Schlagwort: Mannheimer Hafen

  • NN 9 – Rund um die Diffenébrücke im Mannheimer Hafen

    NN 9 – Rund um die Diffenébrücke im Mannheimer Hafen

    DSC03589Eines muss klar sein, die Brücke wurde 1990 mit einem Preis dekoriert. Von der Bundesvereinigung der Strassenbau- und Verkehrsingenieure e.V. erhielten ihre Erbauer den sogenannten BSVI-Preis. Die Medaille ist auf der Fussgängerseite an der Brücke befestigt. Aber da gibt es keine Fussgänger, wie fast überall im Hafen, warum auch. Spazieren gehen im Mannheimer Hafen? Grundsätzlich Fehlanzeige. Nicht umsonst sind die Gehsteige miserabel ausgebaut, voller Pfützen und meist zugeparkt, siehe Industriestrasse.

    Dieses als Kunstwerk ausgewiesene, durch eine Detonation deformierte Rohrstück findet man auf dem Betriebsgelände einer grossen Baufirma
    Dieses als Kunstwerk ausgewiesene, durch eine Detonation deformierte Rohrstück findet man auf dem Betriebsgelände einer grossen Baufirma

    Ähnliche Objekte zeigt hin und wieder auch die Mannheimer Kunsthalle in ihren Aussenbereichen. Der Hafen bietet so ganz nebenbei und per Zufall meist einiges an Plastiken und Skulpturen. Plakatabrisse wie in der 60er Jahren des Zwanzigsten Fahrhunderts sorgen für Überraschungen: Nouveau Réalisme.

    Ein Produkt des Zufalls in der Industriestrasse im Mannheimer Hafen
    Ein Produkt des Zufalls in der Industriestrasse im Mannheimer Hafen

    Modernere Zeiten produzieren Land- + Street Art Künstler. Erst mal ein Beispiel für ›Land Art‹, danach eins für ›Street Art‹, wie sich die Werke und Ideen doch gleichen:

    Die ganz spezielle Kunstrichtung ›Water Art‹ spielt neben Sprühen und Malen die dominanteste Rolle im gesamten Hafengebiet:

    Als Ableger der ›Water Art‹ gilt unter Kunsthistorikern die ›Coast Art‹. Sie besitzt allerdings ihre eigenständigen Vertreter, wie sie unter ›Global Player‹ zu finden sind. Auf weitere Beispiele verzichten wir.

    Eine ebenfalls signifikant auftretende Kunstrichtung: die ›Graffitis‹, ein Beispiel soll genügen!

    Die Aufnahme stammt aus der Industriestrasse
    Die Aufnahme stammt aus der Industriestrasse

     

    Dass Kunst nicht immer unbeschädigt bleibt, das ist bekannt. Und die Ursache? Windbruch? Vandalismus? Altersschwäche? Konstruktionsfehler? Usw.

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    Ein zusätzliches Beispiel wie Kunst- und Kulturschaffende sich ins Zeug legen: ›Urban Gardening‹.

    Ein Blick in die Runde, der Übersicht halber:

    Diffenébrücke mit Schiffsdurchfahrt
    Diffenébrücke mit Schiffsdurchfahrt

    Auch der Fotograf darf mal ins Bild:

    Im Verkehrsspiegel
    Im Verkehrsspiegel

    Wir verlassen die Diffenébrücke und radeln nach Hause. Tschüs.

  • NN 8 – Die Diffenébrücke im Mannheimer Hafen

    NN 8 – Die Diffenébrücke im Mannheimer Hafen

    Sie sucht ihresgleichen im Mannheimer Hafen. Sie steht für hoch qualifizierte deutsche Ingenieurkunst. Und doch wird sie täglich vergewaltigt von tausenden von Fahrzeugen. Schwerlastverkehr, am Wochenende wird es ruhiger. Sie bebt, zittert, vibriert. Nachts legt sie sich vorübergehend für einige Minuten hin. Bis es wieder drüber donnert und das grosse Beben beginnt. Der Mensch erwachte schweissgebadet. Sie trägt es mit einer Fassung aus Stahl:

    Die Diffenébrücke, keine andere Brücke im Mannheimer Hafen kann ihr das Rhein-Neckar-Wasser reichen
    Die Diffenébrücke, keine andere Brücke im Mannheimer Hafen kann ihr das Rhein-Neckar-Wasser reichen

    WIR bleiben vor Ort. Blicken auf ihre Umgebung.

    Die Diffenébrücke mit Blick auf den Bonadies- / Industriehafen
    Die Diffenébrücke mit Blick auf den Bonadies- / Industriehafen
    Die Diffenébrücke mit Blick über den Altrhein zur Friesenheimer Insel
    Die Diffenébrücke mit Blick über den Altrhein zur Friesenheimer Insel

    Fotos oben: »Die Diffenébrücke aus verschiedenen Blickwinkeln.«

    WIR fassen Mut und begeben uns unter das Bauwerk, ein Treppenzugang erleichtert den Gang in die Unterwelt. Von ›Betreten verboten‹ keine sichtbare Spur. Es wird einen mulmig dabei. Oben rattert’s, unten Graffiti. Liebesbekundungen und Akte. Andere Ausblicke, neue Formen. Unübliche Positionen, Überraschungen. Selbst ein einer Bombe ähnelnder Gegenstand wird entdeckt – zum Glück nur ein Blindgänger, davon später:

    Was alles im Wasser treibt. Meistens in den Uferbereichen. Eine Blaukopfanakonda ist da keine Ausnahme, da reicht ein kleiner Hinweis: http://franzbellmann.de/?p=10058. Schwemmholz, Kunststoffe und überraschenderweise diese Plastikbombe:

    Vom Wind getriebenes Ungeheuer
    Vom Wind getriebenes Ungeheuer
    Die Anlandung: Illegale Entsorgung durch die Besatzung eines Kriegsschiffes?
    Die Anlandung: Illegale Entsorgung durch die Besatzung eines Kriegsschiffes?

     

    WIR nehmen Abschied von Diffené und gönnen uns mit der Brücke ein Sonnenbad:

    Diffené, Heinrich Christian, Erster Bürgermeister von Mannheim, 1852-1861
    Diffené, Heinrich Christian, Erster Bürgermeister von Mannheim, 1852-1861, http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Christian_Diffené

     

  • NN 7 – Auf der Friesenheimer Insel im Mannheimer Hafen

    NN 7 – Auf der Friesenheimer Insel im Mannheimer Hafen

    Neckarweg
    Neckarweg

    Ein paar Tage sind wohl vergangen. Am 22. Oktober radelten wir durch die nördlichen Aussenbezirke des Mannheimer Hafens. Genauer: über die Friesenheimer Insel, am Rhein entlang. Quasi vom Bonadieshafen (NN 4, mit der Neckarspitze) die kurze Reststrecke des Neckarweges entlang und weiter bis zur Einmündung eines Altrheinarmes (Friesenheimer Altrhein) nahe der Autobahnbrücke, die – benannt nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss – über den Fluss nach Kaiserslautern führt, A 6, E 50. Ganz auf der Höhe des Mannheimer Ortsteiles Sandhofen.

    Vater Rhein, im Hintergrund die Theodor-Heuss-Brücke, die Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verbindet
    Vater Rhein, im Hintergrund die Theodor-Heuss-Brücke, die Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verbindet

    Der Rhein. Nicht umsonst ist er die am meisten befahrene Wasserstrasse Europas. Zentral, Verbindung zum Atlantik, von Basel bis Rotterdam. Nach der Rheinbegradigung und Schiffbarmachung war es endgültig vorbei mit dem alten Vater Rhein. Ein neuer geradliniger Bursche ward geboren, mit vielfältiger ökonomischer und industrieller Strebsamkeit rheinauf, rheinab. Da lohnen ein paar Blicke auf Ludwigshafen:

    Hier überlässt Vater Rhein seinem Bundesgenossen Neckar einen Teil seines Flussbettes
    Hier überlässt Vater Rhein seinem Bundesgenossen Neckar einen Teil seines Flussbettes
    Blick nach drüben, Ludwigshafen mit BASF, im Vordergrund: Vermaisung von Landschaft
    Blick nach drüben, Ludwigshafen mit BASF, im Vordergrund: Vermaisung von Landschaft
    Icarus fliegt an der BASF vorbei
    Icarus fliegt an der BASF vorbei

    Weit oben am Altrhein findet der Radler, wenn er das offizielle Ende des Neckarweges ignoriert, einen verschwindend kleinen Rest eines naturbelassenen Auenlandes. Das ist zwar nicht Mittelerde, aber doch ein nördlicher Ausläufer des Mannheimer Rheinhafens:

    Tot-Gestrüpp am Rheinufer
    Tot-Gestrüpp am Rheinufer
    Der Mais kennt keine Gnade, im Hintergrund: Auenland
    Der Mais kennt keine Gnade, im Hintergrund: Auenland
    Wind- und Lichtspiel im Auenland
    Wind- und Lichtspiel im Auenland

    Weit verbreitet in der Au ist die Angelkultur. An jedem Treppenabgang zum Altrhein beziehen Kult-Genossen ihr Domizil und hoffen auf gute Fänge. Einen durften wir fotografieren:

    Die meisten Angler erstarren bei ihrem Sport
    Die meisten Angler erstarren bei ihrem Sport

    Es folgt eine Galerie von zehn impressionistischen Aufnahmen von der Friesenheimer Insel:

    Ein letzter Schnappschuss auf dem Weg nach Hause:

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  • NN 6 – Am Verbindungskanal / Linkes Ufer im Mannheimer Hafen

    NN 6 – Am Verbindungskanal / Linkes Ufer im Mannheimer Hafen

    Mannheim: Dienstag, 29. Oktober, Am Verbindungskanal – Linkes Ufer… Spaziergang der Sonne und der warmen Witterung wegen, Fotografieren als willkommene Arbeit… und Zeitvertreib; was so ins Blickfeld gerät, Graffiti, Müll und Kunst (?), oder doch nur Ex und Hopp, bekannter Schmuddel, andere würden von Dreckgegend sprechen, dominant: einige bautechnische Ingenieur- und Architekturgebilde, teilweise eine Augenweide, auch Wüsteneien, keine Heimat nirgendwo.

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    ZITAT aus Luigi Malerba »König Ohneschuh« (Roman), Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, Juli 1999, Seite 41: »Ithaka ist nicht wiederzuerkennen. Nie hätte ich gedacht, dass meine Stadt in einen so schrecklichen Zustand der Verwahrlosung geraten könnte.« Man vertausche Ithaka mit Mannheim und man weiss, warum man dieses Buch lesen muss. Wie zum Beleg drei Aufnahmen:

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    Es geht sehr wohl besser. Da gab’s ein gemeinsames Projekt der Fassadengestaltung durch die Jugendinitiative Jungbusch, hier ein Überblick:

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    Für technisch interessierte hat der Verbindungskanal ( Linkes Ufer) allerdings wenig zu bieten. Auch dazu ein Rundblick zum besseren Verständnis – links die Neckarvorlandbrücke, eine Hubbrücke, im Hintergrund ist die Lutherkirche zu sehen.

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    Auch am Ufer frei zugängliche Löschmitteleinrichtungen erregen Interesse:

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    WIR lassen es für heute mal gut sein und verabschieden uns mit lieben Grüssen an die werten Leser mit einem weiteren Zitat aus König Ohneschuh (Seite 207): »Telemach ist mit einer kleinen Schar von Arbeitern zur Palästra gegangen, um sie wieder instandzusetzen, und hat angeorgnet, daß man die Straßen reinigt, das Unkraut jätet, das Pflaster flickt und die Abflußrinnen erneuert.«

  • NN 5 – Firmenbesuch in der Rheinstrasse im Mannheimer Hafen

    NN 5 – Firmenbesuch in der Rheinstrasse im Mannheimer Hafen

    Mannheim / Hafen, 27.10.2013

    Gestern und vorgestern gab’s Nachtwandel im Jungbusch. Die neunte Wiederholung. Das kümmerte uns wenig, zuviel Masse, wenig Klasse, mehr Radau, Kontemplation? Wir ziehen Radtouren in angrenzenden Gebieten vor, zumal im Mannheimer Rheinhafen, der hat wenigstens einiges zu bieten. Respekt, Respekt, was für eine Offenbarung. Die Meisten latschen halt gern mit der Masse durch Konsumtempel, oder wie eben am Wochenende durch den Busch. Hinterher ist die Gegend voller Glasscherben, um 23:00 Uhr ist Besucherrekord. Schätzung, gefühlt: 23.000 Gäste. Rekordverdächtig.

    Aus Containern zusammengestückeltes Büro auf dem Gelände der HELLASTRANS GmbH, ein Erkennungsmerkmal
    Aus Containern zusammengestückeltes Büro auf dem Gelände der HELLASTRANS GmbH, ein Erkennungsmerkmal

     

    Tagsüber im Hafen bei blauem, fast wolkenlosem Himmel zeigt sich das Leben von seiner angenehmeren Seite. Einfach wunderschön war’s gestern, da macht Fotos machen Freude. Und der Hafen gönnte uns eine kleine Entdeckung, oben ein Bild einer etwas eigenartigen Behausung, die sich auf dem Areal der griechischen HellasTrans GmbH befindet. Das machte neugierig und fragen soll ja nichts kosten. So war’s denn auch, man liess mich auf das Firmengelände und ich durfte Aufnahmen machen, wo und wie ich wollte. Dafür und für die Erlaubnis von hier aus ein dickes Dankeschön. Von drinnen im Sonnenlicht sieht das Büro richtig geil aus:

    Den Künstler bzw. Urheber dieses Baus würde ich gerne kennenlernen...
    Den Künstler bzw. Urheber dieses Baus würde ich gerne kennenlernen…

     

    Im Hafen stehen reichlich ausrangierte Container rum, auf diese Art und Weise zusammengefügt ergäben sich: Domizile für -Kunst, -Wanderer zwischen den Welten, -Flüchtlinge, -Politiker mit etwas Mut, and so on.

    Nun gut, HellasTrans war die erste Firma, die wir besuchen durften, Fotos hätten wir genug, wir wollen später noch mal nachschauen und weiter berichten, Die Redaktion.