Albersweiler (Pfalz) / Annweiler am Trifels / Trifels

ERSTER TEIL

Annweiler am Trifels ⇒ Albersweiler / Burrweiler / Maikammer/ Neustadt an der Weinstrasse

Herr Gott noch mal – da wollte ich doch überhaupt nicht hin. Albersweiler. Beim Satan Albersweiler, das hätte doch nicht sein müssen. Ein durch geknallter Fuzzi³ wies mir den Weg dahin. Und ich Esel glaubte ihm noch! Da war der Weg erst prima asphaltiert, doch dann irgendwann von Wildsauen durchpflügt. Mittendrin in der Pampa. Ich hörte schon das Gegrunze in der versteckten Ferne. Matsch! Ein TodesRutsch in die Suhle. Hautpflege. Wieso denn und zum Teufel noch mal wollte ich nach Albersweiler! Gleich nach Annweiler Albersweiler, dieses allerletzte Kaff gleich hinter Hochspeyer. Äh: Annweiler. Dieses vorvorletzte Kaff auf der Landkarte zum Trifels. Annweiler an 10:58 Uhr, Abfahrt Kleinbus (527?) Richtung Burg Trifels 11:11 Uhr, so in etwa. Viel Kraft gespart (!), der Spass kam rauschend bei der Abfahrt (!).

Hier führt der Gerhard-Weber-Weg vorbei
Hier führt der Gerhard-Weber-Weg vorbei

Bei dieser ersten Anreise entschied ich mich für die Burg. Das lag einfach daran: der Bus hinauf zum Parkplatz knapp unterm Trifels stand direkt vor meiner Nase. So eine Entscheidungshilfe! Den kurzen Rest zur mittelalterlichen Festung nahm ich pfeifend und trällernd zu Fuss.

Mitten unter Hunderten von Bergsteigern, Wanderern und Touris hat man hinauf kurzweilige 20 Minuten. Kein beschwerlicher Anstieg, auch Asthmatiker geniessen die frische Luft. Oben angelangt: Blick in die Runde. Pfälzer Berge. Schwungvolle Hügel. Wald soweit das Auge reicht. Die Oberrheinische Tiefebene, das Land.

Die Burg ist Kult: Reichskleinodien. Auf Leinwand gedruckt steht zu lesen: ›Alle Bestandteile der Reichskleinodien dienen der symbolischen Darstellung der weltlichen und geistlichen Macht des römisch-deutschen Königs und Kaisers.‹

Zu den Kleinodien zählen zum Beispiel das Reichskreuz, die heilige Lanze und die Reichskrone. Aber auch liturgische Gewänder und andere Reliquien.

DSC01074 - Arbeitskopie 2Für das zahlende Publikum von grossem Interesse sind die ausgestellten Ritterrüstungen. Die reizen hauptsächlich die kindliche Phantasie. Immerhin müssen bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer für die Besichtigung der Burg Trifels drei Euro berappt werden.

Bedient wurde ich von Herrn R.! Vielen Dank für Ihren Besuch steht auf der Eintrittskarte.

Zu beachten ist der Schutz der männlichen Verwundbarkeit. Wie mag das auf der Rückseite der Rüstung aussehen? Eine Art Popo-Schürze, wie man sie heute immer öfters beim weiblichen Geschöpf bewundern kann? Wurde an die Heimtücke des kriegerischen Gegners gedacht? Da kommen einen doch glatt die Nibelungen in den Sinn. Die Kenntnis von der Verletzlichkeit des Feindes bedeutet dessen Todesurteil …

Mord und Totschlag, es hat sich nichts geändert. Statt Schwert, Anti-Personen-Minen, statt Lanze, Bajonett, statt Heimtücke, Gas. Selbst dem Frieden droht ständig der Untergang. Dabei wäre es so einfach. Belege gibt es reichlich.

In aller Friedfertigkeit radeln wir nach Albersweiler. Die Schussabfahrt vom Trifels liegt hinter uns, endlich wieder trockene Klamotten. Hinterm Annweiler Bahnhof (Stellwerk) erfolgte der erwähnte Ratschlag das Queich-Tal nach Albersweiler zu nutzen. Der gewissenhaften Planung sie Dank: wir fanden den Anschluss nach Frankweiler!

In Albersweiler hatte ich Wasserprobleme. Eine betagte Dame füllte mir meine Kunststoffflasche. Das Wasser schien rostdurchtränkt. Der Sicherheit halber begoss ich damit einen Vorgarten. Gleich um die Ecke – es war um die Mittagszeit, alles zu, Aldi und Co. weit entfernt – bat ich in einem Friseurgeschäft, mir den Plastikbehälter aufzufüllen. Mit Hahnenneunziger oder Sprudel war die Frage nach meinem Bedarf. Sprudel wenn’s denn sein darf. Der Sprudel kam, ich bat um eine Portrait-Aufnahme, die man mir voller Leibreiz gestattete: Das Foto ziert nun (zeitlich begrenzt) das obige Laufband, ich zeige es voller Dankbarkeit hier noch mal⇓:

HAIRSTYLING Meisterteam KIRSCH / Albersweiler (Pfalz)
HAIRSTYLING Meisterteam KIRSCH / Albersweiler (Pfalz)

Nett die Mädels, was für eine Erinnerung an Albersweiler. Wollten wir nicht nach Neustadt an der Weinstrasse radeln? Ja doch … Gleisweiler, Burrweiler, Weyher in der Pfalz, … St. Martin, Maikammer, Hambach, Neustadt … Zug zurück nach Mannheim.

Zum Schluss des ersten Teils einige Momente aus der bereisten Region⇓:

ZWEITER TEIL

Annweiler am Trifels ⇒Hauenstein / Dahn / Bruchweiler-Bärenbach / Bobenthal / Wissembourg

Pamina-Radweg Lautertal / Piste cyclable de la Lauter

Jetzt wissen wir nicht recht weiter. Eigentlich müsste der Titel oben explodieren, waren wir doch ein zweites Mal in der Gegend. Bei der ersten Anreise nach Annweiler schwärmte eine Mutter, die im Regionalexpress mir gegenüber saß, von tollen Radwegen, zum Beispiel ab Hauenstein/Hinterweidenthal nach Annweiler usw. und nach Wissembourg usw. und nach sonst wo ⇒Pirmasens.

Die Lauter - hinter Hinterweidenthal
Die Lauter (Wieslauter) – hinter Hinterweidenthal

Na ja, wir fuhren mit der Bahn also beim zweiten Trip nach Hauenstein und machten uns auf die beschwerliche Reise ins benachbarte Frankreich. Und ich war nicht die Ausnahme, wie bereits im Zug: jede Menge Radler, der Radwanderweg ist heiss begehrt, und man kutschiert voller Vergnügen die Strecke lang. Ganze Familien, alte Haudegen in Gruppen, Fernradler mit den Notwendigkeiten auf dem Hänger. Fast wäre ich von Wissembourg nach Lauterbourg weitergeradelt, aber meine Waden wollten nicht mehr. Beiden französischen Ortschaften statteten wir in diesem Jahr bereits Besuche ab. Für den interessierten Leser hier die jeweiligen Infos: WissembourgLauterbourg. Zu Lauterbourg existieren sage und schreibe drei Artikel, der Leser wird sie finden, er darf auch gerne bei mir anrufen …

Es ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde, warum in die Ferne schweifen … Vor allem die Region um Dahn bietet ein Naturschauspiel sondergleichen. Das liessen wir uns nicht nehmen und bannten den felsigen Buntsandstein auf die Fotoplatte, aus der relativen Ferne, zu nahe wollten wir der Natur denn doch nicht kommen, wären Anstiege und Klettertouren auf uns zugekommen, das wollten wir nicht. Der Tag war kurz und die Strecke lang, sehr lang. Nun ja, alles relativ, wir radeln keine Tour de France.

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In der Dahner Felsen-Region fanden wir einen Motorradspezi der alten Schule, hier ein Blick in seine Werkstatt⇓:

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Bei einem Zündapp Spezialisten an der Wieslauter
Bei einem Zündapp Spezialisten an der Wieslauter

 

So was trifft sich nur per Zufall, leider war der Meister nicht anzutreffen, wir hätten ihn sonst interviewt und porträtiert. Schade, vielleicht kommen wir wieder.

In Bruchweiler-Bärenbach machen viele Halt, wir ebenfalls, die abgebildete Kirche ist Teil der Katholischen Pfarrgemeinschaft im Dahner Felsenland⇓:

Entlang der Radstrecke sinnfällig sind die vielen Flur- bzw. Wegkreuze. Am beliebtesten bei Ausflüglern sind jene an Quellen an Waldrändern, wo herrliches Frischwasser getankt werden darf, extra spezial gefiltert von der Natur, zweite Aufnahme von links⇓:

Landschaft bei Niederschlettenbach⇓:

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An der ersten genmanipulierten Elwetritsch mit Zauberbaum (Bobenthal) mussten wir bremsen und fotografieren, leider fanden wir keinen Hinweis auf den Schöpfer des Kulturdenkmals⇓:

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Von der Elwetritsch aus war’s nicht mehr weit nach Frankreich⇓:

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Einmal Weiler⇓:

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Dreimal Wissembourg⇓:

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Das war’s für heute, wir sehen uns wieder, sobald das Wetter fahrradfreundlicher wird. Tschüss.