Tauber / Altmühl / Donau (Teil 3 von 3)

Eine Radtour von Wertheim nach Ingolstadt

Die Wege und Strecken von Wertheim nach Kelheim hatten es in sich. Summa summarum 350 km entlang zweier beschaulicher Bäche, entlang durch weltbekannte Ortschaften, – Rothenburg ob der Tauber, um nur eine zu nennen, überlaufen von aus- und inländischen Touristen – entlang prächtiger Motive für den Fotografen, dem das Abseitige und Alternative gelegener ist als immer wieder Kirchtürme, Fachwerk, Burgen und Schlösser; die Welt in beiden Tälern sieht oft anders aus wie in Werbeheften und Faltplänen beschrieben, abgelichtet und dokumentiert, sie zeigt Leben und Fakten, Existenzen und Wahrheiten, welche man finden kann, wenn man nur schaut und schaut und schaut!

In Kelheim war der städtische Info-Point angesagt und sonst nichts: Schifffahrtszeiten im Donautal Richtung Donaudurchbruch zum Kloster Weltenburg! Beste Information, kurze detailreiche Beratung und ab zur Kasse an der Anlegestelle, 15:00 Uhr, gerade noch geschafft – 8,50 € für Mann und Rad. Dauer der Fahrt: 45 min, so das Stakkato – so die Eile! Nix wie weg!

Von Kelheim bleiben zwei Fotos, jeweils vom Strom aus aufgenommen, das erste bebildert die Befreiungshalle Kelheim, das zweite die Franziskaner- und Michelskirche.

Zitat laut Bayrischer Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen zur Befreiungshalle: „Die von König Ludwig I. in Auftrag gegebene Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813-1815 wurde von Friedrich Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbauideen begonnen und 1863 von Leo von Klenze nach geänderten Plänen vollendet.“



Der Ausflugskahn brechend voll, die Gäste frohester Stimmung: das Schiff legt ab zur Reise durch eine der spektakulärsten Passagen, die die Donau in Deutschland zu bieten hat. Von der Quelle, Passau usw. mal abgesehen. 

Kurz nach Beginn der Kreuzschifffahrt
Erste Felsen (aus Kalkstein) tauchen auf
Blick zurück auf die Befreiungshalle
Der Donaudurchbruch bei Weltenburg ist Naturschutzgebiet und Geotop
Die sog. Weltenburger Enge

Aus dem Reich der Fabel: die drei (feindlichen) Brüder
Kurz vor der Ankunft
Das ist nicht der Colorado-River …
Gott sei Dank … wieder an Land

Ein letztes Mal Übernachtung (5). In Neustadt an der Donau. Keiner bot die kostengünstigste Möglichkeit, nicht mal im Rathaus weiß man Bescheid. Erst in einer Hotellerie, wo ich 41.- € hätte berappen müssen, verwies man mich an einen ‚Konkurrenten‘: In einer kleinen Pension mit Zimmern, Apartments und Ferienwohnungen, der Pension Werle (25.- € ohne Frühstück), kam ich unter. Wäsche waschen war angesagt (kostenlos), bis zum Morgen der Weiterreise nach Ingolstadt über Vohburg an der Donau war sie noch feucht. Egal, auf dem Lenker im Fahrtwind trocknete alles so nach und nach recht schnell!

Die letzten geschossenen Aufnahmen stammen aus der Gegend um Vohburg: Wasserkraftwerk, Industrieanlagen und der schönen Donau:⇓

Das Laufwasserkraftwerk bei Vohburg
Ein Teil des Kraftwerks (seit 1992) mit Radwanderweg

Kraftwerksimpressionen zwischen Vohburg und Ingolstadt – vielleicht besser Ingoldstadt – Automobilindustrie!


Ein verabschiedender Augenblick zur Donau:⇓


Das Ende der Dienstreise besiegelte eine schmerzhafte Furunkulose, na wo wohl? Auf weiteres Radeln musste leider verzichtet werden, in Ingolstadt fährt die Bahn über Würzburg und Osterburken nach Mannheim.


Die Digitalisierung einer sechstägigen analogen Radreise geht zu Ende. Die mächtigen Firmen des Internets werden sich nun darüber hermachen mit ihren Algorithmen und Fachleuten und nichts bleibt mehr eindeutig wie eine ungeheuerere Anstrengung, alles verwischt in Strömen und Kanälen elektronischen Wissens. Wo befindet sich jenes Bild, jener Passus, jene Beschreibung … Im Netz, wie man sagt … Irgendwo …

Bis zur nächsten alternativen Radtour nächstes Jahr von Wissembourg nach Basel …