… und mittendrin die Großstädte Mannheim und Ludwigshafen, da darf man getrost von einer halben Million Einwohner ausgehen; das heißt Urbanität in all ihren Erscheinungsformen, die wichtigsten die Badische Anilin- & Soda-Fabrik (BASF) in LU sowie das Großkraftwerk (GKM) auf Mannheimer Seite. Da läßt sich Vater Rhein auf vielfältige, teils zurzeit komplizierte Weise überqueren, für Radbegeisterte käme gerne die beim GKM gelegene Altriper Fähre in Betracht.
Fähr-Kosten für Radler 1.50€, mit Karte ab SECHZIG z. B. für Mannheimer Gefilde: 0.50€. Zwischen Fährstation auf Rheinland-Pfälzer Seite und Altrip die erste Sensation: eine Platanen-Allee! Ein Altrheinarm!
Der Ausflug mit dem Bike führt für Wochenendradler dann am Rheinhauptdeich entlang Richtung Speyer. Da ist es eher langweilig und bestens asphaltiert, weshalb man oft den Rennsportlern in Höchstgeschwindigkeit begegnet. Der wesentlich schönere Weg befindet sich direkt am Rhein. Dort findet man Hundebesitzer beim Gassi-Gehen (mit Plastiktüte rot) und Erholung suchende Spaziergänger beim Träumen. Und bis zum Otterstädter Altrhein Wellenschlag, Vogelgezwitscher, Schiffssirenen, herrlicher Rheinblick, kurze Gespräche auf einer der wenigen Bänke, kaum Radler …
Wenn die Horreninsel mit Altrhein in Sicht kommt, bitte nach rechts abbiegen in den Dschungel! Obwohl es lediglich ein Galeriewald ist. Erstens umfährt man eine total schlechte Wegstrecke am Rhein entlang, gepflastert, uneben und holprig, zweitens verschafft der Auwald Ruhe, Schatten und Besinnlichkeit und nach ein bis zwei Kilometer gelangt der hungrige Tourist wieder an den Rhein, das Ufer bestückt mit einer Bankreihe mit insgesamt acht Sitzplätzen. Guten Appetit!
Knapp 800 Meter weiter taucht der Otterstädter Altrhein sprudelnd und japsend aus dem Dschungelgrün und der Blick weitet sich auf Ruder & Sportboote, die zur Segelgemeinschaft Waldsee gehören.
Zum Marxweiher und Schulgutweiher ist es lediglich ein Katzensprung, in unserem Fall ein Felgensprung. Da war’n wir mal, grausame Zustände! Nie mehr auf der Au! Weshalb wir das Weite suchen Richtung Hammelweiher! Irgendwie, wie man so lustig ist, geht’s dann nach Waldsee, wer nach Germersheim will nimmt besser die Strecke nach Otterstadt, Speyer usw. …
So sind wir nun doch am Rheinhauptdeich gelandet, dafür erlauben wir es uns, den Deich immer mal wieder zu überwinden, um Bilder vom dahinter liegenden Otterstädter Altrhein aufzunehmen. Im Bereich einer Bootsrampe ankert der oben gezeigte überdimensionale Kiesbagger: Wahrlich ein kleines Angler Idyll!
Und huldigen dem Schwimmbagger, das Betreten ist dummerweise verboten, da hätten wir geknipst bis zum Gehtnichtmehr!
Wir radeln an der weltberühmten Altrheinklause, wohin mich eine verflossene Liebschaft oft zum Mittagessen eingeladen hat, in Gedenken vorbei und lassen besagten Hammelweiher und den Abzweig nach Waldsee hinter uns, um beim Segelclub LU den Damm erneut zu überwinden:
Am Deichwachhaus bei Otterstadt versuchen wir es wieder, doch der Zutritt ist verboten und wir haben jetzt die Schnauze voll mit Rheinaue und Rheinarmen und zweigen ab nach dem heißgeliebten Otterstadt, zum Ottermarkt = Verpflegung + Getränke und lassen uns bei der Kath. Kirche St. Mariä Himmelfahrt am Königsplatz beim ‚Stickelspitzerbrunnen‘ zur Mahlzeit nieder.
Das ist nicht alles, später kommen wir wieder … und suchen eine bestimmte Kuchenmanufaktur oder sowas wie eine Gelateria: Eis, Eis, Eis bei Amalie, Zimt & Zucker!!!
Von Otterstadt nach Speyer geht’s Knall auf Fall durch’n Binshof. Besser Binshofer Seenplatte → Speyerlachsee, Mondsee, Sonnensee, Biersiedersee, Silbersee, Kuhuntersee, Gänsedrecksee → wollte da einer/eine drin schwimmen? Geprüfte Wasserqualität: 1 a! Für Entdecker freigegeben! Beim Spitzenrheinhof verfolgen wir die mannigfaltig auftretenden Touris übern Franzosengraben an einer weiteren Baggerseeplatte vorbei bis hin zum Hauptbahnhof nach Speyer. Fotos von Speyer gibt es auf der Welt zur Genüge → 📸 wir reisen und fotografieren weiter wie es uns gefällt!
Die radbegeisterten Badenser und ihre Holden scheuen keine Mühe, ja: Speyer erleben und erlaben und gesund wieder heimkommen, immerhin, das können schon gut 50 Kilometer werden. Von MA aus betrachtet → Via KollerFähre. Später kommen wir darauf zurück! Versprochen!
Ein kleines Vorab zur KollerFähre (KollerInsel), mit Fotos natürlich, wie könnte es anders sein, Filme drehen andere, ARTE z.B.!
Was tun wir in Speyer? AdenauerGarten? SeaLife? TechnikMuseum? Hbf? Nach Germersheim braucht es noch eine Weile, da muss man durch eine Gegend, die nennt sich Industriegebiet, da freut sich der Drahtesel. Irgendwie kurvt es sich um die Insel Flotzgrün rum und siehe da etwas weiter bei der Kläranlage Römerberg Erinnerungsfotos vom AKW Philippsburg:
Kurz gedanklich und streckenmäßig zurück! Es existiert am Ende des Radwegs entlang der Industriestrasse in Speyer die Wahl der Qual (wer zielorientiert dahinfährt bleibt qualfrei!), eine Wegscheide zeigt dort einmal Richtung Germersheim (R-P), daneben entgegengesetzt in Richtung Rheinhausen (B-W) und danach etwas weiter nach Waghäusel (Eremitage). Hier ein kleiner Zwischenbericht von der Speyerer Rheinhäuser Fähre Neptun, die Fotos stammen vom 03.07.2020, wir kommen allerdings aus Baden-Württemberg:
Also, jetzt schauen wir wieder auf unser Philippsburg. Und fragen uns, wie viele Fähren sind eigentlich zwischen Gernsheim und Germersheim in Betrieb, zumindest zeitweise. Sage und schreibe : FÜNF! Wer es nicht glaubt: 5! Darunter Exoten wie die Grundkettenfähre EMMA, sie überquert einen Altrheinarm von nicht einmal 100m Breite bei Mannheim.
Bleiben die zwei uns bekannten, Großfähren: Gernsheim + Altrip, die Koller – Fähre setzt nicht immer täglich über. Da muss man sicherheitshalber öfter eine Suchmaschine befragen, nicht dass man vor abgestellten Motoren steht!
Jetzt schauen wir in den Mannheimer Norden, der Süden Richtung Germersheim ist reichlich dokumentiert. Der sympathischte Weg ausgehend vom Mannheimer Jungbusch über die Friesenheimer Insel nach Sandhofen (Fähre Emma nur im Sommer in Betrieb!) läuft über Lampertheim, Biblis, Groß-Rohrheim etc. nach Gernsheim; alternativ bietet sich Höhe Rosengarten die Chance von Hessen nach Worms überzusetzen: NIBELUNGENBRÜCKE, B47! Da muss man sich dann quälen, es ist industriell besetztes Areal, wenn sich der Pfrimm-Bach zeigt ist der Radler auf dem richtigen Weg. Kurz vor Rheindürkheim wird es wenige Meter eng entlang der B9, das Rheinufer ist nah, Freude kommt auf.
Aufgepasst, an der Stelle wo in Rheindürkheim die Rheinuferstrasse in die Ibersheimer Strasse (Spielplatz Klotzanlage) einmündet, zweigt der nicht gekennzeichnete Feldweg ab, der bis zur Fähre Gernsheim immer schön entlang dem Rheinufer folgt; mit Sandbänken zum Picknick bittet, ein Radler-Spass ohne jeglichen Verkehr, ein paar Bilder tun ihr Übriges:
Wie vor ein paar Tagen zu hören war, sind bei Rheindürkheim zwei Menschen im Rhein ertrunken; wir möchten dringend darauf hinweisen, dass das Baden im Rhein verboten ist!