NEW YORK • Die zweite Sendung mit Fotografien in s-w und Farbe soeben eingetroffen. Wir übernehmen die Arbeitsweise des Artikels vom ersten Tag. Und geniessen die s-w Arbeiten. Die wir verbreiten möchten: In der Hoffnung, dass sie auf Liebhaber stossen und fotografische Anregungen vermitteln. Quasi als Ideen- und Faktenschleuder fürs gesamte ›Weltweite Netz‹. Die einzelnen Reproduktionen stellen wir diesmal ohne Beschreibungen und Titel der FanGemeinde zur Verfügung, viel Freude beim Blättern, das Copyright liegt bei LieBell⇓:
Schlagwort: Hamburg
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Neue Bilder Aus NEW YORK Vom 27. September 2014 (S-W, 1.Tag)
NEW YORK • Ein Konvolut von Spitzenfotos – auch in Farbe – erreichte uns gestern (9. Oktober 2014) per iCloud. Wir fangen mit den bearbeiteten Aufnahmen in s-w an. Der Farbe soll ein weiterer Artikel vorbehalten sein. Quasi als Steigerung, erinnert sei an die Umstellungsphase im Pressewesen von s-w auf Farbe vor bald 20 Jahren und noch mehr. Dem wollen wir uns fiktiv in der Vorgehensweise anschliessen.
Und darauf verweisen, dass dies bereits der zweite Bericht über New York sein wird: siehe ⇒ New York, New York … aus dem Jahr 2013.
Wir starten mit nycgaymen’schorus, wo das folgende Werk⇓ von LIEBELL-IMAGES ebenfalls zu bewundern ist:
Auftritt des nycgaymen’schorus im Herzen New Yorks … live freely, love fiercely, sing fabulously New York, New York by LieBell … NYPD – New York City Police Department … Reizwäsche, wie man sie nicht überall auf der Welt kaufen kann … Bedford Avenue, Brooklyn, NY … mit Fire Escapes, den meist nachträglich aus Sicherheitsgründen angebrachten Feuerleitern … Brooklyn Bridge, East River, Hängebrücke … Demnächst geht es weiter … Siehe Fotos vom zweiten Tag …
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HANHOFEN am Woogbach / Pfalz
Hanhofen wird ein Kurzbericht, das ist verständlich bei lediglich ca. 2500 Einwohnern. Uns geht es einzig und allein um die heruntergekommene und nicht mehr funktionierende Schlossmühle. Dort wurde der Betrieb eingestellt. Auf Anfrage durften wir aufs Gelände. Für uns sind die Aufnahmen ein Beleg dafür, dass sich Renovierungen gleich welcher Art lohnen könnten.
Der Woogbach / die Schlossmühle
Sicht auf ehemalige Fabrikgebäude
Dem Verfall überlassen … Ein View in das Innere der nicht mehr funktionierenden Produktionsanlagen
Das illustre Umfeld
In den Aussenbezirken der Schlossmühle
Die Gebäude der Mühle vom Woogbach aus gesehen
Ein versöhnlicher Abschied …
Bis demnächst in der Pfalz …
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SPEYER
Erster Teil
So, wir verirren uns jetzt mal in Speyer. Nettes Städtchen, Stallgeruch: Mittelalter. Weihrauch. Die Glocken dröhnen. Touris in Scharen. Gleich um die Ecke: Wein und Bier und härtere Alkoholika. Es triumphiert die Gegenwart, besichtigt wird die Vergangenheit. Von ihr lebt das Städtchen. Schon im Zentralbahnhof schimmern die Baukünste vergangener Zeiten in unbekannter Ferne.
In der Ferne: St. Joseph (re.) und Gedächtniskirche Was weiss ich, was da so abging und abgeht in Speyer. Gut bürgerlich zeigt der Ort sich allemal. Alles ist brav und sauber, alles funktioniert bestens und auf demokratische Weise. Vordringlich sind Geschäftemachereien, und sei es nur der Verkauf eines Entenspießes. Eis am Stiel ist zurzeit gefragter denn je. Rechtsstreitigkeiten interessieren nicht, das verhandeln Juristen. Was sollten wir auch im Amtsgericht zu Speyer. Oder im Grundbuchamt. Im Stadtarchiv. Oder im Rathaus. Bei hohen Kommunalpolitikern. Und bei ihren Top-Sekretärinnen. Mit ihnen bandelten wir dann an, zumindest versuchshalber, und – oh Überraschung – man trifft sich in Binsfeld im Forum und verbringt dort eine durchzechte Nacht. Womöglich mit anschließender Schwangerschaft. Der Geist des allzu langen Mittelalters kam hernieder in Form eines modernistischen Meisters aller Bürger, er bekannte sich zur Vaterschaft! Das ist rechter Humbug, die Angestellten haben’s nicht mit Weibern, sie sind verheiratet, da muss sich eine Top-Sekretärin anderswo umsehen. Falls jung und unvermählt, also frei. Die Wahl der Liebespartner obliegt ihren Empfindungen. Ihren Gefühlen. Ihren Erfahrungen. Die waren nachhaltig genug. Da musste Lehrgeld entrichtet werden. Manche Freier sind eben richtige Arschlöcher. Ohne Empathie. Sex allein schafft keine Glückseligkeit. Etwas mehr wäre angebracht. Liebe, wer spricht schon von Liebe, wenn es um Sex gehen soll. Kümmerlich. Dann lieber selbst gemachtes Eis aus irgendwo bei Otterstadt. Für 90 Cent die Kugel, Auswahl reichlich. Gleich hinterm Bahnhof beginnt der Park von Konrad Adenauer⇓:
Der Park beherbergt den Alten Friedhof und die Kapelle zu ›Unserer Lieben Frau‹⇓:
Links im Hintergrund ein tanzender halb nackter Jüngling, im Vordergrund rechts eines von zwei lieblichen Mädchen, die sich gegenseitig fotografieren. Am Wegrand ihre Habseligkeiten. Der Garten macht seinem Namen alle Ehre, der Friedhof liegt im friedlichen Abseits⇓:
Andernorts gemeisselt in Buntsandstein steht zu lesen: ›Diese Gruft hab ich erlesen, ◊ das darinnen soll verwesen ◊ mein und meiner Gattin Leich, ◊ samt 3. Kindern erster Ehe, ◊ die ich noch am Leben sehe, ◊ hab ich 7. Kinder gleich ◊ samt der Mutter nicht zur Seiten ◊ werden wir doch einst in Freuden ◊ uns zusammen nahe sehen ◊ und dem Lamm entgegengehen … Das läuft nun endlos so weiter und ist gespickt mit Geburts- und Sterbedaten, die kaum noch zu entziffern sind.
Die Anfang der 50er Jahre von Franzosen und Deutschen erbaute ST. BERNHARD FRIEDENSKIRCHE ist vom Adenauer-Park aus zu sehen⇓:
Ach, von Speyer gäbe es so viel zu erzählen, vom HEILIGEN GUIDO, vom Freundeskreis SPEYER-POMPOSA, vom Architekten LUDWIG IHM, vom Platz der Stadt YAVNE, vom schönen Fachwerkhaus am WILLY-BRANDT- Platz⇓:
Da machen wir uns auch übers sog. ALTPÖRTEL her, das Städtische Haupttor im Westen von Speyer aus dem 13. Jahrhundert mit der Uhr aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, da darf natürlich die Deutsche Flagge nicht fehlen, zumal vor kurzem in Deutschland der allgegenwärtige Fussball regierte⇓:
Unser Irrweg führt zu St. Joseph, dem »Denkmal des ›alten Glaubens‹«⇓:
Weitere Informationen zu St. Joseph: VERLAG SCHNELL & STEINER GMBH REGENSBURG (www.schnell-und-steiner.de).
Wir wenden uns der Gedächtniskirche (Prot. Gedächtniskirchengemeinde, erbaut um 1900) zu⇓:
Am Gymnasium am Kaiserdom aufschimmert die Moderne⇓:
Die Signaturen zu den oben gezeigten Tafeln (jeweils Ausschnitte), v.l.n.r.⇓:
Das ist doch sehr Jackson Pollock (1912-1956) auf speyerisch! Einen Kunsterzieher als Fan rekrutieren, das gelingt nur Spitzenkünstlern! Das war am Schulplätzel⇓:
Die Arbeiten im Schulhof und im Eingangsbereich sollen nicht übergangen werden, sind Wandmalereien und schulisch erarbeitete Gebäudeverschönerungen doch länderübergreifende Praxis im Lehrbetrieb der Schulen in Deutschland⇓:
Speyer ist zu groß und zu kaiserlich, als dass es jemals fallen könnte⇓:
Zweiter Teil
Es stellt sich vielleicht die Frage: ›Wie in Gottes Namen nur kommen wir nach Speyer? Und warum?‹
Für Radwanderer und Strampler-Enthusiasten mag die Antwort banal sein; von Mannheim nach Speyer, oder umgekehrt, oder hin und zurück, oder eine Strecke mit der Regionalbahn, mit dem Rad bei schönem Wetter wohlgemerkt: ist ein Streckengenuss! Der Rhein führt zurzeit zwar leichtes Hochwasser, die Auen sind überflutet, der Schiffsverkehr aber läuft normal. Auch die Fähre bei Altrip ist betriebsbereit. Die angrenzenden Auwälder sind nicht begehbar⇓:
Vor oder hinter Speyer, ja nachdem wie man’s nimmt, bietet sich ein kaiserlich-phantastisches Bild, im Vordergrund der Gebäudekomplex von Sea Life Speyer⇓:
Gleich geht es weiter …
Dritter Teil
Von wegen verirren – plötzlich fanden wir uns in unschönen urbanen Gegenden wieder⇓:
Dies in unmittelbarer Umgebung zum Kloster der Dominikanerinnen zu St. Magdalena aus dem beginnenden 13. Jahrhundert, der Wirkstätte von Dr. Edith Stein, die in Auschwitz am 9.8.1942 starb⇓:
»Im Gedenken an die SELIGE EDITH STEIN und an ihre Zeit, in der sie in Speyer lebte und des Öfteren über diese Brücke ging, wurde diese Nikolausfigur (re.) auf Initiative des Verkehrsvereins Speyer gestiftet und aufgestellt am 6. Dezember 1993.«
Im Klosterareal befindet sich eine Stele, eine Edith-Stein-Stele, die 1987 vom Domkapitel gestiftet wurde. Edith Stein unterrichtete von 1923 bis 1931 als Lehrerin am Mädchengymnasium. Sie wurde 1987 selig und 1998 heilig gesprochen. Die Philosophin wird als Brückenbauerin zwischen Religionen verehrt. ›Sie starb als Märtyrerin.‹
Hinweis:
Das ehemalige Zimmer von Edith Stein ist für Besucher zugänglich, ›es ist ein Raum der Stille und der Meditation‹. Weiteres Angebot: Ton-, Bild- und Dauerausstellung.
Vierter Teil
Zwischendurch einige Impressionen vom Rheingestade aus⇓:
Fünfter Teil
Am Nacktbadestrand⇓:
Sechster Teil
Der Radweg zwischen Mannheim und Speyer verläuft meist entlang des Rheinhauptdeiches. Zu beachten ist, dass bis Ende 2014 bei Binshof am Deich gearbeitet wird, zwischen Autobahnbrücke A61 und Bundeswehr Wasserübungsplatz Reffenthal. Da müssen Umwege in Kauf genommen werden. Dafür strampelt man durch Binshof am Forum Weberhof vorbei⇓:
Wenn man Speyer per Rad Richtung Mannheim/Ludwigshafen verlassen will, fährt man sinnigerweise um den Dom rum Richtung Sea Life, denn dort erreicht man den Radwanderweg zu den beiden Fähren nach Baden-Württemberg: Die Kollerfähre bei Brühl (B-W) und Altrip (R-P).
Wir verlassen also Speyer – sprich DOM – und landen im Vorort SEA-LIFE, einem Touristenmagnet. Der hat es uns zumindest fotografisch etwas angetan. Moderner Baustil, viel Luxus – in diesem Areal Allgemeingut – schönes Wetter, Wasser, weit im Hintergrund Auenlandschaft (B-W). Wir hatten in letzter Zeit geschlagene drei Fahrten per Rad nach Speyer, weil es sich so schön fährt und man in Altrip an der Fähre so bourgeois einkehren kann. Da kann SEA-LIFE nicht mithalten, für Auswärtige wie mich gibt’s da nur zu Knipsen.
Das macht ja fast nichts, die Tour geht weiter. Wir verlassen das touristische Speyer. Der DOM bleibt zurück und Landschaft macht sich breit. Die unten anschliessenden Bilder wurden an verschiedenen Stellen entlang des Rheinhauptdeiches geschossen. Der Wanderweg wird stark genutzt; er ist Teil des Rheinradweges, der nicht nur Worms mit Speyer verbindet. Auch von Karlsruhe aus fährt man locker über Speyer in die Rheinland-Pfälzische Landeshauptstadt nach Mainz.
In der Höhe von Otterstadt müssen wir uns entscheiden: Über die L535/L630 (hier ist B-W auch mal linksrheinisch) rüber nach Brühl oder weiter ins nördlich gelegene Altrip mit dem herrlichen Rhein-Panorama des Grosskraftwerkes Mannheim. An den riesigen Industrie- und Energieklötzen (z. B. Philippsburg, BASF) führt eh kein Weg vorbei. Vielleicht mit dem U-Boot den Rhein hinauf oder hinunter. Wir fahren Altrip, da gibt es immer was zu tun: Essen, quatschen, Fotos machen …
Lebloser Feldhase auf dem Radweg Privates Hafengelände mit Goldrute Die Fähre bei Altrip wird entladen ENDE!
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Impressionen aus dem Gängeviertel in Hamburg
Nüchtern betrachtet gibt das GängeViertel grössenmässig nicht viel her, vielleicht besitzt es die Ausmasse eines gepflegten Fussballfeldes mit angrenzender Aschenbahn. Presse aber gab und gibt es darüber genug. Da kommen schon ein paar Fussballfelder mehr zusammen. Die Spitzen an Berichterstattungen provozierten die Abrissbirnen, fragwürdige Investoren, kommunale Irrungen und Wirrheiten. Und eine clevere Bewegung, die den Erhalt des Viertels propagierte. Mit vielen Gleichgesinnten aus Stadt und Land, republikweit. Im April 2010 waren wir das erste Mal vor Ort und konnten Wandgemälde fotografieren↓:
Da wir oft in der Finanzdeputation ganz in der Nachbarschaft zu Tisch gingen, blieb ein erneuter Besuch des selbstverwalteten Kiezes nicht aus. Und oh Wunder, das revolutionäre Ambiente der Vergangenheit strahlt mehr denn je. Was mich sehr an Occupy erinnert. Das GängeViertel lebt. Auch heute noch bezeugen, sprechen und belegen Wandmalereien von den Aktivitäten der künstlerischen Unternehmungen, hier ein kleiner Überblick↓:
Für das geübte Auge deutlich sichtbar: Stil und Art der Malereien und der Objekte vermitteln Kontinuität. Unerlässlich für ein Projekt des Widerstands. Siegen heisst: Weiterleben mit allen Konsequenzen. Kommen und Gehen scheint die natürlichste Sache der Welt: im Sprachgebrauch der Personalmanager wohl Fluktuation. Man muss das Gängeviertel schon als Firma sehen. Wir werden nächstes Jahr wiederkommen. Uns gefällt die Art und Weise der Kunstproduktion. Das Projekt hätte weit mehr an Unterstützung verdient! Zum Abschluss ein Blick in die Zukunft↓:
Die Namen der Künstlerinnen und Künstler, der in diesem Bericht abgebildeten Arbeiten, sind DerRedaktion leider nicht bekannt. Um Hinweise wird gebeten.