Kategorie: Terra Deponia

  • Reisen ins Umland: BIBLIS / RHEIN

    Reisen ins Umland: BIBLIS / RHEIN

    RWE - Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk, Essen
    RWE – Rheinisch-Westfälisches Elektrizitätswerk, Essen

    Das kam heute (05. März 2014) etwas plötzlich, hatte nichts vor, leicht bewölkter blauer Himmel, fast 10°Celsius, Regenwahrscheinlichkeit nahe null Prozent, also trocken. In knapp 20 Minuten schafft es die Regional-Verbindung der Bahn von Mannheim² über Lampertheim nach Biblis. Der Ort ruft nicht. Das Kern-, oder anders: Atomkraftwerk, rief.

    Als kleiner Hanswurst, für den wir uns natürlich nicht halten, fehlt einem klaro die Zugangsgenehmigung zum Innern des Kraftwerks. Da drin liessen sich mit Sicherheit gewaltige Aufnahmen produzieren, kennen wir doch Mühlheim-Kärlich und den inneren Zustand der Anlage während der Bauphase. Also beschränken wir uns zwangsläufig auf Außenaufnahmen. Sinnvoll erscheint es uns: auf den Betreiber aufmerksam zu machen, siehe Startfoto links oben! Dem Stromkonzern soll es dem Vernehmen nach zurzeit ja nicht allzu gut gehen. Scheffelten die Werksherren nicht jahrelang genug der Knete mit der Erzeugung von Strom durch Atomenergie: Hat man da keine Rücklagen gebildet, um Durststrecken zu überwinden? Was zum Beispiel muss vorhanden sein zum Rückbau der Kraftanlagen? Der kommt zwangsläufig. Ist man darauf vorbereitet? Lässt man einfach alles stehen? Wie sieht es denn in anderen Ländern aus? Die nicht auf diese Art der Energiegewinnung verzichten wollen?

    Die Aufnahme eingangs bildet ein Firmenwappen ab, Wappen: auf die auch Städte nicht unbedingt verzichten wollen. Im Fall von Eberbach meinetwegen ein Eber und ein sich schlängelnder Bach oder Fluss. Logos überholen sich mit der Zeit. Und man versucht sich neu abzubilden. Meistens ist das eh nur Einbildung, zumindest eine gewisse Zeit über. Und dann weg damit. Freie Fahrt für eine neue Einbildung! Der Sprachschatz bietet einiges: Atom-, dann Kern-, und weg damit. Hätten nicht bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert die Energievorstellungen mit all den vorhandenen Alternativen bevorzugt behandelt werden müssen, statt auf Meiler zu setzen? Manchmal stehen Energiebündel wie Franz Josef im Weg. Und zwei, drei Generationen weiter wird die Rechnung präsentiert: Und keiner will sie übernehmen.

    Biblis: eine Ansicht:

    Zwei Meiler, vier Kühltürme, zwei Schlote...
    Zwei Meiler, vier Kühltürme, zwei Schlote…

     

    DSC05603 - Arbeitskopie 2Es ist das erste Mal, dass ich Biblis zu Gesicht bekomme, obwohl es nicht sehr weit von Mannheim entfernt ist. Eigentlich ein atomarer Katzensprung. Ein Gefühl der Unendlichkeit stellt sich ein. Bin ich nur die Hälfte wert? Katastrophal! Diese Verringerung der Lebenserwartung um die Hälfte! Alles um das Atomkraftwerk herum ist in Besitz von RWE: Betriebsgelände! Auch der Rhein gehört dem Betreiber. Eine Ausnahme: Der Europa-Radweg R6…Der Radweg radelt ums Werk herum. Eine Einladung zur Besichtigung, ohne Interna: Aber Vorsicht, die erste Grassode bereits ist Privatbesitz. Und Überwachung überall. Das Gelände ist ein Reich aus der Vergangenheit, aus dem Mittelalter der Energieerzeugung und -versorgung.

    DSC05607Vorher gab’s nur Lagerfeuer. Jetzt zeugen wir Burgen der Neuzeit. Wie werden sie über die Jahrzehnte und Jahrhunderte zerfallen? Keiner von uns wird es erleben, keiner schauen in die Welt danach. Uns bleibt die Vorstellung: Sciencefiction. Virtueller Avatar.

    Die atomare Welt ist eine Welt der Gewalt. Spricht sie doch von Spaltung. Was für ein Fortschritt. Atomspaltung. Physik. Marie. Krebs. Körperfraß. Je größer die Halbwertszeit, je größer das Fressen. Plutoniums Hunger ist unstillbar. Auf alle Ewigkeit. Immerdar.

    Reaktor-Kühlwasser, im Hintergrund Vater Rhein
    Reaktor-Kühlwasser, im Hintergrund Vater Rhein, rechts oben als schmales Band

     

    Brachland
    Brachland

    Der Weg von Biblis / Bahnhof zum Werk führt über freies Gelände. Man unterquert zunächst die Station der Regionalzüge und erreicht bald  den Mersweg. Dann nur noch Ackerbau und Viehzucht. Ein kleines Naturschutzgebiet: Lochwiesen von Biblis. Es soll bedrohte Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume erhalten. Die Weschnitz ganz in der Nähe. Am Atomkraftwerk mündet sie in den Rhein. Dort läuft auch das DSC05614Kühlwasser aus (Mörschgraben). Ein donnernder Überlauf, der das leise Sirren der Anlage verschwinden lässt. Für einen Moment wähnt man sich vor einem rauschenden Wasserfall. Am Sambesi. Machen wir uns nichts vor: Der Überlauf beträgt grade mal drei Meter, höchstens; und ist ein bautechnisches Kunstprodukt. Die Strömung allerseits lebensbedrohlich. Und Eltern haften für ihre Kinder. Nicht umgekehrt.

    DSC05611In diesem Bereich des Radwanderweges R6 ist der Spass verflogen: Keine Zugangserlaubnis zum Rhein, obwohl greifbar nahe. Dafür liegt reichlich Dreck herum. Das stört den Kraftwerksbetreiber wenig. Die Pflege der umliegenden Landschaft ist wohl nicht sein Ding. Da tritt man am besten kräftig in die Pedale. Keine Menschenseele zu sehen. Für Radwanderungen ist es noch zu früh im Jahr. Zum Herumspazieren liegt der Ort zu weit weg, dort treffen sich die Hundebesitzer, nicht am Kraftwerkszaun. Ein Reh hupst auf dem Betriebsgelände herum. Es flieht vor dem unerwarteten Radler.

    Wir zuckeln weiter, Stück für Stück, kaum sitzen wir im Sattel, bietet der Meiler seine technischen Raffinessen. Runter vom Sitz, Foto in die Gänge gebracht und geknipst:

    DSC05630

     

    DSC05636Der Energieriese versinkt, je mehr Abstand sich einstellt. Der R6 ist gut ausgebaut, asphaltiert, wie wir zuvor erfuhren. Vom Norden Hessens nach Lampertheim. Wir nehmen die Schlussstrecke des Fernweges, ca. 15 km. Ums Kraftwerk zieht der R6 einenDSC05639 Kreis: Für Super-Neugierige. Das lassen wir besser, wir haben genug, es reicht, wir wollen in die pure Natur und darin die nukleare Technik vergessen. Das klappt ja soweit ganz gut: Ein Hinweis auf Gott überrascht uns nämlich (angebracht auf der Rückseite eines Verkehrsschildes, Foto rechts). Ab hier geht’s in den Bannes, wir fahren auf der Deichkrone, am Fuß der betonierte R6. Wir brauchen Überblick und Sicht, freie Sicht auf Vater Rhein. Reiten und motorisiertes Fahren ist oben DSC05646 - Arbeitskopie 2verboten. Nicht lange und wir gelangen zur letzten Brücke über die Weschnitz.

    Zwei geschwätzige Angler halten mich auf. Sie suchen ihr Angelrevier. Immerhin präsentiert man mir einen Angelberechtigungsschein. Als wäre ich der Freischütz von Weschnitz. Für ein Areal längs der Weschnitz. Ich bestätige ihnen: hier liegen sie richtig, hier dürfen sie angeln. Habe keine Ahnung vom Angeln und ob es in der Weschnitz überhaupt was zu angeln gibt. DafürDSC05645 entdecke ich einen Wassergüteprüfer (rechts, aus HB, Hanse-Stadt-Bremen, KFZ-Kennzeichen(?)) unter der letzten Brücke über die Weschnitz. Das muss natürlich sofort aufgenommen werden. Befragt habe ich ihn allerdings nicht. Diese verdammt geschwätzigen Angler lenkten mich zu sehr ab. Und ich ließ mich ablenken, da half nur eins: weiter radeln. Einem triefte die Nase, ich gab ihm ein Papiertaschentuch. Vielleicht hätte ich ihn doch portraitieren sollen, mit der laufenden Nase, das fiel mir zu spät ein. Beide schienen mir ein bisschen daneben zu sein. Wieso suchen Angler ihr Angelrevier? Neuankömmlinge? Ich fragte nicht nach.

    DSC05649Die letzte Brücke über die Weschnitz ist Luftlinie circa 1700 m von Zentrum der Atomkraftanlage entfernt. Im Steiner Wald. Der liegt auf der Gemarkung von Nordheim: Steiner Wald von Nordheim. Keine 300 m weiter treffen wir auf einen Graben ohne Wasser. Und ein Wehr. Und eine Hütte. Einsame Gegend, wie geschaffen für einen Märchenfilm.

    Kurz danach entdecken wir einen Pfad, der Richtung Rhein führt, ihm folgen wir, es ist matschig, was uns wenig stört und machen am befestigten Ufer eine Panorama-Aufnahme vom Fluss:

    DSC05653

     

    Der Fluss: Unser Rhein, unsere Wasserstrasse, unser gereinigtes Abwasser, unsere Lebensader…

    Unsere Heimat am Fluss:

    Ergebnis sinnentleerter Verhaltensweisen ehedem Vandalen genannter Idioten...
    Ergebnis sinnentleerter Verhaltensweisen ehedem Vandalen genannter Idioten…
    Wie aus der Zeit gefallen...
    Wie aus der Zeit gefallen…
    Skyline von Nordheim
    Skyline von Nordheim
    Gehöft längs des Radwanderweges R6
    Gehöft längs des Radwanderweges R6

    Vier Bilder vom gleichen Gehöft in unserer Heimat, Bild 1: Steht eine Explosion bevor…??? Bild 2: Papamobil…??? Bild 3: Noch leben wir…!!! Bild 4: Ausrangierte Autoreifen für die Landwirtschaft…!!!

    DSC05674

    Irgendwann muss Schluss sein mit Geschreibsel. Wir radeln kurz vor Lampertheim und heruntergekommene Landwirtschaft begleitet uns allenthalben. Da kommen wir doch noch am Reichtum vorbei: Was für ein Glück!!!

    Vergleiche: Hafen Mannheim NN
    Vergleiche: Hafen Mannheim NN 25

    Wir lassen es gut sein. Mögen WIR verschont bleiben von Unbill unkontrollierter Kettenreaktionen, die unbeherrschbar……………………………………..

  • Reisen ins Umland: EBERBACH / NECKAR

    Reisen ins Umland: EBERBACH / NECKAR

    So ein Quatsch. Für was denn? Wo ist der Sinn? Der Zeitvertreib eines Pensionärs? Schöner Reisen mit dem Regionalexpress der Deutschen Bahn AG! 38 Minuten ab Mannheim Gleis 10b bis Eberbach am Neckar über Heidelberg. Sehr flott eigentlich. Die Abgase eines industriell dominierten städtischen Raumes eintauschen: Schon in der Rheinebene wandelt sich die Atemluft. Das ist selbst im offenen Zugabteil zu spüren. Im Odenwald ist sie fast Cortison geschwängert. Frisch, so frisch, Ankunft in E.: 09.13 Uhr…Ein Regionalbahnhof:

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    Die Kleinstadt ruht. Nur Türme zeigen sich. Einige, wir sind nicht in Rom. Vorbei fließt der Neckar, nicht die Seine, nicht der Tiber. Baden gehen im Neckar möchte ich nicht. Nicht mal im Sommer. Eher in den klaren Wassern seiner quirligen Zuflüsse: Pleutersbach / Klingenbach / Seitelsgrund.

    Eberbach, wie nur komme ich auf Eberbach? Der mickrige Neckar besitzt hier einen hohen Stellenwert: Schifffahrt, Warentransport, was noch? Schießanlagen. Neckarwege für radsüchtige Wanderer und Mountainbiker. Von der Quelle zur Mündung und zurück. Schleusen. Wasserwirtschaft. Kunst, sakrale Kunst in jedem Ort entlang der Wasserstrasse. Holz- und Forstwirtschaft, keine Treidler mehr. Der Künstler Waldemar Schröder erinnert mit einer an Willy Brandt ähnelnden Bronze dies Gewerbe des Treidelns am Neckar:

    Eberbach war ein zentraler Ort des Treidelns am Neckar. Die Schifffahrt beendete diese Transportweise.
    Eberbach war ein zentraler Ort des Treidelns am Neckar. Die Schifffahrt beendete diese Transportweise.

     

    Detailaufnahmen:

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    Dieses Denkmal wäre einer professionellen Fotografie würdig. Nur wie, wenn hinten Caravans stehen, zuviel Grün und Himmelblau. Freistellen die einzige Möglichkeit, der Arbeit gerecht zu werden. Existieren Aufnahmen vom Arbeitsprozess? Gießerei? Von den Entwürfen? Am besten wären Fotos aus der Zeit der Treidler. Das Ende der Treidlerei muss mit der Erfindung der Fotografie zusammen gefallen sein. Ein Glücksfall? Der Neckar bietet mehr Fragen als Antworten.

    Kunst:

    Das Örtchen besitzt so seine Reize. Fachwerk reichlich. Leerstehende Läden reichlich. Einen klitzekleinen Skulpturenweg, der vergangenen Berufen huldigt. Die Treidler dominieren diesen Pfad. Und ein Steinhauer- und ein Reifschneider-Denkmal zieren den Ortsrand nahe am Neckar. Dazu eine weitere Plastik: Die Rindenklopferin. Alles realisiert vom Bürger- und Heimatverein Eberbach e.V. in den letzten Jahren:

    Im Ortskern ein Antiquariat und bewundernswerte Schaufenstergestaltung:

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    Wir lassen das mit der Kunst und widmen uns anderen Dingen. Fachwerk: ein herausragendes Faktum dieser abgelegenen Kleinstadt im Neckartal. Die Menschen nicht minder. Der Typ mit dem Vogel, seinem Papagei, den er voller Stolz spazieren trägt. Vogel heißt er, Peter Vogel; so zumindest hat er sich vorgestellt. Egal nun, Peter Vogel wird er genannt: Der Typ mit dem Vogel, dem Papagei:

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    Der Peter, der wär‘ doch was für die Mannheimer Fußgängerzone. Zumal der Papagei äußerst gerne parliert – er plappert in einem fort – und die Deutsche Sprache wie kaum ein anderes Tier beherrscht. Eine wahre Vogelsche Zuchtrarität!

    Manche Hausfassade zeigt sich ähnlich gesprächig:

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    Schwierig mit den Fassaden, mit den drei vorgestellten Häusern reicht’s mir. Fotografisch gesehen. Diese Verzerrungen in den Bildern passen mir überhaupt nicht. Vielleicht mal in einem gegenüberliegenden Haus läuten. Vielleicht lässt mich ein Bewohner zu sich in die Wohnung im ersten, zweiten Stockwerk. Da ließen sich gerade Linien produzieren. Was für ein Aufwand. Ein entsprechendes Fotoprogramm könnte Wunder wirken. Egal, im Grunde haben wir nix gegen Schräges. Soll Fassaden fotografieren, wer’s kann. Wir wollen ein bisschen innerstädtisches Gebäude-Flair mit der schnellen Datenautobahn verbreiten, mit dem, was uns so über den Weg läuft. Am Ausgang des Winters nicht so einfach, die Wärme fehlt, die Sonne, das Grün und die Farben der Gärtner, wir bemühen uns! Vor dem Hotel zum Karpfen zum Beispiel befand sich eine randvolle Baumulde, die wollten wir nicht. Im Sommer sitzt der Mensch vor dem Herrschaftsgebäude und genießt das Leben. Unter Schirmen. Mit Charme und ohne Melone. Oder doch? Mit einem Melonen-Shake?

    Da wir von Bauwerken trotz allem nicht genug bekommen, müssen wir uns dem Sakralen hingeben. Da beginnen wir gleich mit der Kath. Pfarrkirche  ST. JOHANNES NEPOMUK, Seitentüre offen…

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    Ein kurzer Blick ins Innere des Gotteshauses:

    Orgelspiel in der Kath. Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk
    Orgelspiel in der Kath. Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk

     

    Und da es in unserem Deutschland mindestens zwei grosse Kirchengemeinden gibt, darf ein Besuch der Evangelischen Michaelskirche (Pfarrerin Kaltenbacher) nicht ausbleiben:

    Blick auf den Turm der Michaeliskirche vom Neckarweg, den wir gleich entlang radeln werden, Richtung Hirschhorn / Ersheim...
    Blick auf den Turm der Michaeliskirche vom Neckarweg, den wir gleich entlang radeln werden, Richtung Hirschhorn / Ersheim…

     

    Das heißt, voller Wehmut kehren wir der Stadt den Rücken und entschwinden per Rad bei 9°Celsius längs der grauen Fluten eines zurzeit friedlichen Flusses. Zum tränenreichen Abschied drei Impressionen aus E.:

    Wir überqueren den Neckar (L 595) und beradeln ab der Rudergesellschaft 1899 e.V. den Neckartalweg nach Ersheim. Laut Google Maps verschwindet der Radwanderweg in Höhe der Eberbacher Strasse (noch L 595) im blauen Neckar. Überflutung oder einfach nur geografischer Mist? Die Realität befährt man am 01.03.2014 trockenen Reifens!

    Ich wollte ja so gern noch eine Kleinigkeit über das Eberbacher Stadtwappen schreiben, vergessen wir den Keiler und den wellig gestylten Fluss. Eine Bache mit ihren Frischlingen stünde der Stadt eh besser zu Gesicht, da freuten sich die Schützen, die bei Seitelsgrund-Moosklinge eine Schiessanlage betreiben, selbst Fahrzeuge aus KA können dort gesichtet werden. Eine Knallerei bis zum Gehtnichtmehr und der Widerhall ist noch schlimmer. Man ballert auf aufgelassene Gesteinsformationen, Überbleibsel der Steinhauer und Metze. Hinter der nächsten Kurve kehrt Gottlob wieder Odenwälder Ruhe ein. Auf ein Foto verzichteten wir, sonst wären ich erschossen worden.

    Schwertransport auf dem Neckar:

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    Die Wacht:

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    Dieser Schreiberling ist ein Wachtelkönig und hat einen orthografischen Schlag weg… Besser wäre eine schöne Wächterin, man sänge ihr ein Wächterlied wie zu Zeiten von Walther von der Vogelweide… Da käme es auf der beschützten Wiese gewiss sofort zum mittelalterlichen Liebesakt. Im Sommer: und die Zecken schrieen vor Glück!

    Erbacher Aufschlüsse:

    Schnöder Beton beendete  die Verarbeitung des Natursandsteins zu nahezu 100%...
    Schnöder Beton beendete die Verarbeitung des Natursandsteins zu nahezu 100%…

     

    Holzeinschlag:

    Waldarbeiter-Idyll: im Hintergrund mein Villiger-Rad...
    Waldarbeiter-Idyll: im Hintergrund mein Villiger-Rad…

     

    Verkehr:

    Ein Tunnel, eine Strasse, kein Auto...
    Ein Tunnel, eine Strasse, kein Auto, kein Schiff…

     

    Hirschhorn / Neckar (Ersheim) nähert sich in Form eines Friedhofes und der Katholischen Kirche St. Nazarius und Celsus (Ersheimer Kapelle) in abseits gelegener Ruhe und Stille:

    Angetan von innerer Ruhe radeln wir zum Hirschhorner Stau- und Kraftwerk aus dem Jahr 1933; die Victus wird samt Wasser gerade abgelassen:

    Da fällt der Blick zurück ins Mittelalter:

    DSC05592

    Gewiss, nach Eberbach und dem anstrengenden Radwandern mangelte es an Kraft und Konzentration. Wäre Hirschhorn doch einer genaueren Foto-Untersuchung wert gewesen. Da muss ein weiterer Tag eingeplant werden. Das schafft allerdings logistische Schwierigkeiten: Der Regionalexpress (RE) hält nicht in Hirschhorn. Mit der Karte ab 60 ist der RE noch die schnellste Verbindung ins Neckartal. Alternativ S-Bahn ab MA² mit allen Haltestellen beziehungsweise erneut wie heute den RE bis Eberbach und mit der S-Bahn eine Station zurück nach Hirschhorn. Ach wie spießig und schizophren. Wenn ich Knete hätte wie Putin – auch er wird sterben – nähme ich den Helikopter und würde an den Kufen Freiübungen veranstalten. Die Eberbacher würden meinen, er habe einen Vogel wie der Vogel-Peter. Putin geht als Zar in die russische Geschichte ein, schade nur, dass er nicht europäisch denkt, war er wohl einst in Berlin stationiert – muss er da heute den Freibeuter geben? Nicht erst seit der Orangenen Revolution ist das Gezerre um die Vorherrschaft in diesem Teil der Welt in Gang. Europäisierung des Ostens bis zur Halbinsel Kamtschatka – was für ein Alexander der Große der EU brächte das wohl fertig – oder russisch-zaristische Machthaber bis nach Den Haag und Lissabon und Paris??? Das packt auch Putin nicht!!!

  • Ausstellungen in der Galerie FormStein

    Ausstellungen in der Galerie FormStein

    Galerie FormStein zeigt PETER KRAHE: Faszination Schwarzweißfotografie

    Einladung zur Vernissage am Freitag, 7. März 2014 um 19:30 Uhr, Einführung durch den Künstler, Musik Andreas Finger, Klavier, Öffnungszeiten vom 7. März bis 6. April 2014, Montag bis Donnerstag 15 – 18 Uhr, Freitag und Samstag 10 – 12 Uhr, Finissage am Sonntag, 6. April 2014

    Die Galerie: Ein Handelsplatz. Eine Präsentation. Schöne Künstlerinnen. Spitzenwerke. Tolle und verrückte Kunsterzeuger. Ansprachen, Einführungen, Plauderstündchen, Ankäufe. Musikalische Umrahmungen. Pressefotografen, bebilderte Berichte in Tageszeitungen, in Kunstzeit- und Kunststreitschriften, Meldungen im Internet. Kuratoren und mitunter Auktionatoren. Je nach dem, wer was wurde. Wer würde einen gedeckten Scheck ausstellen?: Auf Newcomer? Auf unbekanntes Neues? Manche tuns! Und haben nicht nur finanziellen Erfolg damit. Ansehen und Ehre folgt der Kunst-Wahl zum richtigen Zeitpunkt: Ein Museum für den Connaisseur.

    Eingangs-, Empfangs- und Ansprachenbereich der Galerie FormStein, 20091010_103220Mit Foto-Impressionen der Galerie FormStein und Ausstellungshinweisen wollen WIR weitermachen. Weitermachen mit der Vorstellung einer Heimat der Kunst. Durch die Künstlernachlässe Mannheim (Trude Stolp-Seitz bei BoConcept) und die Galerie Zimmermann (Robert Schad Visit) erfolgte der Startschuss. Jetzt ist die Galerie FormStein an der Reihe. Mal sehen, wohin die Patronenhülse so fällt.

    Alle Aufnahmen der Galerie FormStein von unserem Fotografen Matthias Plath. Ohne QuickInfos, ohne Text, ohne Erläuterungen.

    http://www.hk-formstein.de/

    Zum Schluss eine kleine Anmerkung: Wir veröffentlichen grundsätzlich nur jene Kommentare, die personell eindeutig und ohne Prüfung (z. B. in Hinblick auf Werbung) zuzuordnen sind. Nicht identifizierbarer Kommentarschrott landet im Nirwana-digital. DieRedaktion.

  • Im Hafen von Mannheim – ein Überblick

    Im Hafen von Mannheim – ein Überblick

    Der Mannheimer Hafen / Die Artikel / Eine Inhaltsangabe

    NN 1 – Die Güterhallenstrasse im Mannheimer Hafen (25.09.2013)

    NN 2 – Die Neckarvorlandstrasse im Mannheimer Hafen (04.10.2013)

    NN 3 – Die Rheinkaistrasse im Mannheimer Hafen (13.10.2013)

    NN 4 – Der Bonadies- oder Industriehafen von Mannheim (20.10.2013)

    NN 5 – Firmenbesuch in der Rheinstrasse im Mannheimer Hafen (27.10.2013)

    NN 6 – Am Verbindungskanal / Linkes Ufer im Mannheimer Hafen (31.10.2013)

    NN 7 – Auf der Friesenheimer Insel im Mannheimer Hafen (02.11.2013)

    NN 8 – Die Diffenébrücke im Mannheimer Hafen (12.11.2013)

    NN 9 – Rund um die Diffenébrücke im Mannheimer Hafen (14.11.2013)

    NN 10 – Die Friesenheimer Insel im Mannheimer Hafen (14.11.2013)

    NN 11 – Der Mannheimer Hafen: Eine Hommage an den Fotografen Matthias Plath (15.11.2013)

    NN 12 – Die Diffenéstrasse im Mannheimer Hafen (18.11.2013)

    NN 13 – Strasse der Container / Strasse der Kranen: Die Werfthallenstrasse im Mannheimer Hafen (20.11.2013)

    NN 14 – Im Mannheimer Hafen: Der Verbindungskanal (Rechtes Ufer) schreibt Kunstgeschichte (21.11.2013)

    NN 15 – Am Salzkai im Mannheimer Hafen (26.11.2013)

    NN 16 – Mannheimer Hafen Spezial / FotoRätsel (30.11.2013)

    NN 17 – Nebenstrassen im Mannheimer Hafen (Sektor Mühlauhafen) (02.12.2013)

    NN 18 – Raritäten im Mannheimer Hafen / ein Résumé zwischendurch (05.12.2013)

    NN 19 – Schreckensnachricht für den Mannheimer Hafen? (07.12.2013)

    NN 20 – Das Drama (09.12.2013)

    NN 21 – Auf dem Weg zur Rheinfähre bei Altrip (09.12.2013)

    NN 22 – Naturschönheiten im Mannheimer Hafengebiet (12.12.2013)

    NN 23 – Die Rotterdamer Strasse im Mannheimer Hafen (19.12.2013)

    NN 24 – Die Duisburger und die Ruhrorter Straße im Mannheimer Hafen (21.12.2013)

    NN 25 – MA-City+Rheinau/Hafen+Schwetzinger Wiesen/Riedwiesen+und zurück (07.01.2014)

    NN 26 – Im Mannheimer Stadtteil Rheinau / Rheinauer Hafen (29.01.2014)

    NN 27 – Auf dem Weg zur Neckarspitze… (15.02.2014)

    NN 28 – Der Mannheimer Hafen: Eine Hommage… (07.06.2014)

    NN 29 – Die Grundkettenfähre Emma… (08.06.2014)

  • Klamotten, Glas + Müll: harte Währung in Euro

    Klamotten, Glas + Müll: harte Währung in Euro

    Neu: Eingesetzt am 13. 10.2014 …

    Mannheim • Stadt des Glücks, Stadt der Scherben …

    Dazu Sondermüll, und Restmüll, und Seltene Erden, und Biomüll, und und und…

    Städtischer Angestellter, verantwortlich für die Entsorgung der Inhalte der Altkleidercontainer u. a. am Swansea Platz
    Städtischer Angestellter, verantwortlich für die Entsorgung der Inhalte der Altkleidercontainer
    Wie ehedem: Lumpen, Alteisen, Papier...
    Wie ehedem: Lumpen, Alteisen, Papier…

    Mit modernistischer Verwertungsstrategie so ertragreich wie anno dazumal: Lumpen, Alteisen, Papier. Der geldscheißende Dukatenesel heißt heutzutage Ex-und-hopp-Mentalität des kapitalistischen Zeitalters. Die Produkte der Verantwortungslosigkeit sind ja fast an jeder Strassenecke zu finden. Warum aus dieser stumpfsinnigen Bequemlichkeit des Wegwerfens nicht Kohle machen? Stroh zu Gold spinnen. Energiegewinnung. Wiederaufbereitung und -verwertung.

    Recycling und wie sonst die Begriffe und Definitionen so heissen.

    Thema Klamotten / Altkleider

    Unglaublich, dass in diesem Dreck noch Gewinn steckt...
    Unglaublich, dass in diesem Dreck noch Gewinn steckt… ↑…aber wahr. Der Spiegel 3 / 2014 schreibt im Artikel „Heißer Stoff“ von Michael Fröhlingsdorf: »Pro Tonne Sammelware werden zeitweise bis zu 550 Euro bezahlt.« Alles lässt sich verschicken und versenden und weiterverarbeiten, siehe Papier + Alteisen, wiederverwertbare Stoffe par excellence.

    Thema Papier

    Papiernes Sammelsurium
    Papiernes Sammelsurium

    Thema Kartonagen, Pressspan, Kunststoff

    Hier muss getrennt werden...
    Hier muss getrennt werden…

    Thema Alteisen / Schrott

    Schrottverarbeitende Industrie im Mannheimer Hafen...
    Schrottverarbeitende Industrie im Mannheimer Hafen…
    Herkunft: Sickinger Schule Mannheim
    Herkunft: siehe Artikel

    Thema Elektroschrott

    Aufnahme Mannheimer Hafen (NN 25)
    Aufnahme Mannheimer Hafen (NN 25)

    Überfluss, noch mehr Überfluss, bis wir darin ertrinken. Auch Abgase existieren inzwischen im Überfluss. Denk‘ ich an Peking in der Nacht, dann bin ich um’s Atmen gebracht. Wie soll das so weitergehen? Kein Entkommen mehr. Unser Schicksal ist uns vorgezeichnet. Acht Milliarden, zehn Milliarden, bis die Blutgefäße explodieren. Ein roter Ozean. Nichts mit Angelwürmern. Da beißt nichts. Verhungern. Blut trinken, den roten Saft der Toten. Wer überlebt, muss Kartoffeln anbauen. Egal, ob in Indochina oder Südamerika. Eine Milliarde kommt durch. Eine Milliarde.

    1 000 000 000. Der zehnfache Überfluss wird bestattet. Und zuvor ausgebeutet. Es herrscht Hunger. Die Lösung: Kannibalismus. Eine Überlebensstrategie. Nicht neu. Notwendig. Alkoholgeschwängerte Leber mit Frits + Knobisalat, zum Nachtisch hartgekochte Eier. Zur Erneuerung der Potenz. Was für ein herrlicher Aufstand. Die Revolution des Geschlechts, ein Wandel, so kurz vor dem Ende…

    Wer bleibt da übrig??? Sprich überlebt???
    Wer bleibt da übrig??? Sprich überlebt???

    Eine Milliarde… Neun Milliarden Tote… Nur Frauen überleben… Nur Frauen… Alle prägnant…