Heute Abend kam Nachricht vom Jazz-Fotografen Manfred Rinderspacher. Bei der Durchforstung seines Archivs fand er Negative: Mai 2000 in Edingen. Soeben digitalisiert. Arbeiten von Manfred: http://www.jazzpages.com/Manfred-Rinderspacher/index.htm.
Hier die per E-Mail am 27.01.2013 um 18:28 Uhr zugesandten Aufnahmen:
Wie geschieht einem, wenn plötzlich, wie aus dem Nichts, Fotos auftauchen, fast dreizehn Jahre alt. Ein innres Zittern überfällt die Seele und den Körper, mit einem Mal siegt Vergangenheit über Gegenwart. Ein, ja, anderes Leben präsentiert sich, ein total vergangenes zumal. Ein Leben in natürlicher Umgebung, ein Atelier open air, grün in vielen Varianten, strotzende Kräfte der Pflanzen, der Bäume, des Grases.
Kaum eines der Objekte, die von Manfred festgehalten wurden, existiert noch. Einzige Ausnahme ‚Beuys‘: Die grüne Skulptur mit den Getränkedosen im Einkaufskorb. Sie ist ein Überbleibsel. Und fristet ihr verstaubtes Dasein in meiner seit Jahren nicht genutzten Werkstatt. Die ist nun Wohnung, auch Künstler dürfen wohnen können.
Alle anderen, ehedem als Anschauungsmaterial für öffentliche Auftritte gedachten und aus verschiedenen Materialien zusammengestellten plastischen Arbeiten, existieren nicht mehr. Sie wurden dem Jordan – sprich der Müllabfuhr – übergeben. Die in silberner Bronze gehaltenen Feuerlöscher: Lumpen, Alteisen, Papier. Die sog. Schirmstelen komplett nach Demontage entsorgt. ‚Maria mit dem Jesuskind‘: Vergangenheit. Nichts wurde geschont.
Bis auf die drei abstrakten Gemälde. Obwohl: Sie harrten vergeblich auf Käufer.
Die Dekonstruktion
Am 11.02.2013 schickte Manfred drei weitere Portrait-Aufnahmen:
fertig / aus / amen