Kategorie: Zeichnungen

  • MOSBACH – NECKARELZ

    MOSBACH – NECKARELZ

    Neckarelz hat was, ist aber lediglich der grösste Teil von Mosbach. Bereits bei der Anreise wird dies sinnfällig. Eigentlich fahren die schnellen Züge an Mosbach-City vorbei. Dafür darf man in Neckarelz umsteigen. No problem, wir bleiben einfach im Örtchen und DSC01984kaufen erstmal Wurst bzw. ganz frisches Griebenschmalz vom Schwein, das haben wir seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Speiseplan gehabt. So frisch es ist, so schmeckt es auch. Super. Ein Hoch auf die Elzbacher Metzgerei Sauer. Achtung: montags Ruhetag! Wir nahmen die Auslage ins Visier, siehe Foto links! Das sind immerhin zum Teil Wurstspezialitäten, die man in Mannheim so leicht nicht wird finden können. An einem Montag besuchten wir erneut das Elzer Städtchen und unsere Enttäuschung war entsprechend, als zur Kenntnis zu nehmen war: Ruhetag.

    DSC01946Ja, man hat ja auch Hunger und Appetit was den Augenschmaus angeht. Da ist uns in der Johannitergasse, ganz in der Nähe vom Messplatz, wo gerade Zirkuszelte aufgestellt werden, gleich der Geschmack vergangen. Wild abgelagerte gelbe, graue und blaue Säcke voller Grünschnitt und Restmüll, gar Altschuh-Container … Der Grünschnitt schon feuchtigkeitsvergoren … Wohl eine kleine Privatmülldeponie? Erlaubter Sammelplatz? Die Abholung bzw. Entsorgung scheint sich hinzuziehen. Kennen wir das nicht aus Mannheim? Obwohl: hier wird seit neuestem Tempo gemacht – Rattenplage! Die Rückkehr der Pest. 70zig Prozent der Mannheimer Bevölkerung dahingerafft. In jeder Familie Todesfälle. Moderne Therapien zeigen Aussetzer. Wirkungslose Medikamente. Flucht und damit einhergehende Verbreitung der Seuche. Mosbach bereits ausgestorben. Letzte Überlebende in den Wässern sind Fische … Im Neckar und in der Elz … Leichen … Bestattungsschwierigkeiten … Die Öfen streiken … Die Friedhofswärter und die der Krematorien schon im Himmel … Die Chefin tot …

    Die industrielle Produktion von Unrat … Die Folgen … Asien … Afrika … Mannheim … Unendlich …

    Wenden wir uns den schönen Dingen zu. Verdrängen den Mist, den wir machen. Erlauben uns Freude, Freude an lange bestehenden, na, z. B.: Architekturen von Kirchen und Privatbesitz. Ingenieurmässiger Industriekultur (siehe Aufnahmen weiter unten), das eine kleine Offenbarung im Neckarelzischen. Ästhetische Überbleibsel vergangenen monetären Bewusstseins.

    Beginnen wir mit der Johanniterburg Tempelhaus, vom Neckartalradweg aus sind wir gekommen⇓:

    Im übertragenen Sinn lassen sich vor Ort Antipoden finden, wenn wir mit dem Rad vom Bahnhof hinunter zur Elz und zum Radwanderweg gelangen. Entlang der Strasse (Bahnhofstrasse?) zeigen sich überkommene Industriebauten, wie man sie im Europäischen Hinterland nicht zu finden glaubt, die Eisengießerei GEORG RÖTH Neckarelz: Glück auf, gegr.: 1890! Hier der Versuch der Belichtung⇓:

    Am Bahnhof selbst geht es so zu wie man die Deutsche Bahn kennt⇓:

    Wegweisend für uns war eine Zufallsbekanntschaft an der Brücke der Heidelberger Strasse über die Elz, mit ihr verpasste ich den Zug nach Mannheim um eine Stunde⇓:

    Mit Ihr besprach ich einen Grossteil meiner Entdeckungstour ...
    Mit Ihr besprach ich einen Grossteil meiner Entdeckungstour … siehe Neustadt an der Weinstrasse

     

    Morgen geht es weiter …

    Genauer gesagt: Am Freitag den 20.02.2015 ging es weiter, es folgen einige Aufnahmen einer gemischten Zug-Radtour gemacht an einem wunderschönen Tag⇓:

    Neckarelz ist jederzeit einen Besuch wert.

  • Wie kommt der ‚Kommunismus als Ware‘ nach Guttenbach

    Wie kommt der ‚Kommunismus als Ware‘ nach Guttenbach

    Bitte, mit Herrn Guttenberg – diesem Lümmel – haben wir nix am Hut. Eine Revolution in Guttenbach? Womöglich mit Guttenberg! Oh je Herr Vergissmeinnicht. Wieso auch muss Byung-Chul Han Revolutionen heute für unmöglich halten. Die Betonung liegt auf heute! Der historische Bestand an Revolutionen wird in der Zukunft bestimmt Zuwachs bekommen. Dafür bürgt die Menschliche Geschichte. Gibt es denn überhaupt noch kommunistische Revolutionäre? Die Geschichte wird gewiss andere Typen präsentieren, als die der kommunistischen Revolution. Der demokratischen. Gleich welche Revolution, der revolutionäre Typus Mensch erneuert sich und passt sich den politisch-sozialen Gegebenheiten an. Das ist Muss. Was ist heute, morgen Muss? Der Neo-Liberalismus stirbt. Der bundesrepublikanische Abstieg + Abschied der FDP aus den Parlamenten ist der letzte neoliberale Lebenshauch dieser Partei. Gegen Thatcher muss nicht mehr revolutioniert werden. Das hätte längst geschehen müssen, da wurde ein Muss nicht befolgt.

    Gibt es eine Stabilität neoliberaler Herrschaft? Herrschaftsstabilitäten implizieren Revolutionen! Wenn es eine weltweite nicht gewählte neoliberale Herrschaft gibt – gibt es sie? – dann folgt Krieg, Krieg am Ende moderner Ausbeutung, der Reichtum der einen ist die Armut der anderen. Alle Bewegungen der Zeit unterliegen den Veränderungen. Armut und Reichtum jedoch müssen als Dauereinrichtungen angesehen werden. Der Blick auf die Positionen der Macht war immer ein Blick auf die Positionen der Ohnmacht.

    Heute gibt es trocken Brot und Bier. Das ist sehr viel. Schauen wir in die Welt, da hat der Mensch nicht mal das. Wasser. Meist, wenn überhaupt, kommt es in Plastikcontainern. Immerhin, das trocken Brot: Die DinkelMalzKruste stammt aus Mosbach und soll seit Jahrtausenden geschätzt werden. ›Neben Hildegard von Bingen soll sich auch Pfarrer Kneipp früh diesem wertvollen Getreide gewidmet haben.‹ Aus Liebe zur Tradition, wie zu lesen steht. Auf dem LaibAufkleber. Genau das ist der Punkt: Restauration – Konterrevolution – Tradition.

    Die Auslage
    Die Auslage

    So profan es scheinen mag: Wir in Deutschland leben in einer Welt des Überflusses. Probleme? Revolutionen? Umstürze? In Deutschland? Aber nein – hier herrscht, herrscht der Überfluss. Die Bäckerei des Dinkel versteckt sich in Mosbach, klein, fein, voller Spezialitäten … In der Hauptstrasse gegenüber Foto sowieso.

    Eine Stunde Fahrt (MA-MO), nur wegen wertvoller Getreide? Die Perversität des Angebots. Der / dem man hinterherrennt. Und zurück. Wo bliebe da revolutionäre Zeit? Die fährt sich in der Regionalbahn mit grossem Aufwand zu Tode. Heisst es nicht: »Erst kommt das Fressen, dann die Moral.«

    Wenn Brot und Wasser reichen muss, warum noch Moral?

    Die verpflegungstechnischen Engpässe bringen in den zivilisierten Staaten im Vergleich zu Hungerländern kaum Schwierigkeiten. Hier, in den Hightech Staaten, ist der zivil-amerikanische Markt des Wegwerfen angesagt. Oder Völlerei. Den Beweis braucht niemand anzutreten, ein Blick auf die weit verbreitete kiloschwere Dickleibigkeit unserer Zeitgenossen genügt. Wer in der Sahara trägt fette Schwimmringe am Leib? Wer in den USA ist eigentlich noch schlank?

    Occupy? Ein zeitlich befristeter Aufstand, selbst dieses Wort ist zu hochgegriffen, bei allem Wohlwollen, eine Revolution war dies nicht. Immerhin: ein monatelanges Durchhalten. Debatten zu den aktuellsten Themen unserer Zeit. Das Thema ist die ReichArmSchere. In dieser Diskrepanz werden wir uns immer wieder wiederfinden. Aus ihr gibt es nur kurzzeitig Entrinnen: Revolution.

    Eins schwöre ich, wenn ich jemals die Deutsche Sprache beherrschen sollte, dann wird eine Revolution stattfinden. Das schwöre ich. Bei meiner Seele. Bei meinem Geist. Bei meinem gGeiz. Tippfehler. Revolution englisch ausgesprochen. Gäbe es im Deutschen ähnlich Bedeutsames. Da muss eine bekannte Musikgruppe ran. Da wird der Umsturz für die Masse relevant, nix mehr radeln nach Nirgendwo, wir radeln für die r-e-v-o-l-u-t-i-o-n und so weiter und so fort, et cetera bis zum Ende aller Dinge.

    Diese Dominanz findet im Netz keine Beachtung: Im Netz geht’s anders ab! Dem Netz mangelt es dummerweise an RevolutionärInnen. Wo sollen die denn herkommen? Aus Hinterweidenthal, aus Bärenbachthaletcusw, aus Mosbach, aus Wissembourg

    Der Weg ins Paradies ist beschwerlich …

    Wir nahmen Bezug zu einem Artikel im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung auf Seite 11 der Ausgabe Nr. 200 vom 1. September 2014 mit dem Titel: ›Kommunismus als Ware‹ und dem Untertitel: ›Warum heute keine Revolution möglich ist‹ von Byung-Chul Han.

    GUTTENBACH:

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    DieRedaktion

     

  • Am einsamsten Bahnhof der Republik

    Am einsamsten Bahnhof der Republik

    Das ist der Hammer des Tages, wenn nicht der Woche, des Monats, des Jahrhunderts. Die Überreste vergangener Eisenbahnzeiten führen oft ein kümmerliches Dasein. Die meisten Bahnhöfe fallen der Spitzkacke zum Opfer. Die, die die normierte Modernisierung der Bahn AG ohne Eingriff überdauert haben, befinden sich meist in einem jämmerlichen Zustand, sofern sich keine privaten Investoren finden, die Geld in die Hand nehmen. Oftmals entdeckt man die alten, nutzlosen Gemäuer, wenn man durch die Pampa radelt. Beispielhaft soll ein Areal im Südosten der Pfalz dienen. Es ist total verkommen, eine Müllhalde: Und völlig unappetitlich anzuschauen.

    Bis sich hier etwas tut, werden wohl noch Jahre vergehen …

  • BAD BERGZABERN

    BAD BERGZABERN

    Erster Teil

    Diesmaliger Schwierigkeitsgrad: Fahrrad defekt, Plattfuss. Massig GlasscherbenMüll auf Mannheimer Strassen, in den Gassen, in den Höfen …

    Rad blieb zu Hause, heute per pedes. Mit dem Zug nach Bad Bergzabern. Siehe letzten Bericht! Heute seine Fortsetzung. Ankunft am zweigleisigen Bahnhof gegen 11:00 Uhr. Wir kamen touristisch, wollten fotografieren und wandern: Bad Bergzabern ⇒ Wissembourg.

    So was funktioniert prächtig, ist man das Wandern gewöhnt. Da werden andere Muskeln strapaziert. Nicht zu vergleichen mit dem Radeln. Egal wie, es ging wieder die Hügel hinauf und hinunter. Erstmal werfen wir einen weiteren Blick auf Bad Bergzabern, Info siehe Tafel, Schloss⇓:

    Uns zieht’s zum „schönsten Renaissance-Haus“ nicht nur der Süd-Pfalz, Info – wie gehabt – siehe Tafel, die Stadt Bad Bergzabern betreibt im Haus ein Museum und eine Gedächtnisstätte⇓:

    Wir gelangen zu einem weiteren Highlight der Pfalz: der offenen Protestantischen Landeskirche (Marktkirche) im Zentrum des Ortes, die kennen wir bereits aus unserem vorhergehenden Bericht über Bad Bergzabern, gegenüber der Kirche allerdings noch ein Highlight; ⇒ die Buch- und Kunsthandlung WILMS.

    Die Werbung
    Die Werbung
    Sockelinschrift
    Sockelinschrift

    Auf Anfrage dürfen wir fotografieren und sagen einen detaillierteren Bericht auf unserer Seite zu. Die uns überlassene Visitenkarte verloren wir irgendwo auf der anschliessenden Wanderung durch die Weinanbaugebiete nach Wissembourg. Das betrübt uns keineswegs, recherchieren wir doch einfach im Internet: Wir genossen die Freiheit der Bewegung und arbeiteten voller Vergnügen in dem direkt am Marktplatz gelegenen Barockhaus, eine Sockelinschrift (re.⇑) gibt Kurzinfos.

    Entdeckt haben wir die Buch- und Kunsthandlung irregeführt durch kindliches Geschrei und Gebrüll aus dem hinteren Teil der Marktkirche, wo sich anscheinend ein gartenähnlicher Platz der Freizeit zum Toben und Innerer Befreiung befindet. Da fiel das Bücherregal in die Linse unserer HX1⇓:

    Eingangsbereich des Buchhandlung Wilms ...
    Eingangsbereich der Buchhandlung Wilms im hinteren Ausstellungsbereich …
    Antiquitäten im Garten des Anwesens ...
    Antiquitäten im Garten des Anwesens …

    ⇑Bevor wir weiterzogen, gönnten wir uns einen Blick ins Innere der Buchhandlung bzw. des Antiquariats der Familie Wilms, wir waren begeistert und bedanken uns für die Offenheit, die uns die Aufnahmen ermöglichte. Vorschläge sind willkommen!

    Zweiter Teil

    Wir wollten ja wandern. Also brechen wir auf und verlassen Bad Bergzabern entlang des Radwanderweges Richtung Frankreich. Kurz vor der Edith-Stein-Fachklinik für Orthopädie und Neurologie diese Pfälzer Impression⇓:

    DSC01666

    Die hält uns kurzweilig auf und wir erklimmen die Anhöhe mit View auf das Örtchen Bad Bergzabern⇓:

    Bad Bergzabern von den Hügeln ...
    Bad Bergzabern von den Hügeln …Jetzt geht’s schnurstracks durch’s Gelände, Wein, Wein, Wein … Was es da so alles gibt⇓:

    Jetzt geht’s schnurstracks durch’s Gelände, Wein, Wein, Wein … Was es da so alles gibt⇓:

    Wir trödeln weiter den Pilgerweg entlang⇓:

    DSC01691

    Es geht sich gut und wir gelangen peu à peu nach Oberotterbach. Erstens – in der Nähe von Dörrenbach (2 – 3 km)⇓:

    Zweitens – Oberotterbach, über den Sportplatz⇓:

    DSC01724

    Das war kein Kinderspiel, hatten wir doch den Pilgerweg aus den Augen verloren, was nicht schlimm war, Oberotterbach kann man nicht verfehlen! Ein verlassenes Gebäude gegenüber der Pfarreiengemeinde⇓:

    Kein Tisch parat mit Speisen und Getränken, dafür jede Menge Warnhinweise⇓:

    Ich nahm den Bus nach Wissembourg und fuhr mit der Regionalbahn zurück nach Mannheim …

    KONTAKTE: Franz Bellmann hier ist die Kopie Ihrer Anfrage vom 03.09.2014 um 08:57:26

     

    Vorname         : Franz

    Name              : Bellmann

    Firma              : Malerei

    Telefonnummer   : 0621 39749958

     eMail-Adresse     : franz.bellmann@me.com

    Nachricht: S. g. F. Wilms,

    mein Bericht über B. B. ist fertig. Darin enthalten diverse Hinweise auf Ihr Antiquariat und mehr.

    Ich grüsse Sie

    Franz Bellmann

    H 7, 24

    68159 Mannheim

    0621-3974 9958

     www.franzbellmann.de

     franz.bellmann@mac.com    

    ————————————

    Wir bedanken uns für Ihre Anfrage und werden diese umgehend bearbeiten.

    Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag.

    Buch & Kunsthandlung Wilms

    Marktstr. 14

    76887 Bad Bergzabern

    Tel.: 06343/939172

    Fax: 06343/939173

     E-Mail: buchhandlung.wilms@online.de

     Internet: www.antiquariat-wilms.de

  • Pfälzer Esel – die kunstvollsten Eseleien aus Eschbach

    Pfälzer Esel – die kunstvollsten Eseleien aus Eschbach

    Eine Einreichung aus dem Nirwana von Addriene vom 29.12.2014 um 16:29 Uhr:

    »What a pleasure to meet someone who thinks so clearly

    Zugestandenermassen: diese Art an Produktivität von Eseleien beschränkt sich nicht nur auf die Südpfalz. In Mannheim lässt sich so was in ähnlicher Form ebenfalls finden; nicht zwar als Esel, so doch als blinde Kuh oder als klappriger Gaul, der vor Altersschwäche seinen letzten Lebenshauch ins frische Gras verströmt. Dieser Hinweis muss sein. Und der kommt aus dem Mannheimer Hafen.

    Eine DSC03377Mähre liegt / lag dort. Haucht sie da immer noch? Wir wissen nicht, was passiert ist. Blinde Zerstörungswut? Kriminalistische Ermittlungsarbeit? Absehbare Konstruktionsfehler? Hoher Durchfeuchtungsgrad des Materials, weil Nässe, Nebel zum Beispiel, die zarten Fesseln brechen liess? Jetzt ist / war sie – die Mähre – ein Fall für den Schlächter!

    Das Schicksal der Pfälzer EselInnen aus der Vergangenheit ist nicht dokumentiert. Vermutungen. Eselsfleisch, vielleicht. Salami luftgetrocknet. Südpfälzische Dauerwurst. Dabei soll Maultierfleisch sehr bekömmlich sein, stoische Ruhe und so. Stressfrei! Eselfarmen wie Lachsfarmen existieren anscheinend nicht. Der Esel hat seine europäische Schuldigkeit getan. Dass er der Welt nicht verloren geht, beweist er in fernöstlichen und afrikanischen Gefilden: bestimmt als Transportmittel. Hatten wir nicht mal das Wort Grautier in Gebrauch?

    In Eschbach sind sie alle – die Esel – noch am Leben: Kunst lebt! … Sollen sie leben, bedarf es der Pflege, Zuwachs willkommen. Sehr willkommen. Zurzeit existieren wohl 38 Esel in Eschbach, was man sich auf der eselgeschwängerten Zunge zergehen lassen muss, das kommt der Einwohnerzahl recht nah! Heranwachsende + Alternde ausgenommen, Vermehrung ist angesagt, zum Beispiel gepflegter Eseleinsatz bei der Kastanienernte, Weinlese etwa durch hochgezüchtete Esel? Aus MA² käme sehr potenter Nachwuchs³!⇓:

    Prächtiger Bestand an vermehrungswürdigen Esel in Mannheim
    Prächtiger Bestand an vermehrungswürdigen Eseln in Mannheim

    Unbeschreibliche Tatsache: Wir stiegen in Siebeldingen-Birkweiler ein in die süd-östlichen Ausläufer des Pfälzer Berglands. Am Haardtrand sagt man wohl entlang. Uns blieb nur die Weinstrasse – südlicher Teil. Der wollten wir folgen bis mindestens Bad Bergzabern, unter Umständen bis Wissembourg. Da taucht dann – nach Ranschbach und Leinsweiler längs der L508 – unvermutet die Eschbach-Pfälzische Eselstadt aus den Weinbergen auf.

    Ein erster Esel am Ortseingang: schier wären wir dran vorbei, doch mein Rad besitzt scharfe Bremsen und der Weg zurück war nicht weit. Das Foto von ihm, das stellte sich im Nachhinein heraus, taugt nicht für die Berichterstattung; wir nehmen den zweiten, den wir fanden, und der Esel-Fotograf ist auch im Bild⇓:

    Da wiehert doch der Amtsschimmel ...
    Da wiehert doch der Amtsschimmel …

    Dieser wunderschöne Esel⇑ – Hugo wird er genannt – ist im Besitz des Gemeinderats und wurde von Armin Hott aus Kandel gestaltet. Und Hugo wurde dann per Foto Teil eines etwas ausführlicheren Artikels von Günter Hoffmeister über die Vorgänge in Eschbach, siehe Ortsgemeinde Eschbach Bekanntmachungen⇓:

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    Was blieb mir andres übrig: Erkundungstour durch Eselbach. Plötzlich iahte es aus allen Ecken und Enden des Dörfleins. Ein Begrüssungszeremoniell, wie es unter EselInnen Brauch ist. Man stelle sich vor, man käme in die Nähe eines dieser vielen Kunstesel und plötzlich begänne der lauthals zu iahen.

    Einen der Unteresel – genannt Landi, der hatte vor kurzem sein zehnjähriges Aufstellungsjubiläum – fand ich versteckt an einem Knick vom Landeckweg (Hinweis auf die Burg Landeck ganz in der Nähe bei Klingenmünster). Er ist schwer beladen mit Gestein (wohl roter Buntsandstein) und gilt als prägnantes Beispiel für die berufliche Härte eines bepackten Esels. Die ewigen Schläge aufs Hinterteil wollen wir getrost vergessen⇓:

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    So ein deutliches Maß an Ergebenheit ist bei Eseln üblich. Zumal wenn einer der unteren Kaste angehört. Neben den bekannten Bildern von Lasten schleppenden Grautieren gibt es zur Genüge: die der fliegenden, engelsgleichen Kunstesel, die findet man beim Eschbacher Rutschbrunnen, wo wir eine kleine Picknick-Pause einlegten⇓:

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    Den fliegenden Eseln gab man Namen aus der griechischen Mythologie. Die Esel mit den Nummern acht (Ikarus) und neun (Dädalus) stammen von einer spendablen Bank und wurden gemeinsam von Karlheinz Zwick (Annweiler) und Bernd Mohr (Landau) gestaltet.

    Gott sei Dank fanden wir auch zwei lebende Esel, Angelika und Werner Dausch, die uns freudetrunken in die Eschbacher Eselgemeinde einweihten. Ihr dezenter Hinweis auf den sagenumwobenen Lancelot an der Zusammenführung der L508 und 509 am Ortsausgang Richtung Bad Bergzabern war uns Anstoss genug, die Eseleien per Fotografie auf die Spitze zu treiben. Der Eselin und dem Esel gebührt die Ehre einer speziellen Ablichtung⇓:

    Angelika und Werner Dausch aus Eschbach ...
    Angelika und Werner Dausch aus Eschbach …

     

    Da darf natürlich ihr Lancelot nicht fehlen (li.), das Wappen des edlen Ritters (Mi.), der Brennschnitt von Eschbach (re.)⇓:

    Damit uns und den Einwohnern von Eselbach-Eschbach die Lust nicht vergeht, hier weitere Impressionen zur Freude der Eselaner⇓:

    Ein Schmankerl hätten wir noch⇓:

    Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah!
    Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah! Iah!

     

    Wer Verbesserungsvorschläge, Kritik, Infos und Lob hat, möge sich bitte melden. Ein Kommentar ist willkommen, danke.

    WICHTIG: Infos unter www.eschbachpfalz.de bzw. www.eschbach-pfalz.de, Führungen werden von der Mutter der Esel Christa Steinmüller angeboten!!! Kontakt: 06345/8176 …

    Leider sind die meisten Verknüpfungen im Internet zum Thema etwas veraltet und hinterlassen deshalb einen indiskutablen Eindruck. Schade.

    VORSCHAU: Demnächst nehmen wir Bad Bergzabern genauer unter die Linsen, hier ein kleiner Vorgeschmack⇓:

    Info-Tafel für Touristen und andere Besucher ...
    Info-Tafel für Touristen und andere Besucher …