Sie ist unser Goldstück. Weshalb wir sie erneut unter die Lupe nehmen. Das soll ein Gemeinschaftsunternehmen werden. Da warten wir auf sonniges und wolkenloses Wetter; das wird dauern. Wärme und Frühjahr, das wär‘ zu schön. Das Netz ist geduldig und der Leser ebenso. Erstmal ein Lageplan…
Die Übersicht mit wichtigen geografischen Gegebenheiten zur Orientierung
Was ist da los???
Drüben die Insel, vorne ein Teil des Altrheins
So ein Pech, die Radtour den Neckar über so viele Tage und Nächte und Kilometer entlang endet im Nichts, na ja, Orderstation vielleicht, oder in Maisfeldern voller Stechmücken, im Industriegeruch und Lärm von Schiffssirenen. Wenige Radmeter weiter beginnt die ungezähmte Wildheit der Natur. Eine Gegend, die manchen Angst macht. Ist sie doch ein verlassenes, entehrtes Stück Erde. Wer sollte sich da wohlfühlen ausser Joggern, Gassi gehenden Hundebesitzern, Mountainbikes, … und Fotografen?
Unglaublich aber real: Friesenheimer Insel / An der Kammerschleuse
Eines muss klar sein, die Brücke wurde 1990 mit einem Preis dekoriert. Von der Bundesvereinigung der Strassenbau- und Verkehrsingenieure e.V. erhielten ihre Erbauer den sogenannten BSVI-Preis. Die Medaille ist auf der Fussgängerseite an der Brücke befestigt. Aber da gibt es keine Fussgänger, wie fast überall im Hafen, warum auch. Spazieren gehen im Mannheimer Hafen? Grundsätzlich Fehlanzeige. Nicht umsonst sind die Gehsteige miserabel ausgebaut, voller Pfützen und meist zugeparkt, siehe Industriestrasse.
Dieses als Kunstwerk ausgewiesene, durch eine Detonation deformierte Rohrstück findet man auf dem Betriebsgelände einer grossen Baufirma
Ähnliche Objekte zeigt hin und wieder auch die Mannheimer Kunsthalle in ihren Aussenbereichen. Der Hafen bietet so ganz nebenbei und per Zufall meist einiges an Plastiken und Skulpturen. Plakatabrisse wie in der 60er Jahren des Zwanzigsten Fahrhunderts sorgen für Überraschungen: Nouveau Réalisme.
Ein Produkt des Zufalls in der Industriestrasse im Mannheimer Hafen
Modernere Zeiten produzieren Land- + Street Art Künstler. Erst mal ein Beispiel für ›Land Art‹, danach eins für ›Street Art‹, wie sich die Werke und Ideen doch gleichen:
Land Art
Street Art
Die ganz spezielle Kunstrichtung ›Water Art‹ spielt neben Sprühen und Malen die dominanteste Rolle im gesamten Hafengebiet:
Als Ableger der ›Water Art‹ gilt unter Kunsthistorikern die ›Coast Art‹. Sie besitzt allerdings ihre eigenständigen Vertreter, wie sie unter ›Global Player‹ zu finden sind. Auf weitere Beispiele verzichten wir.
Eine ebenfalls signifikant auftretende Kunstrichtung: die ›Graffitis‹, ein Beispiel soll genügen!
Die Aufnahme stammt aus der Industriestrasse
Dass Kunst nicht immer unbeschädigt bleibt, das ist bekannt. Und die Ursache? Windbruch? Vandalismus? Altersschwäche? Konstruktionsfehler? Usw.
Ein zusätzliches Beispiel wie Kunst- und Kulturschaffende sich ins Zeug legen: ›Urban Gardening‹.
Wildwuchs, privat/öffentlich?
Privatbesitz
Private Anlage
Ein Blick in die Runde, der Übersicht halber:
Diffenébrücke mit Schiffsdurchfahrt
Auch der Fotograf darf mal ins Bild:
Im Verkehrsspiegel
Wir verlassen die Diffenébrücke und radeln nach Hause. Tschüs.
Sie sucht ihresgleichen im Mannheimer Hafen. Sie steht für hoch qualifizierte deutsche Ingenieurkunst. Und doch wird sie täglich vergewaltigt von tausenden von Fahrzeugen. Schwerlastverkehr, am Wochenende wird es ruhiger. Sie bebt, zittert, vibriert. Nachts legt sie sich vorübergehend für einige Minuten hin. Bis es wieder drüber donnert und das grosse Beben beginnt. Der Mensch erwachte schweissgebadet. Sie trägt es mit einer Fassung aus Stahl:
Die Diffenébrücke, keine andere Brücke im Mannheimer Hafen kann ihr das Rhein-Neckar-Wasser reichen
WIR bleiben vor Ort. Blicken auf ihre Umgebung.
Die Diffenébrücke mit Blick auf den Bonadies- / IndustriehafenDie Diffenébrücke mit Blick über den Altrhein zur Friesenheimer Insel
Fotos oben: »Die Diffenébrücke aus verschiedenen Blickwinkeln.«
WIR fassen Mut und begeben uns unter das Bauwerk, ein Treppenzugang erleichtert den Gang in die Unterwelt. Von ›Betreten verboten‹ keine sichtbare Spur. Es wird einen mulmig dabei. Oben rattert’s, unten Graffiti. Liebesbekundungen und Akte. Andere Ausblicke, neue Formen. Unübliche Positionen, Überraschungen. Selbst ein einer Bombe ähnelnder Gegenstand wird entdeckt – zum Glück nur ein Blindgänger, davon später:
Was alles im Wasser treibt. Meistens in den Uferbereichen. Eine Blaukopfanakonda ist da keine Ausnahme, da reicht ein kleiner Hinweis: http://franzbellmann.de/?p=10058. Schwemmholz, Kunststoffe und überraschenderweise diese Plastikbombe:
Vom Wind getriebenes UngeheuerDie Anlandung: Illegale Entsorgung durch die Besatzung eines Kriegsschiffes?
WIR nehmen Abschied von Diffené und gönnen uns mit der Brücke ein Sonnenbad:
Ein paar Tage sind wohl vergangen. Am 22. Oktober radelten wir durch die nördlichen Aussenbezirke des Mannheimer Hafens. Genauer: über die FriesenheimerInsel, am Rhein entlang. Quasi vom Bonadieshafen (NN 4, mit der Neckarspitze) die kurze Reststrecke des Neckarweges entlang und weiter bis zur Einmündung eines Altrheinarmes (Friesenheimer Altrhein) nahe der Autobahnbrücke, die – benannt nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss – über den Fluss nach Kaiserslautern führt, A 6, E 50. Ganz auf der Höhe des Mannheimer Ortsteiles Sandhofen.
Vater Rhein, im Hintergrund die Theodor-Heuss-Brücke, die Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verbindet
Der Rhein. Nicht umsonst ist er die am meisten befahrene Wasserstrasse Europas. Zentral, Verbindung zum Atlantik, von Basel bis Rotterdam. Nach der Rheinbegradigung und Schiffbarmachung war es endgültig vorbei mit dem alten Vater Rhein. Ein neuer geradliniger Bursche ward geboren, mit vielfältiger ökonomischer und industrieller Strebsamkeit rheinauf, rheinab. Da lohnen ein paar Blicke auf Ludwigshafen:
Hier überlässt Vater Rhein seinem Bundesgenossen Neckar einen Teil seines FlussbettesBlick nach drüben, Ludwigshafen mit BASF, im Vordergrund: Vermaisung von LandschaftIcarus fliegt an der BASF vorbei
Weit oben am Altrhein findet der Radler, wenn er das offizielle Ende des Neckarweges ignoriert, einen verschwindend kleinen Rest eines naturbelassenen Auenlandes. Das ist zwar nicht Mittelerde, aber doch ein nördlicher Ausläufer des Mannheimer Rheinhafens:
Tot-Gestrüpp am RheinuferDer Mais kennt keine Gnade, im Hintergrund: AuenlandWind- und Lichtspiel im Auenland
Auenblick
Altrheinmündung
Wildwuchs der Natur
Weit verbreitet in der Au ist die Angelkultur. An jedem Treppenabgang zum Altrhein beziehen Kult-Genossen ihr Domizil und hoffen auf gute Fänge. Einen durften wir fotografieren:
Die meisten Angler erstarren bei ihrem Sport
Es folgt eine Galerie von zehn impressionistischen Aufnahmen von der Friesenheimer Insel:
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