Am 30. April 2017 zog uns die Sehnsucht erneut in das Rheinauer Hafengebiet; ein bisschen radeln, ein bisschen fotografieren, den Weg durch die Rheinauen erkunden in Richtung Koller-Fähre: rüber auf die Pfälzer Seite des Rheins.
RIEDWIESEN
Am Rhein entlang zur Koller-Fähre: UFER-ART
Kiesbaggerei kurz vor Otterstadt (Pfalz)
Entlang dem Rhein-Hauptdamm zu Tisch an der Altrip – Fähre, Bratkartoffel und drei Spiegeleier, dazu Salat: 7 €
DER FOLGENDE BERICHT STAMMT AUS DEM JAHR 2014 UND WURDE UNTER DEM TITEL »NN 25 – MA-City+Rheinau/Hafen+Schwetzinger Wiesen/Riedwiesen+und zurück« VERÖFFENTLICHT:
So prima, die Festivitäten gehören vergangenen Zeiten an. Gott sei dank, dass alles vorüber geht. Gute zwei Wochen Ausnahmezustand. Das reicht ja. Andere verreisen und machen Badeurlaub. Das ist ebenfalls eine Art Ausnahmezustand. WIR haben uns mit Hinz und Kunz beschäftigt; irgendwie muss man ja über die Runden kommen. Heute fängt für uns das Jahr an. Die Silvester-Knallerei haben wir geflissentlich überhört: mit Ohropax: Friede den Ohren für einen gesunden Schlaf! Die Heiligen Drei Könige reisen in knapp einem Jahr wieder ins Deutsche Land. Da gibt es wieder Feste, wie wir sie gerade hinter uns haben, und so weiter und so fort. Zurück oder vorwärts – das ist egal. Hauptsache Bewegung: Mobilität. Das wahrscheinlich nicht zu überwindende Glaubensbekenntnis unserer von der Wirtschaft durchtränkten Zeit.
Die einfachen Dinge fassen sich schnell: 07. Januar 2014. 09:15 Uhr. Ab zur Strassenbahn. Ach ist die voll, meinte eine Wartende. Aber fast alle steigen aus. Paradeplatz in Mannheim², Bahnwechsel. Radmitnahme. Auf zur Endstation der Linie 1. Rundfahrt Edinger Riedweg – Edinger Riedweg. An Edingen werde ich weniger gern erinnert. Verflossen, seit Jahren verflossen. Es dauert nicht lang und der Abzweig ins Naturschutzgebiet (Die Dortmunder) taucht auf. Wir radeln weiter: Die Essener lang Richtung Tanklager. Das bringt nicht viel. Alles verrammelt. Sicherheitskontrollen im Eingangsbereich. Sackgasse. Keine Verbindung ins Ried. Das macht nix, wir sind gut zu Rad!
Bleibt eine Impression aus der Essener: Eisenbahnenthusiasten hätten gewiss ihre helle Freude←Öffentliches Eisenbahnantiquariat im Rheinauer Hafen, was für eine Sensation! Funktionsfähige, eigentlich der Vergangenheit angehörende Waggons, mit eifrig in den Geleisen arbeitenden Angestellten der Hafengesellschaft. Da kommt uns das Technoseum (LTA) in den Sinn, hier jedoch: keine musealen Vehikel; sondern einsatzbereites Arbeitsmaterial.
Also gut: dann jetzt doch ab in die Dortmunder Strasse. Denke ich an Dortmund in der Nacht, so bin ich um den Fussball gebracht. Das ist noch schlimmer als Edingen. Die Dortmunder Trainer-Fratze. Die hässliche Wahrheit, TV verbreitet, nicht zurückzunehmen. Sanktioniert. Mit dem FC Bayern graut es im Quadrat, da hält bald kein Verein mehr mit, national wie international. Das ist wie Despotie. Beckenbauer ist Demokrat. Machthaber weniger feiner Couleur gestatten (gestatteten) sich Transaktionen der Ungesetzlichkeit. Das hat mit Fussball nichts zu tun, vielmehr mit Macht, mit Ball-Macht, Gott wie jämmerlich sie sind.
Ja, jeder muss mit sich selbst zu Potte kommen. Da radeln wir doch glatt hinüber zur Antwerpener Strasse, vorbei an einem kleinen Kanal, an dem meist Stahlhandel betrieben wird: Hinter der Spundwand fliesst der Rhein. Den sehen wir später, wir wollen entlang der Dortmunder Richtung Antwerpener zum Ried radeln.
In der Dortmunder entdecken wir eine Recycling-Firma:↓
Mit einem wehmütigen Blick zurück auf unsere Verwertungsgesellschaft radeln wir weiter und sind an Industrieanlagen und technischen Einrichtungen nicht mehr interessiert.
Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Backofen/Riedwiesen zwitschert uns entgegen. Das wird anstrengend, die Antwerpener mündet in kaum befestigte Wege. Ein klarer Schnitt, wir überschreiten eine unsichtbare Grenze: In der Wirklichkeit unserer Welt eine Gleisanlage der Deutschen Bahn AG. Sie trennt und verbindet Natur und Industrie, hier ist es nun mal so. Zwei Meter Gleisbreite überwinden und man ist drüben. Bedenke, es herrscht Winter, an Badefreuden wird nicht gedacht. Die Pfade sind matschig und mit Vorsicht zu geniessen. An einem kurzen, steilen Anstieg hat es mich hingelegt, das Hinterrad drehte durch und beim Fallen flog mir der umgehängte Fotoapparat um die Ohren. Es ist aber nichts passiert, Abstiege bin ich gewohnt, aber gebrochen habe ich mir noch nie etwas. Die Hose muss zur Wäsche, sie ist lehmverschmutzt. Die folgenden zwei Aufnahmen sind Paradebeispiele für Mannheimer Verhältnisse:
Der sehr neue Reservekanister – eine moderne Flaschenpost? – tummelt sich am Rheinufer: Zufluss Leimbach, der aus Balzfeld / Hoffenheim kommt und durch Schwetzingen fliesst, am Schloss vorbei … Ein Rinnsal … Vater Rhein nimmt, was er kriegt …
Die Wiesen und Felder sind wie verlassen. Eine Einöde. Keine Menschenseele, außer einem Radler, wer sonst sollte die Stille registrieren. Ein Seitenarm des Rheins beherbergt Mannheimer Reichtümer…↓
Die Riedwiesen, die Seen und der Restposten von Auwald geben zurzeit nicht viel her. Es folgen ein paar Eindrücke einer nur scheinbar leblosen Welt. Wir schauen im Frühjahr (ES WURDE DAS JAHR 2017!) wieder vorbei, Picknick??? Badevergnügen??? Beides und mehr…