmandt, E. W. Kunz, Peter Schnatz, Walter Tauchert, Anneliese Kuhnen, Rainer Calles, Johannes Wolf, Franz Bellmann, Oskar Kokoschka, … vielleicht kommt demnächst mehr … Es befinden sich in der Sammlung Sandreuther weitere KünstlerInnen in der Warteschleife!

    Die Werke:

    Wir bitten um Berücksichtigung bzw. um Entschuldigung, daß in mehreren Bildern sich das Wohnumfeld und ebenso die Besitzerin sowie der Fotograf spiegeln, was den dargestellten Arbeiten jedoch unserer Meinung nach nicht schadet!

    Die Kunstpräsentation im Hause Sandreuther …
  • Kunst aus Fournols

    Kunst aus Fournols

    Vergleiche Le Moulin de Loubetz!

    Anschrift: Mairie de Fournols / Le Bourg / 63980 Fournols / France

    Vorgehensweise: Fournols Richtung Loubetz über Brücke, danach schmiedeeisernes Kreuz und rechts ab. In Loubetz deutschsprachige Frau (ca. 80 Jahre), die Bescheid weiß. Zahlenschloss 091, Fenster öffnen, lüften. Dann durch Tür links→Holzkasten/Strom, mittlerer Schraubenzieher um vier Schrauben zu öffnen. Blaues Kabel mit Lüsterklemme verbinden, Schalter umlegen, steht auf null.

    Aus dem Haus→kleine Bodenplatte heben und Wasserhahn aufdrehen. Nachdem die Wasseruhr angestellt ist, in den Stall um die Ecke→Tor für Autos, durch die kleine Tür→Abstellhahn hochklappen. Alle angegebenen Telefonnummern existieren nicht mehr!

    L'adresse de Magnetiseur:

    Monsieur Joseph Boudon – profession paysan / Saint Jean des Ollières / Tel.: 0473709297

    Medikamentenverordnung: von der ORME (Ulme), Piramidal Écorce Ulmus Campestri cpm 250g – LOT 018202, Claudine Vallee EURL 49750 CHANZEAUX: lavez les rougeurs avec une tisane faite avec la deuxième écorce de l’orme!

    Anfahrt von Fournols zu Monsieur Boudon: D264→Echandelys, D39 Montboissier, D250 Brousse, D253 St. Jean des Ollières.

    Medikamentenbezug:

    Pharmacie CHAREYRE➡️Barreau / Orthopédie etc. / 22, boulevard Sully, 63600 Ambert

    Kontakt: Monsieur Le Commandant GENDARMERIE, 63630 SAINT GERMAIN L’HERM, 0473720002, 8:00/18:00

    En contact avec le magnétiseur: Le couple de Loubetz Guy et Micheline Giot, 9 allée Ambroise Paré, La Neuvillette Reims 51100, Tel.: 0326092136 Reims, 0473721739 Loubetz

    Weitere Kontakte in Fournols: Patrick Haguenier, der mit den starken Händen, Holzankauf für den Winter bei Fam. Haguenier à Saint Germain L’Herm / Lair, Christophe Frey, Le Puy du Sapt,Marco Roussel de Buisson, 63890 St. Amant Roche Savine, Stephane Peyon, Les Angeneaux 41400 Vallieres les Grandes

  • Schon lang ist’s her

    Das Leben in Freiheit. Der Gang zum Frisör, zur Friseuse. Das Wichtigste im Leben: die Haartracht. Da wachsen die die keiner sehen darf. Keine, keiner sehen will. Zu grau. Zu altersbedingt. Zu abgefuckt. Keiner liebt mich. Mit diesen Haaren. Viren verabscheuen die Liebe. Da restet die Loneliness. Männer mit Glatze – sprich Haarausfall, gehen zum Frizer und lassen sich einseifen. Eine schier sinnlose Prozedur.

    Die meisten Männer, die jüngeren zumeist, pflegen heutzutage ihre Fascho-Frisuren, der Frizer kümmert sich um überkommene Haarkultur, täglich. Die Nachfrage ist riesig, das Angebot läßt nicht zu wünschen übrig.

    Der Schrei wie vor einem Jahr: Ich will zum Frisör, zur Friseuse, in den Salon, unter die Haube, unters Messer, neuer Schnitt, frische Farbe – ultramarin zurzeit aktuell, altersbedingt. Da freut sich Corona und wird übermütig.

    Nun was soll’s: Es geht auch ohne. Da lohnt ein Blick zurück: Spanische Grippe!

    Video verfügbar bis 11.03.2021! ZDF-INFO

    Jetzt wieder online:

    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/spanische-grippe-das-geheimnis-des-killer-virus-102.html

    Neuere Erkenntnisse: https://www.zdf.de/wissen/nano/210217-sendung-nano-102.html

    Das Drama gipfelt in der Frage: Was bleibt uns?

    Vielleicht gibt folgendes Video ansatzweise eine Antwort:

    https://www.arte.tv/de/videos/102295-002-A/corona-die-pandemie-und-die-schuppentiere/

  • Am Elefanten bums Brunnen

    Eine Hommage an Manfred Rinderspacher mit 15 Fotografien, die er mir heute per wetranfer übermittelt hat:

    Der „Elefanten bums Brunnen“ (Mannheimer Jargon) befindet sich nicht mehr an Ort und Stelle, dem Verfasser dieses Berichts ist nicht bekannt, wo er verblieben ist. Der Künstler Schmettau wird auf meinem Blog unter Am Pflanzenbrunnen von Joachim Schmettau in Mannheim gewürdigt. Franz Bellmann

  • In Gedenken 2020

    Zwölf Bilder zur Erinnerung

  • Es war einmal ein ELEFANTENJÄGER

    Es war einmal ein ELEFANTENJÄGER

    Lieber Franz,

    Siggi ist heute Nacht (23.12.2020) um 3;31 Uhr gestorben.

    Gruß Edith

    Er transportiert seine Schiessprügel im Tornister. Oder über der Schulter. Er zeigt altes Gardeverhalten. Auf nach Kenia, Südindien … Vielleicht Sibirien – Mammuts? Überall dorthin, wo noch ein Schuss zu setzen ist. Mit Hemingway teilt er Freud‘ und Leid. Obwohl er nicht so aussieht. Vor allem leidet er nicht. Er fühlt Hemingway. Es gibt in seiner Karriere als Elefantenjäger nicht einen einzigen Fehlschuss. Wenn es im Universum einen Elefanten und Mammut bewohnten Planeten gäbe, er würde seinen Rucksack voller Knarren packen und die Nasa beauftragen: Bringt mich zu den Elefanten der endemischen Art. Dabei hat er sie doch alle. Zumindest die von dieser Welt. Der Elefantenkönig von Frankenthal, der Pfalz, von ganz Deutschland und der Kugel – Siggi Sandreuther – präsentiert die Trophäen seines fast achtzigjährigen Lebens:

    Bei der Arbeit, den Abschussvorbereitungen, internationale Lageberichte, Wetter und so

    Bei den Reisevorbereitungen
    Bei den Reisevorbereitungen

    Ohne Edith ginge nix: Die Marschverpflegung!

    Die hilfreiche Hand: Edith
    Die hilfreiche Hand: Edith

    Ich liebe sie, was wäre unser aller Siegfried ohne Edith. Ach was hab‘ ich alles an Marmeladen, Honigen, Würsten und Käsen von ihr – und Siggi – nach einem Besuch mitnehmen dürfen, das ginge auf keine Kuhhaut. Nach den Visits in Frankenthal bei Sandreuther’s gab’s paradiesische Speisen über Tage hinweg. Weshalb ich sie so liebe! Beide!

    Goodbye, so long, good luck, see you in heaven …

  • KHALED HOSSEINI

    Tausend strahlende Sonnen

    Bin zurzeit dabei Khaled Hosseinis Roman „Tausend strahlende Sonnen“ zu lesen. Das Buch aus dem Verlag BLOOMSBURY BERLIN fand ich zufällig in einem der Öffentlichkeit zugänglichen ‚Offenen Bücherregal‘, entnahm es zusammen mit anderen Dichtern und Denkern und bin jetzt auf Seite 235.

    Zuvor auf Seite 137 für mich die sensationelle Überraschung, Zitat: „Die beiden Buddhas waren riesig und wirkten noch viel kolossaler als auf den Fotos, …“ Die Lesegemeinschaft findet sich in Bamiyan in Afghanistan wieder und ich dachte ebenso an Band-e-Amir, etwas weiter westlich gelegen.

    Die Buddha-Statuen konnte man, als sie noch nicht zerstört waren, besteigen. Im Jahr 1968 bereiste ich das Land auf dem Weg nach Indien. Vor Ort in Bamiyan betrat ich den klotzigen Felsen und fand mich nach langer Wanderung „durch einen engen gewundenen Treppenschacht“ auf dem Kopf eines Buddhas wieder.

    Zitat, Seite 138: „Wie wär’s? Steigen wir rauf?“ schlug Babi v0r. „Auf die Statuen?“ fragte Laila. „Ist das denn möglich?“Babi lächelte und streckte seine Hand aus. „Auf geht’s“

    Wie gerne wäre ich wieder in Afghanistan!

  • Landstuhl – am Ende?

    Kusel liegt nicht weit davon, vielleicht vergleichbar. Die wirtschaftlichen Gegebenheiten eher mau. Kein Tourismus mehr. Eh Winter. Das Anlaufziel die Burg Nanstein wegen Bauarbeiten und Corona gesperrt. Tristes Wettergrau. Notstandsgebiet. Kaum Leute, Motorenlärm. Ab zur Schlossstrasse und zum Burgweg.

    „Das gesamte Burggelände steht unter Denkmalschutz. Jede unbefugte Benutzung ist verboten und wird als Ordnungswidrigkeit kostenpflichtig geahndet.“ Wegen der vielen US-Amerikaner alles in englischer Sprache:

    Es kehrt wieder Ruhe ein:

    WIR ERINNERN AN KUSEL:

    Fotos vom 22.02. 2018

    Zurück nach LANDSTUHL.

    Die Burg Nanstein liegt uns sehr, deshalb zum Schluss ein paar Fotos:

  • Eine Wahnsinnstour für Verrückte

    Ha, wer’s nicht glaubt wird gefeuert! Motto: You’re fired! Ha, der Oberpolier aller Gefeuerten verläßt den SüdWestExpress in Kaiserslautern, nimmt die Bahnhofstrasse zur B37-Unterführung und steht bass erstaunt vor dem Elf-Freunde-Kreisel von Christel Lechner. Doch die Kohlenhofstrasse ruft und die komplette Kantstrasse noch dazu! Der Wahnsinnsapostel will zum Hotel Bremerhof und zum Reiterhof Judith Kern, er radelt die Bremerstrasse lang und steht vor dem Fast-Nichts: Alles geschlossen, liebe Grüsse vom Virus!

    Auf dem Bremerhofschen Waldspielplatz fischt der Politprofi sein Hightechgerät aus der Gesäßtasche und twittert in einem fort: Germany is dead, no Village People around there. Vom vielen hochanstrengenden Twittern meldet sich beim Twitterer schier unstillbarer Durst, das Haus des Wassers ist nicht weit, einmal quer durch den Pfälzer Wald, der Zugang jedoch aus gesundheitlichen Gründen versperrt: bleibt nur der Tau vom Bild der Überwachungskamera:

    Feuchtigkeitsniederschlag an einem Warnschild

    Unweit dieser erneuten Enttäuschung ein Lichtblick: Parkplatz Rothe (Rote) Hohl – Naturdenkmal!

    Er wendet sich zur L503, ihn befällt ein Grausen, es geht auf eine lange Reise bergauf, ha, wir radeln im Dschungel des Pfälzer Walds. Dann vorbei am ‚Aschbacherhof‘ und einem kurzen Halt ‚Am Hirschsprung‘ (Parkplatz mit Info-Tafel) hinein ins Getümmel der B48, noch zwei Kilometer bis Johanniskreuz – dem Polier schmerzen die Waden und Oberschenkel, was wird nur seine Angetraute dazu sagen? Muskelkater!

    Johanniskreuz

    Prima US-Würstchen, gut durchgebraten mit pikantem Senf und frischem Brötchen: 3.00€! Da freut sich der Oberspinner, die Muskelkrämpfe sind wie weggeblasen, und es wird jetzt leichter, Richtung Neustadt durchs Elmsteiner Tal rollt der Biker fast ausschließlich bergab.

    In Mückenwiese wird noch mal fotografiert … dann sausen Breitenstein und die Burg Spangenberg vorbei bis in Lambrecht die B39 als Staatsstrasse 25 zum Anhalten zwingt!

    Dazu zum End‘ frische Bilder des ökonomischen und politischen Verfalls:

    Auf nach Neustadt zum SÜWEX nach MA!

  • Mannheimer Bannes

    Mannheimer Bannes

    Die Reiß-Insel



    Wir schreiben das Jahr 2014; Ende Juli. 

    Gut zehn Monate sind ins Land gegangen seit der Erstveröffentlichung; der Rhein steht hoch zurzeit und der Rundweg auf der Reißinsel ist vom Wasser blockiert; jetzt gibt es neue Bilder als Ergänzung⇓:


    Jahrzehnte brauchte es und die letzten noch übrig gebliebenen Bannwälder der Region wurden derweil geopfert: für eine Südtangente in KA, für Fischerei in Daxlanden; es bedurfte der Einsicht, dem Verständnis, dem Nachgeben. Kein Einschlag mehr. Wurde doch alles abgeholzt im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte. Und der Rhein begradigt. Jetzt wird das Überbleibsel dem Verfall überlassen. Dem Borkenkäfer, irden Fröschen, den Schnecken, den Überschwemmungen. Und der Wiederauferstehung im Restbiotop.

    SAM_7724

    Wenn der neugierige Besucher Glück hat, dann zeigt sich ihm ein kleines Paradies: Aus Zeiten, die längst passé sind und mit Gewähr nie mehr wiederkehren. Mit ein wenig Ortskenntnis öffnet sich eine Tür zur Vergangenheit, bewahrt von Projekten, die nur noch in die Zukunft schauen möchten.

    SAM_7723

    Oben: Eingang zur sogenannten Reißinsel. Wie soll es weitergehen?


    Nehmen wir die Frage wörtlich! WIR gehen den Karl-Reiß-Weg lang!

    SAM_7721

    Der Bannes wird von den Forstverwaltungen als ›Urwald von morgen‹ gesehen. Der Natur belässt man alle Freiheiten, sie nimmt sie sich ungestört, abgesehen von einem kleinen Rundweg (und Streuobstwiesen), mit einer Länge von vielleicht gut vier Kilometer: dem Karl-Reiß-Weg. Es folgen Impressionen entlang der Wanderung:

    SAM_7654   SAM_7658

    SAM_7661

    Die Kunst der Natur: Baumskulpturen

    Der Spazierweg auf der Reißinsel dem Rhein flussaufwärts entlang
    Der Spazierweg auf der Reißinsel dem Rhein flussaufwärts entlang

    SAM_7663   SAM_7664

    SAM_7670   SAM_7671   SAM_7683

    SAM_7700   SAM_7689   SAM_7696

    Paradiesische Zustände für Flora und Fauna. Auch die eingewanderten Indischen Springkräuter fühlen sich in Mannheim wohl. Natur pur. Gegenüber am Rheinland-Pfälzer Rheinufer die moderne Zivilisation. Technik pur.


    Nicht umsonst wird zu Beginn des Artikels auf die Öffnungszeiten hingewiesen. Auch dem Graureiher gibt die Verwaltung Lebensraum; und Rheinüberschwemmungen fördern das Biotop, reichlich Fische verbleiben in den Rheinarmen und finden oft den Weg nicht mehr zurück in den Fluss. Da ist der Tisch gedeckt, wenn nicht die Wanderer störten, was ja vorkommt:

    SAM_7674

    Eine Naturschutzbehörde: die sich kümmert ↓

    Behördliche Kennzeichnung von Stolpersteinen mittels Flatterband, hier Metallteile von gestrandeten Schiffen...
    Behördliche Kennzeichnung von Stolpersteinen mittels Flatterband, hier Metallteile von abgewrackten Schiffen…

    Restbestand eines einst bewirtschafteten Areals, DSC08883

    WIR bedauern sehr, dass die dem Häuschen gegenüber stehende Sitzbank (unter drei mächtigen Kastanien) ersatzlos entfernt wurde, ein Frevel nicht an der Natur, aber von Menschen am Menschen. WIR bitten um Erneuerung!!! Info unter: Meine idyllische Gartenlaube!!!

    Verdammt noch mal, wo ist die Bank???!!! Sie war vor einem Jahr total intakt. An anderen Stellen auf der Insel wurden Tische und Bänke erneuert. Hier nicht. Kann man das als Affront empfinden??? WIR verlangen Satisfaktion
    Verdammt noch mal, wo ist die Bank???!!! Sie war vor einem Jahr total intakt. An anderen Stellen auf der Insel wurden Tische und Bänke erneuert. Hier nicht. Kann man das als Affront empfinden??? WIR verlangen Satisfaktion …

    Fotografische Ergänzungen vom 07.11.2020:

  • 1918/2020

    1918/2020

    Name: Monte, Vorname Luna: eingedeutscht = Berg der Sonnengöttin, Rufname: Corona = Bier bzw. Besäufnis, meistens nachts oder zu später Stunde in trauter Geselligkeit ohne irgendwelche Sicherheiten.

    Die heilige Kuh der Liebe

    und der Geselligkeit

    WHO + RKI marschieren Hand in Hand! Und 3sat marschiert mit!

    Was wir heute tun, das taten wir nahezu deckungsgleich vor gut hundert Jahren. Wir werden es in hundert Jahren wieder deckungsgleich wiederholen, das Schicksal der Menschheit: der Wiederholungszwang. Es entwickelt sich ja nicht weiter, der Mensch hofft und hofft, und hofft sich meist allein, bis dass der Tod einkehrt.

    Wer schlachtet gerne eine indische Kuh? Sie magert und magert und rennt im Tripeltakt in Knochen und Haut einsam und verlassen durch den qualmenden Straßenverkehr und wird nicht müde zu magern und zu magern, bis sie fällt, da liegt sie nun und erhebt sich nie mehr wieder.

    Warum sprechen wir von Killerviren, wo doch der Mensch viraler killt als das, was an Kleinstlebewesen so kreucht und fleucht. Die Unendlichkeit kriegerischer Auseinandersetzungen. Verbale Totschlag Argumente. Wer gebietet über wen? Gott gegen uns? Wir gegen Gott? Existenzverlust ist gewiß!

    Wo soll der Mensch denn hin am Nie seiner Zeit?

  • QUEICH : Von der Quelle bis zur Mündung

    QUEICH : Von der Quelle bis zur Mündung

    Planung bzw. Vorbereitung einer Radtour

    Quellgebiet:

    Stephanstürme/Winterkirchel/Naturdenkmal „Dicke Eiche“

    Fließrichtung:

    Paddelweiher-Hütte/Hauenstein (Info: DB-Halte)/Wilgartswiesen/Rinnthal/Annweiler-Sarnstall/Annweiler (Klärwerk, Zufluss Trifelsbach)/Queichhambach/Albersweiler/Siebeldingen/Godramstein (Kleine Queich, Queich)/Landau (Freibad, Südpfalzstadion, Schwanenweiher, DB-Anlage, Reallabor Queichland →Altes Queichbett)/Offenbach an der Queich (Queichtal-Bad, L509)/Neumühle/Ottersheimer Teilungswehr Queich links-Spiegelbach rechts/Zeiskamer Mühle/Ludwigsmühle/Hofgut Holzmühle/B9

    Mündung

    Germersheim→ Rhein!

    Info: https://franzbellmann.de/2017/04/zwischen-germersheim-und-waghaeusel/

  • Herbstlicher Blütenweg

    Fürsorgliche Großoma empfängt ortsunkundigen Wanderer aus dem fernen Mannheim recht auskunftsfreudig wie liebevoll und empfiehlt den Blütenweg zwischen Zwingenberg und Bensheim: Es herrscht Herbst, der beginnende Herbst, und Flower – Power zeigt sich nur einmal, am Ende des Trips.

    Mit einem Blick in die Rheinebene hinüber nach Biblis und vorbei an einer stillgelegten Jugendherberge, kommend über ‚Auf dem Berg‘ hin zur ‚Langen Schneise‘ winkt bald ein leeres Römerglas vom ansässigen Odenwaldklub: WLW – Weinlagenwanderweg/Blütenweg.

    Die Leere ist nicht von entscheidender Bedeutung, der rechte Wanderschuh behindert beim Gehen, weil er die kleine Zehe drückt!

    Bis morgen …

  • Brief an einen Freund

    Corona ist allgegenwärtig … ein Brief von Ende Mai 2020 an Karin und Jürgen …

  • Immer schön den Ramschselbach lang

    Immer schön den Ramschselbach lang

    Hinweis: Wie bei vielen Veröffentlichungen, (z. B. im Vorlauf zu Romanen, Kurzgeschichten etc.) ist die geschilderte tatsächliche Sachlage zumindest historisch bekannt und der Bezug real, lediglich die Namen der zentralen Gestalten wurden aus Schutz- und Persönlichkeitsgründen geändert bzw. erfunden, in unserem Fall liegen die Realitäten darüberhinaus im Ungefähren, selbst der Ramschelbach existiert höchstens als gemeines Rinnsal ja vielleicht in den USA im Süden von Arizona, wo der letzte einsame Saloon im Wilden Südwesten noch an Wochenenden geöffnet wird. Der Wirklichkeit und der Wahrheit in diesem Bericht entsprechen uneingeschränkt die veröffentlichten Fotos vom 09.09.2020.

    Mit dem Fahrrad erreicht der Mannheimer Radler immerhin den Wilden Südwesten Deutschlands. Die Pfalz im Umfeld von Altrip, Waldsee, Schifferstadt und Speyer, und weiter südlich das bildhübsche Germersheim und da ist auch Wörth nicht mehr weit.

    Am Albert Einstein Kreisel in irgendeinem Ort beginnt rechterhand der großen Tankstelle die Mühlengasse, sie führt hinaus zu den meist abgeernteten Feldern, nur Karotten stecken noch fest in der Erde, da wird vorsorglich ein letztes Mal gespritzt, doch schon beginnt die maschinelle Einbringung, zwei Belegfotos zu den Äußerungen:

    Bis später, mit einer Brise Chemie kontaktieren wir den Heiligen Geist und gestatten uns eine Besinnungspause, Kapellchen leider nicht zugänglich:

    Durch Feld und Wald sprudelt Wasser, der Ramschelbach läßt von sich hören, kein Wasserfall, nur leises Gemurmel. Die waldreiche Gegend nimmt eine Auszeit, dafür städtische Überraschungen:

    Die Ranch, der Saloon oder etwa der Salon(?), die Ruhe, kein schießwütiges Gemetzel, Whiskey, Bier, beginnende Prohibition, Al Capone, die Sizilianer … Steuerhinterziehung …

    Die Welt ist so klein wie groß, wer weiss schon, wo es hinführt mit unserem Geschlecht, manchmal haben wir Endzeitstimmung, dann wieder regiert maßlose Euphorie und dazwischen versucht sich mittlerweile seit Jahrzehnten (!) die Europäische Demokratie.

    MORGEN GEHEN WIR IN DEN SALOON … Salon:

    F E R T I G (?) oder auch nicht …

  • Der  Bürgereid …

    Der Bürgereid …

    zu Schifferstadt im Jahr 1650 …

    TREU UND HOLD SEIN DEM BISCHOFF ZU SPEYER NICHT NACHTEILIG GEGEN DEN SELBEN REDEN UND HANDELN ZUM HEIL UND NUTZEN DESSELBEN TÄTIG SEIN GEHORSAM IN ALLEN GEBÜHRLICHEN DINGEN DEM BISCHOF, SEINEN AMTLEUTEN UND FAUTEN DU SOLLTEST EIN TREUER MITGESELL DER GEMEINDE SEIN DERSELBEN IN ALLER IHRER GERECHTIGKEIT HELFEN ALLEN SCHADEN HELFEN ABWENDEN IHREN NUTZEN FÖRDERN, SOVIEL DU KANNST DU SOLLTEST DER SCHIFFERSTADTER OBRIGKEIT DAS SIND: FAUT, GERICHT, GERICHTSLEUTE DORFMEISTER GEHORSAM SEIN, ALLEN IHREN GE- UND VERBOTEN

  • HERAKUTS  SCHICKSAL

    HERAKUTS SCHICKSAL

    Im Oktober 2014 hatte ich noch Hoffnung, es dauerte nicht lang und sie wurde in grossen Teilen zerstört. Die Graffiti-Kunst(?) kennt keinen Respekt, sie ist gnadenlos, ein Spray und alles ist hinüber. Das Neue ist oft die Respektlosigkeit dem Vorgänger, dem Vorhandenem, dem Alten gegenüber. Ein sanfter Druck: das zuschmierende Ergebnis banal und kritzelig in aller Eile draufgehalten. Herakut Mannheim 2012 sprühte malerische Spritzenkunst – die namenlose ‚Übersprayung‘ frevelhaft und gemein!

    Ein ähnliches Schicksal trifft zurzeit Benjamin Burkard mit seiner Arbeit im Tunnel der Kurpfalzbrücke in Mannheim.

    In eigener Sache … gepinselt nicht gesprayt!

  • Das entstehende Paradies

    Das entstehende Paradies

    Die großen W-Fragen Die Antworten per Aufnahme:

    Und mit einem Gedicht von Friedrich Schiller, der Ode An die Freude, der zweiten Fassung aus dem Jahr 1808. Freude, schöner Götterfunke, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, Dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt, alle Menschen werden Brüder, wo Dein sanfter Flügel weilt.

  • Bellheim (Bellem)

    Bellheim (Bellem)

    Eine Top-Adresse: ALTES SÄGEWERK Mittelmühle (Mittelmühlstr. 7a) am Spiegelbach in Bellheim, einer Ortsgemeinde, die in R-P zum LK Germersheim gehört.

    Ein Blick in den Garten:

    Ein kurzer Besuch beim Nachbarn:

    Leider oder Gottlob haben wir solche niemals erhalten!

  • Die LUDOWICI-Kapelle

    … in Jockgrim, siehe auch unseren allgemeineren Vorlaufartikel aus dem Jahr 2015, anläßlich eines Ausstellungsbesuchs in Wörth bei M.J. Eckrich, wir fassen uns kurz mit sechs Bildern:

  • Meine Heimat ist der Sattel …

    … ist der Fahrradsattel!

    Eher ein Fotobericht mit wenig Text als sonstwas … Immer mal wieder rücken Räder ins Motiv, es herrscht ja ein Fahrradboom, das wird sich bald ändern, wenn die winterliche Ungemütlichkeit die Herrschaft übernimmt, bis dorthin genießen wir Temperaturen mit teilweise über 30°C, bitte mit reichlich Flüssigkeit!!!

  • Eine veritable Tagestour

    Eine veritable Tagestour

    Als Einleitung zur besseren Orientierung eine kurze Wegbeschreibung: Start MA Hbf, Abfahrt ca. 9:30 Uhr nach Gernsheim, danach Radweg R6 zur Fähre Kornsand (siehe Titelbild), nach Überfahrt zurück Richtung Gernsheim/Hamm und weiter nach Worms Hbf bis LU Hbf/Straba Linie 4 bis MA-Rheinstrasse→Radgarage …

    Der kleine Radcomputer spricht von 81,11 km. Die Bahnkilo nicht mitgezählt. Eine anstrengende Fahrt. Durch Orte, Auen, an Deichen und Rheinufern entlang, Hofgut Guntershausen und einsame Gefilde passiert, ziemlich warm, mittags heiß, kein Alkohol, dafür Kaffee und Kuchen, am Elisabeth Langgässer Wanderweg (Ried-Literatur, siehe Vita unten) angekommen, an der Uferrenaturierung Kühkopf/Knoblochsaue Station eingelegt, am Pumpwerk Kammerhof vorbei, die Satellitenmessstelle rechts liegen gelassen, über den Fluss … dazu ein paar Aufnahmen:

    GANG DURCH DAS RIED – in memoriam ELISABETH LANGGÄSSER

    Vita

    1899: Am 23. Februar in Alzey als kath. Halbjüdin geboren.

    1909: Nach dem Tod des Vaters Umzug der Familie nach Darmstadt; Besuch der Viktoriaschule und des Lehrerinnenseminars.

    1920: Bis Ende 1928 Lehrerin in Griesheim.

    1924: Gedichtzyklus „Der Wendekreis des Lammes. Ein Hymnus der Erlösung“.

    1929: Nach der Geburt der Tochter Cordelia lebt sie in Berlin; seit 1930 freie Schriftstellerin.

    1932: „Grenze: Besetztes Gebiet. Ballade eines Landes.“

    1933: „Proserpina. Welt eines Kindes“ (1949: Urfassung mit dem Untertitel “Kindheitsmythe“).

    1935: Heirat mit dem Theologen und Philosophen Wilhelm Hoffmann, „Tierkreisgedichte“.

    1936: Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer und Publikationsverbot; als vorerst letzte Veröffentlichung erscheint der Roman „Gang durch das Ried“.

    1942: Erste Schübe von multipler Sklerose.

    1944: Dienstverpflichtung in einer Munitionsfabrik; die als „Volljüdin“ geltende Tochter wird nach Auschwitz verschleppt.

    1946: Der Roman „Das unauslöschliche Siegel“ macht sie zur bekanntesten Autorin der ersten Nachkriegsjahre.

    1947: Sammlung von Erzählungen „Der Torso“ und der Lyrikband „Der Laubmann und die Rose“.

    1948: Übersiedlung der Familie nach Rheinzabern.

    1950: Am 25. Juli stirbt Elisabeth Langgässer; posthum erscheint der Roman „Märkische Argonautenfahrt“ und erhält sie den Georg-Büchner-Preis.

    (Daten Info-Point Wanderweg GEO NATURPARK Lorsch)

    Morgen geht es zurück!!!

    Also gut: Wir bewegen uns ab sofort im Bundesland Rheinland-Pfalz!

    Eine Info zwischendurch darf sein!

    Ein Lehrpfad erläutert wie Uferfiltrat gewonnen wird, hier der offizielle Text (Öko-Lehrpfad Guntersblum, Rheinland-Pfalz):
    Das uferfiltrierte Grundwasser wird aus zehn Brunnen in rund 180 m Entfernung zur Rheinmitte gewonnen.Wasser strömt der Brunnengalerie von zwei Seiten zu. Zum einen Grundwasser von der Landseite, das ansonsten in den Rhein geflossen wäre. Zum anderen das sogenannte Uferfiltrat, ein Wasser, das seinen Namen der Passage durch den aus Kies bestehenden Untergrund des Rheins zu den Brunnen verdankt. In durchschnittlich 35 Tagen zwängt sich das Wasser von der Sohle des Rheins durch unzählige Porenkanäle bis zu den Förderbrunnen. Auf diese Weise werden Verunreinigungen zurückgehalten und abgebaut. Mit der bis 60 m tiefen Brunnenanlage können insgesamt 15 Mio. qm/Jahr entnommen werden. Über eine vier Kilometer lange Leitung wird das Wasser zum Wasserwerk Guntersblum transportiert. Dort wird unter Einsatz modernster Aufbereitungstechnik aus dem uferfiltrierten Grundwasser hochwertiges Trinkwasser.

    Zur Erbauung mal drei Urlaubsbilder↑ Ach wie schön📸.

    Dazwischen darf das abgeschaltete Atomkraftwerk Biblis nicht fehlen:

    Langsam nähern wir uns dem Norden von Worms und bringen noch Bilder der Industrie und beenden den Kurzbericht, um uns demnächst in anderen Gefilden wieder zu treffen:

  • Auf nach Alzey

    Auf nach Alzey

    Manche meinen: Alzey sei eine Reise wert, vielleicht zu Pandemie-Zeiten, mag sein!

    Heute, sechs Jahre danach, wählten wir eine vermeintlich leichte Wegvariante. Mit dem Schnellzug Richtung Frankfurt nach Worms, nächster Halt Mainz, das ist der Rentner – Karte ab 60 zu weit, Worms kennen wir und radeln los, nicht ohne zuvor beim Metzger für einen verpflegenden Großeinkauf zu sorgen. 1x Fleischkäse, 1x Leberkäse, 5,73€ – dicke Scheiben! Alles andere – Wasser, Brot, Äpfel, Rosinen zum Naschen, Messer usw. befindet sich in den Satteltaschen. Über den Albert Schulte und Hans Dörr Park suchen wir das Weite und positionieren uns mit der D 5200 vor einer Litfaßsäule, die Plakatabrisse trägt. Gegenüber die Mohren Apotheke. Wir machen fünf Belichtungen:

    Danach wird geradelt, immer der Mainzer lang, lassen Ingrids Metzgerei links liegen (schade, dass ich nicht rechtzeitig an sie gedacht habe), radeln weiter bis die Mainzer längs der B 9 in einen unscheinbaren Radweg übergeht und queren bei der insgesamt gut 40 km langen Pfrimm (Quellgebiet Nordpfalz bei Sippersfeld) die Bundesstrasse(!!!), und nutzen danach den wenig befahrenen Damm zum Rhein! Zur Orientierung: Fast Food, Fitness, Fabrikationsanlagen, wir befinden uns im Norden von Worms.

    Nun wird es idyllisch, am gegenüberliegenden Rheinufer, hessisch: Galeriewälder, darüberhinausgehend, kenntnisreich wie wir sind: Landwirtschaft. Auf Pfälzer Seite bis hart an die Grenze zu Rheindürkheim, kurz vor einem Abenteuerspielplatz für Kinder, eine aufgelassene ehemalige Industrieproduktion:

    Ergänzung vom 10.09.2020; Aufnahmen von der hessischen Rheinseite, Fotos vom 07.09.2020:

    An Rheindürkheim rollt man flugs vorbei, für einen Halt findet man Kneipen, und fährt kurz vor der Klotzanlage, Rheinuferstrasse, (falls der Günther gemeint sein sollte, der war lange Jahre Oberbürgermeister im beschaulichen Karlsruhe) nach rechts in den nicht offiziell beschilderten Feldweg, der führt immer am Rhein entlang und bietet Ruhe auch an Sand- und Kiesbänken bis nach Gernsheim.

    Gegenüber vom Atomkraftwerk Biblis legen wir eine Rast- und Mittagspause ein! 1x Fleischkäse, 1x Leberkäse, 5,73€ – dicke Scheiben! Alles andere – Wasser, Brot, usw. gratis als Mitbringsel!

    Empfehlung: Bitte am Rhein bleiben und weiter nach Gernsheim fahren, die avisierte Wegstrecke nach Alzey könnte den gemeinen Radler eher abschrecken, es geht kreuz und quer durchs Pfälzer Hügelland, entlang diverser Landstrassen, immer leicht ansteigend, ohne große Sensationen, wir begnügen uns mit Wegmarken und dazugehörende Bilder, ab Mittagspause: Ibersheim, Verbandsgemeinde Eich, Mettenheim, Bechtheim, Monzernheim, Hochborn, Dautenheim, ALZEY. In Eich bei REWE einen Kaffee getrunken, die L 440 lang bis zur B 9, dann die L 409 aufgesucht und irgendwie über Mettenheim bis Bechtheim gestrampelt, und ja, die L 409 wurde mein Schicksal, das endete in Alzey in der Fußgängerzone!

    Mit dem Link oben kann der Leser sich an Alzey erfreuen! Danke fürs Dabeisein!

  • GKM – from everywhere

    GKM – from everywhere

    Die Kamera-Positionen variieren über mehrere Kilometer zwischen Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz …

    Das sollte eigentlich ein Beitragsbild werden, jetzt steht es da wo es steht.

    Bis später … Ein kleiner Hinweis darf sein 👍🏾

    Wie vor ein paar Tagen zu hören war, sind bei Rheindürkheim zwei Menschen im Rhein ertrunken; wir möchten dringend darauf hinweisen, dass das Baden im Rhein verboten ist!

  • Der RHEIN zwischen Germersheim und Gernsheim …

    Der RHEIN zwischen Germersheim und Gernsheim …

    … und mittendrin die Großstädte Mannheim und Ludwigshafen, da darf man getrost von einer halben Million Einwohner ausgehen; das heißt Urbanität in all ihren Erscheinungsformen, die wichtigsten die Badische Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) in LU sowie das Großkraftwerk (GKM) auf Mannheimer Seite. Da läßt sich Vater Rhein auf vielfältige, teils zurzeit komplizierte Weise überqueren, für Radbegeisterte käme gerne die beim GKM gelegene Altriper Fähre in Betracht.

    Fähr-Kosten für Radler 1.50€, mit Karte ab SECHZIG z. B. für Mannheimer Gefilde: 0.50€. Zwischen Fährstation auf Rheinland-Pfälzer Seite und Altrip die erste Sensation: eine Platanen-Allee! Ein Altrheinarm!

    Der Ausflug mit dem Bike führt für Wochenendradler dann am Rheinhauptdeich entlang Richtung Speyer. Da ist es eher langweilig und bestens asphaltiert, weshalb man oft den Rennsportlern in Höchstgeschwindigkeit begegnet. Der wesentlich schönere Weg befindet sich direkt am Rhein. Dort findet man Hundebesitzer beim Gassi-Gehen (mit Plastiktüte rot) und Erholung suchende Spaziergänger beim Träumen. Und bis zum Otterstädter Altrhein Wellenschlag, Vogelgezwitscher, Schiffssirenen, herrlicher Rheinblick, kurze Gespräche auf einer der wenigen Bänke, kaum Radler …

    Wenn die Horreninsel mit Altrhein in Sicht kommt, bitte nach rechts abbiegen in den Dschungel! Obwohl es lediglich ein Galeriewald ist. Erstens umfährt man eine total schlechte Wegstrecke am Rhein entlang, gepflastert, uneben und holprig, zweitens verschafft der Auwald Ruhe, Schatten und Besinnlichkeit und nach ein bis zwei Kilometer gelangt der hungrige Tourist wieder an den Rhein, das Ufer bestückt mit einer Bankreihe mit insgesamt acht Sitzplätzen. Guten Appetit!

    Knapp 800 Meter weiter taucht der Otterstädter Altrhein sprudelnd und japsend aus dem Dschungelgrün und der Blick weitet sich auf Ruder & Sportboote, die zur Segelgemeinschaft Waldsee gehören.

    Zum Marxweiher und Schulgutweiher ist es lediglich ein Katzensprung, in unserem Fall ein Felgensprung. Da war’n wir mal, grausame Zustände! Nie mehr auf der Au! Weshalb wir das Weite suchen Richtung Hammelweiher! Irgendwie, wie man so lustig ist, geht’s dann nach Waldsee, wer nach Germersheim will nimmt besser die Strecke nach Otterstadt, Speyer usw. …

    So sind wir nun doch am Rheinhauptdeich gelandet, dafür erlauben wir es uns, den Deich immer mal wieder zu überwinden, um Bilder vom dahinter liegenden Otterstädter Altrhein aufzunehmen. Im Bereich einer Bootsrampe ankert der oben gezeigte überdimensionale Kiesbagger: Wahrlich ein kleines Angler Idyll!

    Und huldigen dem Schwimmbagger, das Betreten ist dummerweise verboten, da hätten wir geknipst bis zum Gehtnichtmehr!

    Wir radeln an der weltberühmten Altrheinklause, wohin mich eine verflossene Liebschaft oft zum Mittagessen eingeladen hat, in Gedenken vorbei und lassen besagten Hammelweiher und den Abzweig nach Waldsee hinter uns, um beim Segelclub LU den Damm erneut zu überwinden:

    Am Deichwachhaus bei Otterstadt versuchen wir es wieder, doch der Zutritt ist verboten und wir haben jetzt die Schnauze voll mit Rheinaue und Rheinarmen und zweigen ab nach dem heißgeliebten Otterstadt, zum Ottermarkt = Verpflegung + Getränke und lassen uns bei der Kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt am Königsplatz beim ‚Stickelspitzerbrunnen‘ zur Mahlzeit nieder.

    Vorne der Brunnen, hinten die Kirche

    Das ist nicht alles, später kommen wir wieder … und suchen eine bestimmte Kuchenmanufaktur oder sowas wie eine Gelateria: Eis, Eis, Eis bei Amalie, Zimt & Zucker!!!

    Von Otterstadt nach Speyer geht’s Knall auf Fall durch’n Binshof. Besser Binshofer Seenplatte → Speyerlachsee, Mondsee, Sonnensee, Biersiedersee, Silbersee, Kuhuntersee, Gänsedrecksee → wollte da einer/eine drin schwimmen? Geprüfte Wasserqualität: 1 a! Für Entdecker freigegeben! Beim Spitzenrheinhof verfolgen wir die mannigfaltig auftretenden Touris übern Franzosengraben an einer weiteren Baggerseeplatte vorbei bis hin zum Hauptbahnhof nach Speyer. Fotos von Speyer gibt es auf der Welt zur Genüge → 📸 wir reisen und fotografieren weiter wie es uns gefällt!

    Die radbegeisterten Badenser und ihre Holden scheuen keine Mühe, ja: Speyer erleben und erlaben und gesund wieder heimkommen, immerhin, das können schon gut 50 Kilometer werden. Von MA aus betrachtet → Via KollerFähre. Später kommen wir darauf zurück! Versprochen!

    Ein kleines Vorab zur KollerFähre (KollerInsel), mit Fotos natürlich, wie könnte es anders sein, Filme drehen andere, ARTE z.B.!

    Was tun wir in Speyer? AdenauerGarten? SeaLife? TechnikMuseum? Hbf? Nach Germersheim braucht es noch eine Weile, da muss man durch eine Gegend, die nennt sich Industriegebiet, da freut sich der Drahtesel. Irgendwie kurvt es sich um die Insel Flotzgrün rum und siehe da etwas weiter bei der Kläranlage Römerberg Erinnerungsfotos vom AKW Philippsburg:

    Kurz gedanklich und streckenmäßig zurück! Es existiert am Ende des Radwegs entlang der Industriestrasse in Speyer die Wahl der Qual (wer zielorientiert dahinfährt bleibt qualfrei!), eine Wegscheide zeigt dort einmal Richtung Germersheim (R-P), daneben entgegengesetzt in Richtung Rheinhausen (B-W) und danach etwas weiter nach Waghäusel (Eremitage). Hier ein kleiner Zwischenbericht von der Speyerer Rheinhäuser Fähre Neptun, die Fotos stammen vom 03.07.2020, wir kommen allerdings aus Baden-Württemberg:

    Also, jetzt schauen wir wieder auf unser Philippsburg. Und fragen uns, wie viele Fähren sind eigentlich zwischen Gernsheim und Germersheim in Betrieb, zumindest zeitweise. Sage und schreibe : FÜNF! Wer es nicht glaubt: 5! Darunter Exoten wie die Grundkettenfähre EMMA, sie überquert einen Altrheinarm von nicht einmal 100m Breite bei Mannheim.

    Bleiben die zwei uns bekannten, Großfähren: Gernsheim + Altrip, die Koller – Fähre setzt nicht immer täglich über. Da muss man sicherheitshalber öfter eine Suchmaschine befragen, nicht dass man vor abgestellten Motoren steht!

    Jetzt schauen wir in den Mannheimer Norden, der Süden Richtung Germersheim ist reichlich dokumentiert. Der sympathischte Weg ausgehend vom Mannheimer Jungbusch über die Friesenheimer Insel nach Sandhofen (Fähre Emma nur im Sommer in Betrieb!) läuft über Lampertheim, Biblis, Groß-Rohrheim etc. nach Gernsheim; alternativ bietet sich Höhe Rosengarten die Chance von Hessen nach Worms überzusetzen: NIBELUNGENBRÜCKE, B47! Da muss man sich dann quälen, es ist industriell besetztes Areal, wenn sich der Pfrimm-Bach zeigt ist der Radler auf dem richtigen Weg. Kurz vor Rheindürkheim wird es wenige Meter eng entlang der B9, das Rheinufer ist nah, Freude kommt auf.

    Aufgepasst, an der Stelle wo in Rheindürkheim die Rheinuferstrasse in die Ibersheimer Strasse (Spielplatz Klotzanlage) einmündet, zweigt der nicht gekennzeichnete Feldweg ab, der bis zur Fähre Gernsheim immer schön entlang dem Rheinufer folgt; mit Sandbänken zum Picknick bittet, ein Radler-Spass ohne jeglichen Verkehr, ein paar Bilder tun ihr Übriges:

    Wie vor ein paar Tagen zu hören war, sind bei Rheindürkheim zwei Menschen im Rhein ertrunken; wir möchten dringend darauf hinweisen, dass das Baden im Rhein verboten ist!

  • Ketscher Rheinwald / Die Rheininsel

    Ketscher Rheinwald / Die Rheininsel

    Ketsch, 18.06.2020: War heute auf der Ketscher Rheininsel, eine total von der Natur beherrschte Gegend. Dschungel pur! Das Artikel-Bild von der Holzbrücke zeigt den einzigen Zugang zur Insel, es sei denn man paddelt, schwimmt oder fliegt …

    Kurz hinter der Ketscher Altrheinbrücke listet eine Hochwasserstele die Rheinstände mit beängstigenden und bedrohlichen Überflutungen und den entsprechenden Jahreszahlen; 1882 schickte Vater Rhein wohl ein sogenanntes Jahrhunderthochwasser, dieser Bösewicht! Auch im Januar 2018 ließ er nicht locker und überflutete selbst Herrenteich! Zu Herrenteich existiert ein spezieller Bericht über eine Brandruine, Link klicken!

    Da sich die Brücke 98m über NN befindet, geht es erstmal ein paar Radlerlängen mit Schussfahrt in die Niederungen der Auenwelt bevor in der Ferne das Försterhäuschen auftaucht. Rund ums Häuschen und an der Außenwand findet man wichtige Hinweise zu Natur und Umwelt und dazu, wie man sich bitte zu verhalten habe!

    Hier darf man sich niederlassen, rauchen ist verboten!

    Ein Zitat, es spricht EBER KARLO: „Hallo Kinder! Hier am Försterhaus lebt meine Familie, die könnt ihr gerne besuchen. Am Rheinufer kann man große Schiffe beobachten und entlang der Ketscher Allee findet ihr mich auf dem Naturweg Ketscher Rheininsel. Ich erzähl von Pflanzen und Tieren. Fühlt euch sauwohl auf der Ketscher Rheininsel, ob beim Spazierengehen, Laufen oder Fahrradfahren.

    Lastkahn auf Lastkahn, das ist die Schifffahrt auf dem Rhein, selbst überholen ist auf dieser Wasserstrasse drin, und manche geben ganz schön Gas!

    Da das Naturschutzgebiet Ketscher Rheininsel einen Schutzraum für gefährdete Lebewesen darstellt, dürfen nur Fahrräder auf den geschotterten Wegen fahren und diese Wege dürfen auch von Fußgängern grundsätzlich nicht verlassen werden, Hunde sind anzuleinen, es besteht Reitverbot, gleichzeitig ist das Zelten sowie Feuer entfachen und Lärm veranstalten nicht gestattet, siehe Schutzgebietsverordnung!

    Wir wagen einen zurückhaltenden Blick in die landschaftliche Schönheit der Ketscher Rheininsel mit vier informativen Bildern:

    Der Naturweg Ketscher Rheininsel stellt prinzipiell weitgehende Informationen zur Welt der Auen vor, er bearbeitet Historie, Hochwasserschutz, Rheinbegradigung und Dammbau, dazu gibt es jede Menge Naturweg-Stationen (15 Schautafeln) und Hinweise auf beliebte Wege.

    Der Naturweg Ketsch mit einer Länge von 1300m ist für schulische Interventionen sehr gut geeignet, hier Fotos von Info-Tafeln:

    Neben der Ketscher Allee, dem Naturweg, verläuft die Rohrhofer Allee quer durchs Gebiet und parallel zum Rhein. Wichtiger scheint mir der Leinpfad, er führt rundum an den Rändern der Insel entlang und bietet einen langen Weg mit 6,6 km zur Erholung und Erbauung und trifft über eine phantastische Strecke von ca. zwei Kilometer die Rhein-Gestade.

    Es kommt der Abschied, drei Bilder, wem sie gefallen, möge sich melden, wem sie nicht gefallen: er/sie möge sich melden, AW!

    Wie vor ein paar Tagen zu hören war, sind bei Rheindürkheim zwei Menschen im Rhein ertrunken; wir möchten dringend darauf hinweisen, dass das Baden im Rhein verboten ist!

  • Ein Parkplatz der Superlative

    Ein Parkplatz der Superlative

    Wir kamen über die Altriper Fähre; mit Blick auf’s GKM: Großkraftwerk Mannheim

    Keine Abendstimmung! Oder doch? Die Aufnahmen unterliegen einer Bearbeitung, sie sind keine Fälschungen, die farbliche Gestaltung wurde intensiviert, das ist alles, wer’s nicht glaubt, der darf gerne mal übersetzen, hochgerüstete Technik und Natur liegen nah, sehr nah beieinander, bei Altrip! Bei der Fähre! Auf beiden Seiten des Rhein.

    Unser Thema: Ein PARKPLATZ …

    Ein Parkplatz am Otterstädter Altrhein (bei Waldsee): Eine schöne Gegend, Badeseen zu Nicht-Corona-Zeiten (2020 lange gesperrt), Gastronomien mit seelenerwärmenden Panoramen, ruhige Gewässer, manchmal schwappt eine energiegeladene Welle am Altrheinufer entlang, die Wasservögel kümmert das nicht.

    Der PARKPLATZ …

    180° weiter: zwei weitere PARKPLÄTZE!⛵️

    Wenn uns noch was einfallen sollte, machen wir weiter … Wenn nicht, dann eben nicht.

  • Von P 5 nach P 2

    Da muss der gebildete Mannheimer schon zurück in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Jokubas Kazinikas entwickelte damals seine Ausstellungsräume in P 5 (zu eng) hin zur Dresdner Bank in P 2 (diese fusionierte 2009 mit der Commerzbank) und firmierte ab der Mitte der siebziger als ‚Jokubas Kazinikas Art Gallery‘, in der Hauptsache mit Original- und Druckgrafik weltbekannter Künstler.

    Woher ich das habe? Aus meinem Bücherschrank!

    Aus Jokubas Kazinikas (einst am Wasserturm neben der Städt. Kunsthalle, in P 5, dann im Haus der DreBa in P 2, 8) ‚Pressestimmen über die Arbeit der letzten fünf Jahre 1973 – 1978‘.

    Jokubas Kazinikas zeigte Weltkunst, nach Who is Who brauchte der Kunstinteressierte schon damals nicht zu fragen: Georges Braque (Oktober 1973), Giacomo Manzù (Dezember 1973), Antonio Tàpies (März 1974), Horst Janssen (April 1974), David Hockney (April 1974), Hans Graeder (Mai 1974), Fernand Léger (Juni 1974), Victor Pasmore (September 1974), ‚Vier Mannheimer Künstler‘ in P 5: Rudi Baerwind, Hans Graeder, Fred Emmerich, Edgar Schmandt (Oktober 1974), Jorge Castillo (Januar 1975), James Rosenquist (April 1975).

    Ab Mai 1975 in P 2 mit Salvador Dali, Georges Rouault (Juli 1975), Richard Lindner (August 1975), Otto Dix (September 1975), Max Ernst (Oktober 1975), Alfred Hrdlicka (November 1975), Max Beckmann (Januar 1976), Shu Takahashi (März 1976), Otmar Alt (April/Mai 1976), Wolf Heinecke (August 1976), Johnny Friedlaender (Oktober 1976), Helmut Steiner (November 1976), Pablo Picasso (Dezember 1076), Hans Bellmer (Februar 1977), Hans Arp (Februar 1977), Ben Nicholson (Mai 1977), Le Corbusier (Juni 1977), Dali huldigt Goya (März 1978).

    Alle Ablichtungen in der Sammlung der Pressestimmen stammen von Anna-Luise Marz!

    Im www.morgenweb.de vom 29.12.2010 unter KULTUR nachzulesen!

    GEBURTSTAG: FOTOGRAFIN ANNA-LUISE MARZ WIRD 90 ‚Mit der Kamera regelrecht verwachsen‘

    Verteilung der Pressestimmen der Jahre 1973-1978:

    Mannheimer Morgen (MM) = 39; Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ) = 11; Mannheim Illustriert = 1; Offenburg Tageblatt = 2; Bürstadter Zeitung = 1; Odenwälder Zeitung = 1; Die Rheinpfalz = 1

    Fazit: ausschließlich regionale Berichterstattung!

    Wenn die Bildkommentare von Anna-Luise Marz als Pressestimme gewürdigt werden, so stellen wir fest, dass Marz für 37 Bildmitteilungen (und entsprechend viel Bildmaterial) und damit Presseinformationen verantwortlich zeichnete. Allein in dieser Angelegenheit!

    Hoffentlich haben wir exakt gezählt!

    Was die Leitartikler angeht, so sind diese für uns nur sehr schwer zu fassen. Was verbirgt sich hinter Buchstaben wie S.F., hb., ub, reg, Dr.W.Le., auch hey ist dabei, gebi, ge, jhe jeweils am Ende eines Berichts? Leben sie, sind sie ansprechbar, gibt es photo- und textspezifischen Nachlass? Porträts?

    Hey okay: Frau Dr. Christel Heybrock, sie ist mir als Einzige persönlich bekannt. Bei W.E. tippe ich auf Wilhelm Eisenbarth, er präsentiert sich meist vollnamentlich bei der Mehrzahl an informativen und kritischen Rezensionen.

    Bald machen wir weiter, es fehlen noch Infos! Ein Schriftverkehr zwischendurch brachte neues Informationsmaterial. Manfred Rinderspacher schickte Bilder (siehe Artikelende!) und empfahl Christel Heybrock, bei ihr fragte ich umgehend an und erhielt folgende Antwort per E-Mail:

    11.06.2020, 20.06 Uhr: Lieber Herr Bellmann, sorry, aber außer dem Fotopaket von Manfred Rinderspacher kann ich leider nix entdecken. Worum geht es denn, mal in dürren Worten? Liebe Grüße, hey

    11.06.2020, 20:29 Uhr: Komisch, ich versuche es in knappen Worten darzustellen; hier ein Link zu meinem Blog-Artikel ‚Von P5 nach P2‘:

    https://franzbellmann.de/2020/06/von-p-5-nach-p-2/‎(öffnet in neuem Tab)

    Da heißt es dann zum Schluss:Was die Leitartikler angeht, so sind diese für uns nur sehr schwer zu fassen. Was verbirgt sich hinter Buchstaben wie S.F., hb., ub, reg, Dr.W.Le., auch hey ist dabei, gebi, ge, jhe jeweils am Ende eines Berichts? Leben sie, sind sie ansprechbar, gibt es photo- und textspezifischen Nachlass? Porträts?
    Alles ein bisschen verrückt? Altersverrückt? Wir können auch telefonieren: 0621-3974 9958.

    11.06.2020, 21:54 Uhr: Lieber Herr Bellmann, ich kann da auch nicht alles auflösen, nur:

    S.F. dürfte Sigrid Feeser sein, die lange für den MM geschrieben hat, bevor sie uns den Bettel hinschmiss. Sie ist gesund und munter und heute noch bei der Rheinpfalz (freie Mitarbeiterin), zu der sie nach dem MM gewechselt hat.

    gebi ist der Musikkritiker Gerd Bischoff, der schon lange nicht mehr lebt.

    Nach einem hier nicht veröffentlichten Schriftwechsel der von Herrn Hemmerle (jhe) gewünschte Eintrag, erhalten am 19.07.2020 von hey:

    jhe ist Joachim Hemmerle, der nach einer Zeit im Lokalressort ins Kulturressort wechselte. Mittlerweile ist er im Ruhestand. 2012 veröffentlichte er im Ludwigshafener Verlag pro MESSAGE das Buch „Wenn Quadrate Kreise ziehen. Feuilletons eines Mannheimer Journalisten“.

    Die anderen Kürzel sind mir unbekannt. Aber wen fragen? Von den alten Knaben lebt ja niemand mehr. Vielleicht Horst-Dieter Schiele als ehemaligen Chefredakteur? (Müsste im Telefonbuch Ma zu finden sein…)

    Hier die versprochenen Fotos von Manfred:

    © Manfred Rinderspacher, Franz Bellmann: Dosenspaziergang in Ludwigshafen, 1993
    © Manfred Rinderspacher, Franz Bellmann: Dosensarg in Heidelberg, 1993
    Franz Bellmann: Dosenperformance am 12.03.2001 in Feudenheim © Manfred Rinderspacher
  • Wem kommt tatsächlich eine Bedeutung zu

    • Einem Familienvater, einer Mutter, den Kindern, der kommenden Generation und der darauf folgenden, bis die Zukunft uneinholbar?

    Den Kämpfern, den Friedfertigen, den Päpsten und Staatsbürgern?

    Wissenschaft und Staatsräson, Virologen und Ökonomen, das ist kein Zweikampf, vielmehr ein Miteinander, Verstand und Umsetzung nah beieinander.

  • Bundesdeutsche Hochsitz- und Jagdarchitektur

    Die folgenden Aufnahmen ergaben sich im Laufe der letzten Jahre während längerer Wanderungen in den Pfälzer Bergen und Fahrradtouren meist in der Rheinebene, jedoch auch entlang dem Kocher, der Jagst, Tauber und Altmühl… Wir beginnen mit zwölf Bildern, die wir nach und nach ergänzen.

    Fortsetzung folgt…

  • HAMMELWEIHER

    HIER SOLL ES GESCHEHEN SEIN, DER WEIHER IST WOHL IN DER ZWISCHENZEIT VERLANDET, VIELLEICHT FÜLLT ER SICH WIEDER: FALLS ES MAL ZU EINEM UNWETTER BIBLISCHEN AUSMASSES KOMMT.

  • Lingenfelder Hürde

    Die Lingenfelder Hürde steht der Weltenburger Enge in nichts nach, was allerdings fehlt ist der massenhafte Tourismus! Die Hürde ist zu versteckt, als dass sie vermarktet werden könnte, sie ist, wenn man so will, ein Zufallsprodukt des väterlichen Rheines.

    Wir befinden uns in ausgewiesenen Überresten von Rheinmäandern:

    Mitten drin im Rheindschungel fantastische Landschaften, es sind gerade Pappel-Pollen unterwegs, alles grünt und wuchert und die Hürde will überwunden werden, das läßt sich am besten mit ein paar Bildern veranschaulichen:

    Zum Abschluss fünf Landschaftsbilder:

  • Noch mehr zum ABER!

    Ja: das Wörtchen ABER hat Hochkonjunktur! Was an der ABER-DENKE (Ja-Aber-Denke) liegt.

    Jetzt ein Beispiel, aus nano (ARD/ZDF) vom 9.3.2020, Tiny Homes:

    „… fest steht, erschwinglicher Wohnraum wird immer knapper, momentan fehlen in Deutschland zwei Millionen bezahlbare Wohnungen, besonders in den Großstädten ist das ein drängendes Problem!

    ABER, wie läßt sich dieses Problem lösen? …“

    💰💰💰

    Foto unten von Liebell aus dem Jahr 2014, heute ABER ABER

    Foto LieBell

    Aus tagesschau vom 02.05.2020, 20:00 Uhr, Bericht Christian Feld, es spricht Robert Habeck, Bündnis 90/Die Grünen:

    „… Wir reichen den Unternehmen die Hand zur Rettung, ABER wenn sie sie ergreifen, besiegeln wir damit einen Pakt für Nachhaltigkeit…“

    Video-Textmitschrift aus ARD-Sportschau vom 02.05.2020, Interview mit Maximilian Günther (teilweise wiederholt im Mittagsmagazin vom 05.05.2020):

    „… selber schnelle Autos zu fahren, ABER man merkt dann mit den Jahren, daß es doch deutlich komplexer ist, die ganze Geschichte, ABER genau das ist das, was mir so viel Spass macht …“

    Zitat heute journal vom 05.05.2020 zum Thema Finanzhilfe wg. Corona u. a. für Lufthansa, dazu Carsten Spohr, Vorsitzender Lufthansa:

    „… Wir sind unverschuldet in diese Krise geraten, jetzt brauchen wir staatliche Unterstützung, ABER: wir brauchen keine staatliche Geschäftsführung! …“

    Wenn jemand Vorschläge hat, bitte melden!

  • Man verliert jegliches Vertrauen

    Man verliert jegliches Vertrauen

    NORMENKONTROLLE und VERLUST

    WILDE KIPPEN en masse

    BEDENKENLOSE ENTSORGUNG

    WALDSEEER RHEINBLICK

    Wer ist für die Entsorgung verantwortlich?

    VERLUST jeglicher MORAL

    HEIMSTÄTTENWERK RÜCKSICHTSLOSIGKEIT

    There is no sense of responsibility

    Kein Fortschritt in Sichtnähe

  • Ein Rad und Corona

    Ein kleiner Unfall bringt es oftmals mit sich, dass ein Fahrrad zur Reparatur muss, so geschehen am 06.04.2020 zu Beginn der Karwoche zu Hochzeiten der Corona-Pandemie. Der Unfall war mickrig, ein Gäbelchen von einem Ast drängte sich zwischen Vorderrad und Schutzblech, da war das dünne Blech dahin! Die Halterung verbogen und scheps. Die Satteltaschen beim Sturz zerrissen.

    In Ludwigshafen existiert seit 1911 die Fahrradhandlung PÜLZ mit angeschlossener Reparaturwerkstatt. Das Geschäft ist geschlossen wegen erhöhter Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus, Reparaturen dürfen jedoch unter Berücksichtigung entsprechender Verhaltensweisen angenommen und durchgeführt werden, da das Rad ein wichtiges Verkehrsmittel ist.

    Noch am Unfalltag wurde mein Rad zur Reparatur angenommen, heute am 09.04.2020 erhielt ich es zurück, das waren drei fahrradlose Tage, und morgen geht es gleich früh in der Kühle wieder los!!!

    Alles in bester Ordnung, Bremsen frisch eingestellt, neues Schutzblech angebracht, Tacho erneuert, Kette geölt und was sonst noch, es läuft, wenn auch Jahre auf der Felge, Pülz darf gerne noch 100 Jahre älter werden. Und Matthias sei Dank radele ich zwar nicht unfall- was ja immer mal vorkommen kann, jedoch kostenfrei. Deshalb ein Hoch auf Pülz, Back, Mat und so weiter und sofort …

    Werbetafel am Fahrradständer vor der Reparaturwerkstätte

    Freundliche Begrüßung vor dem Eingang zur Werkstatt:

    Back (li.), rechts Kunde

    Morgen radeln wir weiter in die Welt hinaus.

  • In den Leeren von LU

    Fotos vom 06.04.2020, ©️ Franz Bellmann

  • #Aber/aber/aber …

    *Wenn Sie mir feste Garantien für morgen geben, dann brauchen wir an übermorgen nicht zu denken.*

    Und das Wörtchen ABER hat Hochkonjunktur! Was an der weit verbreitet verfügbaren ABER-DENKE liegt.

  • AUSSTELLUNG 12.03.2020

    EINLADUNG zur AUSSTELLUNG
    Franz Bellmann „Der legendenhafte Künstler ist wieder da!
    mit Gemälden und Objekten in der Galerie FormStein

    Scannen0046.jpeg
    See you all …

    VERNISSAGE: 

    Donnerstag, 12. März 2020, 19:30 Uhr

    Einführungsworte von Dr. Christel Heybrock

    Musik: Andreas Finger


    FINISSAGE:

    Sonntag, 26. April 2020, 11:00 Uhr

    ÖFFNUNGSZEITEN: außer an Feiertagen

    Mo-Do 15-18 Uhr, Fr+Sa 10-12 Uhr
    Die Galerie FormStein ist auch mit der Stadtbahn Linie 4 → Richtung „Waldfriedhof“ zu erreichen.Unsere Haltestelle ist „Waldfriedhof“ und das ist die Endstation.

    KONTAKT:

    Hans Kaufmann FormStein

    Kirchwaldstrasse 4, 68305 Mannheim

    Telefon 0621 / 31 22 22 Telefax 0621 / 3 18 98 26

    galerie.formstein@web.de

    Franz Bellmann H 7, 24, 68159 Mannheim

    0621-3974 9958

    franzbellmann@icloud.com

    www.franzbellmann.de

    Eröffnung, Ansprache Frau Dr. Heybrock

    Franz Bellmann Galerie Formstein 12.3.2020 19.30 Uhr

    Meine Damen und Herren,

    Herr Kaufmann hat mich gebeten, einen Text vorzutragen, der seit 2008 auf meinen Webseiten steht und Franz Bellmanns Aktion „Baumfortpflanzung“ am Mannheimer Neckarufer zum Inhalt hat. Ich will diesem Wunsch gerne folgen, denn:

    „Was andere Leute wegwerfen, hat Franz Bellmann schon immer interessiert. Vor allem die Getränkedose ist in ihrer massenhaften Erscheinung aus seiner Kunst nicht wegzudenken – sie war und ist schließlich so problemlos zu bekommen! Aber natürlich stellt Bellmann sich auch die Frage, was sich mit all den anderen Wegwerfartikeln anfangen ließe, mit denen der Mensch allmählich seinen Heimatplaneten bedeckt (und mittlerweile nicht mehr nur den). Zumindest Kunst lässt sich damit ja auch noch machen, womit der Müll einer ungeahnt sinnvollen Verwendung zugeführt wird. Sinnvoll aber ist es wohl auch, Menschen mittels Kunst vor Augen zu führen, was sie eigentlich anrichten und was der Natur zugefügt wird, welche die globale Verschmutzung nur noch mit Mühe verkraftet.

    Als Bellmann im Mai 2007 unter anderem bei der Stadt Mannheim die Genehmigung für seine Aktion „Baumfortpflanzung“ einholen wollte, hatte die zuständige Behörde „größte Bedenken“ dagegen, weil sie die ohnehin „geköpften“ Weidenbäume, die nur noch seitlich austreiben können, in Gefahr wähnte. Bellmann, kampferprobt in der Auseinandersetzung mit Ämtern und Behörden, erinnerte in einem Antwortschreiben an die globale (und keineswegs ungesetzliche) Zerstörung der „Mangroven, der Regenwälder in Südamerika und Südostasien“, sowie der Auenwälder in der Oberrheinischen Tiefebene. „Meine Aktion Baumfortpflanzung“, schrieb er der Behörde, „ist vielmehr ein Appell an unsere Mitbürger: pflanzt Bäume, pflanzt Bäume, pflanzt Bäume. Nicht nur entwalden, bewalden, rund um die Erde, nicht nur im südlichen Neckarvorland!“ Er erinnerte ferner an seine Reinigungsaktionen unter anderem im Mannheimer Hafen zwischen 1991 und 1993, wo er mühelos 4000 weggeworfene Getränkedosen einsammeln konnte – nebst etlichen anderen Metallteilen und Wegwerfgegenständen. Allein aus den achtlos hinterlassenen Handschuhen der Hafenarbeiter konnte er eine Skulptur machen. Für diese Aktionen hatte er 1993 einen Umweltpreis erhalten. Dass der allerdings in einem knickerigen Scheck von 50 Mark bestand, den Bellmann dann auch gar nicht erst einlöste, wissen außer ihm wohl nicht viele Leute.

    Aber die Aktion „Baumfortpflanzung“ ließ sich schließlich realisieren: Sie fand von Anfang Oktober 2007 bis Anfang Februar 2008 auf einem zweieinhalb Kilometer langen Streifen des Mannheimer Neckarvorlandes statt. Was eigentlich für Passanten als Anstoß zum Nachdenken gedacht war, lockte aber auch Vandalen an – eine der Stelen auf den Bäumen wurde kurz nach dem Beginn der Aktion mutwillig zerstört. Offenbar gibt es Menschen, die ihre Energien einfach nicht anders kanalisieren können als in dem Teufelskreis aus Wegwerfen-Kaputtmachen.“ 

    Soweit der Text von vor 12 Jahren über die Aktion. Ja, doch, es sah schon annähernd so chaotisch aus, wie Bellmann die Welt bzw. seine Umgebung nun mal vorfindet, und diesen Eindruck werden Sie vielleicht auch jetzt haben. Ich weiß kaum, wie ich speziell hier ins Thema einsteigen kann, denn Franz Bellmann ist ja eine sehr komplexe Persönlichkeit. Um etwas Ordnung in die Sache zu bringen: Sie haben es mit einer richtigen kleinen Retrospektive zu tun, denn die Exponate reichen zurück bis in die 1990er Jahre. Damals – und es existieren davon leider nur noch Schwarzweiß-Fotos, die Sie drüben in der Ecke vorfinden, erregte Bellmann regional und überregional Aufsehen und Irritationen mit Dosenplattfahr-Aktionen, Dosenspaziergängen und Dosen-Mahnwachen, gerne auch mal vor den Eingängen von verständlicherweise wenig erfreuten Getränkehandlungen. Solche Aktionen könnte er aufgrund der anhaltenden Verbreitung des – ich sage mal: Grundmaterials wohl auch heute noch realisieren, aber die seinerzeit von ihm scheppernd durch den öffentlichen Raum getragenen Dosenanzüge und –schleppen sind ihm inzwischen doch etwas zu schwer, allein der Helm, an dem die meterlange Dosenschleppe hing, wog 10 Kilo. Zu den Fotos drüben in der Ecke gehört auch die Erinnerung an seine Ausstellung 1996 im Treppenhaus des Mannheimer Rathauses, das von oben bis unten voll mit Dosenstelen, Dosengirlanden und Dosensäulen war. Und nicht zuletzt hat Bellmann ja auch 2006 hier bei Formstein schon einmal ausgestellt.

    Ich muss nur davor warnen, dass Sie ihn selber für so chaotisch halten, wie seine Kunstwerke schon mal aussehen: Der Mann ist in Wahrheit ein penibler Planer und Tüftler, der zwar immer mal autobiografische Aspekte einbezieht wie beispielsweise den blauen Pullover hier unten, der aber alles bis auf den Millimeter genau konstruiert. Auch das werden Sie drüben in der Ecke ahnen anhand einer unscheinbaren Zeichnung, die sich mit der akkuraten Konstruktion einer Doseninstallation befasst. Wer nämlich glaubt, es sei höchstens die Arbeit von zwei Stunden gewesen, so ein  paar platt gedrückte Dinger übereinander zu schichten, muss sich eines Besseren belehren lassen, denn die Säulen sollten ja unfallfrei jedem Ansturm standhalten – was sie bis heute getan haben, denn schließlich ist Bellmann gelernter Bautechniker.

    Er ist aber auch studierter Soziologe mit einem permanenten, wenn auch distanzierten Interesse an den seltsamen Verhaltensweisen seiner Mitmenschen, und wenn ich aus Goethes „Faust“ den Spruch zitieren darf: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“, dann muss ich darauf hinweisen, dass es bei Franz Bellmann nicht nur zwei, sondern eine ganze Menge Seelen sind. Einerseits also akkurate Berechnungen und Planungen, andererseits Neugier, Spontaneität und ein teilweise wüster Umgang mit Farben. Säulen aus platt gedrückten Dosen – aber dann auch Figurenbilder, die mitunter sogar Namen der vermeintlich Porträtierten tragen, ohne dass sie ihren „Opfern“ wohl immer ähnlich sehen. Um es mal ganz formal auf einen Nenner zu bringen: alles, was Sie hier sehen, ob Müll- oder Menschenbilder, unterliegt einem strengen Basisformat der Bildenden Kunst, nämlich dem Quadrat oder zumindest dem Rechteck. Keine Ordnung ohne rechten Winkel! Ob Sie die Müllwerke „Weltstadt mit Halde“ oder „Scherbenhaufen“ (oben auf der Galerie) betrachten oder die Figurenbilder und Figurenzeichnungen – sie unterwerfen sich alle diesem Prinzip, ohne das man ja kaum etwas präsentieren könnte… obwohl Bellmanns jüngere Kollegen heute dieses Prinzip lustvoll durchbrechen, wie Sie mitunter in der Kunsthalle feststellen können.

    Eine Mischung aus Bellmannschem Formbewusstsein und ungebremster Farbenlust sehen Sie bei den „Fensterbildern“, bei denen er die Erscheinung von Einzelfiguren in ein loses Raster von fensterähnlichen Flächenzellen eingebettet hat, aber auch bei den beiden großen Bildern aus dem Zyklus „2:3“ von 2008. Was man auf den ersten Blick nicht sieht – es sind Fußball-Bilder, und die hatten sich bereits vor 14 Jahren hier bei Formstein angekündigt. Damals war hier u.a. das große Ölbild „Die Macht des Spiels“ zu sehen, ganz ähnlich aufgebaut wie die beiden jetzigen, wobei aber an der Oberkante noch hingewiesen war auf das Spiel „Real Madrid – Juventus Turin 2:3“, das 1986 stattgefunden hatte. Die Ordnung, die damals schon den Fluss der Farben kanalisierte, hat Bellmann weiter perfektioniert, indem die Gesichter wie in unregelmäßigen kleinen Kästchen eingefasst sind, mitunter sogar namentlich bezeichnet, und der Farbauftrag selbst ist ein wahres Fest aus Blau-, Rot-, Gelb- und Grüntönen, Lokalfarben sozusagen, da verwischt nichts zwischen den Grenzen, so etwas kann Franz Bellmann also auch! Bei den Bildern kommt noch eine Besonderheit hinzu: Auf den ersten Blick sieht es fast so aus, als habe der Meister die Formen gehäkelt – es gibt ja Kollegen von ihm, die so etwas machen zum Vergnügen der Betrachter. Aber die „Maschen“ bei Bellmann sind nicht textil, sondern unglaublich akkurat gesetzte, dicke kleine Farbtropfen, Tröpfchen für Tröpfchen, wie kleine Perlen nebeneinander platziert. Das Erstaunlichste aber ist das Konzept der Fußballbilder, denn es geht da gar nicht ums Spiel, auch wenn das (leere) Spielfeld einen irritierend großen Raum einnimmt. Es geht ausschließlich um die Zuschauer, um ihre Gesichter, ihre Blicke, ihr Gelächter, ihren Ärger, es sind fast schon Karikaturen. Menschen, gemeinsam eingepfercht in ein Gewebe aus Vorgängen, das der Bildbetrachter nicht sieht, das die Gesichter aber prägt. Was macht Fußball mit der halbwegs entindividualisierten Masse von Menschen, die sonst ganz anders bei sich selbst sind? Bei Bellmann schlägt da nicht nur der Maler, der Pinseltüftler, sondern wohl auch der Soziologe durch.

    Eine der vielen Seelen in seiner Brust ist jedoch der Experimentator, und vielleicht hat der immer mal die Oberhand. Auch als Experimentator bewegt sich Bellmann zwischen Extremen wie der Figur und dem gegenstandslosen „Slinging“, dem Farbschleudern. Ich habe lange gebraucht, um seine Figuren zu verstehen, die ja in ihrer Kopflastigkeit immer etwas Unverschämtes, manchmal auch Schamloses haben, und vielleicht lassen sie sich gar nicht ganz verstehen. Er hat mir einmal gezeigt, wie er das macht, vor allem bei den Zeichnungen. Er spitzte einen Bleistift scharf an, brach die Spitze ab und rieb das Grafitstückchen mit dem Finger übers Papier, dschub, in ein paar Sekunden war eine Figur da, „nur so“, sagte Bellmann, und wenn er dann noch partiell Titanweiß anlegt und mit einem Japanspachtel drüber zieht, ist alles da. Ich denke mal, die Figur, das ist einfach so in ihm drin und kommt halt immer mal zum Vorschein, so wie jemand atmet, spricht oder Tee trinkt.

    Beispiele für die Kunst des „Slinging“ sehen Sie oben auf der Galerie, und ich finde, es sind rein ästhetisch ganz wunderbare Bilder. Sie entstehen, indem Bellmann den Bildträger auf den Boden legt und die Farbe einfach drüber schleudert, es erinnert an Jackson Pollocks Farbdripping, obwohl es doch anders funktioniert. Die feine Dynamik der Linien kommt bei Bellmann direkt aus den Bewegungen der Hand, und da muss man schon eine fast fernöstliche Disziplin und gesteuerte Spontaneität haben, um diese Ballungen und Knoten, dieses Gewebe und seine partiellen Lösungen hinzubekommen. Eine Sekunde an Unkontrolliertheit oder bewusstlosem Nebensichstehen kann den Linienfluss zunichtemachen, korrigieren lässt sich da nichts. Vor allem dann nicht, wenn noch Schrift darunter liegt, die mit den Schlingen halb zugedeckt wird: „Do you like SPD?“, „Do you like Grass?“

    Feinstes Farbenschleudern mit politischem Hintergrund, ja, welche Seelen schlummern da noch in dem Franz Bellmann? Warten wir ab, was alles noch hervor kommt bei ihm, und gucken wir erstmal hier herum, was schon da ist. Aber etwas muss ich noch erwähnen: In Bellmanns Dosenzeit war ich Zeitungsredakteurin, und die Kollegen konnten nicht verstehen, was an einer dämlichen Dose denn Kunst sein sollte. Sie wollten mich reinlegen und präsentierten mir einmal ein Geschenk in einer Pappschachtel, angeblich von einem Künstler für mich abgegeben. Ich habe die Schachtel im gespannten Beisein der Kollegen aufgemacht und platzte heraus: mein Gott, was für ein Blödsinn, das ist eine völlig banale Blechdose, von Kunst hat die noch nie was gesehen! Große Enttäuschung ringsherum – aber der Anschlag konnte gar nicht gelingen, denn die Bellmann-Dosen, die sind immer noch etwas ganz Besonderes!
    Vielen Dank für Ihre Geduld beim Zuhören!

    Ausstellung des Mannheimer Kuenstlers Franz Bellmann “ Der legendenhafte Kuenstler ist wieder da “ Eroeffnung 12.03.2020 Finissage 26.04.2020. Bild zeigt den Kuenstler mit 2 Mischtechniken li.: “ Marionetten „re.: “ Am Fensterkreuz “ ©ÊManfred Rinderspacher
  • Neueste Nachricht

    ARD-Tagesthemen vom 06.02.2020, 22:30 Uhr zur Wahl von FDP-Mann Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen und dessen Rücktrittsankündigung nach Intervention von Parteichef Christian Lindner; in der Sendung wird eine Protestschrift auf Karton kurz eingeblendet, hier der Wortlaut:

    Wer hat uns verraten? Die freien „Demokraten“!

    Wer schaut dabei zu? Die CDU!

  • Sieges- und Friedensdenkmal

    Eine Bilderstrecke zur Veranschaulichung einer Erinnerung

  • Wilde Reste-Entsorgung

    Tatort: Pfälzer Wald, Wandergebiet Hohe Loog – Hahnenschritt – Kalmit, Beginn der Wanderung am Parkplatz Nähe Hambacher Schloß. Hinweis: alle Namen sind gelöscht, der geschilderte Vorgang entspricht der Wahrheit. Jawohl!

    Besitzt dies nicht eine hellenistische Dimension? Detailansicht Hambacher Schloß: Foto entstand während einer Radtour Anfang 2015 und fand bereits in einem früherem Artikel Verwendung.

    Erfahrene Wanderer und Bergsteiger brauchen sich nicht zu quälen, der Anstieg zur Hohe Loog ist lang und stetig, wenigstens nicht allzu schweißtreibend. In der Hütte ergibt sich schnell Kontakt und die Zeit verrinnt wie im Flug. Dazu ein kleines Porträt:

    Wir machen uns auf zur Kalmit, das ist nicht so weit und geht über den Wanderparkplatz Hahnenschritt. Kurz danach die grosse Umweltsauerei:

    Beim Barte des Propheten: Das war nicht der Nikolaus!

    Es folgt ein Schriftverkehr mit Neustadt, alle Namen sind der Redaktion bekannt.

    Anschreiben von 26.01.2020

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    zwischen Wanderparkplatz Hahnenschritt zur Hohe Loog und der L515 Nähe Bushalte befindet sich wilder Müll.
    Hier ein Foto vom Samstag, 25.01.2020; (Obiges Foto ist in der E-Mail abgelichtet)

    Wir bitten um gelegentliche Beseitigung, danke.
    MfG

    Die Antwort kam einen Tag später:

    Sehr geehrter Herr Bellmann,

    danke für Ihre Meldung. Auch wenn wir bereits vermutet haben, dass der Fundort eher auf Maikammerer Gemarkung liegen dürfte, hat unser Revierförster Herr … bei sich im Revier Ausschau nach dem roten Sitz gehalten, leider ohne Ergebnis. Er hat daraufhin nun aber auch die Forstkollegen der Nachbargemarkung informiert, die nun ebenfalls auf die Suche gehen werden.
    Ihrer Meldung wird also nachgegangen und kommt hoffentlich auch bald zu einem guten Ergebnis.

    Mit freundlichen Grüßen
    Im Auftrag

    Stadtverwaltung Neustadt an der Weinstraße
    Fachbereich Ordnung, Umwelt und Bürgerdienste
    Abt. Landwirtschaft und Umwelt
    Hindenburgstraße 9a
    67433 Neustadt an der Weinstraße
    fon: 06321 – 855-1240
    fax: 06321 – 855-71240

    Ich antwortete am 27.01.2020:

    Sehr geehrter Herr …, 
    danke für Ihre E-Mail. Wer weiß, vielleicht hatte ein aufmerksamer Naturliebhaber, eine Liebhaberin ein Einsehen und packte den Müll einfach zu sich ins Auto, jedoch da glaube ich eher nicht dran.Wäre nett, wenn Sie mir Nachricht zukommen ließen, wie die Sache ausgegangen ist.
    MfG

    Am 29.01.2020 Info – Entsorgung erfolgreich beendet:

    Guten Morgen Herr Bellmann,

    gute Nachrichten. Mein Kollege Herr … (Revierförster für das Revier Hohe Loog) hat mir eben mitgeteilt, dass der Müll in Absprache mit dem PWV dort oben beseitigt wurde.

    Mit freundlichen Grüßen

    Meine kurze Antwort:

    SUPER, DANKE AN ALLE 💚

  • Germersheim

    Infos aus Germersheim: VERROTTUNGSZEITEN MÜLL

    Kaugummi: 5 Jahre, Zigarettenstummel: 7 Jahre, Taschentuch: 1-5 Jahre,

    Bananenschale: 1- 3 Jahre, Nylonfasern: 60 Jahre, Plastiksack: 120 Jahre,

    Blechdose: 500 Jahre, Plastikflasche: 500 – 1000 Jahre, Glas: 4000 Jahre,

    Eine Aktion der lokalen Agenda!

  • RUMMELSEE: VERSCHEUSSLICHT

    Die Verscheußlichung nimmt kein Ende.
    Wir zitieren Dr. Martina Sauer: „Natur und Kunst sollen am Mummelsee eine Symbiose eingehen. Ist das möglich?“ Unsere Antwort: „So nicht!“
    Schrecken der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft …


  • Dosen sammeln

    Performance in Dosen im Andreasstift in Worms: http://franzbellmann.de/2015/07/eine-rueckblickende-gesamtschau-einer-ausstellung-im-andreasstift/

  • Das Wörtchen ABER hat Hochkonjunktur

    Aber, dabei, dahingegen, indessen, jedoch … ⚖️ …

  • Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

    Es ereignet sich während einer kleinen Fahrradtour zwischen Neustadt und Haßloch, da begegnet dem Ortsunkundigen, falls er seine Augen für die Umgebung offen hat, mitten im tiefsten Wald: eine Ruine. Mit verlassenem (?) Lagerplatz!

    Dies lediglich als kurze Einführung, Fortsetzung folgt …

    Dies Mäuerchen weiß die Aufmerksamkeit zu schätzen! Es ist fast wie im Amazonasdschungel, jedoch mitten in der Rheinebene, was fehlt sind Schmetterlinge, Anakondas, Ureinwohner, Waldbrände in der weiteren Umgebung: Rodung. Eigenartig.!?

    Vor ein paar Tagen fuhren wir erneut durch diese eigentümliche waldreiche Gegend und erneuerten unser Fotomaterial:

  • Der Plastikmensch

    Gemeinsame Ausstellung mit Gerd Reutter vom 02. April bis 08. Mai 2011.

    Während einer Ausstellung bei Gerd Reutter (Atelier Gerd Reutter, Kleinfeldstr. 50, 68165 Mannheim, Germany
    Tel.: +49 (621) 444 736   
    info@gerdreutter.de   www.gerdreutter.de

    I don’t even know the way I finished up right here, but I believed this post used to be good. I do not realize who you’re but certainly you’re going to a famous blogger if you are not already. Cheers! (Spam auf Pfälzer Esel, 27.02.2019, 00:28 Uhr)

  • Le Lion Rouge En Repos: Ein Porträt

    Das Bild liegt bei 70 cm x 100 cm, stammt aus dem Jahr 2001,Öl auf Nessel, WVZ 1687

  • Die Pfaff-Ruine – EIN DAUERBRENNER

    Die Pfaff-Ruine – EIN DAUERBRENNER

    Mannheim: Vor geraumer Zeit statteten wir dem hübschen Pfälzer Städtchen Landstuhl einen Zufallsbesuch ab. Es ging ja eigentlich um die neue Zugverbindung mit dem Südwest-Express. In 45 Minuten in Kaiserslautern, da darf man sich nicht beschweren. Im Vorbeifahren kurz nach bzw. vor Kaiserslautern fällt der Blick der Reisenden auf das ehemalige Pfaff-Gelände. Mein Blick zumindest fokussierte sich auf das Areal. Das bedeutete, erneut nach KL. Mitte März hielt das Frühjahr endlich Einzug. Wenigstens die Temperaturen tendierten Richtung 17 / 18 Grad Celsius; da freut sich doch der Radler. Den Drahtesel dabei und den Fotoapparat im Gepäck, ging’s früh in die von Industrie geprägte Universitäts- und Militärstadt. Das ehemalige Produktionsgelände der Firma Pfaff als Ziel im Visier.

    Der erste Eindruck beim Anstieg zur Haltestelle Kaiserslautern Pfaffwerk, die gesperrt schien, doch es halten noch Regionalbahnen. Wie lange noch?
    Der erste Eindruck beim Anstieg zur Haltestelle Kaiserslautern Pfaffwerk, die gesperrt schien, doch es halten die Regionalbahnen. Wie lange noch?

    Das ist schon eine grauselige Gegend. Kein Mensch in Sicht. Verbranntes Gemäuer. Schrott und Müll, wohin das Auge blickt. Ratten?

    DSC_0439Das Wartehäuschen zerschlagen, niemand wagt es, hier zu nächtigen.

    Immerhin: ein Abfalleimer dominiert die Haltestelle. Drunten, am Beginn des Aufstiegs, ein einsamer Fahrkartenautomat. Wer löst hier Fahrscheine? Eine Investition in die Zukunft? Das Pfaff-Besitztum soll ja in die Hände der Stadt KL übergegangen sein. U. U. heisst die Station in Bälde (?) Uni- und Militärkrankenhaus mit angegliedertem Hubschrauberlandeplatz. Es riecht nach Brandrückständen. Ratten?

    DSC_0379

    Brandsätze zur Gewinnbeschleunigung? Wer löscht? Die Werksfeuerwehr?

    Die Meinung: Wenn etwas nagt, dann ist es Einsamkeit. Einsamkeit ist keine Maus, sie ist eine Ratte mit Flöhen. Irgendwann – wahrscheinlich im Mittelalter, oder lange zuvor – verbreitete sie sich unaufhaltsam rund um den Erdball, die kälteren Regionen mal ausgenommen. Sie besiedelte Kontinente, wo sie nicht hingehörte. Mit den Eroberungen europäischer Konquistadoren egal welcher Herkunft: begann der Siegeszug der Einsamkeit. Der Ratten! Einher damit gingen Mord und Totschlag. Pest. Und wen wundert’s, dann folgte die Syphilis. Das bekam selbst Gauguin zu spüren. Die Ratte wuselte plötzlich überall. In vielen europäischen Städten stellen heute die Magistrate Rattenfallen auf, mit denen dann Kinder spielen, und die Erwachsenen lächeln dabei.


    Allenthalben überschlagen sich die Medien zurzeit mit Titeln wie Altersarmut, Grundsicherung im Alter, Rente ab irgendwann, Überalterung der Gesellschaften: Japan in Führung, Deutschland an zweiter Stelle, Arbeiten mit achtzig Jahren noch? Abriss. Nicht, dass der Mensch da dann nicht mehr könnte, er will und er muss mitunter, weil’s Geld nicht reicht.


    Die Überalterungsgesellschaften verzehren ihre Generationen, manche betteln geradezu um Zuwanderung, die Deutschen sterben aus, hiess es mal im Spiegel. Das kann man vielleicht so sehen, die Frage lautet: Deutsche welcher Herkunft sterben aus? Die Deutschen türkischer, italienischer, griechischer Herkunft sterben bestimmt nicht aus. Also: keine Ängste, die Deutsche Nation wird weiter existieren und: die Haut- und Augenfarben werden dunkler werden. Das ist dann nicht mehr der Franz, der lebt, nicht der Schweinsteiger, eher schon der Özil und der Mustafa, der Giovanni und der Adonis. Und dann: wenn alle die Sprache Karls des Grossen perfekt beherrschen? Was ist dann? – Die Welt internationalisiert sich, nicht nur wirtschaftlich, vor allem kriegerisch. Tod den Waffen. Das wäre der Niedergang eines Industriezweiges!


    DSC_0393   

    DSC_0415   DSC_0410

    Auf dem Pfaff-Gelände sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen↓:

    Möge jeder / jede zum Thema denken was er / sie will. Dieses Szenario verheisst nichts. Es ist lediglich eine Tatsachenfeststellung. Wir arrangieren uns damit. Lebenswert ist das nicht. Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Franz Bellmann, H 7, 24, 68159 Mannheim

  • Die Wedeler Au …

    Die Wedeler Au …

    Der Regionalpark Wedeler Au mit dem Naturschutzgebiet SCHNAAKENMOOR gilt als feuchtes und an Nährstoffen armes Torfmoosmoor mit spezieller Flora (Moose und Flechten) und Kiefern- und Birkenwäldern; dazu zur Ansicht zwei Landschaftsbilder:

    DSC09808   DSC09810

    Ich denke: beide Aufnahmen begründen ganz eindeutig die Schutzwürdigkeit dieser Landschaft. Der Hamburger Senat hat dies bereits im April 1979 erkannt und erliess eine entsprechende Verordnung! Das Gelände ist zum grossen Teil von Zäunen umgeben, was in dem Foto rechts sichtbar wird. Wir befinden uns im Westen Hamburgs unweit von Wedel. Moorkultivierungen (Brennmaterial) brachten Birken- und Kiefernbewuchs.


    Es folgt ein Übersichtsplan, der am Roten Punkt (dem Standort) zu finden ist und den ich der Einfachheit halber mal abfotografiert habe:

    DSC09849 - Arbeitskopie 2


    Ganz nah beim Schutzgebiet trifft der Wanderer oder Radler – Wege nicht verlassen – auf das Wildgehege KLÖVENSTEEN. Da konnte ich mich in Tierfotografie üben:


    Auf die Wedeler Au stiess ich während eines Besuchs in Wedel, wo mir eine Eisdiele – am Mühlenteich – aus meinen mittlerweile fünf Fahrten nach HH im Gedächtnis blieb, die ich immer wieder besuche, das ist der Eisqualität geschuldet, was über die Jahre sich erhalten hat. Das Bächlein Wedeler Au durchfliesst diesen Teich, um eine Weile später in der Elbe aufzugehen.

    In / an die Wedeler Au kam ich über Blankenese, Endstation S1/S11. Über die Blankeneser Landstrasse radelt man zur Marienhöhe – einer Querstrasse, rechts – und zum Sülldorfer Mühlenweg bis zum Wittland, links. Dort überquert man die S-Bahn-Gleise (Wedel – Blankenese) und radelt längs dem Sieversstücken/Suurheid am Asklepios Westklinikum, Abteilung für Unfallchirurgie vorbei. Achtung! Übern Achtern Sand Klövensteenweg radeln. Auf diesem Weg geht’s voll rein in die Wedeler Au. Und findet dann leicht das Wildgehege im Klövensteen im Staatsforst Hamburg. Hier verläuft die Landesgrenze zu Schleswig-Holstein. Wir radelten kreuz und quer bis ans Ende der Wedeler Au und trafen auf … die Elbe:

    DSC09867


    Da war es dann nicht weit zum Hamburger Luxus:

    DSC09896 - Arbeitskopie 2

    Dort schauen wir demnächst etwas genauer hin!

    Erstveröffentlichung 2014!

  • GLAN-BLIES-RADWEG: Altenglan/Lauterecken

    Start etwas abseits des Weges im „Radwanderland“ in Kusel, der Grund: ein bildnerischer Besuch der Südwestdeutschen Hartsteinwerke (Basalt-Actien-Gesellschaft (bag) Werk Rammelsbach) 


    Zwischen Kusel (Hinweis zu Kusel: Die gesuchte Seite konnte nicht gefunden werden. Sie wurde möglicherweise entfernt (!), umbenannt oder existierte von vornherein nicht.) und Altenglan an der Bahnstrecke bei Rammelsbach gelegen, trifft der Radprofi auf mondähnliche Landschaft; ein oberirdisches Abbauareal von Naturstein mit einer Fläche von mehreren Fußballfeldern.

    Es ist Wochenende, die Anlage verwaist, Zutritt nur mit Genehmigung; aber bereits von außen entlang der B420, wo der Radweg läuft, bieten sich beste Motive:

    Dies Foto zur Einführung ins Gelände bzw. als Hinweis zur weiteren Dokumentation


    Erwachende Natur Anfang April 2018

    Das abgebildete Bächlein mündet wohl irgendwo bei Altenglan zusammen mit dem von gegenüber kommenden Reichenbach in den Glan und dieser wiederum in der nördlichen Pfalz in die Nahe.




    Ein Weitsprungsatz und wir befinden uns in Altenglan. Der Startschuss zur Draisinen-Tour: „Erlebnis pur“.

    Eine Freiluftgesellschaft bucht und radelt, besser fährt mit den Draisinen – vier an der Zahl – wie bestellt und bestens organisiert die ca. 20 km nach Lauterecken!

    Ausnahmsweise betätigen wir uns als Werbefläche für eine originelle Freizeitgestaltung:


    Der kahlköpfige Herr im Schottenhemd sorgt für Aufklärung und notwendige Sicherheit


    Die Abfahrt …


    Harte körperliche Arbeit …


    Nun gut, jetzt wird geradelt – und zwar auf zwei Rädern! Von Örtchen zu Dörfchen, von Brücken zu Kulturgütern: wenn auch verrottend und zerfallend, die Sehenswürdigkeiten am Rande der Radstrecke nehmen kein End! Ein Freiluftmuseum zwanzig Kilometer in seiner Ausdehnung, meist grad mal fünf Meter breit.


    Deshalb Zwischendurch mal bevor es weitergeht Eine ART museale „Eisenbahnromantik“ längs des weges


    Die Orte im Bereich des erwähnten Streckenabschnitts Altenglan ⇔ Lauterecken

    Bedesbach↔Erdesbach↔Ulmet↔Niederalben-Rat(h)sweiler↔Eschenau↔Gumbsweiler↔St. Julian↔Glanbrücken↔Offenbach-Hundheim↔Wiesweiler


     

    Die ehemalige Bahnstrecke ist gespickt mit Überraschungen!


    Eine Ortsangabe erübrigt sich …


    Vorgarten-Idylle in Erinnerung an e. bélo ✝


    Lagerstätte in Privatbesitz …


    Sport, heute speziell der Ballsport, früher das Turnen, wird großgeschrieben im Glantal bei TuS 1907 Erdesbach, man spielt wohl in der B-Klasse, was immer das auch bedeuten mag.


    Eine weitere der vielen ehemaligen Eisenbahnbrücken, heute Radbrücken, über den rauschenden Glan.


    Strassenbrücke in Ulmet …


    Sky-line von Ulmet?


    Wenig erfreulich, aber den Gegebenheiten entsprechend   



    Kunstgalerie, privat mit Öffnungszeiten im Bahnhof Eschenau


    Diese Ortschaft erinnert an Saint Julien in Frankreich!!!


  • Macania visited

    Macania visited

    Vielleicht kommt dem Leser gleich die Frage: wo denn bei Gott finde ich Macania, eingedeutscht MAKANIEN? Noch nie gehört, nirgends zu finden, weder im Lexikon, nicht in der Literatur (oder dort etwa doch?), ja, Jesus, die Rettung steht wie immer auf Google (Maps), weil Google ja allwissend ist. Da müssen wir kleinen Hirne ständig und devot nachfragen, doch diese unsere Bitte findet sofort kostenloses (?) Gehör! Und mehr noch, man spricht von einem Makanien Tower auf Franklinvillage.

    Also, wir schnappen unser Rad und düsen los! Und nehmen den Neckarweg Richtung Schleuse Feudenheim, wo wir den Fluss überqueren. Und radeln durch die umkämpfte Au. Nach Käfertal-Süd. Vorbei am Käfertal – Bahnhof. Bis fast zum Platz der Freundschaft, Ziel erreicht!!! Da kommt Freude auf, Vincent winkt von fern und Konstantin ist ebenfalls in der Nähe. Und zur Begrüßung gibt es Bier: eiskalt serviert! Grosses Hallo, ich freue mich über die Einladung nach Makanien, diesem Gelobten Land, wie ich nun feststellen kann …

    Zentraler Standort zwischen Sportplatz und Homerun. Im Tower die Mannheimer Künstler Konstantin Kozo (EG) und Vincent Steiner.

       

    Beide Maler werden wir in gesonderten Berichten würdigen!

    Jetzt findet erstmal Makanien in Bildern statt⇓:

    Und ein paar Spezialitäten hätten wir ebenfalls zu bieten⇓:

    Und ein stolzer Hahn ist auch mit von der Partie⇓:

    ANKÜNDIGUNG!!!

    Erstellt von Thorsten Koch

      

    Einen hätten wir noch … Jo Chen

    Und wir machen uns auf die Socken, äh Schuhe, nach Hause …

  • MANNHEIM – Sellweiden

    MANNHEIM  –  Ende Februar 2017

    Die privaten Vergnügungsgärten zwischen der Stadt Mannheim und dem Vorort Feudenheim: die Sellweiden sind zerzaust von winterlicher Strenge und langanhaltendem Frost. Seit Monaten liegen sie brach und die Pächter erwartet gewaltig Arbeit. Noch ist keiner von ihnen zu sehen und so wird die Natur zunächst von sich aus für Verschönerung sorgen müssen …

    Die Sellweide kommt wahrlich multikulti und vielfältig gemischt daher, Kleinbürger kennen keine Grenzen, egal woher sie stammen; Erholung spielt die erste Geige und das wird in Arealen wie diesem für immer so bleiben. 

    Irgendwann – so Ende März – dürften sich die geordneten Verhältnisse des vergangenen Sommers wieder hergestellt haben, bald wird geputzt, gepflanzt, geackert und die Orte der Ruhe, die Oasen des Wohlfühlens gewinnen Oberhand und zu Ostern werden die ersten Feste und Partys gefeiert. Aber nach den Gelagen bitte das Aufräumen nicht vergessen, sonst kommen die Waschbären und vergnügen sich bis in den frühen Morgen hinein an Fleischresten, Gemüsen aller Art und was der Mensch halt so an verwertbaren Resten übrig lässt bzw. zum Abfall gibt.

    Ein Grossereignis wäre vielleicht ein Tag der OFFENEN GÄRTEN, mit offenen Türen, im Juli, im August, für die gartenlosen Mannheimer, so ne Art Nachhilfe in Sachen Natur, deren Pflege und Nutzung, und bei entsprechender Beleuchtung lassen sich die Nächte zu Tagen machen, das bringt bestimmt ökonomische Wertschöpfung. Nun auf ihr Schrebergärtner: zeigt was ihr könnt!!! 

    Hinter Zaun und Mauer in den beiden texteingrenzenden Bildern liegt als Teil des Mannheimer Hauptfriedhofs der der Jüdischen Gemeinde, hier zwei Aufnahmen dazu.

    In den Sellweiden existieren Hobbygärtner, die viel Sinn für Landschafts- und Gartengestaltung vorführen, das gleicht einem Theaterstück auf etwas anderer Bühne. Allerdings eine rare Vorstellung, ein Einzelstück in dieser Bauhaus-Qualität.

    Wer würde hier schon einbrechen wollen:

    Diebe? Wohnsitzlose? Agenten aus fernen Ländern, die Schutz suchen vor den eigenen Nachrichtendiensten, die ihnen nachstellen, weil sie sie hier als Überläufer vermuten?

    #Eine hübsch anzusehende Parzelle#

    WIR zitieren aus den Sellweiden-Infos, derzeitiger Aushang: 

    Änderung der Ruhezeiten!

    Aufgrund eines Beschlusses der Jahreshauptversammlung 2006 ändern sich die Ruhezeiten wie folgt: werktags von 13.00 – 15.00 Uhr, am Wochenende ab Samstag 13.00 Uhr bis Montag 07.00 Uhr darf keinerlei Lärm verursacht werden, d. h. Rasenmähen 〈 … 〉sowie laute Musik muss unterbleiben (Siehe Kleingartenordnung § 8). Zuwiderhandlungen bedeuten somit einen Vertragsbruch und der Verein wird in jedem Falle dagegen einschreiten. Die Vorstandschaft

    Wir bitten um Beachtung, dass das Fussballspielen innerhalb der Gartenanlage nicht erlaubt ist. Das Abstellen von Abfällen jeglicher Art ist ebenso verboten. Bei Zuwiderhandlungen ist mit einer Anzeige zu rechnen. Diese kann mit einem Bussgeld bis zu einer Höhe von € 5.000.- belegt werden. Wir bitten unsere Vereinsmitglieder , uns diese Personen namentlich zu melden. Diese Meldung wird auf Wunsch vertraulich behandelt. Wir weisen darauf hin, dass die Entsorgung des verbotswidrig abgestellten Abfalles das Geld von allen Mitgliedern kostet. Die Vorstandschaft

    Liebe Gartenfreunde,                                                                  Februar 2017

    seit September 2016 ist innerhalb unserer Vorstandschaft das Amt des Schriftführers unbesetzt.

    Wir suchen ab sofort einen Schriftführer oder Schriftführerin. Sie sollten Interesse für Vereinsarbeit mitbringen und sich im Bereich der Datenverarbeitung etwas auskennen. Nach erfolgter Einarbeitung sollten Sie in der Lage sein, nach Vorlagen zu arbeiten, aber auch hin und wieder den Schriftverkehr selbständig zu bewältigen. Dieses Amt würden wir im April 2017 gerne neu besetzen.

    〈 … 〉

    Wir würden uns über Ihr Interesse an einer Mitarbeit in unserem Verein sehr freuen und hoffen auf regen Zuspruch.

    Unterschriften

    Es lebe die Internationalität!

    Ach wie fällt der Abschied schwer …

  • LE  MOULIN  DE  LOUBETZ – Fournols / France

    LE MOULIN DE LOUBETZ – Fournols / France

    Im September anno 2001 belud ich mein eben erstandenes Mountainbike und fuhr nach Fournols in der Auvergne. Definiertes Ziel: LE MOULIN DE LOUBETZ, wenige Kilometer von Fournols mitten in der Pampa. Ein Freund aus vergangenen Zeiten überliess mir seine Mühle zur Betreuung. Eine Unterkunft so richtig nach meinem Geschmack. Kaum zwei Tage vor Ort erschien die Gendarmerie und wollte wissen, was denn so abgeht. Für alle Fälle dieser Art war ich mit einem Schrieb des Besitzers des Anwesens bewaffnet und ausweisen konnte ich mich auch.

    Mitten in der Kontrolle stach mich eine Wespe zwischen den Schulterblättern, das war gewaltig schmerzhaft. Am nächsten Morgen erkannte ich meine Füsse nicht mehr: geschwollen so dick, dass ich nicht mehr in die Socken und Schuhe passte. Die Füsse mit Handtüchern umwickelt, schnappte ich mir mein Rad und strampelte zur Polizeistation in Fournols und fragte nach einem Mediziner. Der befand sich gleich um die Ecke und er behandelte mich mit einer Kortison-Spritze. Da wollte ich nur noch heim. Am anderen Tag war alles wieder gut und ich konnte das gewohnte Dasein ohne Probleme fortsetzen. Zunächst die Umgebung erkunden.

    (mehr …)

  • Essaouira – Talmest

    In Marokko lässt es sich herrlich reisen. Die regionalen Busbetreiber, z. B. aus Essaouira – Lima Bus, fahren in die nähere Umgebung, oft bis zu vielen Orten, die exemplarische Bedeutung haben, wie Sidi Kaouki (Surfer-Paradies), Smimou (Regionalzentrum) und eben auch Talmest jeweils als Endstation. Nach Talmest, ca. 60 km von Essaouira zahlt man 12 Dirham, etwa einen Euro. Touristen sieht man in diesen Bussen nicht. Die Fahrzeuge sind meist stark frequentiert, da muss der Reisende mal stehen können. Ältere Personen, Frauen mit Kindern und Behinderte geniessen unbedingten Sitzplatzvorteil. Wer mit diesen zugegeben abgewirtschafteten Bussen fährt, so wie ich, bekommt ein buntes Gemisch von Menschen zu Gesicht, allesamt neugierig und aufgeschlossen, und der Ausländer fühlt sich wie daheim. Einer letzten Statistik gemäss seien die Dänen am glücklichsten, da vergass man wohl die Marokkaner zu interviewen. Nun gut, ich marschiere wieder zur bekannten Bushaltestelle in der Avenue Al Aqaba, heute nimmt das Fahrzeug die Richtung nach Marrakech (R207, (Route régionale)) und ich freue mich, dass ich nicht lange warten muss. Die Busse fahren soweit mir bekannt nur stündlich. An einem Verkehrskreisel findet der nahtlose Übergang in die N1 statt, die R207 bleibt aber bestehen. In Ounagha biegt die N1 links Richtung Safi ab und wir brauchen noch 40 km bis nach Talmest:

    BEGEISTERT?

    Am 21.09.2016 um 22:39 schrieb Thorsten Koch:

    Hallo Franz,

    ja, wie immer sehr schöne Bilder. Ich muss aber zu meinem Unglück zugeben, das ich vorher von Talmest noch nie gehört habe. Toll jedenfalls, ich beneide dich. Mein unangefochtener Favorit ist das Bild mit der Berg und Tal-Landschaft, wo im Vordergrund der Typ mit dem vollgeladenen Esel vorbei läuft oder reitet oder sonst was. Ganz großes Kino, danke dafür!

    Thorsten

    Auf Startseite hervorgehoben! 15.03.23

  • DRACHENFELS (Pfalz)

    DSC04101DSC04035Beschwerlich ist der Anstieg hinauf zu den Felsen der Drachen. Die Waldgaststätte SAUPFERCH steht mit reichlich Parkmöglichkeit als Ausgangspunkt der Wanderung und letzten Stärkungen mit Pfälzer Spezialitäten und freundlichem Personal zur Verfügung. Anreisen kann man mit dem Auto über die B 37 von Bad Dürkheim bzw. Kaiserslautern. Der Wanderweg zum Drachenfels ist mit der Zahl 3 bzw. einem blauen Balken ausgewiesen. Es kann sich also niemand verirren. Der zu bewältigende Höhenunterschied dürfte bei ca. 350 Metern liegen. Wir landen schliesslich bei 551 Höhenmetern am Westfels. In der Nähe vom Südfels möge unser Fotobericht beginnen: Am Steinernen Tisch! – wo ich meine Utensilien auspackte. Nicht viel wurde mitgebracht – aus Transportgründen. Eine Flasche Rotwein, drei Flaschen Wasser (jeweils ½ Liter), zwei Brötchen und eine Zigarette + Feuerzeug. Das war schon schwer genug! Fotoapparat nicht zu vergessen. Und der Rucksack wiegt wie nix.

    Der Steinerne Tisch:

    Der Abstieg:

    Kehre ein, speise, schwinge mich aufs Rad und fahre nach Bad Dürkheim.

  • ZITATE

    Z I T A T E

    UMWELT: Das Müll-Karussell

    DER SPIEGEL 06/2008: „Immer mehr Abfälle treiben in den Ozeanen. Der Müllstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii ist auf die Größe Mitteleuropas angewachsen. Das Treibgut bedroht viele Meereslebewesen.“ Samira Shavy


    DSC_1266

    MOTTO: ›Die Freiheit ist ein Ideal; und nicht ein Ideal kann es mit der Freiheit aufnehmen.‹


    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT, N° 16, 12. April 2017, Seite 17, im Artikel: »Eine Diktatur in der Nato?« von Michael Thumann:

    Im Artikel wird der griechische Putschgeneral Stylianos Pattakos zitiert: »Wer die Reueerklärung nicht unterschreibt, wird das Lager als faulender Kadaver verlassen.«


    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT, N° 13, 23. März 2017, Seite 55, im Artikel: »Anstand per Verordnung« von Alard von Kittlitz:

    »HERBERT WEHNER: Gegner Wohlrabe ⇒ Übelkrähe, Gegner Todenhöfer ⇒ Hodentöter

    FRANZ-JOSEF STRAUß: Journalisten ⇒ Schmeißfliegen

    JOSCHKA FISCHER: Bundespräsident ⇒ Arschloch, mit Verlaub«


    # ZITAT, Claude Lévêque (Künstler) auf Arte (Video, 17.12.2016): 

    »Ich glaube, dass die Kunst ein Privileg ist. Man kann kreativ sein, was bedeutet, dass man gleichzeitig in der Wirklichkeit ist, aber es ist blöd, das so zu sagen, es ist wie ein Dasein in einem imaginären Universum, das uns die Realität leichter akzeptieren lässt.«


    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 273, 25. Nov. 2016, Seite 12, im Artikel: »Man fegt sie einfach weg – Kein Rechtsstaat mehr, nur noch Angst: Erdoğans Gegenputsch geht immer weiter« von Yavuz Baydar:

    »Ich habe mir die Strassen angesehen, auf denen ich aufwuchs. Niemand dort lacht mehr. Die Leute wenden den Blick voneinander ab. Alles ist still und in Sorge.〈…〉 Die Schwermut hat sogar die Schulkinder ergriffen. Ihr morgendliches Geschnatter, während sie auf den Bus warten, ist verstummt. Die Angst hat sie und überhaupt jeden im Griff.« (Frau Nesrin Nas bei Twitter)


    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT, N° 23, 25. Mai 2016, Titel-Seite, im Artikel: »Botschaft aus Wien – LETZTER WECKRUF« von Heinrich Wefing:

    »Jetzt aber sehen wir, dass nicht nur die Ausbreitung der Demokratie in vielen Teilen der Erde ins Stocken gerät, wir erleben das Gegenteil, ein Rollback, eine Ausbreitung des Autoritären mitten in Europa, in einem Ausmass, das noch vor zwei Jahren undenkbar gewesen wäre.«

    An anderer Stelle fährt Wefing fort:

    »Dazu gehört schonungslose Selbstkritik. Dass die Weltfinanzkrise Millionen Menschen in den Bankrott getrieben hat, aber kein einziger Banker dafür zur Verantwortung gezogen wurde, ist ein Systemversagen.«


    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT, N° 23, 25. Mai 2016, Seite 42, Feuilleton, im Artikel »Man macht sich zum Knecht«, Gespräch mit Marc Jongen, stellvertretender Sprecher der AfD von Baden-Württemberg: »Als grosser Dramatiker liebt der Weltgeist vielleicht auch nur die retardierenden Momente. Noch einmal hat das morsche System seine Ressourcen zusammengekratzt, bevor es umso eindrucksvoller einstürzen wird.« Die Gesprächspartner der ZEIT – Jens Jessen + Ijoma Mangold – begannen das Interview mit der Frage: »Herr Hofer hat es nicht geschafft. Wir Liberalen atmen auf. Herr Jongen, steht der Weltgeist doch nicht auf der Seite der Rechtspopulisten?«


    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT, N° 7, 11. Februar 2016, Seite 40, Feuilleton, im Artikel (lesenswerte Abhandlung) »Die Macht der Vorurteile« von Jens Jessen. Er zitiert den Historiker Theodor Mommsen ⇓:

    Theodor Mommsen
    Theodor Mommsen

    »Sie täuschen sich, wenn Sie glauben, dass man da überhaupt mit Vernunft etwas machen kann.«

    Angesprochen wurde der jüdische Schriftsteller Hermann Bahr im Jahr 1894.


    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 43, Sa./So., 21./22. Feb. 2015, Seite 17, Feuilleton, im Artikel »Malewitschs Tod« von Catrin Lorch. Lorch zitiert den russischen Künstler Michail Larionow, der 1914 in einem Manifest schrieb⇓:

    »Wir verachten all jene, die auf dem Tummelplatz der alten und der neuen Kunst ihren seichten Geschäften nachgehen und bezeichnen sie als künstlerisches Gesindel.«

    (Es waren wohl Kunstfälscher und billige Nachahmer gemeint, Anm. DieRedaktion)

    (Zu Manifest siehe auch Boccioni)


    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 43, Sa./So., 21./22. Feb. 2015, Seite 7, POLITIK, im Artikel »Sie wollen träumen dürfen« von Florian Hassel. Hassel zitiert den Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer⇓:

    »Wir sind nicht das Sozialamt für die ganze Welt.«


    Schriftzug am Alten Messplatz in Mannheim
    Schriftzug am Alten Messplatz in Mannheim

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT, Nº4, 22. Januar 2015, Seite 1, im Leitartikel »Sieg der Angst« von Josef Joffe. Joffe zitiert den jüdischen Professor Noam Chomsky vom Massachusetts Institute of Technology⇓:

    »Wenn wir nicht an die Meinungsfreiheit von Leuten glauben, die wir verachten, dann gilt sie grundsätzlich nicht.«


    SAM_8507

    #ZITATE, gelesen in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 275, Samstag/Sonntag, 29./30. November 2014, Seite 44, im tollen Artikel »Ein Volk in vier Zeilen« von Hans Kratzer⇓:

    »An eiserne Jungfrau auf der Burg,

    is aus Eisen durch und durch,

    wenns aus Eisen ned wär,

    waars koa Fungfrau net mehr.«

    In der selben Ausgabe steht auf Seite 21, im Artikel »Der Mörder im Bürger« von Christine Dössel zu lesen⇓:

    »Bringt ein Mann seine Frau um,

    und dabei quellen ihr die Augen heraus.

    Sagt der Mann:

    ›Gell, Frau, da schaust.‹«


    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung, Nr. 252, vom Montag, 3. November 2014, Seite 10, im Artikel »Wir nennen es stehlen«, Rubrik: NACHRICHTEN AUS DEM NETZ von Michael Moorstedt⇓:

    »… Auch die Netzkünstlerin Laurel Ptak führt bereits seit einem Jahr eine Kampagne namens ›Wages for Facebook‹. Dort heisst es: ›Sie nennen es Freundschaft, wir nennen es unbezahlte Arbeit. Mit jedem Like, jedem Chat und jedem Anstupsen verschafft unsere Persönlichkeit ihnen einen Profit. Sie nennen es teilen, wir nennen es stehlen.‹«


    Zugegeben: das folgende #Zitat wird etwas länger als üblich sein. Doch der Text von HUBERT WETZEL ist von solch eindringlicher Deutlichkeit, dass wir den ersten Abschnitt seiner MEINUNG (Seite 4, SZ vom Mittwoch, 27. August 2014, Nr. 196), mit dem Titel ›Höllengemälde Naher Osten‹, unter dem Oberbegriff ›Terrorismus‹ ungekürzt zitieren⇓:

    »Man braucht nicht viel Vorstellungskraft, um ein finsteres Bild von der Zukunft der arabischen Welt zu malen. Maskierte Dschihadisten wäre da zu sehen, die im Sieges- und Blutrausch von Stadt zu Stadt stürmen; Staaten, die unter der Wucht dieses Ansturms zerbrechen oder in religiös aufgeheizten Bürgerkriegen versinken; ein hilfloser Westen, der mit Abscheu und Unverständnis auf das Gemetzel blickt, aber weder eingreifen will noch kann noch überhaupt weiß, wem er eigentlich beispringen soll; und panische lokale Regime, die aus Angst, in der Strudel hineingerissen zu werden, um sich schießen. Der Nahe Osten – ein Höllengemälde wie von Hieronymus Bosch.«


    #ZITAT, gelesen in: TAZ.DIE TAGESZEITUNG vom 20. August 2014, Seite 08, im Artikel Zahl der Woche »Jede Menge Zaster durch unsere Laster« unter WIRTSCHAFT + UMWELT, NACHRICHTEN⇓:

    »Rauchen und Saufen ist eine der wichtigstenBürgerInnenpflichten. Denn mehr als 18 Milliarden Euro flossen (!) 2013 aus den ›Abgaben für Genussmittel‹ in die Steuerkassen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Die Tabaksteuer macht davon 13,8 Milliarden aus, dann folgen Branntwein (2,1), Kaffee (1), Bier (0,7) und Schaumwein (0,4). Das Geld geht an den Bundesfinanzminister (hoho!) – nur die Biersteuer landet bei den Ländern.«


    #ZITAT, gelesen in: SZ vom 14./15. August 2014, Nr. 186, Seite 11, im Artikel »Teilen ist Heilen«, Jörg Häntzschel bespricht einen Roman von Dave Eggers; Häntzschel beginnt mit⇓:

    »Großer Vorstellungskraft bedarf es heute nicht mehr, um Science-Fiction zu schreiben. Wir leben zwar noch immer nicht auf dem Mond, warten weiter auf fliegende Autos und wissen weniger denn je, wie sich die Probleme der Menschheit lösen lassen. Doch gleichzeitig treibt uns die Digitalisierung mit jedem Produktzyklus weiter in Bereiche, die eben noch tief im Phantastischen lagen.«


    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 10. Juli 2014, N° 29, Seite 13, Dosier über Klaus Hibbes schliessendes Kaufhaus:

    »Es wäre unfair, zu behaupten, dass Liechtis Socken zu dem ›billigen Gelumpe‹ zählen, das Klaus Hibbe in der neuen Einkaufswelt vermutet. Liechtis Socken werden in einem italienischen Familienbetrieb gestrickt. Ob das Garn für seine Kaschmirstrümpfe tatsächlich aus dem Unterfell von Kaschmirziegen gesponnen wurde, lässt Liechti in Labors prüfen, per DNA-Analyse.«


    Josef Joffe

    (Herausgeber der ZEIT)

    # ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 3. April 2014, Nº 15, Seite 12, Politik / Meinung, im Artikel »Russland verstehen«

    »Jedem Völkchen sein Staatchen«


    Holger Börner

    (Ministerpräsident der ersten rot-grünen Landesregierung in Hessen)

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 2. März 2014, Nº 14, Seite 5, Politik, im Artikel »Die stille Kraft, seit dreißig Jahren« von Frank Drieschner

    »Früher auf dem Bau hat man solche Dinge mit der Dachlatte erledigt.«

    ‚So sprach Holger Börner damals über linke Demonstranten‘ schreibt Drieschner.


    Ex NSA-Chef Keith Alexander

    #ZITAT, gelesen in: SZ-Online vom 19.03.2014, im Artikel »Telefonüberwachung: Die Lüge von den Metadaten« von Michael Moorstedt

    »Wer die Nadel finden will, benötigt einen Heuhaufen.«

    Anm.: Falls es darin überhaupt eine Nadel zu suchen gibt. (DieRedaktion)


    Nelson Mandela

    #ZITAT, gelesen in: SZ vom 7./8. Dezember 2013, Nr. 283, Seite 3, im Artikel »Über die Freiheit« von Peter Sartorius

    »Dass Mandela es nicht zur Explosion Südafrikas kommen ließ – darin liegt seine größte Leistung. Wie im stillen Zentrum eines Hurrikans stand er. In der Würde seines Alters und seines Schicksals präsentierte er sich als Konstrukteur, der Brücken über die Gräben des Landes baute.«


    Nelson Mandela

    #ZITAT, gelesen in: SZ vom 7./8. Dezember 2013, Nr. 283, Meinung, im Artikel »Das Glück Südafrikas« von Stefan Klein

    »Die Menschheit ist voller Schurken und Bösewichter, aber manchmal hat die Geschichte ein Erbarmen, und dann schickt sie Indien einen Mahatma Gandhi oder Südafrika einen Nelson Mandela.«


    Benjamin Britten

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 21. November 2013, Nº 48, Seite 67, Feuilleton, im Artikel »Das vierte B« von Christine Lemke-Matwey

    »Für die Unglücklichen ist der Tod keine Katastrophe, soll Britten auf dem Sterbebett gesagt haben,…: ‚For the unhappy death is not a catastrophe.’«


    Politik in Italien

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 21. November 2013, N° 48, Seite 4, Politik, im Artikel »Jetzt oder nie«, Matteo Renzi (Bürgermeister von Florenz) im Gespräch mit Giovanni di Lorenzo

    »Wir haben es satt, die ewig gleichen Gesichter zu sehen, die ihre ewig gleichen Reden schwingen.«

    Wie oben, Seite 5

    »Ich weiss, dass scheinheilige Komplimente mir nichts nützen und falsche Beleidigungen mir nicht schaden.«


    Demokratie

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 26. September 2013, N° 40, Seite 14, Politik, im Artikel »Aus Fehlern dumm geworden« (Der politische Islam lässt sich nicht mit Verboten bekämpfen) von Michael Thumann

    »Demokratie geht nur für alle oder gar nicht.«


    Die unvorstellbar grosse Liebe
    Die unvorstellbar grosse Liebe
    http://franzbellmann.de/?page_id=4136

    Zum Thema Kunst

    #ZITAT, gelesen in art – Das Kunstmagazin, Ausgabe Dez. 2011, Seite 59 im Artikel ‚Art Brut oder der Traum …‘, einem Essay von Thomas Wagner

    »Kein Land, das nicht seine kleine Sektion Kunst und Kultur hätte, seinen Trupp berufsmässiger Kulturschaffender! Das ist ein Muss. Sie äffen einander herrlich nach, von Hauptstadt zu Hauptstadt, und sie praktizieren eine künstliche Kunst, eine Art Kunst-Esperanto, das überall unermüdlich kopiert wird. Kann man das noch Kunst nennen? Hat diese Tätigkeit noch irgendetwas mit Kunst zu tun?«, notiert Jean Dubuffet (1901 bis 1985)!!!


    Brachialer Kapitalismus

    #ZITAT, gelesen bei © Gabriel García Márquez, Nachricht von einer Entführung, 1996 (1. Auflage), aus dem Spanischen von Dagmar Ploetz, © 1996 by Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf (…) unter Verwendung elektronischer Systeme (…) verbreitet werden. Woran wir uns halten!!! Wir verweisen auf Seite 203 unten, letzter Absatz, in dem der Brachial-Kapitalismus in aller Deutlichkeit beschrieben wird.


    Ohne Kommentar, DSC09883

    Bitte katholisch bleiben

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 28.02.2013, N°10, Seite 66, Glauben & Zweifeln, im Artikel “Von Sexualität und Erpressung“ von David Berger

    »Es ist kein Zufall, dass im Vatikan, dem Herzen des Katholizismus, die Dichte schwuler Männer besonders hoch ist und daher das Thema Homosexualität oberste Priorität besitzt.«


    Zum Thema Arbeitskampf

    #ZITAT, gelesen in: SZ vom 16./17.02.2013, Nr.40, Seite V2/15, Beruf & Karriere, im Artikel “Alles, was Recht ist“, von Ina Reinsch

    »›Tarifverhandlungen ohne das Recht zum Streik wären nicht mehr als kollektives Betteln.‹ So schätzte das Bundesarbeitsgericht einen möglichen Arbeitskampf bereits 1980 in einem Grundsatzurteil ein.« (Text gehört zu einer Illustration von Marie Bertrand.)


    Zum Thema Politische Irrungen und Wirrungen

    #ZITAT, gelesen in: FAZ vom 26.01.2013, Nr. 22, Seite 3, Politik, im Artikel “Honecker ante portas“ von Stefan Locke

    ‚Locke interviewt in seinem Artikel den Lobetaler Pastor Uwe Holmer, der Erich und Margot Honecker Ende Januar 1990 Kirchenasyl gewährte.‘

    Uwe Holmer: »Ich hielt es für verlogen, alle Schuld auf Honecker zu schieben, nur um sich reinzuwaschen.« Locke fährt Holmer zitierend fort: »Dass es nur einer gewesen sein sollte, das hatte er schon einmal nach dem Krieg erlebt. Dabei hatten doch damals wie jetzt auch wieder fast alle bis zum Schluss mitgemacht.«

    Am Berichtende findet sich folgender Satz (Locke zitiert wiederum Holmer): »Honecker hat mir mehrmals gesagt: ›Die Leute werden sich noch wundern. Der Kapitalismus hat eine Raubtiernatur.‹«


    Es gibt keine Liebe. Sie ist eine Vorstellung ohne jegliche Resonanz
    Es gibt keine Liebe. Sie ist eine Vorstellung ohne jegliche Resonanz

    Zum Thema Liebe

    #ZITAT, gelesen in: FAZ vom 26.01.2013, Nr. 22, Seite 33, Literatur, im Artikel „Im weißen Anzug gegen den Rest der Welt“ von Nils Minkmar

    »Das menschliche Treiben ist (…) rührend und grotesk, es gibt Schweine und Helden, und obwohl Porno auf dem Vormarsch ist, gibt es doch die wahre Liebe und die Freundschaft.«


    Zum Thema Politische Irrungen und Wirrungen

    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung vom 19./20. Januar 2013, Nr. 16, Seite 5, unter “Todesdrohungen und ominöse Anrufe“ von H. Leyendecker und K. Ott

    »›Der Mehrung seines Vermögens gibt er sich mit demselben Eifer hin, den er in der Politik walten lässt‹ stand in den siebziger Jahren in einer Werbebroschüre der CSU. Solche Aussagen wären heute wohl ein Skandal.«


    Zum Thema Politische Irrungen und Wirrungen

    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung vom 12./13. Januar 2013, Nr. 10, Seite 2, Thema des Tages, Steinbrück im Umfragetief, unter „Butter vom Brot“ von Susanne Höll

    »Ein Kandidatenwechsel im Wahljahr wäre eine Katastrophe, sagen erfahrene Sozialdemokraten: ›Das wäre Selbstmord aus Angst vor dem Tod.‹«


    Zum Thema Ernährung

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 19. Dezember 2012, N° 52, Seite 53, Literatur, unter „Kein Wein ist keine Lösung“ von Ursula März

    »Die Wurzel des Problems liegt ja nicht darin, dass übergewichtige Kinder sich den Konsum von Fast Food und Süssgetränken nur mit grösster Mühe abgewöhnen lassen. Die Wurzel des Problems liegt darin, dass die Propaganda für diese Drecksernährung es geschafft hat, die hergebrachte Gewohnheitskultur privater Essenszubereitung und familiärer Mahlzeiten zu zerstören.« Ursula März bespricht ein Buch von Charles Duhigg.


    Zum Thema: „Haste mal en Euro?“

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 13. Dezember 2012, N° 51, Seite 64, GLAUBEN & ZWEIFELN, unter „Wehe, ihr zahlt nicht mehr!“ von Mark Spörrle

    »›Sobald das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.‹ Mark Spörrle zitiert den Ablassprediger Johann Tetzel.«

    WIR kennen dieses Zitat geringfügig deftiger – nicht wissend, woher es letztendlich stammt (Volksmund?) und ob es sich auf den Ablass bezieht: »Hat der Pfaff ein Geld in Sicht, scheut er Wind und Wetter nicht.« Vielleicht hat Mark Spörrle darauf eine Antwort.


    Zum Thema (Welt-)Bevölkerung

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 06. Dezember 2012, N° 50, Seite 19, Dossier, unter „Das Unheil von Lowiha“ (ein russisches Dorf) von Wolfgang Bauer

    »Einer der wichtigsten Gründe für den Bevölkerungsrückgang ist die Zahl der Abtreibungen – Gradmesser der Perspektivlosigkeit (Aussichtslosigkeit!, Anm. DieRedaktion) eines breiten Teils der Gesellschaft. Knapp eine Million Schwangerschaftsabbrüche zählten die Behörden im vergangenen Jahr, bei 1,8 Millionen Geburten. Es ist, als sei dem Land ein grosses Mahlwerk eingebaut, das es von innen heraus zerstört.«


    Zum Thema Geliebte

    #ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung vom 01./02.12.2012, Wochenende, Historie, Nr.278, V2/6 unter „Madame sein ist ein elendes Handwerk“ von Joachim Käppner

    »Im 19. Jahrhundert, an der Schwelle zur Moderne, wirkten liebestaumelnde Monarchen schon ein wenig lächerlich. Heinrich Heine verspottete Ludwig I. von Bayern: ›Er liebte die Kunst, und die schönen Frauen, / Die lässt er porträtieren; / Er geht in diesem gemalten Serail / Als Kunsteunuch spazieren.‹«


    Zum Thema Tschechisches Präsidentenamt: Wahlentscheidung in einer zweiten Runde zwischen Milos Zeman und Karel Schwarzenberg am 25./26.01.2013

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 29. November 2012, N° 49, Seite 10, Politik, unter „Genosse Fürst – Karl Schwarzenberg verkörpert…“ von Alice Bota

    »Wir brauchen eine gemeinsame Aussenpolitik, eine gemeinsame Sicherheitspolitik, eine gemeinsame Energiepolitik und sehr wohl, auf realistischen Grundlagen, eine gemeinsame Europapolitik, das alles ja. Aber eine gemeinsame Käsepolitik hat für mich etwas Schwachsinniges.« (Karl Schwarzenberg)


    Zum Thema Kunst

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 29. November 2012, N° 49, Seite 63, Feuilleton, unter „Vom Stopfen voller Bäuche“ von Jörg Scheller

    »Weite Teile der Kunstkritik stuften den katalanischen Exzentriker als Karzinom im edlen Körper der Avantgarden ein. Dennoch eroberte er mit hyperrealistischen Darstellungen schmelzender Uhren und nackter Psycho-Pin-ups das breite Publikum wie kein moderner Künstler vor ihm.« Jörg Scheller bespricht eine Heldenschau in Paris (Centre Pompidou) zur Rehabilitation des Kitschtitanen Salvador Dalí.


    Zum Thema Fotografie

    #ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 11. Oktober 2012, N° 42, Seite 55, Feuilleton/Literatur, unter „Das Licht der Welt – die Bilderwelten und Fotografien von Péter Nádas“ von Iris Radisch

    »Seitdem die Welt auf den Bildschirmen immer schöner und jenseits davon immer hässlicher wird, hat sich der Fotograf in die Lichtmeditationen an der Zimmerdecke zurückgezogen. Er ist der freundlichste aller Eremiten, der der Welt die ›ungeheure Realität von Scheußlichkeit und Brutalität, die sich in zwei Weltkriegen herausgebildet hat‹, nicht nachsehen kann. Außer der Kunst, schreibt er, gibt es nichts auf der Welt, das einen Sinn habe.«


    Zum Thema Armut

    #ZITAT, gelesen in: SÜDDEUTSCHE.DE vom 10. Oktober 2012. Unter „Versorgung durch die Tafeln – Fiskus verzichtet auf Steuern für Lebensmittelspenden“ von Guido Bohsem steht u. a. zu lesen

    »Armentafeln versorgen regelmässig mehr als 1,5 Millionen Menschen mit Brot, Gemüse und Milch. Die Spender müssen ihre Gaben eigentlich versteuern. Doch nun will der Fiskus für die Tafeln eine Ausnahme machen.«

    (Anmerkung: Dieses Thema geht uns unter die Haut, sind wir doch selbst davon betroffen. WIR planen einen Bericht zum Thema Armut, in unserem Fall wird es sich um die Mannheimer Platte handeln, welche seit vielen Jahren Menschen verköstigt. Erste Kontakte sind geknüpft.)

    http://franzbellmann.de/?page_id=6501

    Der stadtbekannte Mannheimer Treffpunkt für Bedürftige: Die Platte
    Der stadtbekannte Mannheimer Treffpunkt für Bedürftige: Die Platte


    Zum Thema Verkehr

    #ZITATgelesen in: SZ vom 6./7. Oktober 2012, Nr. 231, Seite 25, unter „City-Maut: Blechen für Blech“ von Joachim Käppner

    »Als in osmanischer Zeit die Strassen mit den prächtigen Häusern errichtet wurden (Wir sind in Istanbul, Anm. DieRedaktion.), wäre die Vorstellung, sie würden von Millionen lärmender, russender Fahrzeuge befahren, eine Vision direkt aus der Hölle gewesen.«


    Zum Thema Kunst

    # ZITATgelesen in: DIE ZEIT vom 20. September 2012, N° 39, Seite 55, Kunstmarkt, „Ecce homo! – Die Spekulanten haben Albrecht Dürer noch nicht entdeckt“ von Jens Jessen

    »Selbst wenn sich der Schätzpreis in der Auktion verdoppeln oder verdreifachen würde, bekäme man noch immer das Meisterwerk eines der grössten Meister der Kunstgeschichte für eine Summe, für die man auf dem Schrottplatz der Gegenwartskunst nur ein höhnisches Lachen hören würde.«


    Zum Thema Biologie

    #ZITATgelesen in: DIE ZEIT vom 20. September 2012, N° 39, Seite 1, „PROMINENT IGNORIERT: Motte und Meise“ – ein Gedicht des Biologen Wilhelm Busch wird vorgestellt

    »Sie gucken scharf in alle Ritzen, / wo fette Mottenlarven sitzen, / und fangen sonst noch Myriaden / Insekten, die dem Menschen schaden; / und hieran siehst du außerdem, / wie weise das Natursystem.« 

    Der Verfasser von PROMINENT IGNORIERT (GRN – mit diesem Kürzel können wir leider nichts anfangen) fügt abschliessend hinzu: »Sein Wort in Gottes Ohr.«


    Zum Thema Weissagung

    # ZITATgelesen in: DIE ZEIT vom 13. September 2012, N° 38, Seite 2, Politik, Mail aus Paris von Gero von Randow unter Betreff: „Alles wird noch schlimmer“

    »Der romantische Dichter Alfred de Musset (1810 bis 1857) schrieb: ›Alles, was war, ist nicht mehr; alles was sein wird, ist noch nicht.‹«


    Zum Thema Kunst

    # ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 6. September 2012, N° 37, Seite 60, Feuilleton „Mission Moderne“ von Wolfgang Kemp

    »›Künstler sind nicht von den Ausstellungen abhängig, sondern die Ausstellung ganz und gar von den Künstlern.‹ Der Protest eines Ausstellungskünstlers. Dies schrieb Franz Marc, ›den Köln auf die Palme brachte.‹« (1912?)


    Zum Thema Blut

    # ZITAT, gelesen in: Süddeutsche Zeitung, Wochenendausgabe vom 4./5. August 2012, Nr. 179, Seite 7 im Artikel „Zwischen Wahn und Verzweiflung“ von Werner Bartens. Bartens zitiert den Chirurgen Richard von Volkmann, dessen Äusserung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wir hier wiedergeben. 

    »Zur Übertragung von Schafblut (auf Menschen, Anm. DieRedaktion) gehören drei Schafe. Eines, dem man Blut entnimmt, ein zweites, das es sich übertragen lässt, und ein drittes, das die Übertragung ausführt.«


    Zum Thema Journalismus

    # ZITAT, gelesen in: DIE ZEIT vom 6. Juni 2012, N° 24, Seite 15, Dossier 

    >>Kürzlich hat der Vorstandsvorsitzende des Hauses Springer, Mathias Döpfner, über die Tugendrepublik etwas sehr Richtiges gesagt: »Totale Transparenz ist totalitär. Ich vergesse nie eine Aussage von Mark Zuckerberg: ›Wer nichts zu verstecken hat, hat auch durch Transparenz nichts zu befürchten.‹ Ein fürchterlicher Satz, der hätte auch von der Stasi kommen können.« Oder von Bild.<<


    # Kein Zitat, eine Vermutung#:

    Spanien – Franco, Portugal – Salazar, Griechenland – Junta, Italien – Duce. Leidet Europa an diesen historischen Realitäten bis heute? Was sind Banken- und Finanzkrisen, verglichen mit lange währenden faschistischen Regimen? Und Kriegen. Von denen die Bevölkerung  Europas sich nur schrittweise befreien konnte. Geld verbrennt, der Mensch aber stirbt. Deutschland ist da nicht ausgenommen.


    Good information.
    This is really interesting. You are a very skilled blogger. I’ve joined your feed and look forward to seeking more of your great post.

    Am 20.01.2015 von Miguel Lata.

    WIR schreiben weiter, DieRedaktion. Das Neueste immer ganz oben!!!

    WOW

  • Baumfortpflanzung

    Baumfortpflanzung

    ZUR AKTUELLEN SITUATION: WELT-KLIMAGIPFEL IN PARIS – ein hochaktueller Beitrag aus vergangener Zeit

    Von Christel Heybrock

    Foto Matthias Plath
    Foto Matthias Plath

    Er hat ein Gesicht wie ein ergrauter Seefahrer, und in gewisser Weise ist er auch einer. Zumindest macht sein Atelier in der Mannheimer Altstadt den Eindruck einer Wunderkammer voller Trophäen, die er auf Reisen durch die Wirklichkeit gesammelt hat. Sehr weit freilich musste er nicht fahren, um Dinge zu finden, die seine Fantasie herausfordern, im Gegenteil, sie purzeln ihm tagtäglich vor die Füße: Kartons und Dosen, Eimer, Gabeln, Zigarettenkippen, Flaschen, Korken, Blechdeckel, Maschendraht, Stofffetzen …. Im Grunde gibt es nichts, was Franz Bellmann nicht gebrauchen kann. Er nimmt so ein Wegwerfding, dreht es vielleicht mal in der Hand, und, zack, erhebt sich in seinem Kopf wahrscheinlich schon die Säule aus Blechdosen, die Stelengruppe aus übereinander getürmten Kronenkorken oder das Materialbild aus Kartons, Drahtstücken, Löffelstielen und Zahnbürsten.

    DSC_0415

    01Franz Bellmann ist Künstler, und in einer anderen Lebensform hätte er, der gelernte Schweißtechniker und einsemestriger Soziologe, auch niemals Wurzeln schlagen können – wo soll einer mit solchem Gebrodel im Kopf denn sonst hin? Geboren 1946 in Haidl/Böhmen, verschlug es ihn noch vorm Abitur nach Karlsruhe, wo er später auch sein erstes Atelier (Schillerstrasse 17) einrichtete. Damals in den siebziger Jahren glaubte er wohl zwar immer noch, er könne auch für eine bürgerliche Existenz taugen. Aber 1985 gab er den Gedanken daran auf und kam nach Mannheim. Seitdem treibt er in der Rhein-Neckar-Region sein Unwesen, und das äußerte sich mitunter richtig spektakulär, weil nämlich die Blechdose, speziell die Alu-Getränkedose, zu einer Art Markenzeichen wurde für den Franz Bellmann.

    Unvergessen aus den neunziger Jahren seine Dosen-Plattfahr-Aktionen in Karlsruhe und am Mannheimer Landesmuseum, unvergessen seine Performance „Dosenglück“, seine Dosenspaziergänge und Dosen-Mahnwache – die Getränkedose war und ist für Bellmann ein massenhaft verfügbares und als solches erstaunlich formbares Material. Säulen und Girlanden ließen sich daraus ebenso anfertigen wie ganze Bäume oder beängstigend aus Eimern und Badewannen hervorquellendes Füllmaterial (beispielsweise 1995 in der Ludwigshafener Galerie Hartmannstraße). Nicht zuletzt fungierte die Dose sozusagen als Maschenelement für Bellmann’s Dosenanzüge, in denen er beispielsweise in der Darmstädter Fußgängerzone, in Ludwigshafen oder der Heidelberger Altstadt scheppernd und klackernd die Passanten erstaunte. Die Dose als Chaos-Material schlechthin – Bellmann führte mit solchen Aktionen im öffentlichen Raum auch dem Publikum vor Augen, welche Gebirge an Müll es durch seine gedankenlosen Trinkgewohnheiten produzierte, und insofern ist es nicht falsch, ihn in der Nähe von mahnenden Aktivisten wie Otto Dressler und Bernd Loebach-Hinweiser anzusiedeln. So wie diese beiden Kollegen, erfuhr freilich auch Bellmann, dass nicht alle Leute ihm wohl gesonnen waren, vor allem Getränkehändler empfanden ihn naturgemäß als wenig verkaufsfördernd. In Ludwigshafen wurde ihm gar der Zugang zum Rathaus-Center verwehrt, aber die Stadt Mannheim würdigte ihn 1993 mit einem Umweltpreis und stellte ihm 1996 das mehrstöckige Rathausfoyer für eine nun wirklich raumgreifende Doseninstallation zur Verfügung.

    DSC_0412

    Der Eindruck von ausufernder Fülle, die letztlich auch den Künstler selber fast in den Hintergrund drängt, täuscht aber bei Bellmann. So chaotisch und wuchernd das alles aussah, so systematisch ging er in Wahrheit jedes Mal vor. In einer Publikation über die „Dosenglück“-Performance beschrieb er 1994 penibel deren Zweck und Aufbau, rubriziert als „Arbeiten unter der Verwertungsidee“. In fünf Stationen kam er zum Endergebnis Dosensäule, und das ging so: In nur zwei Jahren, zwischen 1992 und 1994, konnte Bellmann zwischen Mannheim und dem nahen Bruchsal mehr als 10.000 Getränkedosen „der Umwelt entnehmen“ (das viel bekrittelte Dosenpfand gab es damals noch nicht). Und da man seinerzeit bei jedem Gang zu Zeitungskiosk oder Supermarkt platt gefahrenen Coladosen auf der Straße begegnete, machte Bellmann ein Prinzip daraus: In öffentlichen Aktionen legte er 500 bis 1000 Dosen auf den Boden und fuhr mit Autos, Lastwagen oder Straßenwalzen so lange darüber, bis sie alle platt wie ein Teppich waren. Dann wurden sie auseinander genommen, „mittig gelocht“, und zwar „mit einem Locheisen (14 mm) und zwei Hammerschlägen (Fäustling 1,25 kg)“ und mit Wasser abgespült. Letzte Station war dann die „Ständerung“ – die zerquetschten Behältnisse, jedes einzelne auf ganz individuelle Weise platt und beulig, wurden auf einen Eisenstab „aufgefädelt, zusammengedrückt und verschraubt. Ein Ständer trägt dann im Mittel 200 Dosen.“

    DSC_0422

    Auch die Performances, die Dosenmahnwache in Mannheim – alles wurde bis ins Detail vorher geplant und durch Skizzen festgelegt. Von dem Teilstück der Mannheimer Fußgängerzone am Schmettau-Brunnen, wo Bellmann seine Dosengräber und Mahnwache aufbaute, fertigte er zuvor eine maßstabsgetreue Zeichnung: „Dosengrab jeweils 1001 Dosen, Grabgestaltung ca. 10.000 Kronenkorken und Filmdosen“, sogar die scheinbar so simpel aus gepressten Dosen aufgeschichteten Stelen wurden und werden immer noch penibel auf Millimeterpapier entworfen – was so spontan aussieht, ist alles andere als das. Und zu den Vorbereitungen gehören nicht zuletzt auch die Genehmigungen der Kommunen für derartige Auftritte. Wildes Herumscheppern gibt’s nicht bei Bellmann, für mögliche ordnungsdienstliche Platzverweise wäre der Aufwand auch zu groß.

    Mittlerweile hat Bellmann zwar die Performances, aber nicht die öffentlichen Präsentationen aufgegeben. Er ist heute über 60, und sein Dosenanzug wog etliche Kilo, allein der Helm aus gepressten Alubehältern drückte mit 10 Kilo aufs Künstlerhaupt. Am Helm waren zudem die Anzug-Dosen befestigt bis hinunter zur „Schleppe“, die Bellmann wie einen Metallschweif hinter sich herzog. Ohne Motorradhelm als Kopfschutz unter der ganzen Pracht wäre es nicht gegangen, gesteht er, und zeigt im Atelier, dass zumindest der Helm inzwischen eine eindrucksvolle Funktion erfüllt als krönender (und ziemlich ausladender) Abschluss eines originellen Garderobenständers. Der ist aus Blecheimern, Deckeln, einer Kuchenform und anderen Fundstücken zusammengesetzt – und erneut hält man auf den ersten Blick das exotische Gebilde für ein in kürzester Zeit gebasteltes Spontanwerk. Stimmt mal wieder nicht! Das schwere Ding steht nicht nur sicher auf einer Holzpalette aus dem Obsthandel, die den Sockel abgibt, sondern wird mit einem durchgehenden Rohr von innen stabilisiert. Von Statik versteht er nun wirklich etwas, der Franz Bellmann, andernfalls würden seine Arbeiten eine Gefahr auch für ihn selber darstellen.

    DSC_0433

    Von den drei Atelierräumen in Mannheim (sein privates Domizil befindet sich in einem Vorort) hat der Baufachmann den Depotraum sogar als kleine Maisonnettewohnung eingerichtet, indem er einen Holzboden einzog, der über eine Leiter zugänglich ist: Oben ist Platz genug für ein Zimmer zum Übernachten, falls es mal spät wird bei ihm, unten stapeln sich derweil seine Bilder. Wenn man seine Schöpfungen so überblickt, fragt man sich schon mal, wie man den Mann einordnen soll. Performancekünstler? Bildhauer? Maler? Zeichner? Sammler? Denkt er nun eher zwei- oder eher dreidimensional? Hat er ein Händchen eher für Farben als für plastisches Material? Ist er mehr Hand- als Kopfarbeiter? Ach, man gibt es bald auf – Franz Bellmann, das ist ein Kosmos an Kreativitäet, etwas Ungebremstes, Wucherndes, Drängendes, ständig Probierenmüssendes ist in ihm drin und um ihn herum, und wer sich in diesem Dschungel aus Mythen, Präzision und forschendem Austesten nicht zurechtfindet, ist eigentlich nur durch eigenes Unvermögen daran schuld.

    In einer Ecke am Fenster erhebt sich eine ebenso schmale wie scheinbar fragile Säulchengruppe aus geschichteten Kronenkorken (verloren gegangen), etwa zwei Meter hoch! Man wagt zwar kaum zu atmen davor, aber alles ist fest und zudem mit einer durchsichtigen Schicht überzogen. Im Raum nebenan, gegenüber dem helmgekrönten „Garderobenständer“, eine mehr als mannshohe, gespaltene Holzskulptur, die sich als Baum aus dem Pfälzerwald entpuppt: Bellmann, von Fundstücken stets fasziniert, fand das bereits abgestorbene Holz so ausdrucksvoll, dass er es ins Atelier schleppte und so bearbeitete, dass es zur abstrakten Skulptur wurde, aber seinen urwüchsigen Charakter behielt.

    Bilder ringsherum: manche mit dermaßen pastos aufgetragenen Farben, dass man sie eigentlich als Reliefs bezeichnen müsste, andere Malwerke dagegen fein und luzid. Figuren „kann“ er ebenso flott wie völlig freie Kompositionen. Porträts? Kein Problem. Ein paar kantige, höchst expressive Gesichter seien, so Bellmann, aber nur „Fantasieporträts“. Große Gemälde, in denen undefinierbare Mythen wabern, wechseln mit wunderbar dichten, abstrakten kleinen Ölarbeiten auf Papier. Hingucker sind auch Kompositionen aus Tropf- und Kleckerbahnen, Bilder, die an Jackson Pollocks „Drippings“ erinnern. Bei Bellmann sind sie Ergebnis von Schleuderprozessen, er wollte mal ausprobieren, was dabei heraus käme. Die großen Materialbilder aus farbüberschütteten Dosen, Drähten, Eimern, Hufeisen, Zahnbürsten, Schulterpolstern, Blumenkübelrädern, Muscheln und werweißwasnoch – sie sind im Grunde Boden- und Liegebilder, wenn sie sich dem Blick angemessen präsentieren sollen. Chaotisch? Wer mit Distanz hinsieht, erkennt klassisch quadratische Grundstrukturen, in einem Fall stoßen vier imaginäre Quadrate mit den Spitzen in der Bildmitte aneinander, so dass sich sternförmig ausdehnende Straßenschneisen in das Sammelsurium eingegraben haben. Quadrate? Straßen? Natürlich, gelernte Bautechnik prägt doch!

    Rätselhaft und erstaunlich karg muten dagegen kleine Papierarbeiten an mit jeweils einer etwas kopflastigen Figur aus Konturlinien. Was ist das? Was bedeutet es? „Ach, nur so“, sagt Bellmann. „Gucken Sie mal, so geht das,“ und er holt einen Bleistift, spitzt ihn ordentlich lang an, bricht die Spitze ab und reibt das Graphitstückchen mit der Fingerkuppe in unterschiedlich festem Druck über ein Papier: wieder eine kleine Figur, das geht in ein paar Sekunden. Wenn er dann noch partiell Titanweißpaste drüberlegt und mit einem Japanspachtel zieht, ist die Mischung aus Intensität und Distanz perfekt. Aber mit so kleinformatigen Minutenübungen will Bellmann sich nicht immer befassen, er denkt schon wieder in ganz großen Dimensionen.

    DSC_0425

    Mannheim am Neckarufer! Anfang Oktober 2007 richtet Bellmann in Höhe des Collini-Centers einen Skulpturenweg von zweieinhalb Kilometern Länge ein bis hin zur Feudenheimer Brücke. 23 Skulpturen aus (unter anderem) Dosen akzentuieren die Uferlandschaft bis mindestens Anfang Februar 2008, die Genehmigung der zuständigen Behörden hat er ordnungsgemäß eingeholt. 16 Arbeiten sind auf 4 Meter hohen Baumstümpfen montiert, manche gar zu zweit auf einem Stumpf, und einige Arbeiten sind zudem sehr schmal und lang. Bellmann: „Die schwanken natürlich!“, denn am Wasser kann es immer mal windig werden, noch dazu in der Herbst-/Wintersaison. „Das geht nur mit einem Sicherungsseil,“ erklärt er. Aber passieren kann eigentlich gar nichts, denn seine Konstruktionszeichnungen sind alle so präzise ausgearbeitet, dass man sich wundert, wie nüchtern und rational er die Fülle des Materials und seiner eigenen Fantasie in Schach hält. Zwischen Kalkül und Uferlosigkeit scheint der Mann permanent eine innere Waage zu halten. Es gibt ja nicht so viele Leute, die das hinkriegen.

    Info:
    Eingereicht am 08.03.2014 um 00:52 What inside your head is passoin (maybe?). I called it; the many things inside your head that sometimes get wilder and crazier; with passoin. In my last grade to get my bachelor degree, I often get this passoin crawling in my head. I love my crawling passoin. But the problem is when this crawling thing is just crawling without have any chance to get you happy. So, live the life with your passoin (and also love!)Hahaha, my english is not that good. I hope you get what I want to tell you (so much!). Hahahahaha 🙂

    – Skulpturenweg am Mannheimer Neckarufer (zwischen Collini-Center und Feudenheimer Brücke) von Anfang Oktober 2007 bis Anfang Februar 2008:

    – Atelier in 68159 Mannheim², H 7, 24, Tel. 0621-3974 9958

    Erschienen in: Kunst und Kosmos

  • Jockgrim

    Jockgrim

    MANNHEIM – JOCKGRIM: Auf dem Weg zu M. J. Eckrich und seiner Ausstellungspräsentation in Wörth im Alten Rathaus gleich neben dem KARL – JOSEF – STÖFFLER – PLATZ gönnten Vincent und ich uns einen kleinen Zwischenaufenthalt im malerischen Jockgrim.

    Josef Katus
    Josef Katus

    Dort trafen wir auf einen weltgewandten Kirchenvertreter, der uns offenen Herzens in seinem Gotteshaus fotografieren liess. Wir bekamen sogar eine kleine Führung mit anschliessender Gesprächsrunde. So ergab sich eine Porträtaufnahme von Josef Katus. Es war eine Stippvisite, weshalb nur erste Eindrücke von Jockgrim vermittelt werden können. Was nicht heisst, dass wir dort nicht noch mal auftauchen werden. Quasi als Tagestour mit Urlaubscharakter. Gut essen und so und Wein trinken bis die Bahn kommt. Mit Fahrrad zur beschleunigten Erkundung der Umgebung.

    That’s it!

    St. Dionysiuskirche
    St. Dionysiuskirche

    DSC_0369Als extraordinäre Informationen nutzen wir öffentliche Verlautbarungen an den jeweiligen Gebäuden bzw. von deren Besitzern: hier der St. Dionysiuskirche, wovon ein paar Fotos des Inneren der Kirche zusätzlich vorliegen. Das Bild der Tafel (links) ist als historische Kurzmitteilung zu betrachten.

    Nicht nur für Kirchgänger!

    Für Gespräche und eventuelle Führungen steht Herr Katus gerne zur Verfügung. Hier seine Rufnummer: 07271-5646. Das ist auf jeden Fall die Nummer, die er uns hinterlassen hat.

    DSC_0378

    Es folgen zum Schluss Aufnahmen aus dem Kirchenraum und Aussenansichten von Jockgrim:

    DSC_0368   DSC_0370

    DSC_0384

    DSC_0367

    DSC_0366

    DSC_0382

    DSC_0380

    Adios …

    Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV:

    Franz Bellmann, H7, 24, 68159 Mannheim

  • NN 29 – Der Mannheimer Hafen: Die Grundkettenfähre Emma überquert den Altrhein zwischen Friesenheimer Insel und Sandhofen

    NN 29 – Der Mannheimer Hafen: Die Grundkettenfähre Emma überquert den Altrhein zwischen Friesenheimer Insel und Sandhofen

    Mannheim⇒Friesenheimer Insel⇒Grundkettenfähre Emma

    FÄHRZEITEN ALTRHEINFÄHRE Stand 18.04.2021

    01. April – 30. September vom 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr, montags Ruhetag

    Ein paar fototechnische Ergänzungen vom 26.04.2015: Sie verkehrt wieder, die Emma, zwischen Sandhofen + Friesenheimer Insel!

    Mannheim, 08.06.2014

    Es ist genau eine Woche her, dass wir auf dem Heimweg von der Friesenheimer Insel eine überaus angenehme Überraschung erlebten. Wir konnten nach Mannheim – Sandhofen übersetzen.

    Matthias Plath (li.) und der Fährmann Werner Reuters beim Informationsaustausch
    Matthias Plath (li.) und der Fährmann Werner Reuters beim Informationsaustausch

    Das Kulturgut Emma (über 100 Jahre) und ihr Fährmann brachten uns sicher zum anderen Gestade. Der Altrhein verbindet Rhein, Industriehafen, Bonadieshafen, Kaiser-Wilhelm-Becken mit dem Neckar und man findet sich kurz nach der Kammerschleuse an der Neckarspitze wieder. Wenn man so will: ein ewiger wasserreicher Kreisverkehr.

    ›Die Grundkettenfähre wird durch Werner Reuters von der Sportboot-Zentrum Lampertheim GmbH im Auftrag der Stadt Mannheim betrieben‹ (Siehe binnenschifferforum.de). Wir hatten uns während der Überfahrt einiges erzählen lassen und Fotos machen durften wir auch. Herr Reuters ist schon lange im Geschäft und von seiner Arbeit richtig angetan. Da können wir ihm nur viel Glück wünschen und viele Nutzer der Fähre, damit sich der Betrieb auszahlt. Er läuft eh nur zwischen Mai und Oktober; ein ganzjähriges Angebot verspricht keine Rentabilität, weshalb der Eigentümer – die Stadt Mannheim – die warme Jahreszeit bevorzugt. Das nutzbare Areal der Fähre ist für ihren Einsatzort als ausreichend zu bezeichnen, sie verbindet gewiss keine ‚Rennstrecken‘, wie zum Beispiel die Fähre bei Neckarhausen/Ladenburg über den Neckar oder die Rheinverbindung bei Neuburgweier, südlich von Karlsruhe.

    DSC09020 - Arbeitskopie 2Wichtig, ja sogar von grösster Wichtigkeit, sind Hinweise, im Falle der EMMA: Die Rettung Ertrinkender. Mein Gott, wer wird in den stillen Gewässern des Alten Rheins schon sein Leben lassen wollen. Man meint, es sei an alles gedacht. Bis dann doch einer am harten Gestein der Uferbefestigung zerschellt. Sich den Schädel einschlägt. Das Hirn hervorquillt, die Seele verhaucht, Bestattung im Altrhein, Asche.

    Wie vor Tagen am Verbindungskanal nahe der Teufelsbrücke.

    Es erhebt sich im Verhältnis zum Anlass ein übermäßig großes Geschrei, lautstarkes Protestieren, die Presse überschlägt sich. Und keiner, fast keiner kommt zur Beerdigung. Vielleicht war es Mord. Tatort übernehmen sie.

    DIE FÄHRE:

    2014_06_0110_34_475356 - Arbeitskopie 2     2014_06_0110_33_275348

    DSC09011     DSC09021

    2014_06_0110_31_475342   DSC09016

    Noch einmal der Fährmann:

    Es gibt Fährleute, die sich in der Historie verewigt haben, da ist der Hades nicht weit...
    Es gibt Fährleute, die sich in der Historie verewigt haben, da ist der Hades nicht weit…

    Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Franz Bellmann, H7, 24, 68159 Mannheim

  • Fünf Ansprachen zu Ausstellungseröffnungen

    Fünf Ansprachen zu Ausstellungseröffnungen

    *****

    Wir haben die Ansprachen lediglich namentlich gegliedert, nicht temporär, nicht auf Örtlichkeiten bezogen und nicht auf Prioritäten geachtet. Reger Austausch fand ab und an mit Christel Heybrock (eine Ansprache) statt. Zu Susanne Kaeppele (zwei Ansprachen) ergaben sich mitunter Kontakte bei anderen Ausstellungseröffnungen oder Führungen, z. B. in der Kunsthalle Mannheim. Frieder Brender (eine Ansprache) würden wir gerne wiedersehen, leider fehlen uns die auf die Person bezogenen Zugangsinformationen. Mit Aloisia Föllmer (eine Ansprache) hatten wir texthalber intensiven Arbeitskontakt. Viel Freude beim Lesen der Einführungen, DieRedaktion.

    *****

    F R I E D E R    B R E N D E R

    Einführende Worte zur Eröffnung der Ausstellung „Dosenglück und Tatrablick“ von Franz Bellmann am 12. März 2001 im Kulturtreff Altes Rathaus Feudenheim e. V.

    Als ich vor einiger Zeit gebeten wurde, einführende Worte zur Eröffnung der Ausstellung „Dosenglück und Tatrablick“ und zum Künstler Franz Bellmann hier bei uns in Feudenheim zu sagen, habe ich mich sofort an meine erste Begegnung mit Franz Bellmanns Dosenglück erinnert.

    1995, am 12. Juli genau, rief Franz Bellmann im Mannheimer Jungbusch zum ersten Anti-Dreck-Tag auf, zu einer Performance ganz besonderer Art: http://franzbellmann.de/?p=3457

    „Idealisiertes System für ein Dosengrab“, 1993, Foto Manfred Rinderspacher

    Hinter einem Dosensarkophag, der aus exakt 1001 Dosen bestand, die alle ihre eigene phantastische Geschichte mitbrachten, demonstrierten eine Menge von Kindern, die Schule, Kindertagesstätten, das Gemeinschaftszentrum und wir Lokalpolitiker als Dosenmenschen gegen die gesellschaftliche Entwertung der Dose. Natürlich sammelten wir die Dosen am Strassenrand, auf dem Kinderspielplatz, im Hafen auf und führten sie einer neuen Bestimmung zu.

    Auf dem Rathausvorplatz, Foto Manfred Rinderspacher

    Wir machten alle die Dosen, die wir fanden, glücklich. Sie hatten ihre materielle Existenz verloren, und erhielten durch ihre Beteiligung an dieser oder einer anderen künstlerischen Aktion eine neue, sinn-hafte Bestimmung.

    Vielleicht stehen einige vor ihnen jetzt in den Stelen auf unserem Rathausvorplatz.

    Seit über zehn Jahren arbeitet Franz Bellmann an dem Projekt Dosenglück.

    Ende der achtziger Jahre, nachdem Franz Bellmann seine berufliche Existenz an den Nagel gehängt hatte und sein Atelier und seinen Lebensmittelpunkt in die Westliche Unterstadt nach Mannheim verlegte, ergänzte es seine Malerei durch diese Form der Projektkunst:

    Künstlerische Auftritte im öffentlichen Raum, Happenings und Performances auch zur Finanzierung seiner gesellschaftlichen Verwertungsideen als Ausgangspunkt neuer Kreativität.

    „Er wolle jetzt den Menschen ihren Müll verkaufen“, meinte dereinst eine treue Sammlerin seiner figurativen Ölbilder.

    Seine Arbeits- und Lebensgefährtin formulierte dies in einem Vorwort zur Ausstellung „Terra Deponia“ in Worms so: „Franz Bellmann erzeugte für sich eine „Hans im Glück“-Situation, und der permanente Wechsel und Wandel im Werk…fand im Laufe der Jahre eine zentralperspektivische Vereinigung, um in Dosenstelen, Skulpturen und Müllbildern zu kulminieren.“

    Die Dosen, der Müll werden aus den Winkeln und unter den Sträuchern hervorgeholt; den Menschen wird ihr Dreck und Abfall vor Augen geführt.

    Zwangsläufig erwachsen daraus Forderungen an die Gesellschaft und die Politik. Die Forderungen nach einem Verbot von Dosen oder mindestens der Einführung eines Dosenpfandes. Franz verstand es auch immer, die bürokratischen Institutionen und die politischen Akteure zu einem Teil seiner Performances zu machen.

    Die heutige Performance, meine Damen und Herren, muss wahrscheinlich nicht eröffnet werden, sie hat schon begonnen. Die Begrüssung durch Christine Schäfer, die Rede vom Umweltminister der Bundesrepublik Deutschland Jürgen Trittin, seine Ankündigung, dass Pfand auf Dosen eingeführt wird, meine Worte und ihre Anwesenheit sind vielleicht schon Teil der künstlerischen Aktion.

    Vielleicht gehören sogar die vorbereitenden Arbeiten, die Anmeldung der Ausstellung, die gemachten Erfahrungen im Umgang mit den Behörden, zur gesamten Performance, zumal die Provokation in Dosen bei verschiedenen Institutionen durchaus Wirkung entfaltet. So musste Franz Bellmann seine Ausstellung in Worms früher als geplant abbauen, weil sich Lokalpolitiker durch den „Dreck im Stiftshof“ angestossen fühlten.

    Sicher ist – um auf die Frage von Christine Schäfer eingangs zur Zukunft des Dosenglücks zu kommen – es schliesst sich mit der Ausstellung hier in Feudenheim ein Kreis im künstlerischen Schaffen Franz Bellmanns. Dennoch, mit seiner ihm eigenen Ironie und seinem hintergründigen Lächeln lässt uns Franz mit der von mir jetzt formulierten Betrachtungsweise allein. Aber in seinem Lächeln finden wir den Bogen, der sich über die beiden Teile der Ausstellung spannt. Nicht nur in seinen Dosenskulpturen, fast noch mehr in seinen Bildern, versucht uns Franz Bellmann den Blick hinter das vordergründig Sichtbare zu öffnen, als Bedingung für die Fortentwicklung der materiellen Existenz in die der Vorstellungskraft.

    „Tatrablick“
    Foto Kupsch/Wondra

    Die Phantasie, die wir entwickeln, wenn wir im Sommer im Gras auf dem Rücken liegen und in die Wolken schauen, die Reiter, die wir entdecken, die Gesichter in den Wolken, dies ist der Tatrablick. Am eindringlichsten erfahren wir diesen Blick in den malerischen Arbeiten von Franz Bellmann, von denen hier 25 Bilder seines nunmehr über 2000 Arbeiten umfassenden Werkes ausgestellt sind.

    Eine Arbeit auf Schrumpelpapier
    Foto Manfred Rinderspacher

    Der Malgrund der meisten hier ausgestellten Bilder besteht auch wieder aus Restmaterial. Die Restrolle Papier, die beim Zeitungsdruck nicht mehr verwendet werden kann, findet bei Franz Bellmann künstlerische Verwendung. Das Papier wird mit Dispersionsfarbe eingeschlemmt und dreilagig übereinander zusammengeklebt. Durch Zusammenschieben der einzelnen Lagen entsteht ein – wie Franz es nennt – Schrumpelpapier. Nachdem dieses Papier getrocknet ist, hat Franz eine reliefartige Malunterlage, die ihn zur farbigen Entwicklung seiner figurativen Ölbilder inspiriert. Ausgangspunkt seiner Arbeit bildet also der Tatrablick auf dem Schrumpelpapier. Aus diesem Tatrablick heraus entsteht der Farbauftrag der abstrahierend gemalten Ölbilder, wie wir hier sehen.

    Bevor ich nun das Wort zur Eröffnung der Ausstellung wieder an Christine gebe, möchte ich mich – ich denke im Namen von uns allen – bei denen bedanken, die diese Ausstellung und die heutige Eröffnung hier in Feudenheim ermöglicht haben, bei den Mitgliedern des Kulturtreffs Feudenheim, bei May-Britt Hiemenz und Christine Schäfer, auch bei Jürgen Trittin, der zur Eröffnung hierher gekommen ist, bei Rose Michel, die die Einladungen gestaltet und verschickt hat und natürlich bei Franz Bellmann und seinen glücklichen Dosen.

    Hoffentlich nehmen viele Feudenheimer und Feudenheimerinnen die Aktion auf dem Rathausplatz zum Anlass, hier in die Räume zu schauen, ich denke es lohnt sich.

    Fürs Dosenglück wünscht sich Franz, zumindest kenne ich ihn so, folgende Reaktion der Feudenheimer und Feudenheimerinnen:

    Beifall ist nicht notwendig, Nachdenken genügt!

    Frieder Brender

    *****

    A L O I S I A    F Ö L L M E R

    Text Einführung zur Ausstellungseröffnung „Grosse Papiere“ am 18. Januar 1992 bei Gasser Computer Consulting & Training GmbH

    Meine Damen und Herren,

    ich begrüsse Sie herzlich zur Auseinandersetzung mit einem Künstler, der sich seit 1986 seinen Weg in der Kunst gesucht hat.

    Geboren 1946 im Bayrischen Wald, wuchs Franz Bellmann in Karlsruhe auf, machte dort das Abitur und studierte Bautechnik am Technikum in Karlsruhe mit dem Schwerpunkt Schweisstechnik. Er arbeitete ca. acht Jahre bei BBC im Bereich der Kraftwerkstechnik mit Planungs- und  Ausführungsüberwachungsfunktionen.

    Aloisia Föllmer spricht vom Atelier in Karlsruhe in der Schillerstrasse 17, dort entstand das Wandgemälde zur minoischen Kultur, 1977

    Franz Bellmann, der schon während seiner Berufsausbildung ein Atelier geführt hatte, entschloss sich, nachdem er sich für einen gewissen Zeitraum einen finanziellen Rückhalt zugelegt hatte, für die freie künstlerische Tätigkeit.

    Starkfarbige, ja ich möchte sagen aggressivfarbige Arbeiten kennzeichnen seine Anfangsphase. Er verwandte sowohl die Pinsel als auch die Rolltechnik. Diese zuletzt genannten Werke, mit Walze, Schablone und Farbe hergestellt, unterscheiden sich in ihrem unterkühlt-glatten, ästhetisierten Erscheinungsbild von den Arbeiten, die Sie heute hier erleben können. Kennzeichnend für den Autodidakten Bellmann ist die kreative Auseinandersetzung mit der klassischen Moderne zu Beginn dieses Jahrhunderts.

    Eine der Bezugsquellen der heute zu sehenden Bilder ist der Kubismus. Die kubistische, oft brutal wirkende Manier der Aufsplitterung der Objekte wird von Bellmann in malerisch-spielender Variante angewandt.

    Im liegenden, blauen, weiblichen Akt dominieren runde, organische Formen zu den eckig-kleinteiligen der Augenpartie. Inhaltliches und Formales decken sich in den Werken Bellmanns. So erhält der Akt des Ruhens durch die vorwiegend geschwungenen Formen eine Dynamik, die dem Aspekt der Muße nur scheinbar widersprechen. Nach Henri  Matisse ist die Muße oder die Meditation die höchste Aktivität im Geiste. In diesem Sinne gehen die aktiven Formdynamismen eine eindrucksvolle Symbiose mit der Farbe Blau der Farbe des Geistigen ein.

    Die Zerlegung eines hochgezogenen Frauen- bzw. Männerkörpers einmal in Grün, das andere Mal in Braun ist fast als klassisch im kubistischen Sinne zu bezeichnen. Die grazile Leichtigkeit der Linienführung sowie die spontan-assoziativ gefundenen Formen ergeben eine stilisierte Rhythmik, die die Nähe zur ästhetischen Überhöhung auf der einen Seite und zu leichter Komik auf der anderen Seite suggerieren. Es lohnt sich einen genauen Blick auf die technische Darstellung zu werfen.

    Der leicht dumpfe Gesamtklang dieser Arbeiten erfährt eine Durchbrechung durch die absichtsvolle Betonung des Kontrastes zwischen der schwarz vibrierenden Bleistiftlinie und dem hellen Malgrund. Dieser begleitet also die Zeichnung in Form von markanten Helligkeitsspuren.

    Das Thema bedrohlicher Gegensätze und Spannungen greift Bellmann im Werk mit dem Titel „Mann und Frau“ auf. Überdimensional im Vergleich zur Darstellung des Mannes wirkt die sitzende Frauengestalt, die nach kubistischer Manier doppelgesichtig ist. Lediglich ein rundes Ballongesicht unter ihrem aggressiv-harten Arm sowie die lineare Andeutung eines Körpers markieren den Mann. Die apparatehafte Frau, die wie verschmolzen wirkt mit dem Sessel, scheint alle Macht und Kraft zu besitzen. Kontrastive Elemente kennzeichnen sie wie auch die Frauendarstellung mit dem Titel „Die schöne Cyklopaia“. Es sind Kontraste wie Melancholie und Aggression, Maschinenhaftes und Figürliches, die sich auf diesen Werken die Waage halten. In der formalen Ausgestaltung finden diese Gegensätze ihre Entsprechung im Wechselspiel organischer sowie geometrischer Formen.

    Nie dominiert das Aggressive, das Düstere in den Werken Franz Bellmanns. Trotz aller drastischen Aussagen verliert er nicht den Sinn für die Geschlossenheit des Bildausdrucks, eine Tatsache, die ich mir mit seiner gezielten Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte erkläre. So ist auch das Liebesgespräch zwischen der an Picasso-Figuren erinnernden Frau und dem Vogel trotz aller farblich-formalen Gegensätze von bestechender Ausgewogenheit.

    Einigen heute zu erlebenden Werken haftet eine naiv-poetische Ausstrahlung an. Aber die farblich reizvolle Wirkung der Bilder kaschiert den Ausdruck latenter Bedrohung. Im Bild „Der Lauscher an der Wand“ beabsichtigt Franz Bellmann eine Anspielung auf die Bespitzelung der ehemaligen DDR Bürger durch die Stasi. Und so sehen sie als Schlüsselfigur den zentralen Kopf mit dem ausgefahrenen Beobachtungsgerät. Gesichter bestimmen das Bild, überall tauchen diese eckig-unmenschlichen, meist rasterförmigen Köpfe auf. Sie werden zu Symbolen der Bedrohnis. Wirklichkeit wird in ihrer Doppelbödigkeit entlarvt.

    Bellmann präsentiert ferner Werke, die in der Abwendung von der naturalistischen Farbgebung sowie im Spontanen des oft schlierenhaften Farbauftrags in der Tradition der expressionistischen Kunst stehen.

    „Tanz fünftausend vor der Wende“, Privatbesitz

    Das Ölbild „Tanz fünftausend vor der Wende“ ist als Rückblick auf die 1982 erhoffte politische Wende zu verstehen. Die Dominanz der aufreizenden Farbe rot, in Verbindung mit der ekstatischen Tanzbewegung ist Ausdruck der emphatischen, auf die Wende bezogenen Erwartungen.

    Meine Damen und Herren, auch wenn man diese Darstellungsabsicht des Künstlers nicht kennt, empfindet man die Farbintensität, die in Verbindung mit der Deformation des Körpers für ein übersteigertes Lebensgefühl steht.

    Diese „wilde“ Arbeit ist Zeugnis eines in der Glut der Farbe hervorbrechenden Gefühls. Die Darstellung der Büglerin dagegen verweist allein in der Verwendung der dem Geistigen zuzuordnenden Farbe Blau sowie durch die Körperhaltung auf Verinnerlichung.

    An diesen Arbeiten ist nachzuvollziehen, dass von Franz Bellmann Farbe nach expressionistischer Manier pastos als Farbmaterie eingesetzt wird. In der Abwendung von aller naturalistisch-abbildenden Farbgebung erreicht er den Ausdrucks- und Gefühlsgehalt der Bilder.

    Die „Dame mit Jojo“ verkörpert in ihrer drallen Nacktheit und mit ihren erotischen Attributen der roten Brustwarzen und dem übergrossen roten Mund die gefährliche femme fatale. Ihr Jojo entlarvt sich auf den zweiten Blick als mittelalterliche Waffe.

    „Nevermore“, Privatbesitz

    Die unverhohlene Erotik der Akte Franz Bellmanns verbindet seine Kunst mit dem Expressionismus. Der kraftvolle männliche Akt aus dem Jahre 1990 steht in seiner archaischen Ausstrahlung konträr zum weiblich-zarten Gegenstück, dem Akt „Nevermore“. Diese Hommage an Gauguin bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes eine Verkehrung von Gegebenem. Bellmann drehte den Akt einfach um. Zu sehen ist also der Öldurchschlag, die Rückseite, deren pastellige Tonalität zwischen zartem Buttergelb sowie hellen Grün- und Grautönen anzusiedeln ist. In der Zartheit seiner Farbgebung bedeutet dieser weibliche Akt eine weitere Umkehrung zu den intensivfarbigen Südsee-Werken Gauguins bei Beibehaltung eines zentralen gauguinschen Themas, nämlich der weiblichen Erotik.

    Den wilden Arbeiten ist ferner das Fragmentarische gemein. So liegt im Unvollkommenen die Aussagestärke des sitzenden männlichen Aktes mit dem überbetonten Geschlechtsteil. Sein Ober- und Unterkörper bildet die Form eines Stundenglases, sein Leib ist mehr Gerüst als Körpersubstanz. Ausgehöhltes, sinnentleertes Dasein seiner Hinfälligkeit sowie die Macht der Erotik auf der anderen Seite sind die Gegenstände auf die das Werk reflektiert. Implizit spielen die Arbeiten damit auf die fundamentalen Gegensätze des Lebens schlechthin an, auf Eros und Tod.

    Fast alle hier zu sehenden Arbeiten sind mit Hilfe von Spachteln verschiedener Breite hergestellt. Dadurch ergibt sich ein pastoser Farbauftrag, der den Bildern einen rudimentären, fast archaischen Charakter verleiht. Es sind Arbeiten, die in ihrer mehrschichtigen Anlage stets unter der Oberflächenfarbe ein anders farbiges Darunter erahnen lassen. Der Reiz dieser Bilder liegt im Wechselspiel von dichter Farbmaterie einerseits und ihrem teilweise brüchig wirkenden Farbcharakter andererseits, denn Bellmann schabt die vorhandenen Farbpartien im halbnassen Zustand mit der Spachtel ab.

    Die Farbe wird zum Thema, der Gegenstand entschwindet immer mehr. Doch selbst die abstraktesten Arbeiten lassen stets das Motiv erahnen. Im grünfarbigen Figurenbild sowie im Werk mit dem Titel „Schweißtuch“ ist der Gegenstand vorhanden, obwohl er sich gleichsam unseren Blicken entzieht.

    Mit diesen beiden Darstellungen wird möglicherweise der Mensch als Bildmotiv hinterfragt. Die Forderung Max Frischs „Du sollst Dir kein Bildnis machen“ drängt sich mir auf. Sowie im Werk mit dem Titel „Schweißtuch“ lediglich nur Spuren des Individuums zurückbleiben, so entzieht sich jedes Bildnismachen jeglicher Erfassung der Gesamtpersönlichkeit.

    Bellmann geht damit auf die Schwierigkeit ein, die für den Künstler im Porträtieren liegt. In diesem Zusammenhang sind für ihn folgende Worte Rudolf Hausners über das Porträt bedeutsam geworden:

    „Der Doppelgänger“, 1990, Ausschnitt, Bild zum nebenstehenden Zitat, nur zur Information

    „Aber einmal passiert es, dass ich vor ihm stehe und nicht vorbei kann. Er bittet mich, sein Porträt zu malen und stellt mir die Frage: Wenn Du mich malst, malst Du dann mich oder Dich? Ich erwidere: Ich werde uns beide malen.“ Hierin können wir eine der Ursachen für die Auflösung der äußeren Realität in den Arbeiten Franz Bellmanns erkennen. Die äussere, faktische Realität, die sich damit als die nicht allein existente Form der Wirklichkeit entlarvt.

    Im Schwebezustand zwischen objektiver Realität und subjektiver Aneignung der Wirklichkeit, zwischen Gegenständlichem und Abstraktem drückt sich in den Arbeiten Franz Bellmanns das Spannungsverhältnis von Realem und Irrealem, von Traum und Wirklichkeit aus. So sind seine Arbeiten Ausdruck der polaren Spannungen des Lebens,  wobei die Diskrepanz zwischen Ich und Welt aufgrund persönlicher Lebenserfahrungen zu einem vitalen Motor seiner Malerei wird.

    Textende

    Es folgt eine Übersicht der 1992 bei CC&T GmbH ausgestellten „Grossen Papiere“, DieRedaktion.

    „Tanz fünftausend vor der Wende“, WVZ 4, 90 cm x 60 cm, 09.90, Öl/Papier/Spachtel, Privatbesitz Karlsruhe.

    „Liebesgespräch“, WVZ ?

    „Mann in Grün“, WVZ 61, ohne Daten, Privatbesitz Weinheim.

    „Die schöne Cyklopaia“, WVZ 62, keine Formatangaben, 07.91, Öl/Papier/Spachtel, Privatbesitz Weinheim.

    „Die Büglerin“, WVZ 68, 90 cm x 60 cm, 09.90, Öl/Papier/Spachtel, Privatbesitz Weinheim.

    „Der Lauscher an der Wand“, WVZ 75, 60 cm x 90 cm, 11.90, Öl/Papier/Spachtel, Privatbesitz Mannheim.

    „Akt, männlich“, WVZ 76, 60 cm x 90 cm, 09.90, Öl/Papier/Spachtel, Privatbesitz Mannheim.

    „Studie über eine glückliche Schmusekuh“, WVZ 114, Rahmenformat 70 cm x 100 cm, 07.91, Öl/Papier/Spachtel, Privatbesitz Mannheim.

    „Spaziergang“, WVZ 1409, Bildformat 85,5 cm x 58 cm, Blattformat 88 cm x 63,2 cm, Rahmenformat 100 cm x 70 cm, 09.90, Öl/Papier/Spachtel.

    „Dame beim Jojo“, WVZ 1509, Bildformat 80,7 cm x 57,5 cm, Rahmenformat 100 cm x 70 cm, mit Passepartout, 09.90, Öl/Papier/Stift/Spachtel/braun poliert.

    „Mann mit angeschwellter Wurzel“, WVZ 1523, Bildformat 81,2 cm x 49,4 cm, Rahmenformat 100 cm x 70 cm, mit Passepartout, 05.91, Öl/Papier/Stift/Spachtel/rot poliert.

    „Beobachtende“, 07.91, keine weiteren Daten.

    „Ruhende“, WVZ 1532?, 01.91, keine exakten Daten.

    „Mann und Frau“, WVZ 1392?, 04.91, keine exakten Daten.

    „Torso“ (grünlich), keine Daten.

    „Torso“ (bräunlich), keine Daten.

    „o. T.“, keine Daten.

    „o. T.“, Stadtansicht, keine Daten.

    „Nevermore“, keine Daten.

    „Schweißtuch“, keine Daten.

    Wir forschen weiter, DieRedaktion.

    VITA

    *****

    C H R I S T E L    H E Y B R O C K

    Text Einführung zur Ausstellung „Dosenglück und Malerei“ zusammen mit der Gruppe DaMaKa in der Rathaus-Galerie der Stadt Mannheim vom 01.02.-01.03.1996

    Meine Damen und Herren,

    unübersehbar sind wir in der Fasnachtssaison. Wer überzeugt ist, diese Jahreszeit zeichne sich dadurch aus, dass einfach mal alles kopfstünde und die Narren – anders als sonst – die Welt regierten, der irrt gewaltig. In der Fasnacht zeigt vielmehr die Welt, die nämlich normalerweise verkehrt ist, vorübergehend ihr wahres Gesicht. Die Maske wird ihr nicht aufgesetzt, sondern vielmehr heruntergerissen. Niemand von uns hielte diesen Anblick aus, wenn er nicht kurzfristig und nach überschaubarer Zeit wieder vorbei wäre.

    Girlanden im Treppenauge im Rathaus Mannheim (1996), Foto Manfred Rinderspacher

    Meine Damen und Herren, hier hat es gescheppert, und hier wird es scheppern. Zwanzigtausend Dosen hat Franz Bellmann in diesem ansonsten seriösen Hause untergebracht, ganz zu schweigen von dem Gewicht des Gewandes , in dem er sich Ihnen  selbst vor Augen führt. Dreiviertel Stunden, so bekannte er mir, könne man die zwölf Kilo, sprich bis zu 800 Dosen auf Helm und Mantel aushalten, aber so lange will ich ja nicht

    Mit Dosenhelm und Schleppe beim „1.Anti-Dreck-Tag“ in Mannheim, Foto Ursula Steinmetz

    reden. Ich stelle nur die Frage, ob Franz Bellmann womöglich zu den Obernarren gehört mit dieser Verkleidung. Er beschränkt sich schliesslich nicht auf die Fasnachtssaison damit, sondern hat in ähnlicher Aufmachung und zu normalen Zeiten die Passanten auf den Planken, in der Heidelberger Hauptstrasse oder am Basler Tinguelybrunnen, aber

    „Boxhenge“ vor Tinguely Brunnen in Basel

    auch die Besucher des Wormser Tiergartens sowie einer Darmstädter und der Galerie Hartmannstrasse in Ludwigshafen beeindruckt, ganz zu schweigen von seinen Dosenplattfahraktionen (deren Ergebnis Sie hier in Form der Dosenstelen sehen können), von Dosenspaziergängen und Umzügen unter anderem im Mannheimer Jungbusch: Schon 1993 haben unsere Stadtväter gemerkt, was sie an diesem hartnäckigen Narren hatten und ihn mit einem Umweltpreis ermutigt.

    Es ist ja nicht viel, was einen Künstler von einem Narren unterscheidet: Beide halten der Welt einen symbolischen Spiegel vor und zwingen sie, selber mitunter vor Verzweiflung kichernd, endlich mal hinein zu sehen. Und zum Lachen ist das fast nie, was als Erkenntnis, als nur zu genaues Wiedererkennen dabei herauskommt. Die Vorraussetzung dieser vorgeblichen Possenreißereien ist weniger ein unerschütterlicher Hang, die Dinge leicht zu nehmen, als vielmehr die Distanz zu ihnen. Deshalb, meine Damen und Herren, die unverblümte Frage an Sie: Wann haben Sie die letzte Getränkedose ausgeschlürft und gedankenlos weggeworfen (hoffentlich wenigstens in den gelben Sack)?

    Im Rathaus Mannheim, Foto Manfred Rinderspacher

    Oder hätten Sie jemals, und zwar unter einschneidender Korrektur Ihres Konsumverhaltens, darüber nachgedacht, welche unglaubliche Energie- und Ressourcenvergeudung  dem Griff ins Dosenregal vorausgeht? Und auch darüber nachgedacht, was dem Ex – und – hopp – Mechanismus folgt? Wo in aller Welt denn die Millionen Dosen bleiben sollen, nachdem die Mülldeponien bekanntlich überfüllt sind und das Aluminiumrecycling fast ebenso umweltschädlich und luftbelastend (auch Ihre Atemluft belastend) ist wie die Aluminiumherstellung? Nein, darüber haben Sie nicht nachgedacht, und Sie verspüren auch keine Lust dazu, weil Sie nicht so negativ und destruktiv denken wollen?

    Sehen Sie, mitunter ist es schon verblüffend, wie verdreht die ganz normalen Verhältnisse sind: Das Nachdenken über den täglichen Ressourcenmißbrauch ist ja nicht destruktiv. Man empfindet es aber so, weil es einen in seiner blinden, gedankenlosen Vitalität behindert. Nach irgendeinem verhängnisvollen biologischen Gesetz kommt uns gerade diese Gedankenlosigkeit ganz phantastisch vor, und bestärkt werden wir noch dadurch, dass wir ja Gottseidank nicht sehen, wie die Dosenberge und all der andere Müll irgendwo wachsen. Wir lesen das manchmal in der Zeitung oder hören es als kurze Meldung im Fernsehen, bevor der Krimi oder die Talkshow anfangen. Wir akzeptieren diese Informationen ja geduldig, wozu haben wir schliesslich Politiker gewählt, die das gefälligst in den Griff kriegen sollen? Die Deponien wachsen jedenfalls nicht vor unserem Wohnzimmerfenster, das wäre ein Skandal, der Folgen bei der nächsten Kommunalwahl hätte.

    Meine Damen und Herren, wenn ich über unser aller kindische Kurzsichtigkeit nachdenke mit der Distanz der Narren und Künstler, dann kann ich fast nicht glauben, was doch alltägliche Wirklichkeit ist. Das Sehen also, die augenfällige Erscheinung fehlt uns, um Fehlverhalten zu korrigieren? Nun, dann sehen Sie hier einfach mal hin, auf diesen verschwindenden Bruchteil einer Materialvergeudung, die ihren Sinn in nichts anderem als in den fünf Minuten hat, die man jeweils braucht, um eine Bierdose zu leeren. Zwanzigtausend Dosen, so gigantisch diese Zahl auch klingt und so voll damit das Atelier Franz Bellmanns wurde, sind ja ein Klacks gegen das, was täglich allerorten dazu kommt und in der Industrie weiter produziert wird. Ging in früheren Zeiten die Kunst ahnungsvoll und manchmal fast visionär den Verrücktheiten der Wirklichkeit voraus, so kann sie heute nur noch mit einem Bruchteil dessen, was Realität ist, hinterherkeuchen. Das, was wir angerichtet haben, ist unser eigenen Erkenntnisfähigkeit längst über den Kopf gewachsen.

    Die Position der Narren wie der Künstler diesem Sachverhalt gegenüber ist ein trotziges Dennoch, und es ist der einzige Standpunkt, der uns vielleicht noch retten kann. Das klingt unzeitgemäss, aber welche Verdrehungen hat der Zeitgeist nicht schon hervorgebracht! Dass Künstler heutzutage zur kritischen Erkenntnis und nicht zur Wanddekoration über der Wohnzimmercouch beitragen, es ist völlig altmodisch und ebenso närrisch wie selten geworden. Vor dreissig Jahren, ja, damals lag so ein Anspruch voll im Trend. Nur: vom Trend hat damals niemand gesprochen, es war Betrachtern und Schöpfern klar, dass es um Grundsätzliches und nicht um etwas ginge, was man heute vertreten und morgen vergessen könne. Franz Bellmann hat damals noch Soziologie, Politik und dann 1970 Bautechnik studiert, und es dauerte bis 1985, dass er den Brotberuf an den Nagel hängte und die enormen Risiken einer freien künstlerischen Tätigkeit auf sich nahm – noch dazu einer Tätigkeit, deren Ergebnisse sich ja nicht einfach in klingende Münze umwandeln lassen, denn seine Dosen-Installationen kann man nicht kaufen. Er hat, kunsthistorisch gesehen, eine Tradition kritischer Avantgarde wieder aufgegriffen und weitergeführt, deren Vertreter fast von der Szene verschwunden sind: Man kann Aktionskünstler wie HA Schult und den Ihnen allen wohl bekannten Verfremder Otto Dressler dazu rechnen, um die vielen anderen, die damals unerhörterweise die Wirklichkeit im Kunstwerk analysierten , ist es still geworden.

    Umso grösser Franz Bellmanns Mut, sich mit dieser Perspektive erneut zu Wort zu melden,  und zwar nicht nur mit ironisch arrangierten Dosengebirgen, sondern auch mit Müllbildern,

    „Mein Eiland“, WVZ 1205, 177 cm x 177 cm, 1996, Foto Manfred Rinderspacher, Materialbild

    in denen Sie bei genauerem Hinsehen so manchen vertrauten Gegenstand entdecken, Putzlappen zum Beispiel, Kronenkorken, Zigarettenschachteln, Milchtüten. Die Kunst Franz Bellmanns besteht darin, uns aufs Glatteis zu führen mit kunsthistorischen Konventionen. Da ist das jahrhundertealte Tafelbild, das bei ihm zum Materialbild wird und achtlos Weggeworfenes in ganz neuem Licht erscheinen lässt. Da sind die Stelen und Girlanden aus Dosen, Motive, die sich in der Menschheitsgeschichte Jahrtausende zurückverfolgen lassen.

    „Waggonkupplung“, Stele mit Kupplungsstück, WVZ 1718, 2005, h = 155 cm

    Stelen gibt es bereits in der Steinzeit und im alten Babylon. Die Girlande wanderte vom flüchtigen Zierrat aus Zweigen und Blumen, mit denen Fürsten und Könige begrüsst wurden, sogar in die Architektur, indem man sie als Dekormotiv in Stein gehauen benutzte. All diesen konventionellen Errungenschaften gibt Franz Bellmann einen neuen Sinn, einen neuen Anspruch auf Aufmerksamkeit, indem er als Material das benutzt, was ihm buchstäblich vor die Füsse fällt. Wir haben es weggeworfen, vergessen es, kaum dass es im Abfall oder in der „Wertstoffsammlung“ gelandet ist, und bilden uns ein, es sei dann irgendwie nicht mehr da. Dabei wächst und wächst es zu Gebirgen hinter unserem Rücken, die benutzten Dinge sind dabei, uns einzukreisen.

    Ein Schnappschuss aus jüngster Zeit, Kinder spielen in einer soeben geleerten Papiertonne, Foto DieRedaktion

    Kurz, ich wünsche Ihnen, meine Damen und Herren, dass Sie den Anblick des hier ausgebreiteten „Dosenglücks“ und das Geräusch des Schepperns nicht so bald vergessen und dass er sich Ihnen ins Gedächtnis schiebt, wenn Sie morgen Ihren Einkaufskorb im Supermarkt füllen. So phantastisch es hier auch aussieht: Auf den Deponien entsteht etwas anderes als Kunst.

    Christel Heybrock

    Weitere Informationen siehe: http://franzbellmann.de/?m=201201 aus dem Archiv für den Monat Januar 2012.

    *****

    S U S A N N E    K A E P P E L E

    Text Einführung Franz Bellmann (Konkordienkirche) (2002)

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstfreunde,

    ich werde nun versuchen, Ihnen eine Einführung in das Werk Franz Bellmanns zu geben. (Er ist übrigens anwesend und freut sich auf Ihre Fragen!) Dazu ist es allerdings nötig, dass ich Ihnen auch über Werke erzählen werde, die Sie jetzt nicht direkt sehen können, sondern erst nach dieser Einführung. Aber da müssen Sie durch!

    Schon der Titel der Ausstellung „Dosenglück – Bilder und Objekte“ zeigt, dass Franz Bellmann seit vielen Jahren zweigleisig arbeitet: Er malt, gegenständlich und abstrakt, und beschäftigt sich mit Dosen in vielen Variationen. Er heißt heute gar der Mannheimer Dosenkünstler. Hier sind die Dosenwerke im Garten installiert, die Gemälde in der Kirche.

    Banner vor der Konkordienkirche, Foto Manfred Rinderspacher

    Beginnen möchte ich mit den Gemälden in der Konkordienkirche selbst. Auf den ersten Blick sehen wir seine großen Gemälde an den Wänden, sie sind auf dünnem Nessel gemalt, hochrechteckig, abstrakt, Farbgewitter. Die kleinen Formate hingegen sind zumeist mit Öl auf Papier gearbeitet, eine eher nicht gebräuchliches, unakademisches Verfahren. Franz Bellmann trägt die Farbe mit dem Spachtel auf, variiert zwischen pastos, also sehr dicker Farbe, und lasierend, ziemlich verdünnt. Ich will jetzt das gerade mal an einem meiner Lieblingsbilder demonstrieren: Es hat keinen Titel, entstand schon 1991 – es hängt an der linken Wand relativ weit hinten und ist mit Ölfarbe auf Papier gemalt. Am Rand erscheinen wie ausgeschnitten unregelmäßige Formen, die in Bleistift nachgezeichnet und ausgefüllt sind. Darunter liegt ein gelber Farbton, aber nur an den langen Seiten des querrechteckigen Blattes. Im Zentrum stehen abstrakte, hochrechteckige Farbformen, die am ehesten noch an Baumstämme erinnern. Diese Formen setzen sich aus vielen verschiedenen Farbtönen zusammen: hellblau, grün, bräunlich, gelblich, wenig rot, türkis. Bei näherer Betrachtung, zu der ich Sie nur auffordern kann, sieht man, dass diese Farbspuren in einer dicken Schicht übereinanderliegen. Franz Bellmann hat das so beschrieben: Mit dem Spachtel, an dem auch mehrere verschiedene Farben kleben können, geht er über die schon aufgetragenen Farbschichten. Je nach Trocknungsgrad liegen die einzelnen Spuren dann darüber auf oder mischen sich mit darunterliegenden, noch nicht trockenen Tönen. Auf diese Weise entsteht quasi ein dicker Farbteppich. Eine hellblaue Spur zieht sich diagonal über das Bild und lässt die Farben umso mehr funkeln. Ich sprach zu Beginn über einen gelben Farbton am Rand des Bildes: dieser entsteht durch das Durchschlagen des Öls auf dem Papier, das Öl wirkt also wie ein neuer Farbton und wird wahrscheinlich im Laufe der Jahre immer dunkler werden.

    „Engel und Heerscharen“, Öl auf Lw., 160 cm x 160 cm, 1998, Foto Manfred Rinderspacher

    Es sind hier viele Bilder aus unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Stilen zu sehen. Manche sind figurativ, die meisten abstrakt. Bellmann arbeitet häufig in Serien. Es gibt Bilder, die im typischen Allover-Stil der abstrakten, amerikanischen Maler nach dem 2. Weltkrieg gemalt sind, auch mit dem Heruntertropfen der Farbe. Unter den gegenständlichen Werken fällt hier eine seiner erotischen Arbeiten auf, auch aus einer Reihe von Arbeiten, – ich bin mal gespannt, ob Sie sie finden! – Weiterhin existieren noch lustige Männlein, die mich an Jean Dubuffet, den berühmten Art-Brut-Künstler erinnern – Art brut = Außenseiterkunst. Dazu gehört zum Beispiel das Gemälde mit dem Titel „ich bin zu fett“ an der rechten Wand ganz hinten am Altarraum: Im Profil sieht man in erster Linie einen dicken Bauch in Orange, an dem ein dünner, kleiner Arm herunterhängt, und einen roten Schmollmund. Der Stil ist kindlich-naiv, darunter steht der Titel „ich bin zu fett“ in Schreibschrift. Sich selbst kann der Künstler damit aber nicht meinen!

    Von den großen Leinwänden möchte ich den Blick auf eine Arbeit lenken. Sie heißt „Vergessene Welt“ und hängt in der Mitte an der rechten Wand. Das Gemälde ist abstrakt und mit wasserhaltiger Farbe und Bitumen, sprich Asphaltfarbe gemalt.

    Der Zusammenstoss: provoziert durch Mischtechnik, Foto Manfred Rinderspacher.

    Der Zusammenstoss, den Bellmann zwischen diesen beiden Malmaterialien herbeiführt, hat zur Folge, dass die wasserhaltige Farbe und das ölhaltige Bitumen sich gegenseitig abstoßen, dabei entsteht eine Art Krakelée, sprich man sieht quasi die Verdrängung der Farben. Sehr schön ist das Durchschimmmern anderer Töne wie Blau und Rot in dem Gelb und das heftige Heruntertropfen der schwarzen Asphaltfarbe. Wenn man sich das Gemälde eine Weile ansieht, hat man das Gefühl, in einen gelben Himmel zu schauen, in eine Tiefe, vor der rote und blaue Farbflecken schweben.

    Doch zurück zu den kleineren Arbeiten auf Papier. Eine Gegenständliche möchte ich noch erwähnen, die den Titel trägt: Die Jagd, von 1992. Sie hängt an der linken Wand relativ weit hinten. An Höhlenmalerei erinnert das Tier mit Hörnern, vermutlich ein Stier, der von einer unklaren Figur getragen wird. Bräunliche Töne wechseln sich ab mit schwarzen Linien. Erst bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass die schwarzen Linien Zusammenstöße von Papier betonen: Hier verwendete Bellmann Makulaturpapier, sprich Papier für den Zeitungsdruck, vom MM hier gegenüber, das ja sehr dünn ist. Dieses Papier hat der Künstler zusammengeleimt, mit Wandfarbe bemalt und noch feucht weiter bearbeitet, sprich es hat sich dann zusammengeschoben, das dünne Papier. Die entstehenden Grate wurden zum Teil schwarz bemalt. Erstaunlicherweise betont diese Technik den archaischen Charakter des Bildes: es sieht tatsächlich aus wie eine Höhlenzeichnung.

    Generell kann man zu den Gemälden feststellen, dass Franz Bellmann hier seit Jahren experimentiert, erfinderisch mit verschiedenen Materialien umgeht, dass er sucht, immer wieder ernsthaft um die Form ringt. Für uns, die Betrachter, bedeutet dies, dass man sich Zeit lassen sollte, um in die abstrakten Gemälde einzudringen, einzutauchen, um sie dann, eigentlich in einer Art Meditation, aufzunehmen und letztendlich zu verstehen. Kunst ist, um das immer mal wieder zu sagen, ein Weg, um die Welt besser zu verstehen, das Unsagbare zu sehen und zu fühlen, um vollständig einzutauchen in ein Anderes.

    Doseninstallationen

    Ich komme nun zu den Doseninstallationen draußen, für die Franz Bellmann bekannt geworden ist und bei denen eine ganz andere Motivation eine Rolle spielt. Das Ausgangsmaterial für diese Arbeiten sind leere Getränkedosen. Getränkedosen bestehen aus Weißblech und Aluminium, (Weißblech ist mit Zinn bedampftes Stahlblech), manche nur aus Aluminium. Aluminium ist ein extrem teurer und kostbarer Rohstoff, der hauptsächlich in Bauxit vorkommt und daraus mittels Elektrizität gelöst werden muss. Bauxit kommt vorwiegend in der Karibik und Westafrika vor, sog. 3. Welt-Ländern, die mit Aluminium ihre Schulden an die sog. 1. Welt bezahlen.

    „Der Dosenhelm“, genutzt als Garderobenständer, Foto Matthias Plath.

    Franz Bellmann hat 1989 mit dem Sammeln von Dosen angefangen. Daraus bastelte er verschiedene aufsehenerregende Dinge: Berühmt geworden ist sein Dosenhelm aus plattgequetschten Dosen, den der Künstler auf Perfomances trug, wenn er behängt mit klappernden Dosen durch Innenstädte zog. Hier in der Dosenhelmstele draußen zu sehen. Erinnert werden soll an die große Plattfahraktion 1996 am Landesmuseum für Technik und Arbeit, bei der Bellmann eine riesige Menge Dosen von einer historischen Dampfwalze plattfahren ließ. Interessiert hat sich kürzlich Bundesumweltminister Jürgen Trittin für den Mannheimer Dosenkünstler, weil ja eines seiner vordringlichen Anliegen die Einführung von Dosenpfand ist, das ja nun erfreulicherweise am 1.1.2003 kommt.

    „Die Achtlosigkeit“, FotoDieRedaktion

    Eigentlich knüpft Bellmann an die politischen Aktionen der Künstler der 60 und 70er Jahre an, die wie Wolf Vostell und letztendlich auch Joseph Beuys auf die herrschenden, gesellschaftlichen Verhältnisse aufmerksam machen wollten. Durch die Verarbeitung, Deformierung oder Ironisierung von Alltagsgegenständen erregten sie in Aktionen und Happenings Aufsehen. Genau das tut auch Franz Bellmann: mit seinen Doseninstallationen und Aktionen darauf hinzuweisen, dass wir täglich unendlich viel vermeidbaren Müll aus wertvollen Rohstoffen produzieren und dann einfach wegwerfen.

    Schirmstele „Maria mit dem Jesuskind“, Foto Manfred Rinderspacher
    „Schirmstele mit Illumination“, Foto Manfred Rinderspacher
    „Der Dosenster“, Foto Manfred Rinderspacher

    Hier im Garten stellt Franz Bellmann nun verschiedene seiner Arbeiten mit und aus Dosen aus: Von der einfachen Reihung der Dosen oder dem sog. Dosenster, gemeint ist das Raummaß Ster = 1 m x 1 m x 1 m, für Holz im Wald, hier allerdings in 2 m x 1 m aufgebaut, geht es zur häufig vorkommenden Dosenstele, die z. T. rostig sind und auf die unschöne Verrottung aufmerksam machen. Dann gibt es die Hockerstele, bei der als Fuß ein Hocker dient und die weit verbreitete, bei deutschem Wetter sehr beliebte Schirmstele. Der Kern besteht zumeist aus plattgequetschten Dosen, oft zu Unkenntlichkeit deformiert und dann in vielen bunten Farben bemalt. Manchmal sind Gelbe Säcke (aber eingefärbt) darüber gezogen, manchmal Hasendraht, um die Dosen zu festigen. An den Dosenkern können sich ebenfalls ökologisch problematische Plastikteile anlagern, z. B. Rührschüsseln oder Farbeimer, aber auch Schlittschuhe, Kuchenbleche oder Schlappen dienen als Ausdehnung der Stelenform in die Breite. Erweitert ist das Programm an der „Schirmstele mit Illumination“ durch, wie der Titel schon sagt, Beleuchtung. Gerade diese Stele ist sehr vergnüglich zu untersuchen: dort gibt es z. B. Eiswürfelschalen, Kleiderbügel und tropfende Farbe zu sehen.

    Generell kann ich Sie nur dazu auffordern, sich alle diese Stelen in Ruhe anzuschauen, weil es ein kindliches Vergnügen bereitet, die verschiedenen Gegenstände unter der Farbe zu entdecken! Witzig ist auch die „Apfelstele“, oder besser „Die Vetreibung aus dem Paradies“ vorne am Zaun: am gepressten hellblauen Dosenkern schlängelt sich ein Kabel hoch und züngelt an den täuschend echten Kunststoffapfel.

    „Maria mit dem Jesuskind“ als Detail einer Schirmstele, Foto Manfred Rinderspacher.

    Den Bezug zum Ausstellungsort stellt auch eine schwarze „Maria mit Jesuskind“ am Gitter her. Interessant ist desweiteren das Arrangement aus dem „Wegeskreuz“ und dem „Berufsradfahrer“: bei letzterem thront ein aus dem Neckar gezogener Fahrradrahmen auf Dosen, Plastikeimern und Schneeschippe. Alles ist braun angemalt und zeigt durch Titel und Farbe, was der Künstler besonders verachtet.

    Die Titel vieler Werke verweisen auf ein weiteres Merkmal von Bellmanns Arbeiten: Wenn man etwa „Dosenorden“, „Mahnwache am Dosengrab“, der Titel einer Performance oder „Dosengericht“ hört, muss man schmunzeln, sprich Bellmann ist bei aller Ernsthaftigkeit des Themas immer auch der Ironie fähig.

    „Wohlstandsmüll“ in einem Privatgarten, Foto Manfred Rinderspacher

    Generell besteht die ganze Installationskunst von Bellmann aus recyceltem Material: seine Farben erhält er von einem Farbenhändler, der ihm angebrochene oder vermeintlich leere Dosen schenkt; einmal erhielt er mehrere leere Feuerlöscher, die in einer Stele verarbeitet sind. Viele Gegenstände in den Installationen entstammen dem Sperrmüll oder Schrottplätzen, sprich Franz Bellmann macht Kunst aus Wohlstandsmüll, er hilft mit, wie Trittin, den Müll ordentlich zu entsorgen, aber verglichen mit dem Dosenpfand ist Kunstrecycling bestimmt die schönere und lustigere Form mit weniger gesellschaftlichem Widerstand!

    Ich wünsche Ihnen nun viel Vergnügen beim Entdecken und danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    Susanne Kaeppele

    *****

    Einführung Franz Bellmann (Cornelienhof, 7.12.03) 

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Sie kennen ihn alle als den Dosenkünstler, aber parallel zu seinen Installationen arbeitet er schon lange zweidimensional, sprich, er malt. Schon lange in verschiedenen Stilen, häufig düster, manchmal gegenständlich, oft abstrakt.

    Die Ausstellung hier heißt jetzt „Neue Bilder“. Die Basics sind immer gleich: Format 34 x 50 cm, Rahmen immer weiß, Rahmenmaß 50 x 70 cm, immer Querformate, immer Öl auf Papier, Material Zeitungspapier, von der Rolle, 3 Lagen geleimt, mehrfach übermalt, kosten alle 199 Euro.

    „Mannheim“, Foto Manfred Rinderspacher.

    Alle Bilder entstanden diesen Sommer, der, wie Sie sich alle erinnern, ein außergewöhnlich langer, warmer und sonniger war. Franz Bellmann stand auf der Terrasse in Edingen mit Blick auf den Garten und malte seine „Neuen Bilder“. Aber Malen ist nicht der rechte Ausdruck: er lief um seine Blätter herum, die auf dem Boden lagen, natürlich vorher zusammengeleimt und freundlich grundiert, und schleuderte mit seinem Pinsel Farbe auf das Bild.

    Franz Bellmann steht hier in einer erfreulicher Tradition: 1942 arbeitete der große Max Ernst das erste Mal mit der sogenannten „dripping“-Methode, sprich er füllte ein Dose mit Farbe, machte unten ein Loch hinein, befestigte die Dose an einer Schnur und schleuderte sie herum. Das Ergebnis ist hoffentlich heute in der Mannheimer Kunsthalle zu bewundern – hoffentlich, weil man nicht weiß, wo die Bilder gerade sind, seit Lauter da ist – nämlich „Junger Mann durch den Flug einer nichteuklidischen Fliege beunruhigt“. Diese Dripping-Technik interessierte die jungen Maler in den 40er Jahren sehr, und für Jackson Pollock, den widerborstigen Amerikaner, einen Hauptvertreter des Abstrakten Expressionismus in Amerika, wurde sie ab 1947 die Technik seines Lebens, zumeist in düsteren Farben.

    Franz Bellmann macht jetzt aber fröhliche Dripping-Bilder, aus denen der Sommer spricht. Er erzählte mir kürzlich, dass die Wärme auch gut war für die Konsistenz der Farbe, die nur dann richtig tropft, wenn sie flüssig genug ist, aber wenn sie zu flüssig ist, funktioniert es auch nicht richtig. Er arbeitet nicht mit der Dose wie Ernst, sondern mit dem Pinsel, sprich er schlenkert die Farbe aus dem Pinsel auf die Bildfläche. Zumeist dominiert eine Farbe und manchmal hat er Buchstaben unter den Drippings aufgetragen.

    Ein „Slinging“, für Otto Dix, Foto Manfred Rinderspacher.

    Sie sehen hier jetzt, hinter mir, hängen drei zusammen, OTTO – DIX – GROSS, aber ob das ein Urteil über den berühmten Vertreter der Neuen Sachlichkeit bzw. des Expressionismus ist? Lustig finde ich, dass auf dem Bild hier vorne, GEZ, also Gebühreneinzugszentrale, zu lesen ist, darüber blaugrüne, diagonal geführte Driplinien mit schwarzen Punkten, grünen Schlenkern und roten Spritzern. Soll das ausdrücken: Für alle was dabei? Oder geht es, wie ich vermute, einfach um die fast dadaistische Kombination von geometrischen Großbuchstaben, die manchmal einen Sinn ergeben können, aber manchmal trotz Sinn sinnlos sind, etwa bei HAM da drüben: warum Schinken? Plausibler unsinnig erscheint mir das  da drüben, eine transzendente reelle Zahl (für die Berechnung des Flächeninhalts eines Kreises, 3,141592653…) im Gewirr bunter Linien, der richtige Ort für die Mathematik, oder? Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass die Buchstaben einen konstruktiven Zweck haben, die Bilder in sich zu stabilisieren, da sie ja sonst als Drippings keinen Anfang und kein Ende haben, wie schon Pollock feststellte.

    Ganz wichtig ist, dass man sich die Bilder aus der Nähe und aus der Ferne ansehen sollte. Aus der Nähe sieht man immer wieder Neues, wie die Driplinien selten abreißen – Franz Bellmann achtet darauf, dass sie durchlaufen über die Bildfläche – , aber manchmal reißen sie ab, das ist dann sehr überraschend. Oder plötzlich kommen dicke Farbflecken, in Blau und Grün wie da hinten, oder ganz feine Spitzer in Rot und Hellgelb. Lange könnte man verweilen, und fände immer wieder Neues, ich denke, an diesen Bildern kann man sich nicht satt sehen. Manche enthalten viele gerichtete Linien horizontal übereinander, andere Diagonalen, manche sind ganz zart gesprenkelt, andere heftiger, aber alle sind vergnügt. Aus der Ferne entwickelt sich dann eine erstaunliche Tiefe, man erkennt, wie die Schrift dahinter liegt, es eröffnen sich richtige Bildräume, obgleich keinerlei perspektivische Anzeichen oder Hilfen dafür vorhanden sind. Ein Bild, beim ersten Sichten trug es die Nr. 18, erschien wegen dem unter den kleinen, gelben Sprenkeln liegenden Rasters in Grau wie Segelschiffe im Winter. Sie sehen, beim längeren Hingucken öffnen sich neue Horizonte in den neuen Bildern von Franz Bellmann.

    Nun soll ich noch sagen, dass es sich hier um eine Verkaufsausstellung handelt, Frau Knippel hier oder der Künstler selbst nehmen Ihnen gerne ein Bild von der Wand, genieren Sie sich nicht und sagen Sie es Franz Bellmann oder Frau Knippel, wenn Sie ein Bild wünschen, es sind noch weitere da, die gleich aufgehängt werden können. Und wenn alles verkauft wird, was zu hoffen ist, hängt Franz Bellmann eine ganz neue Serie auf!

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und schauen Sie genau hin

    Dr. Susanne Kaeppele

    *****

    S U S A N N E    K A E P P E L E 

    Ausstellungseröffnung Franz Bellmann IT Consult 14.3.04:

    „Geklaut“ und weitere Serien

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Franz Bellmann ist ein ganz ungewöhnlicher Maler, schon von seiner Biografie her. Jahrgang 1946 hat er zunächst in den wilden 60er Jahren Soziologie und Politologie in Tübingen studiert, sattelte dann 1970 auf etwas sichere Fächer um, nämlich Bautechnik in Karlsruhe, schloss als Bautechniker ab und arbeitete dann u.a. bei ABB. Schon 1972 hatte er ein Atelier in Karlsruhe, dann 1985 in Mannheim in H 7, 24, also der westlichen Unterstadt. 1985 gab er den Broterwerb auf und versuchte seine Glück als Künstler. Berühmt wurde er hier im Raum in erster Linie durch seine Arbeiten mit den Dosen. In der Dosenzeit – so nenne ich sie mal, denn heute macht er das nicht mehr, seit Trittin das Dosenpfand eingeführt hat, erscheint es ihm überflüssig – also in dieser Zeit entstanden sehr viele Ausstellungen, Performances wie die Sammel- und Plattfahraktion im Hafengebiet, das „Dosenglück“, „Dosengericht“, „Dosenfix“ oder „Die Kruzibüchsen“. An den Titeln sehen Sie schon: Franz Bellmann ist witzig.

    Diese Ausstellung bei IT consult präsentiert nun verschiedene seiner Serien von Gemälden. Franz Bellmann ist sehr produktiv, er arbeitet wie die meisten großen Künstler in Serien, und hier sind nun viele seiner „Walzbilder“, dann etliche aus der Serie „Geklaut“, einige aus der Reihe der „Fensterbilder“ und ein paar „Figurative Zeichnungen“ ausgestellt. Dazwischen hängen noch einzelne große Gemälde. Nun möchte ich Ihnen die einzelnen Serien und daraus Bilder vorstellen, die Sie sich dann nachher genauer selbst anschauen können.

    „Dusch-Collage“, Foto Manfred Rinderspacher

    Beginnen wir hier im Foyer mit den „Walzbildern“. Sie tragen ihren Namen nach dem Arbeitsmittel: Bellmann benutzte hierzu ganz gewöhnliche Heizkörperrollen, aber die aus Vlies. Und mit diesem Werkzeug wurde er ein Spezialist. Wenn Sie sich etwa seine „Dusch-collage“ von der Einladung anschauen, dann merken Sie das gleich, vielleicht auf den zweiten Blick. Zunächst fand Franz Bellmann Formen, die eigentlich ein Halbkreis, Viereck etc. sind, dann aber einen Duschkopf in Rot meinen, eine Duschwanne in Graubraun, dann etwas, das wie eine Schiebetüre an der Dusche wirkt. Dieses blaue Teil ist aber aus Wasser gemacht, also ein Wasservorhang! Das allein fände ich schon genial und witzig, aber noch besser finde ich die Art und Weise, wie er es gemacht hat: die Wassertropfen, Wasserschlieren sind in Blau mit der fast trockenen Rolle abgewalzt worden. Hier sieht man schon zwei wichtige Bellmann-Charakteristika auf einmal: Witz und Erfindungsgeist. Denn Franz Bellmann verwendet immer wieder neue und andere Techniken.

    Ein weiteres Beispiel: „Umbruch“, Foto Manfred Rinderspacher

    Wir bleiben in der Reihe und sehen dort „Park in Blau II“. Auf blaugefärbtem Grund hebt sich links eine Art abstrahierter Baum ab, dahinter oder daneben sehen wir vorwärtsstrebende Dreiecke, die Beete andeuten können. Dahinter steckt eine sehr originelle Technik: Franz Bellmann fertigt sich Schablonen, mit deren Hilfe er bestimmte Formen wiederholen kann. Diese Muster können umgekehrt scherenschnittartig wirken und sie erinnern manchmal an Kunst aus den 50er Jahre, an Grafiken von HAP Grieshaber oder die Arbeiten von Pablo Picasso. Aber Bellmann setzt die Schablonen originell ein, so wie man es bei anderen Künstlern noch nicht gesehen hat.

    Wieder sehr witzig ist sein „Minos of Taurus“ (direkt darunter): Achten Sie unbedingt auf die Titel, die immer beziehungsreich sind, hier wird der Minotaurus aus der griechischen Sage zerlegt und eine eigenartige Stierdame mit dicken roten Lippen und roten Hufen daraus. Sehenswert ist unbedingt das flauschiges Fell, das der Künstler der Stierdame mithilfe seiner trockenen Walze schenkt.

    Ganz anders ist das Bild „Wie wird man am besten verrückt“: Oben und unten zwingen breite, rote Streifen das mit Letrasetbuchstaben angerichtete Chaos zusammen. Letrasetbuchstaben kennen wahrscheinlich heute gar nicht mehr alle, die Buchstaben und Zahlen zum Anreiben hat Bellmann hier sehr schön angeordnet: Wie sich die Zahlen berühren, wie sie leicht aufgelöst sind, wie sie sich überlagern, das wird sehr intensiv und lässt die Angst vor dem Verrücktwerden spürbar werden. Teilweise sind sie einfach nicht komplett angerieben, sondern nur partiell. Interessant für Sie ist hier die Häufung von 0 und 1: Sind das nicht wichtige Zahlen im IT-Bereich?

    Kommen wir zur titelgebenden Serie „Geklaut (hier links um die Ecke): Franz Bellmann hat für diese Reihe von Arbeiten in Öl auf Nessel Motive aus der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts kopiert. Aber bei näherer Beschäftigung damit muss man feststellen, dass das so nicht stimmt: Grundsätzlich sind es natürlich Repliken, Kopien von mehr oder minder bekannten Werken der Kunstgeschichte, die Bellmann irgendwann, irgendwo begegnet sind, die ihn angesprochen haben. Aber: Bellmann hat sie zumeist verfremdet und nur in selteneren Fällen ganz übernommen. Und dann handelt es sich dabei um ganz unbekannte Werke, so dass es eigentlich weniger Kopieren im Sinne von geistigem Diebstahl, sondern eher von Bekanntmachen der Kunstwerke ist. So wie bei Rudolf Müllers „Flötenspieler“ von 1935, der hier ganz unten hängt. Ein Mann mit blauen Augen spielt auf der Flöte, daneben glotzt ein Riesenkopf, die ganze Szene ist vollständig surreal, sehr intensiv und völlig unbekannt. Meines Erachtens ist es Bellmanns Verdienst, ganz im Gegensatz zur gängigen Auffassung von Kopie oder Plagiat, dass er dieses Bild promotet, dass er die Betrachter darauf aufmerksam macht, dass ein unbekannter Künstler namens Rudolf Müller 1935 so erstaunliche Dinge malte und dass er es mit dessen Namen präsentiert.

    „Hommage à Lucio Fontana“, Foto Manfred Rinderspacher

    Ansonsten hat er häufig die Gattung ausgetauscht, so hat etwa Lucio Fontana eine Skulptur produziert und Bellmann malt die Idee, sie wurde so zum Gemälde. Dann hat er mehrfach die Grundidee der Vorlage abgewandelt, etwa bei Joan Mirò: Frau mit drei Haaren, bei Bellmann hat sie vier Haare. Oder bei den Delaunays: Das Gemälde von Sonja und Robert Delaunay gibt es so nicht, Bellmann hat verschiedene Farben und Formen gemalt, die auch von den Delaunays sein könnten, es aber nicht sind. Der Mannheimer Künstler macht sich aber auch lustig über die berühmten Kollegen: Ernst Barlachs „Geistkämpfer“ steht normalerweise als Denkmal in Kiel und hält sein Schwert über dem Kopf. Bellmann hat daraus eine Karikatur gemacht: Der Mann auf dem Gemälde trägt einen Tirolerhut, stützt sich auf sein Schwert und hält in der Hand eine Pistole, deren Kopf wie der Deutsche Michel mit Schlafmütze wirkt. Da könnte man natürlich argumentieren, dass es nicht recht ist, einen toten Künstler zu karikieren, aber wie viele berühmte Kollegen vor Bellmann haben das getan? Denken wir an Marcel Duchamps, der die Mona Lisa von Leonardo da Vinci veräppelte, überhaupt die Mona Lisa: Kaum ein Kunstwerk wurde so häufig angegriffen, da muss es sich auch ein Barlach gefallen lassen. Und wieder ist es so, dass der Künstler eigentlich aufgewertet wird dadurch, dass man sich über ihn mokiert, denn es zeugt von seiner Bedeutung.

    Aus dem Zyklus „Geklaut“: Gemalt nach Heinz Braun – „Lieber Idiot als Beamter“, Foto Manfred Rinderspacher

    Zwei Beispiele aus dieser Serie möchte ich noch besprechen: das Bild von Heinz Braun: Lieber Idiot als Beamter. Dieses Bild ist wieder sehr beziehungsreich: Den Titel hat Bellmann aus dem „Stern“; der Künstler Heinz Braun wiederum war Postbote und ist schon 1986 gestorben. Er hatte sein Postbotenbeamtendasein irgendwann leid und wurde Maler. Bei ihm heißt das Gemälde „Kraftakt“, es entstand 1984 und zeigt denselben muskelbepackten Typen, der aber eine Kuh durch die Luft schleudert, nicht ein Schwein wie hier. D. h. Bellmann hat das Original wieder ein bisschen verändert und mit dem Titel, der immer wichtig ist, in den für ihn wesentlichen Zusammenhang gestellt. Und dieser Zusammenhang wertet auch den anderen Künstler wieder auf, der sein Beamtendasein an den Nagel gehängt hat, um Maler zu werden, so wie Bellmann den sicheren Job bei ABB aufgab..

    Jean Dubuffet – „Lalbinos“, Foto Manfred Rinderspacher

    Das andere Bild, das ich noch besprechen möchte, ist von Jean Dubuffet, es hängt auch an dieser Wand. Jean Dubuffet ist ein großes Vorbild von Franz Bellmann und war der Verfechter und Erfinder der Art brut, der rohen Kunst, damit ist die Kunst von Kindern, Geisteskranken oder außerhalb der Gesellschaft stehenden Menschen gemeint. Dubuffet kam in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts, also vor dem 2. Weltkrieg, zu dem Schluss, dass diese Kunst wie kaum eine vorher geeignet sei, das heutige Leben auszudrücken, denn nicht die akademischen Riten an den Kunstschulen, nicht der Kommerz mit Auftraggebern und deren teilweise absurde Vorstellungen interessierten ihn. Seine Orientierung an Kinderzeichnungen teilte nach ihm die Gruppe COBRA, genannt nach den Städten Copenhagen-Brüssel-Amsterdam, in denen die Künstler Asger Jorn, Karel Appel, Constant, Corneille u.a. sich 1948-1951 einer freien und sehr bunten Malerei widmeten. Und eine solche macht auch Franz Bellmann und das sehr, sehr gut, wie ich finde. Schauen Sie sich etwa das Bild rechts hinter dem Eingang von dem Büro hier rechts an: Ich habe es „Indianerbild“ getauft wegen des Indianers rechts, links ist der Häuptling zu sehen, der witzigerweise ein schwarz-rot-goldenes Stirnband trägt. Alle sogenannten Fensterbilder in diesem Raum sind lebhaft bunt in fast reinen Farben gemalt: Rot, Blau, Grün, Gelb. Franz Bellmann sagte mir, dass er seine Farben nicht auf der Palette mische, sondern auf dem Bild selbst. An diesem Gemälde können Sie auch Malerei pur erleben: wie etwa an der Figur links oben ein Stück Leinwand freigelassen ist, wie sich die Farbe pastos verdichtet und dann wieder ganz dünn auftritt, entweder mit Malöl verdünnt oder abgestreift, das ist alles ganz stark, lebhaft, lebendig und kraftvoll. Oder wie Bellmann einen einzelnen Kopf in dem Zimmer aus verschiedenfarbigen Schlieren mit dem Spachtel aufträgt, das ist ganz frei und ganz unabhängig von anderer Kunst entstanden und auch so zu sehen und zu bewerten.

    Ähnlich verhält es sich mit seinen „Figurativen Zeichnungen“ in dem Zimmer links neben dem Flur: Mit starkem schwarzen Strich auf beigem Papier gezeichnet, frech und witzig. Die drei Figuren, wir könnten sie durchaus auch die drei Grazien nennen, kommunizieren nicht miteinander, stehen frontal da, die schwarzen Striche sind mit Titanweiß gehöht, das zeigt ganz deutlich Franz Bellmanns Temperament: Witz und Erfindungsgeist habe ich vorhin genannt, man müsste seinen Sinn für Schönheit noch dazunehmen, auch wenn er es selbst nicht so sieht.

    „Zirkuskünstler“, Foto Manfred Rinderspacher, Privatbesitz

    Und auch seine großen Gemälde zeugen von Ausdruckskraft, Ideenreichtum und Erfindungsgeist: an dem „Zirkusbild“ kann man sehen, wie er mit dem Pinselstiel in die noch nasse Farbe gezeichnet hat, eine originelle Variante der Zeichnung in der Farbe.

    Zum Schluss möchte ich Ihnen noch ein sehr stimmiges Zitat von Jean Dubuffet mit auf den Weg geben, das wie ich meine, sehr gut zu Franz Bellmann und seiner Kunst passt. Jean Dubuffet, der große Art brut Künstler, sagte einmal:

    „Die Malerei arbeitet mit Zeichen, die nicht abstrakt und unkörperlich sind wie Wörter. Die Zeichen der Malerei sind den Gegenständen selbst sehr viel näher. Darüber hinaus manipuliert die Malerei Materialien, die selbst wiederum lebende Substanzen sind. Deshalb erlaubt sie es uns (die Malerei), in der Annäherung an Dinge und deren Beschwörung viel weiter zu gehen, als Worte dies tun.“

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und viel Spaß beim Betrachten der Bilder.

    Dr. Susanne Kaeppele

  • WISSEMBOURG / FRANCE

    WISSEMBOURG / FRANCE

    Wissembourg im Mittelalter auf einem Info-Schild...
    Wissembourg im Mittelalter auf einem Info-Schild…

    Fantasien unbegrenzt, moyen âge, Ritterspiele, wehrhafte Burgen und Schlösser, von Gott begnadete Familien, darunter wohl auch Übel- und Gewalttäter, Religion und Untergang, Tod und Teufel, Maria hilf… Im Umland der Deutschen Rhein-Neckar Monopol-Region MA-HD-LU regiert das Mittelalter. Zumindest äusserlich und aus der Ferne betrachtet. Die alten Meister und Steinmetze versprühten originelle Baulust, deren simples Pendant wir in betonierten Bettenburgen nicht nur im Spanien der Neuzeit bewundern können; steinreich und bettelarm: gemacht aus Sand, Kies und Zement.

    Wissembourg protzt geradezu mit Denkmälern mittelalterlicher Baukunst. Die Neuzeit gruppiert sich an der Stadtperipherie. Wenig ansehnlich, da braucht man nicht zu fotografieren. Selbst das Erkunden mit dem Rad bringt keine Freude.

    DSC05986Wir konzentrieren uns aufs alte Wissembourger Zentrum. Auf den Ort der Vergangenheit. ‚Moderne‚ filmten wir in letzter Zeit zur Genüge. Mal zurückblicken. Gegenwart ist permanent. Zukunft undefinierbar, nur zu ahnen. Da haben wir mit der Vergangenheit festen historischen Boden unter den Füßen. Das stabilisiert die Position. Wer residiert nicht gern in Burgen und Schlössern, und Kirchen! Es soll ja Künstler geben, die Kirchen als Atelier nutzen. Wie nennt sich das: Umwidmung. Das ist weniger ein rechtliches, denn ein Finanzproblem. Wer hat, der kauft. Der kauft sich eine Kirche. Und schmeisst darin eine Künstlerfete nach der anderen. Den Göttern der Kunst zu Ehren.

    Der grundsätzliche Wesenszug Wissembourgs zeigt sich in der Französischen Gemütlichkeit, im Laissez-faire der Zeitläufte. Es herrscht Ruhe. Nur das Rauschen der Lauter ist zu hören (es kommt immer drauf an, wo man sich gerade befindet):

    DSC05934.jpg

    Die Stille erfahren wir ganz deutlich über den Dächern von Wissembourg:

    DSC05943

    Bekannt sind die stillen Orte der Kirchen, vor allem, wenn kein Gottesdienst stattfindet und keine Orgel dröhnt:

    Bei den vier Abbildungen↑ werden Motive der Abteikirche St. Peter und Paul aus dem 13. Jahrhundert gezeigt. Die Anwohner des Örtchens huldigen dem Motto: ‚In der Ruhe liegt die Kraft‘. Man muss sie nur erwecken! Malerei und Bildhauerei bieten reichlich Potenzial für Erweckungen aller Art: z. B. Sammler werden! Es lebe die Kreativität!!!

    Rue de la République
    Rue de la République

    Spannend für Touristen: Öffentliche Toiletten. Die gibt es im Ortsinnern ausreichend, mit entsprechender Hinweisbeschilderung. Frei zugänglich – weil kostenlos – und sauber und gepflegt. Da erinnert der Reisende Pariser Verhältnisse. Bei uns in Deutschland gehören solche WCs vergangenen städtischen Angeboten an. Auf bildliche Äusserungen wird – trotz aller Reinheit – hier gerne verzichtet.

    DSC05957 - Arbeitskopie 2Wir widmen uns lieber den ‚remparts‘, dem Stadtmauer-Ring. Mit seinen Pulvertürmen (aus heutiger Sicht besser: Türmchen) und Magazinen; auch die Lauter hatte da wohl im Mittelalter eine Schutzfunktion inne. Sie um- und durchfliesst das Städtchen in Schlangenlinien und künstlichen Wasserkaskaden und macht den Ort zu einen lieblichen Flecken Erde. Ein äusserst malerischer Punkt: Die ehemaligen Walck- und Obermühlen!!!↓

    DSC05995

    Wir bleiben noch für ein paar Aufnahmen an der Lauter (In den Auen) … ↓:

    DSC05993  DSC05994

    … bevor wir zur Stadtmauer und den Magazinen (wo meist erbittert gekämpft worden sein muss!) zurückkehren↓:

    Die Welt ging nicht unter, trotz eines martialischen Mittelalters, selbst die vielfach und vielerorts auftretende Pest konnte uns nichts – ausser vielen Toten – anhaben. Die Menschheit musste durch Kriege und Krankheiten hindurch, und wird es auch in Zukunft müssen. Da erfreut man sich der Überreste aus weit vergangenen Zeiten, dazu eine Fotostrecke aus Wissembourgs Kernzone:

    Damit sei’s genug, vielleicht fahren wir im Hochsommer wieder hin, wenn die meisten Französischen Einwohner an der Côte d’Azur in Ferien sind, und die Deutschen Urlauber eventuell das Regiment übernommen haben.

    Am 10.09.2014 durchradelten wir Wissembourg von Hinterweidenthal kommend auf dem Weg nach Lauterbourg erneut, hier sieben Aufnahmen gemacht während der Vorbeifahrt, alle Motive entlang der Lauter⇓:

    Wir melden uns, sobald wir neues Material haben, DieRedaktion …

  • Das Glück der Dose: Dosenglück

    Das Glück der Dose: Dosenglück

    Zum Thema Dose und Dosenglück sind mehrere Blog-Artikel erschienen, die WIR fotografisch und textuell in einer gebündelten Übersicht dem Leser als Faktenschleuder präsentieren wollen. Fast alle Fotos wurden von Manfred Rinderspacher gemacht, wo dies nicht zutrifft, nennen wir den Urheber. Wir beginnen in Heidelberg, danach sind wir in Mannheim, Ludwigshafen, Basel und Worms:

    Zeichnerischer Entwurf für die Performance "Dosengrab", 17.11.1993 in HD:
    Zeichnerischer Entwurf für die Performance „Dosengrab“, 17.11.1993 in HD: http://franzbellmann.de/?p=1375
    Bei der Übergabe eines Müllbildes, Foto Manfred Rinderspacher, Scannen0020 bei Matthias Plath
    Bei der Übergabe eines Müllbildes an Lothar Mark (MA), Foto Manfred Rinderspacher, Mitte März 1996, Scannen0020 bei Matthias Plath: http://franzbellmann.de/?page_id=4145
    Foto Manfred Rinderspacher, 13.10.1996 vor dem LTA, heute Technoseum
    Foto Manfred Rinderspacher, 13.10.1996 vor dem LTA, heute Technoseum (MA): http://franzbellmann.de/?p=474
    Performance "Vetter Schorsch und Baas Katrin", im März 2001, Foto Manfred Rinderspacher:
    Performance „Vetter Schorsch und Baas Katrin“, im März 2001, Mannheim-Feudenheim, Foto Manfred Rinderspacher: http://franzbellmann.de/?p=889

    Unter dem Stichwort „Dosenglück“ sind im Blog weitere Berichte zu entdecken.

    Eines muss klar sein; was vor zehn, fünfzehn, zwanzig Jahren die Dose war, ist spätestens heute (beileibe viel zu spät) die Kunststoff- oder Plastiktüte! Wie sich die Diskussionen von damals und heute doch gleichen. Das Ende heisst wohl Plastiktütenpfand. Oder schöner: Nylonsackerlpfand. Wie ehemals Dosenpfand. Einen ganzen Euro bitte zum Erwerb der Gug, und noch einen, bitte, für die Entsorgung dieses gekauften Mülls! Pfänder werden nicht eingelöst, das ist der Widerspenstigen Bestrafung. Wie wär’s einfach mal mit vielfach wiederverwendbaren und auch verwertbaren Stofftragetaschen??? Da sind ja bereits einige umgestiegen und nutzen Plastiksäcke nur noch zur Entsorgung von Abfällen, wie sie im privaten Haushalt anfallen.

    Dosenspaziergang in Ludwigshafen am Rhein am 18.12.1993, Foto Manfred Rinderspacher
    Dosenspaziergang in Ludwigshafen am Rhein am 18.12.1993, Foto Manfred Rinderspacher: http://franzbellmann.de/?p=807
    "Boxhenge" vor Tinguely Brunnen in Basel, 18./19. Juni 1994, Foto DieRedaktion:
    „Boxhenge“ vor Tinguely Brunnen in Basel, 18./19. Juni 1994, Foto DieRedaktion: http://franzbellmann.de/?p=2986
    Die weltweite Verschmutzungsorgie, hier ein Beispiel aus Marokko, Scannen0062, Tiergarten Worms, August 1994:
    Die weltweite Verschmutzungsorgie, hier ein Beispiel aus Marokko, Foto DieRedaktion, Scannen0062, Tiergarten Worms, August 1994: http://franzbellmann.de/?p=2756
    "Terra Deponia" im Andreasstift in Worms, 1999, Foto Irene Kupsch:
    „Terra Deponia“ im Andreasstift in Worms, 1999, Foto Irene Kupsch: http://franzbellmann.de/?p=665

    Fini

  • LUDWIGSHAFEN: Das weinende Haus / Todesfuge im Keller / Das Chinesische Meer

    LUDWIGSHAFEN: Das weinende Haus / Todesfuge im Keller / Das Chinesische Meer

    IMG_0533WIR fügen die drei oben genannten Fotoseiten zu einer Reportage zusammen, da sie als Ereignisse eine Einheit bilden, wir übernehmen die Seiten unverändert, indem wir die jeweils entsprechende Information im Anschluss präsentieren; alle Seiten wurden am 24.12.2011 das erste Mal veröffentlicht. Die Rheinpfalz brachte zum Thema mehrere Artikel, wer Interesse hat, bitte dort im Archiv anfragen unter den hier angegebenen Titeln:

    »DAS WEINENDE HAUS« http://franzbellmann.de/?page_id=169

    »TODESFUGE IM KELLER« http://franzbellmann.de/?page_id=129

    »DAS CHINESISCHE MEER« http://franzbellmann.de/?page_id=117

    Alle Aufnahmen dieser Seiten stammen von Matthias Plath, DieRedaktion.

    Ein paar Bilder vom „Weinenden Haus“:

    Ein paar Bilder vom „Chinesischem Meer“:

  • Todesfuge im Keller – ERINNERUNG

    Hans-Ulrich Fechler berichtet in DIE RHEINPFALZ vom Donnerstag, 18. Juni 2009:

    Wenn am Freitag das Kunstprojekt in den Abrisshäusern Ostpreussenstrasse
    24 bis 28…eröffnet wird, dann werden einige von dem Künstler Franz Bellmann
    gestaltete Kellerräume verschlossen bleiben. Der…Künstler hat Paul Celans Gedicht ”Todesfuge” in eine Installation umgesetzt… Was Bellmann für Zensur hält, ist aus Sicht der Organisatorinnen Widerstand gegen dessen Anmaßungen.

    Schwarze Milch der Frühe”Schwarze Milch der Frühe” hebt Paul Celans Gedicht ”Todesfuge” an und
    klingt aus in den bis zum Überdruss nachgesprochenen Vers
    ”Der Tod ist ein Meister aus Deutschland”. Das Jahrhundertgedicht über die
    Menschheitskatastrophe im 20. Jahrhundert, den Völkermord an den Juden in
    den Gaskammern der Vernichtungslager, gibt in der Ostpreussenstrasse Anlass
    zu kleinlichem Tratsch im Treppenhaus. Franz Bellmann hat das Gedicht vom
    ersten bis zum letzten Vers an die Kellerwand in der Ostpreussenstrasse 26
    geschrieben. Die wie die Todeshäftlinge durchnummerierten Kellerräume hat er
    mit gefundenem Material aus den dem Abbruch geweihten Häusern bestückt…

    In Raum 14358 steht ein Bottich auf dem Boden und ”Zyklon B” an der Wand. Ein alter Ofen macht einen anderen Raum zum Krematorium, ein Seziertisch einen weiteren zum Raum medizinischer Menschenversuche. Es gibt eine Haftzelle für Männer, eine für Frauen, einen Verhörraum mit der Aufschrift ”Zutritt nur für Folterer” und einen sogenannten ”Raum des Abschaums”, wo sich die Folterer aufhalten. Hier ist Farbe ausgebreitet und ein Kanalisationsdeckel geöffnet. Und schließlich gibt es auch noch einen ”Raum des Gedenkens”…(Der zur Aufklärung der damaligen Gegebenheiten beitragende Artikel liegt unserem Archiv vor und kann dort eingesehen werden, DieRedaktion.)

    „Wenn Häuser weinen“ in DIE RHEINPFALZ vom 10.06.2009 von Hans-Ulrich Fechler: Vor dem Abriss eines Ludwigshafener Siedlungsblocks haben 26 Künstler die Wohnungen in Kunstobjekte verwandelt.

    Das hat es in Ludwigshafen noch nie gegeben. Künstler beziehen einen Häuserblock kurz vor seinem Abriss und verwandeln Wohnungen und Fassaden in Kunstobjekte…bevor dann Anfang Juli die Abrissbirne zuschlägt.

    „Das weinende Haus“ (Originaltitel von Franz Bellmann, DieRedaktion) steht an der Ostpreussenstrasse 26…Im Treppenhaus setzt Klaus Hopf die Aufschrift bildlich um. Aus abgeschlagenem Putz rinnen Farbspritzer wie Blut aus einer Wunde oder wie Tränen,…Dass es in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht, macht schon Franz Bellmanns Fassadenkunst deutlich… (Der gesamte, sehr informative Artikel liegt vor und kann bei uns eingesehen werden, DieRedaktion.)

    Hinweis: Fotos zum Thema von Matthias Plath https://franzbellmann.de/2013/10/ludwigshafen-das-weinende-haus-todesfuge-im-keller-das-chinesische-meer/

  • Manfred Rinderspacher

    Regionalbahnhof Bf Mannheim-Neckarau 

    Foto-Info von Manfred vom 12. Februar 2024:

    WIE ES DAZU KAM:

    23.03.2024 um 17:07 Uhr

    Habe Dich auf die Frontseite gesetzt mit zehn Bildern ohne Kommentar.

    23.03.2024 um 16:44 Uhr

    hi Franz,

    haengt sichtbar dran, schau mal ganz nach unten!

    trotz allem schick den zip ordner nochmal ,lgm

    23.03.2024 um 16:21 Uhr

    Hallo Manfred, 

    das mit dem Durcheinander liegt an WordPress, da kann ich leider nichts machen.

    Probier es mal mit: https://franzbellmann.de/2015/02/manfred-rinderspacher-gkm/

    Am Bahnhof in Neckarau bin ich letztes Jahr versuchshalber mal ausgestiegen, 

    das mache ich nicht noch einmal.

    Ich finde auf Deinem Brief keine ZIP-Datei?

    Am Bahnhof sah ich GKM:

    23.03.2024 um 14:18 Uhr

    lieber Franz, 

    merkwuerdig mit der letzten Uebertragung meiner Bilder.

    hier kommt ein neuer Versuch:

    als ich kuerzlich am Bahnhof Mannheim-Neckarau vorbeikam war ich doch sehr verwundert ueber diesen Zustand. Hatte keine Kamera, ausser einer kleinen Sucherkamera fuer die Hosentasche.

    Vielleicht hast du Interesse. Moeglicherweise hat das eine oder andere Motiv  Bewegungsunschaerfe, das war nicht anders zu machen. Relatv dunkel, Fahrgäste schauen in die Kamera, als schnell abdruecken ohne Einstellung!

    Es ist kein „lost place“  sondern ein Regionalbahnhof wo taeglich Menschen ankommen und abfahren. 

    Nochwas ist mir aufgefallen

    beim anklicken deiner Seite kommt unter „Themen:  Manfred Rinderspacher“.    die Galerie Formstein, dann was von Portugal u.v.a.m.  nur in dieser Rubrik nichts von mir. 

    „Schlagwort Mannheimer Hafen“ da kommt dann Erbach, Karlsruhe etc. das blick ich leider nicht ganz durch.

    Die Bilder vom Hafen find ich schon garnicht mehr. Da hast sehr viele Themen, ab und zu auch Fotos von mir aber die Chronologie, die Bezeichnung der Seiten und Beitraege sind zumindest fuer mich schwer zu durchschauen.

    Hier jetzt mal die Bilder vom Regionalbahnhof Mannheim- Neckarau.

    beste Gruesse

    manfred