Vorübergehender Brand im Atelier, 2012

Gestern, ja gestern war knapp vor ultimo. Das Übliche, rauchen, paffen, dabei einschlafen, mitten am späten Vormittag nach durchwachter Nacht. Wie heisst die österreichische Schriftstellerin? Habe ihren Namen vergessen…“Irdener Krug“. Die Kippe landete auf was weiss ich für einem Teppich; Gott sei’s gedankt: habe keine Verbrennungen davongetragen, wie schon mal bei einem Wohnzimmerbrand – wir trugen damals ein brennendes Sofa auf die Veranda, mit grässlichen Folgen, der Rauch- und Brandmelder schreckte mich aus der Döserei, keine Brandverletzungen, keine Vergiftung der Atemwege, keine Bewusstlosigkeit, kein Dahinbrennen, kein Tod. Was für eine segensreiche Einrichtung, die Technik der entscheidende Retter in der Notlage, in Todesgefahr. Schnell die Schüssel für Fussbäder mit Wasser angefüllt, durch das Atelier gerannt, das Teppichfeuer zugeschüttet, Qualm, verdunstendes, verdampfendes Geschütte, und plötzlich die absolut geilste Idee: Digitalkamera. Fertig, vorüber gehend, nur noch Fotos…

DieRedaktion

Eine Kunstbegeisterte aus Ludwigshafen teilte am 14.02.2012 um 12:22 Uhr folgendes mit: Lieber …,

mit Erschrecken musste ich feststellen, dass du nur knapp eines Selbsteinäscherungsversuches entgangen bist. Was soll denn das?! Der schöne Teppich. Aber jetzt mal im Ernst: Dann stellst du es auch noch bildnerisch untermalt ins Internet, damit man nachträglich Angst um dich bekommt. Jedenfalls bekommst du nun Rückmeldung, wer sich noch so auf deiner Seite herumtreibt.

Liebe Grüsse…

Eine berühmte Kennerin der Kunst und des Internets schrieb am 13.02.2012 um 02:56 Uhr

Lieber Herr …,

die Sache mit dem Brand ist ja toll! Und Ihre Website super. Dass die Arbeit macht, kann ich verstehen. Sie haben da irgendwie die Tendenz zum Ausufern. Das entspricht ihrem künstlerischen Temperament, ist aber stellenweise etwas unübersichtlich für Ihre Besucher, die sich vielleicht nur eben über Ihre Arbeit informieren möchten und nun auf persönliche Ereignisse und ein ganzes Leben stoßen. Es ist eben alles echt Franz Bellmann, das geht nicht anders! Also mein Kommentar: Nur weiter so!

In der Hoffnung, dass Sie stets eine rettende Schüssel Wasser in der Nähe haben (es wundert mich, dass der Teppich und nicht Ihr Kopf bei all der Arbeit geraucht hat):

Liebe Grüße von …

(Es hat sich so sehr gefreut: DieRedaktion.)

Am 11.02.2012 um 15:07 schrieb …

Lieber …,

mit etwas Entsetzen hab ich das heute gelesen: Vorüber gehender Brand im Atelier, 2012 und hoffe, dass soweit alles einigermassen im grünen Bereich ist. Kannst dich ja per mail mal melden. Bin heut und morgen mit Terminen beschäftigt. Wünsch dir alles Gute und pass auf dich auf!!!

Grüsse …

(Die Absender der E-Mails sind uns namentlich bekannt, die Freigaben zur Veröffentlichung der Briefe liegen vor, DieRedaktion.)