Kategorie: Galerie

  • Dosenglück und Tatrablick in Feudenheim 2001-Kulturtreff

    Dosenglück und Tatrablick in Feudenheim 2001-Kulturtreff

    Vorneweg, in Feudenheim wurde nicht nur gedichtet:

    Negativ-Image für Trittin

    Leider hält ein Kunstwerk still, wenn es jemand schänden will. Vetter Schorsch und Baas Kathrine duldeten mit Bronzemine, dass am Rathausplatz Banausen wild mit leeren Dosen hausen. Behängt war’n Baas und auch der Vetter – dadurch wirkten sie nicht netter. Eigens kam zu dem „Event“ Herr Tritten noch angerennt. Schüttet am Gemeindehaus ungebeten Müllsack aus! Zum Entsorgen bot sich dann der Minister selbst nicht an! „Tritt ihn“, ruft das Volk empört, „ihn, der unsern Schmuckplatz stört! Er leere doch im eignen Haus im Wohnzimmer den Müllsack aus!“ (gar.)

    Ein Leserbrief machte die Runde:

    „Feudenheim empört – Rathausplatz entehrt“

    „Es ist für Feudenheimer Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Rathaus und Rathausplatz identifizieren nicht akzeptabel, was sich die Initiatoren und der ‚Künstler‘ mit dem ‚Dosenkunstwerk‘ erlaubt haben. Nicht nur die Figurengruppe ‚Vetter Schorsch und Baas Kathrine‘, sondern auch der historische Brunnen mußten als Schrottplatz herhalten. Der Künstler (Hr. Nuß), der die Figurengruppe erstellte, wurde sicherlich nicht gefragt, ob er mit dem Dosenbehang und der Pampershose für sein Kunstwerk einverstanden ist.“ … Verfasser des Leserbriefs Klaus Haring

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG (RNZ), Dienstag, 13. März 2001, Nr. 60, Seite 9, Bericht (red), Foto: AP

    MANNHEIMER MORGEN (MM), Glosse, „Vom Wert der Kunst“ von Dirk Jansch, Mittwoch, 14. März 2001, Nr. 61, Seite 29 Bild: Sasse – lesenswerter schnippischer Artikel!

    FEUDENHEIMER ANZEIGER, 31. März 2001, Seite 6, Bericht (UK), Foto: HMG

    „F.B. will mit Kunst bewegen, Tritten verteidigt Dosenpfand, F.B. startet mit ‚Dosenglück und Tatrablick‘ spektakulären Feldzug.“

    … „Kaum wiederzuerkennen ist der beschauliche Rathausplatz. Ketten leerer Getränkedosen hängen über dem Lattenzaun der Figurengruppe. Vetter Schorsch sieht mit einem gelben Müllsack um die Lenden wie Sumo-Ringer aus und auch Baas Kathrin trägt Plastik. … Präsent auch die Feuenheimer Polizei, denn es hat sich ein echter Minister angesagt, der ebenso wie der Künstler gegen die Dose kämpft. … Das ist ganz toll, was der hier gemacht hat, wenn man bedenkt, dass das alles aus Schrott ist.“ …

    Ein paar Impressionen – Bilder von Irene Kupsch

    Noch ein paar Impressionen – Bilder von Manfred Rinderspacher

    Letztlich stiehlt die Zeit die Sekunde, zum Abschluss ein Brief an eine Behörde, der ohne Antwort blieb:

    Es handelte sich um eine Sondernutzungsgebühr von 201,60 DM und einer Verwaltungsgebühr von 60,00 DM.

  • Mannheimer Bannes

    Mannheimer Bannes

    Die Reiß-Insel



    Wir schreiben das Jahr 2014; Ende Juli. 

    Gut zehn Monate sind ins Land gegangen seit der Erstveröffentlichung; der Rhein steht hoch zurzeit und der Rundweg auf der Reißinsel ist vom Wasser blockiert; jetzt gibt es neue Bilder als Ergänzung⇓:


    Jahrzehnte brauchte es und die letzten noch übrig gebliebenen Bannwälder der Region wurden derweil geopfert: für eine Südtangente in KA, für Fischerei in Daxlanden; es bedurfte der Einsicht, dem Verständnis, dem Nachgeben. Kein Einschlag mehr. Wurde doch alles abgeholzt im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte. Und der Rhein begradigt. Jetzt wird das Überbleibsel dem Verfall überlassen. Dem Borkenkäfer, irden Fröschen, den Schnecken, den Überschwemmungen. Und der Wiederauferstehung im Restbiotop.

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    Wenn der neugierige Besucher Glück hat, dann zeigt sich ihm ein kleines Paradies: Aus Zeiten, die längst passé sind und mit Gewähr nie mehr wiederkehren. Mit ein wenig Ortskenntnis öffnet sich eine Tür zur Vergangenheit, bewahrt von Projekten, die nur noch in die Zukunft schauen möchten.

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    Oben: Eingang zur sogenannten Reißinsel. Wie soll es weitergehen?


    Nehmen wir die Frage wörtlich! WIR gehen den Karl-Reiß-Weg lang!

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    Der Bannes wird von den Forstverwaltungen als ›Urwald von morgen‹ gesehen. Der Natur belässt man alle Freiheiten, sie nimmt sie sich ungestört, abgesehen von einem kleinen Rundweg (und Streuobstwiesen), mit einer Länge von vielleicht gut vier Kilometer: dem Karl-Reiß-Weg. Es folgen Impressionen entlang der Wanderung:

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    Die Kunst der Natur: Baumskulpturen

    Der Spazierweg auf der Reißinsel dem Rhein flussaufwärts entlang
    Der Spazierweg auf der Reißinsel dem Rhein flussaufwärts entlang

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    Paradiesische Zustände für Flora und Fauna. Auch die eingewanderten Indischen Springkräuter fühlen sich in Mannheim wohl. Natur pur. Gegenüber am Rheinland-Pfälzer Rheinufer die moderne Zivilisation. Technik pur.


    Nicht umsonst wird zu Beginn des Artikels auf die Öffnungszeiten hingewiesen. Auch dem Graureiher gibt die Verwaltung Lebensraum; und Rheinüberschwemmungen fördern das Biotop, reichlich Fische verbleiben in den Rheinarmen und finden oft den Weg nicht mehr zurück in den Fluss. Da ist der Tisch gedeckt, wenn nicht die Wanderer störten, was ja vorkommt:

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    Eine Naturschutzbehörde: die sich kümmert ↓

    Behördliche Kennzeichnung von Stolpersteinen mittels Flatterband, hier Metallteile von gestrandeten Schiffen...
    Behördliche Kennzeichnung von Stolpersteinen mittels Flatterband, hier Metallteile von abgewrackten Schiffen…

    Restbestand eines einst bewirtschafteten Areals, DSC08883

    WIR bedauern sehr, dass die dem Häuschen gegenüber stehende Sitzbank (unter drei mächtigen Kastanien) ersatzlos entfernt wurde, ein Frevel nicht an der Natur, aber von Menschen am Menschen. WIR bitten um Erneuerung!!! Info unter: Meine idyllische Gartenlaube!!!

    Verdammt noch mal, wo ist die Bank???!!! Sie war vor einem Jahr total intakt. An anderen Stellen auf der Insel wurden Tische und Bänke erneuert. Hier nicht. Kann man das als Affront empfinden??? WIR verlangen Satisfaktion
    Verdammt noch mal, wo ist die Bank???!!! Sie war vor einem Jahr total intakt. An anderen Stellen auf der Insel wurden Tische und Bänke erneuert. Hier nicht. Kann man das als Affront empfinden??? WIR verlangen Satisfaktion …

    Fotografische Ergänzungen vom 07.11.2020:

  • Die Pfaff-Ruine – EIN DAUERBRENNER

    Die Pfaff-Ruine – EIN DAUERBRENNER

    Mannheim: Vor geraumer Zeit statteten wir dem hübschen Pfälzer Städtchen Landstuhl einen Zufallsbesuch ab. Es ging ja eigentlich um die neue Zugverbindung mit dem Südwest-Express. In 45 Minuten in Kaiserslautern, da darf man sich nicht beschweren. Im Vorbeifahren kurz nach bzw. vor Kaiserslautern fällt der Blick der Reisenden auf das ehemalige Pfaff-Gelände. Mein Blick zumindest fokussierte sich auf das Areal. Das bedeutete, erneut nach KL. Mitte März hielt das Frühjahr endlich Einzug. Wenigstens die Temperaturen tendierten Richtung 17 / 18 Grad Celsius; da freut sich doch der Radler. Den Drahtesel dabei und den Fotoapparat im Gepäck, ging’s früh in die von Industrie geprägte Universitäts- und Militärstadt. Das ehemalige Produktionsgelände der Firma Pfaff als Ziel im Visier.

    Der erste Eindruck beim Anstieg zur Haltestelle Kaiserslautern Pfaffwerk, die gesperrt schien, doch es halten noch Regionalbahnen. Wie lange noch?
    Der erste Eindruck beim Anstieg zur Haltestelle Kaiserslautern Pfaffwerk, die gesperrt schien, doch es halten die Regionalbahnen. Wie lange noch?

    Das ist schon eine grauselige Gegend. Kein Mensch in Sicht. Verbranntes Gemäuer. Schrott und Müll, wohin das Auge blickt. Ratten?

    DSC_0439Das Wartehäuschen zerschlagen, niemand wagt es, hier zu nächtigen.

    Immerhin: ein Abfalleimer dominiert die Haltestelle. Drunten, am Beginn des Aufstiegs, ein einsamer Fahrkartenautomat. Wer löst hier Fahrscheine? Eine Investition in die Zukunft? Das Pfaff-Besitztum soll ja in die Hände der Stadt KL übergegangen sein. U. U. heisst die Station in Bälde (?) Uni- und Militärkrankenhaus mit angegliedertem Hubschrauberlandeplatz. Es riecht nach Brandrückständen. Ratten?

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    Brandsätze zur Gewinnbeschleunigung? Wer löscht? Die Werksfeuerwehr?

    Die Meinung: Wenn etwas nagt, dann ist es Einsamkeit. Einsamkeit ist keine Maus, sie ist eine Ratte mit Flöhen. Irgendwann – wahrscheinlich im Mittelalter, oder lange zuvor – verbreitete sie sich unaufhaltsam rund um den Erdball, die kälteren Regionen mal ausgenommen. Sie besiedelte Kontinente, wo sie nicht hingehörte. Mit den Eroberungen europäischer Konquistadoren egal welcher Herkunft: begann der Siegeszug der Einsamkeit. Der Ratten! Einher damit gingen Mord und Totschlag. Pest. Und wen wundert’s, dann folgte die Syphilis. Das bekam selbst Gauguin zu spüren. Die Ratte wuselte plötzlich überall. In vielen europäischen Städten stellen heute die Magistrate Rattenfallen auf, mit denen dann Kinder spielen, und die Erwachsenen lächeln dabei.


    Allenthalben überschlagen sich die Medien zurzeit mit Titeln wie Altersarmut, Grundsicherung im Alter, Rente ab irgendwann, Überalterung der Gesellschaften: Japan in Führung, Deutschland an zweiter Stelle, Arbeiten mit achtzig Jahren noch? Abriss. Nicht, dass der Mensch da dann nicht mehr könnte, er will und er muss mitunter, weil’s Geld nicht reicht.


    Die Überalterungsgesellschaften verzehren ihre Generationen, manche betteln geradezu um Zuwanderung, die Deutschen sterben aus, hiess es mal im Spiegel. Das kann man vielleicht so sehen, die Frage lautet: Deutsche welcher Herkunft sterben aus? Die Deutschen türkischer, italienischer, griechischer Herkunft sterben bestimmt nicht aus. Also: keine Ängste, die Deutsche Nation wird weiter existieren und: die Haut- und Augenfarben werden dunkler werden. Das ist dann nicht mehr der Franz, der lebt, nicht der Schweinsteiger, eher schon der Özil und der Mustafa, der Giovanni und der Adonis. Und dann: wenn alle die Sprache Karls des Grossen perfekt beherrschen? Was ist dann? – Die Welt internationalisiert sich, nicht nur wirtschaftlich, vor allem kriegerisch. Tod den Waffen. Das wäre der Niedergang eines Industriezweiges!


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    Auf dem Pfaff-Gelände sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen↓:

    Möge jeder / jede zum Thema denken was er / sie will. Dieses Szenario verheisst nichts. Es ist lediglich eine Tatsachenfeststellung. Wir arrangieren uns damit. Lebenswert ist das nicht. Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Franz Bellmann, H 7, 24, 68159 Mannheim

  • Stade

    Stade

    Mannheim⇒Hamburg⇒Stade

    Das altehrwürdige Stade trägt viele Titel: Hansestadt, Kreisstadt, selbständige Gemeinde, die Elbe ist nah und das Flüsschen Schwinge mittendrin. Stade könnte meine Lieblingsstadt sein.

    Station Hammerbrook
    Station Hammerbrook

    Nachtschwärmer
    Nachtschwärmer

    An einem Sonntag, dem Pfingstsonntag 2015, packte ich in Herrgottsfrühe mich und meine Utensilien zusammen und reiste mit den öffentlichen Verkehrsanbindungen in die noch ruhende Stadt. An der Station Hammerbrook in HH nur Leere, bis auf einen Nachtschwärmer, der seinen Rausch ausschlief. Ich schob mein Fahrrad in einen dafür gekennzeichneten Waggon. Von der S-Bahn aus entschwand der Hamburger Hafen. Ich fing an wie wild zu knipsen. Abschiedsaufnahmen. Ich kam mir vor wie auf Heimreise; entlang einer vorbei rauschenden Industrie-, Hafen- und Verkehrslandschaft …

     Eine Stunde Zugfahrt, über Buxtehude. Begrüsst wurde ich von der Kirche St. Wilhadi, wo zurzeit Instandsetzungsarbeiten am Aussenmauerwerk des Kirchenschiffes durchgeführt werden:

    St. Wilhadi
    St. Wilhadi, Stade

    St. Wilhadi
    St. Wilhadi

    Am Wilhadikirchhof ein weiteres schönes Gemäuer, der Sitz des Amts- und Landgerichts Stade:

    Amts- und Landgericht Stade
    Amts- und Landgericht Stade

    Gegenüber eine Gedenktafel:

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    Wir riskieren einen Blick in die noch leere Fussgängerzone:

    Im Bild links das Historische Rathaus, welches Mitte des 17. Jahrhunderts abbrannte und ein paar Jahre später als Renaissancebau aus den Ruinen wieder auferstand.
    Im Bild links das Historische Rathaus, welches Mitte des 17. Jahrhunderts abbrannte und ein paar Jahre später als Renaissancebau aus den Ruinen wieder auferstand.

    Weiter geht die City-Rundfahrt mit dem Rad und auch per Pedes:

    Beliebtes Versorgungsziel für Einheimische und Touristen ...
    Beliebtes Versorgungsziel für Einheimische und Touristen …

    Noch herrscht Ruhe im Örtchen …

    An der Schwinge ...
    An der Schwinge …

    Die Schwinge ...
    Die Schwinge …

    An der Schwinge ...
    An der Schwinge …

    So schwunglos die Schwinge meist ist, im Hafen geht es anders zur Sache, was am Stader Reichtum liegt:

    DSC_0664   DSC_0665   DSC_0668

    Für ein Abschiedsfoto (Blick zurück zur Kirche St. Cosmae et Damiani) reichte es noch. Im Hafen und dem Drumherum deutete es sich bereits an. Erstes tolles Wetter seit vielen Tagen, dazu Pfingsten, die Menschen strömten zuhauf ins Freie, in die Wirtschaften, in die Natur, auf die Strassen und  Rad- und Fusswege. 

    Ich flüchtete Richtung Atomkraftwerk Stade:

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    Am Strand der Elbe bot sich ein schönerer (?) Ausblick auf das stillgelegte Kraftwerk:

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    An der Elbe lebt die Welt:

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    Und auch an den Deichen … Der Schnitter …

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    Am Ende meiner Tour landete ich am Elbgrill, da gibt es die herrlichsten Pommes frites Norddeutschlands:

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    Cranz winkte zu mir herüber und ich bestieg den Bus nach Altona:

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    Ende: © Franz Bellmann, morgen mache ich mit einem anderen Artikel weiter …

  • Hamburg – Schloss Reinbek

    Hamburg – Schloss Reinbek

    Mannheim ⇒Hamburg⇒Reinbek

    Auf Schloss Reinbek lässt es sich romantisch leben und heiraten. Das klingt sehr nach Kommerz, ist es auch, Hochzeiter nehmen gern Kredite auf oder haben sich das Ersparte abgehoben. Oder besitzen Knete zuhauf. Für Urlauber und Hamburgbesucher eine noble Adresse. Das Schloss, die Umgebung, die Natur, der Reichtum. Wunderschön der Mühlenteich und sein Bachzulauf: die Bille. Was wirklich bemerkenswert ist: kaum ein Tourist besucht das herrliche Areal. Hier ein paar Schloss-Impressionen:

    Die Ansiedlungen rund um den Mühlenteich und Schlosspark (englischer Landschaftsgarten) bieten Phantastisches, hier fünf exemplarische Aufnahmen:

    Viel Spass bei einem Besuch in Reinbek!