Im Irgendwo zwischen der kleinörtlichen Betriebsamkeit von Ilvesheim, Neckarhausen, Ladenburg und Seckenheim breitet sich die unendliche Ruhe der Neckarplatten aus. Offizieller Gebietsname: Naturschutz Unterer Neckar, Teil Altneckarschleife – Neckarplatten. Restposten vergangener wilder FlussZeiten, als von Zivilisation noch nichts zu sehen war. Also heute: eine landschaftliche Rarität. Flächenmässig nicht grösser als zwei, drei Fussballfelder. Und doch kann man sich drin verlieren. In der Ferne Ladenburg mit der dominanten Eisenbahnbrücke und dem hügeligen Odenwald im Hintergrund.
Natur war schon immer eine Welt für sich. Der Mensch ist da eher als Nutzniesser anzusehen. In Gegenden von Flüssen, wie dem Neckar oder dem Rhein, der Donau, hat er so ziemlich alles demoliert und hört ja heutzutage nicht auf damit. Das ist lernunfähig. Wir brauchen Zeit, viel Zeit, zu verstehen. Zu viel Zeit. Als grosser Freund der Industrie wollen wir uns nicht ausgeben. Das wäre total gelogen. Da bleiben wir lieber bei der Wahrheit, bei der unsrigen wohlgemerkt. Allgemeingültig ist das natürlich nicht. Da denken andere konträr und wirtschaftszugewandt. Das sieht dann so aus:
Wie es gewesen sein könnte, das bezeugen die Überbleibsel, die Restposten aus natürlich gewachsener Vergangenheit. Bliebe abzuschätzen: wie gross sind die Flächen industrieller und wirtschaftlicher Nutzung, wie verbreitet die Ausnahmen der Flusslandschaften, wie Auen mit Kies- und Sandbänken (die Neckarschleife bietet das, leider oft gewaltig verschmutzt – Ballermann-Strand – durch Sonnenanbeter + Feierfans, dazu der Fotobeleg↓), Stromschnellen (meist künstlich angelegt), stille Wasser für Vögel, sichtbar vor allem Enten, Kormorane und Co., Reiher dazwischen und Krähen, immer wieder.
Arschlöcher existieren reichlich; da muss man nicht weit blicken. Die Flüsse und Meere können ein Lied / ein Leid davon singen. Den Industriekapitänen ist das eine Leberwurst. Zu gut deutsch: Shit egal!
Die Restaue Neckarplatten fungiert als – etwas übertrieben gesprochen – Naherholungsgebiet. Oft trifft man ortsansässige Spaziergänger mit Kind und Kegel und Hund. Und Jogger. Und durchreisende Radler. Um die Platten herum braust der Verkehr. Wehr und Schleuse beherrschen die Gegend, nicht nur den Fluss↓:
Abseits der wuseligen Geschäftigkeit der existentiellen Notwendigkeiten tut die Natur so, als wäre nichts mit ihr geschehen. Die AltneckarSchleife bietet Freiraum nicht nur für Fliegenfischer: siehe Foto im Bericht XX 12 Mini. Sommers tummeln sich Ilves- und Seckenheimer am Niedrigwasser führenden Flüsschen. Im weniger leicht erreichbaren Bereich der Neckarplatten zeigt sich die Welt von ihrer besseren Seite, nur das Klärwerk, obwohl durch Blattwerk gut versteckt, stört (Geruchsbelästigung). Ebenfalls die intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen könnten mit etwas Wohlwollen der Natur zurückgegeben werden. Das käme in etwa einem Verdrei- bis Vervierfachen des vorhandenen Schutzgebietes nahe. Und dann mittendrin die paar Häuser von Neckarplatten.
Vom Neckar angeschwemmte Hölzer dienen als Fuchsbau, bis zur nächsten Überflutung↓:
Impressionen aus einer anderen Welt:
Hier endet unser Bericht, wir hoffen, er hat Ihnen gefallen, DieRedaktion.