Neueste Nachrichten vom 06.01.2014: Der Gerhart-Hauptmann-Platz in HH ist heute geräumt worden…
↓Der folgende Bericht wurde am 25. Juli 2012 verfasst:
Am Gerhart-Hauptmann-Platz in Hamburg existiert seit einigen Monaten ein Occupy-Camp.
Es folgen fotografische Impressionen, die WIR am 10. Juli 2012 gemacht haben. Verantwortlich dafür: DieRedaktion. Die jeweiligen Aufnahmen ohne Kommentar.
Auf ein Hoch folgt naturgesetzlich die Baisse. Das trifft genauso auf Occupy zu?
Spaziere ich durch Mannheim, spaziere und kalte Gebeine kriege, denke ich an eine andere Stadt, unbenannt, unbekannt und fernab, ich denke an eine Stadt auf dem Mars. Da will ich leben. Hab‘ ich es hier doch so satt. Und wie wär’s mit spazier’n in Memphis: Yes, walk the line, please…Und scheiß auf Rufus …Please.
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Brief
Wir erhielten einen Brief mit Gedichten und einer Nachricht: Gedichte lesen, überdenken, kommentieren, kritisieren, Urteil fällen. Anschliessend Brief im Brief öffnen. Liebe Freunde, darin liegen unsere Namen.
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Zur Situation eines privilegierten Sklaven
Dreckig wie ein Gaskammernchef, das war van Clef. Abhängig von Autorität, doch mächtig voll Brutalität. Gashahn auf. Er liess den Dingen ihren Lauf. Ohne Einwand und Protest stand er auf dem Podest und ging konform mit der Norm in Uniform.
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Der Japse
18. September 2011
Berlin: Der Japse ist wieder hier. Er hat mich besucht, der Liebe. Und mich um Geld gebeten. Er fängt auch langsam an afghanisch zu werden. Den ganzen Tag verbringt er mit Einkaufen, erzählt er. Er ist wieder gegangen. Jetzt kommt er zurückgestürmt: „I have forgetten soamsing.“ Sein Englisch ist beschissen. Er setzt sich wieder mir gegenüber auf’s Bett. Findet etwas. „Ah“, schreit er auf japanisch: „Ich hab‘ es, tank ju by by.“ Zwei Stunden später: Besuch. Der Japse ist wieder hier.
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Baby
Ein weltbekanntes Paar in Musik und Kunst, Foto Matthias Plath
Baby. Mir träumte, ich träumte von Dir. Namen spielen kein Klavier. Baby, ich träumte, ich träumte der Blues fing Dich ein. Baby, mir träumte, mir träumte sein Rhythmus hielt innig Dich umfangen, Baby, der Blues. Baby, ich träumte, mir träumte Du spieltest den Blues, den Rhythmus der Umarmung auf dem Klavier. Und mir träumte, mir träumte von Dir. Baby, der Blues.
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Die Knospe
Foto: Toni, 24.12.2013, Ausschnitt
Die leichte Erdenknospe aus eichiger Rinde, gleisig, schwellig, steigig, mit amtlichen Ausweis. Pfützig, starklaut, nächtig erwachsen im Scheinlicht der gasigen Laterne. Fliege des einen Tages nach Jerusalem, oh Wunder des Rednuws, aus baumiger Kruste, Du Knospe der Knospen. Fliehe des einen endlosen Tages.
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Ohne Titel
Ohne Kommentar…
Ihre Erfolglosigkeit bei hochgestellten Politikern muss doch jetzt hoffentlich nicht der einfache Bürger austragen.
Letztlich stiehlt die Zeit die Sekunde. Nach einem Menschenleben lang steht ihre Frage: Mit welchem Nutz, mit wie viel Schlaf, mit welcher Sucht wurde ich vergeudet? Wo wurde ich hingeschickt am Ende einer sinnlos verbrachten Zeit? Mit schelmischer Genauigkeit fordert ihre Aktenkunde die Antwort: Die nicht zu erbringen.
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Jenseitshain
ZDF-Moderatorin, Foto vom 17. September 2013 am Bildschirm aufgenommen, DieRedaktion…
Halsstarrig standest Du vor mir, mit einer Blume in knochiger Hand. Des Nachts unter Sternen im Schnee die Spur, wie die Tote, niemals gebar sie. Und tanzte im Jenseitshain. Des Tags unter Sonnen auf den Feldern das Leben, wie die Liebe, niemals zerbrach sie. Und tanzte dort drüben, sich dem Traum entziehend, erreichte mich hier.
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Leichenbegängnis
Foto Manfred Rinderspacher, 28. Januar 2012, gescannt…Titel: „Der Dosensarg“
„Draht um einen gesprungenen Topf stricken“, Foto Manfred Rinderspacher
Draht um einen gesprungenen Topf stricken. Die Suppe schmeckt wie Suppe. Jemand am Schlafittchen derb zurechtweisen. Der Neid gönnt dem Teufel nicht die Hitze in der Hölle.
Wenn’s Mus regnet, hat er keinen Löffel. Er ist ein Pechvogel. Ihr wollt ihn nur: Das gutgeartete Kind. Wir plädieren für die Beibehaltung des Status quo.
Einer ist polizeilich dumm. Von Pontius bis Pilatus. Der Minister stellt sein Portefeuille zur Verfügung. Das waren Krokodilstränen. Der Chef brachte den Angestellten ein zu hohes Mass an Vertrauen entgegen.
Ein kurzer, heftiger Donnerschlag: „An der Seite der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.“
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Politische Degeneration oder Die Verwesung revolutionären Geistes
Er ist nicht ganz normal.
Bei ihm ist eine Schraube locker.
Lockerer Bruder, kommst nicht ans Ufer, Skeptizismus hält Dich auf. Zeitraubend dieser Verlauf. Leg‘ ihn ab. Und Renitenz.
Das Kümmerdasein in anarcho-individualistischer Willenskraft gilt als längst erschlafft.
Geschafft – Sieg heil – geschafft.
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Das Leben als Indifferenzpunkt
Der Adler schwebt als kaum erkennbare Erscheinung im Luftmeer. Zwei Geraden von verschiedener Richtung schneiden sich in einem Punkt. „L’exactitude, c’est la politesse des rois.“ Ihm ging die Puste für immer aus. Das Kind ist nicht tot auf die Welt gekommen. Das Kind hat gelebt. Als eitler Fant. Es schlug eine tiefe Sekunde. Ein selbstloser Verzicht auf das Erddasein. Die halbe Stadt regte sich bis zur Siedehitze auf. Kindstaufe. Hat es schon einen Namen? Der namenlose Haufen der Alltagsbabies nascht gern Süssigkeiten. Ein Bravo den Rechten.
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Naturkeilerei
Dunkler Wald. Voll roter Tannen. Aus purpurnem Unterholz streben gläserne Eichen. Rinde ächzt. Taifune auf elektrisch wettern Groll. Verdammt: Ein blauer Wal kriegt mit der Luft. Windstärke ix bricht alles entzwei. Ohne Geheimniskrämerei: Naturkeilerei.
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In der Heide
Es schlafen nicht alle, die: Die Augen zuhaben. Und niemand zuleide pimpern beide. Das Präservativ hängt im Schrank. Macht sie bang. Man gibt sich die Klinke in die Hand. Sie trägt Schleier vor’m Gesicht. Und eine samtbehandschuhte Linke. In der Heide wimmert der Wind.
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Ventilator
Treibende Luftlosigkeit. Verbrauchter Ventilatorwind. Westwind. Der aus Osten kommt. Sich drehend zirkulierend. Spiraliger, todsüchtiger Wind. Der die Haare zerzaust. Permanente Speisung, nimmermüder Strom. Ewig tätige Menschheit. Energieerzeugend, winderzeugend. Leer. Atme, atme: Den von Menschen produzierten Wind.
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Ohne Titel
Alter vierundzwanzig. Seele fünf vor zwölf. Vater Arschloch. Mutter Gebärmutter. Beziehung keine. Liebe: Zu Zweien ist es schöner. Es sei denn, Du liebst Dich selbst. Sexualneurose. Geist kaputt.
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Die Zeitkuh
Ich bin nicht. Und nicht dort. Und Zeit rennt immerzu. Unfasslich in einem fort. Oh gäbe es ein Fort. Einen Hort. Und einen Ankerplatz, für die Ruh‘. Die Zeitkuh, sie stöhnte bestimmt: Muh.
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Ohne Titel
Die Lage ist undurchsichtig. Aufgeweichter Käse steckt seine Fühler in viel zu viele Winkel. Mir dünkt. Du entziehst mir die Liebe Baby. Wie die Mutter dem Kind. Du bist erwachsen. Und ich sauge: Lieblose Milch. Mir dünkt. Etwas hat uns den Garaus gemacht. Und die Trennung fängt zu blühen an.
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Abort Gespräche
Shit-House at Greece…
Er steht und pisst. Eine pissende Pisslatte pisst.
Eine zweite nähert sich stampfend. Ergeht sich ins Pissoir.
Pisser A: „Sie haben mächtig Druck auf der Tüte.“
Pisser B: „Den drückensten Druck aller Drücke. Fünf Liter besten Weins. Das macht sich bemerkbar. Siehst Du’s?“
Pisser A: „Ja, ich rieche Alkohol.“
Pisser B: „Ja, es dampft.
Pisser A und Pisser B haben aus gepisst.
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Klein-Anne und Mutter
Mutter Klopapier. Brüllt Klein-Anne. Mutter antwortet nicht. Mutter Scheisspapier. Kreischt Klein-Anne. Keine Erwiderung Mutterns. Zeitungspapier Mutter. Meine Furche ist braun. Mutter hört’s, tut nichts. Mutti bitte komme. Popo putze‘. Mutter kommt.
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Diese Tage
Sie sind schön. Diese Tage.
Sie sind schön. Durch diese Frau.
Sie fehlen. Diese Tage. Oft.
Viele Monate sind vergangen. Auch in Zukunft sind sie schön. Diese Tage.
So gleichen sich die Zeiten in dieser Frau. Und oft werden sie fehlen. Diese Tage.
Diese Tage durch diese Frau.
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Der Tritt
All dies: Was zu geben war. Wurde abverlangt. Ohne Scham. Voller Gier. Was kann der Mensch geben? Gehirnwindungen? Bestimmte Couleur? Sprache, Glück? Was bleibt, wenn alles leergesaugt? Keine Milch, kein Blut mehr fliesst? Ein Tritt! Unvergessen!
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Saturn
Schier endlos bist Du weg von mir.
Saturn. Mit Deinem nackten Ring.
Trara, trara, die Post geht ab, zu Dir, von hier.
Adressat: Weltall.
Gestirn: Saturn.
Strasse: Ring.
Hausnummer: Endlos.
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Ohne Titel
Verzahnt. Umschlungen. In Nichtigkeit.
Oh Albernheit, oh Dasein voller Nutzlosigkeit.
Verhangen in leeren Gebilden nihilistischer Triebhaftigkeit entrinnt Dir das Leben.
Unaufhaltsam.
Trotz Deiner Hände. Trotz ihrer bewahrenden Kraft.
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Bilder
„Amor mit Bauchladen“
Ich sage Dir zehnmal: Deine Bilder sind gut. Und sage Dir zehnmal: Deine Bilder sind Shit. Ich sage Dir einmal mit Vehemenz mein Gefühl: Und Du verstehst einmal: Deine Bilder sind gut.
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Ohne Titel
Nägel – dreckig. Haut in Fetzen. Leber – kaputt. Per Sauferei. Schrottplatz Ehe – entzwei.
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Modell
Ja.
Verschiedentlich kämen Frauen zu mir.
Und man raunte mir zu, warum ich denn nicht zeichnete.
Da erwiderte ich:
Das Modell sei mir zu wertvoll, als dass ich mich zeichnender Weise mit ihm beschäftigen könnte.
Für Claudia.
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Strich und Raum
Im Kopf kann ich nicht sehen. Im Kopf kann ich mir eine Vorstellung davon machen, was ich sehe. Die Vorstellung vom Sehen. Also tätige ich einen Strich. Oder einige Räume. Und mache mir eine Vorstellung von gezeichneten Strichräumen.
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Mon amour
Was leuchtet da? Kunstlicht. Atombomben. Hiroshima – mon amour, leb‘ wohl mit Deinen Toten und tot Geborenen.
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Ohne Titel
Das reicht. Mein Weib. Und reicht es nicht, mein Weib, so geh‘ mein Weib. Verpflichtung, zu bleiben, besteht nicht mein Weib. Entscheide Dich. Tu’s gleich. Mein Weib.
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Ohne Titel
Schwirbelig, schwupp die wupp, putziger Pyjama, holterdiepolter. Ruhrkranker Kumpel frisst Zervelatwurst mit Kameradendurst.
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Und gestehst Dir den letzten Schritt nicht zu
In einer verrückten Bezogenheit ergeht sich Deine Existenz die Jahre hindurch. Und wirst Du alt. Nicht weise. Nein. Nur alt. Es ist nicht des Daseins Sinn, die Weisheit zu verschenken. Verirrst Dich in Deiner phasenhaften Erscheinungswelt. Voller Krisenhaft. Entgehen Dir voluminöse Bereiche der Erlebnisfähigkeit. Selbst zur Zeit aufgeschlossenster Bereitschaft Deines Bewusstseins. Und sprichst Du vom Vergangenen, wenn Du Dich dem Tode ausgeliefert siehst. Und zitterst Du. Und gestehst Dir den letzten Schritt nicht zu.
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Bei einer Pulle roten Weins
Soll ich Brecht lesen? Man sollte sich nicht als zu wichtig begreifen. Sprudel. Sprudel sprudele. Klopf Dir mit dem Bleistift gegen den Schädel. Nicht, dass das Glas zerbricht. Seeräuberzähne, Unverstand, Rote Hand. Ich suche es. Morgen. Bei einer Pulle roten Weins. Wecker, Schrei, Verpflichtung, Aufgabe, Demokratie, Zwang. Kannst Du mir mal sagen: „Was ist Zwang?“ -Z-W-A-N-G- Zwang ist Kugel. Lauf. Gewehr. Bei einer Pulle roten Weins. Schmerzen gar sehr gelitten. Schlaf nicht mit ihr. Schmeiss nicht mit Hölzern. Und er weiss genau, dass er reinhacken wird. Reinhacken wird. Such‘ es morgen. Lass‘ es sein. Bei einer Pulle roten Weins.
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Wir sind zwei
Wir sind zwei. Ständiges beisammen sein erweist sich bei uns als hervorstechendes Beziehungsmerkmal. Wir sind zwei. Hilfsbereitschaft und Sorge für den Partner kennt unsere Zweisein nicht. Wir sind zwei. Unsere gemeinsame Existenz beruht auf Homosexualität. Wir sind zwei. Heiraten dürfen wir nicht. Wir sind zwei. Die Insel Lesbos liegt bei uns im Schlafzimmer. Wir sind zwei. Männer sind uns verhasst. Wir sind zwei. Zwei vibrierende Massagegeräte der Firma Uhse aus Flensburg frei Haus ersetzen uns männliche Glieder. Wir sind zwei. Plastikstäbe zählen zu unseren materiellen Gütern. Wir sind zwei. Peitschen und anderes sadistisches Marterwerkzeug sind uns abhold. Wir sind zwei. Oft sind unsere Steissbein langen Haare zu einem Zopf geflochten. Wir sins zwei. Ist unser Steissbein langes Haar zopfig, ähneln unsere Köpfe einem gewissen Herrn Janus. Wir sind zwei.
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Die Geschichte von Herrn Georg
Georg ist dumm. Er hat auch eine kleine, frigide, dumme Frau. Er sagt immerzu, sie wünsche sich den Orgasmus. Es geht nicht. Sie bringen’s nicht hin. Georg ist daran am wenigsten schuld. Die Psyche der Frau Georgs. Georg ist dumm. Er glaubt ihr helfen zu können. Dazu sind viele Sexualkundler zu dumm. Die Funktion des Orgasmus ist bei Reich. Reich weiss das. Sie wird es nie kennenlernen. Schätzen lernen. Sie hat Pech gehabt. Das ist irgendwo dumm. Und macht sie dumm. Und macht auch Georg dumm: Sie sind jetzt, dem Herrn sei Dank für beide, verheiratet. Das ist schon nicht mehr dumm…
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Ohne Titel
Ich hatte keine Zeit zu verlieren. Das Ding hatte ordnungsgemäss seine Austrittserklärung übergeben und so verdreifachte ich ursachenbezogen meinen Stechschritt. Die Zielnähe liess mich mein ballerndes Herz und meine Granaten singende Luftpumpe vergessen. Als ich vor dem Portal stand, schnitten mir Stahlsplitter ins Ohr. Ich bemerkte meinen spektral-farbigen Hauch und erbrach Nikotin und Teer und hatte Unterleibsschmerzen, wahnsinnige Unterleibsschmerzen. Ich fühlte mich geprügelt und getreten. Dann begann die Pein sich abzusondern, die Wehen stiegen ins Unermessliche. Mein Herz schoss einem Maschinengewehr gleich wirr in die Gegenden. Schwindel ergriff mich. Es begann zu dunkeln. Ein weisses Häubchen, das mit Spangen im Haar gefestigt war, muss mich rechtzeitig aufgefangen haben. Etwas kniff mich unter der Achsel. Noch heute ist dort, wo so derb zugegriffen wurde: ein blauer Fleck.
Die Leere beim Erwachen aus der Kälte wies nicht auf den erlittenen Verlust. Kampfpause. Grabesstille.
Das Ding war von mir gegangen. War von mir gegangen, fortgegangen, wunschgemäss. Dankbarkeit überkam mich dann. Für Befreiung von Schmerz und Pein. Von Stössen und Drücken. Von Knall und Peng. Meine Situation wurde mir klar: Das Ding war von mir gegangen.
Geleitet von dem Wunsche, mein Erstgeborenes zu wiegen, rappele ich mich auf und beginne mit der Suche.
Auf mein Signal hin rauscht die Nachtschwester ins Zimmer und überlässt mir ein Contergankind.
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Die Bude
Seine Bude ist ein Samenhaufen. Der Samenhaufen setzt sich zusammen aus Tilos Spermien, Spliffis Befruchtungsschleim, den Samenzellen seines Bruders und so weiter und so fort. Es begann mit der Kopulation hp-anne. Er ist der Kötter. Sein Schlaf bewegt sich unter Wichsflecken. Wenn jemand da ist: ist er nicht da. Ist er da: ist niemand da. Ist niemand da, isst er vielleicht in Frankfurt. Oder saufen. Dann ist der Samenhaufen da. Der ist immer da.
Wenn jemand da ist, springt meist ein Auto für ihn ab. Die, die es zum Samenhaufen zieht, sind alle Besitzer von Autos. Für die Länge einer sexuellen Zusammenkunft, manche machen es auch viermal, ist er Autofahrer. Je potenter die Leute, desto lieber empfängt er sie.
Einer frisst dauernd Captagon®: Oh Aphrodite komm‘ hernieder und beflügle unsere Geschlechtswelt. Experiment auch mit Haschisch.
Der Budeninhaber besitzt eine Wasserpfeife. Aus Indien. Sie wird nie gereinigt. Ich reinige sie auch nicht. Nun wird sie doch gereinigt. Ich habe sie nie gereinigt vorgefunden. Vor dem Rauchen wird sie mit Bedacht gereinigt. Das weiss ich: mit Gewissheit.
Ja, manchmal kommen Nutten. Die zahlen. Das nimmt er gern in Kauf. Nur kann er dann die Liste der Samenhaufenvergrösserer nicht exakt weiterführen. Dafür wird er bezahlt. Die Bezahlung ist gut: sie könnte besser sein.
Der Coitus interruptus erfreut sich grosser Beliebtheit.
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Freiheit
Hast Du Dich schon mal als Raubtier erlebt? Im Käfig der eigenen Wohnung. Die, obwohl unverschlossen, nicht verlassen werden kann. Da sich ein stählernes Gitter menschlicher Ängste um Dich herum aufgebaut hat. Und keine Kraft, kein Mut vorhanden. Aus diesem Gefüge auszubrechen: Angst. Agonie in Potenz. Du weisst doch, wie sich Löwe, Tiger im Zoo im Käfig eingesperrt verhalten. Rundgang am Gitter entlang. Sehnsucht im Herzen.
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Hände
Beständig wandern Hände über dies Dasein. Tätscheln die sanften Rundungen der Ironie. Ritzen mit scharfkantigen Nägeln der Finger die weit gespannten Hände der Skepsis. Streicheln verbrauchte Ebenen der Hingabe, die ihr Opfer erbracht. In der Lautlosigkeit des Aufschreis. Fühlen die schwingenden Wechsel der nüchternen Räusche. Die in einsamen Pforten die Blumen liebkosen. Fingrig erfahren die Allmacht des Überflusses. Begreifend das Ich der Erloschenen. Zurückgewinnen diese Daseinshand.
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Ohne Titel
Stelle um im Geiste. Sei alles, was Dir möglich ist. Voll Freiraum. Sei nicht nur braun und eventuell mal rot. Sorg auch für Dein täglich Brot. Sei Wissenschaftler und Konformist und denk‘ an Deine Frist. Voll Tiefgang. Vergiss den Sinn der Liebe nicht. Und krieg‘ die Gicht dabei. Einerlei. Schaumschlägerei. Und morgen bist Du: Tod.
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Ohne Titel
Vorspann: Ja, wir gehen Schritt für Schritt voran.
I. Du bewegst Dich besser Baby. Die Ruhe ist umsonst. Lieg‘ nicht rum, so die Kälte kriecht das Rückgrat hoch. Beweg‘ Dich mal Baby. Aber nur die Haut war trocken. Wir werden immer unter der Decke schlafen. In der Hitze der Abgeschlossenheit. Der Dunkelheit. Und die Sonne war stiften gegangen.
II. Nun aber nur die Haut war nass. Und die Sonne verblieb, wo sie hingegangen. Du ersetzt mir jetzt die Sonne Baby. Und bewegen brauchst Du Dich nicht mehr. Du liebst mich besser Baby. Reich‘ mir diesen Trog der Wonne. Spute Dich, so die Wärme kriecht das Rückgrat hoch. Lieb‘ mich mal. Aber nur zum Schmauch ward die Sonne.
III. Du willst Dich nicht benützen lassen. Du hattest recht. Als Du wie den Stummel einer Zigarette mich ausdrücktest. Du bist um einen Sinneswandel weiter Baby. Wenn es Dir je aufgegeben war, ihn zu vollziehen: Und ein Jedesmal durfte ich einen Schritt mehr der aufgehenden Freiheit entgegen sinken.
IV. Besser einen dieser Gedanken, als jene an die Zerrissenheit. Die Gräber, die schon verlassen, wanken. Und geben die letzten Irritationen preis.
V. Friedhofsleere im Gehirn. Und Leiber wandeln durch die Stille. Im River schwimmt jetzt der Gedankendreck. Damit das Welttheater ist befleckt.
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Haus der Stille
I. Er trug meine Kleider. Ich für ihn untragbar. So ich nackt war. Wir badeten in der lauen Brühe seiner Samenfäden. Die sich einen Weg bahnten. Hinein in die Stille meiner Weiblichkeit.
II. Wir badeten. Darin. In der Hoffnung auf Befriedung. Hader entstand. Aus Unzulänglichkeiten. Wir kreuzten die Wege des Todes. Im Haus der Stille lebten wir lange. Und wurden unruhig. Unstill.
III. Lärmig. Zwischen Du und ich. Süchtig. Nach Sieg. Im Kampf gegeneinander. Leblos. In der Hoffnung auf Befreiung. Ein Gesicht erlosch.
IV. Trocken die Mäuler die durstigen. Spröde die Lippen die prallen. Rissig die Augen der Liebenden. Kahl die Gedanken. Verwirrt die Seelen. Im Haus der Stille.
V. Fratzen erfüllten das Haus der Stille. Schnee schmolz. Und ein trunkenes Haupt wurde Asche: Produkt der Verzehrung. Vergessen das Saugen an meiner Brust. Eine Oase. Wüste überfiel das Haus der Stille.
VI. Andere schritten ins Haus der Stille. Verloren sich. Labyrinthisch die Macht der Gewässer. Ängstig und wehrlos: Die Menschen.
VII. Allein.
VIII. In Vergangenem versunken überschritten sie unwissend die am Ende des Weges liegende letzte Instanz.
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Hinüber ins Reich der Unerreichbarkeiten. Verloren im Oeldorado. Wiedergefunden im Land der Illusion
I. In Erwähnung gewisser Vertraulichkeiten, reproduzieren Sie Ihre Problematiken neu. Und lernen diese – kurz und bündig – den Kern treffend: wiederzugeben. Erfahren Ihre Lebensinhalte immer wieder neu. Nicht als Täuschung oder Halluzination. Sie erfahren Ihre Existenz im Gespräch mit anderen in der Veräusserung kostenlos neu: So leben Sie weiterhin im Bereich Ihres Herkommens und Hingehens. Ohne eigentliche Zäsur.
II. In Erwähnung gewisser Vertraulichkeiten – da werden selbst individuellste intime Geschlechtsmerkmale nicht ausgeklammert, sie tun dabei so, als führten Sie diese in praxi vor – versteinern sie ihre eng begrenzten existentiellen Ereignisse zu Obelisken, die sie streicheln, während sie darüber reden. Als zögen sie ihren Penis oder ihre Klitoris aus der Tasche, stets bereit sexuelle Eigenliebe in gesprächspervertierter Form sich und anderen zu offerieren.
III. Da ihre Konsumeinstellung ihren eigensten Angelegenheiten gegenüber offen ist, onanieren sie ohne Scheu in der Öffentlichkeit. Und selbst diese erwidert dann zeitweise Fähigkeiten der Herausforderung.
IV. Die neue Bürgerlichkeit , welche in nicht geringem Ausmass mit Ungereimtheiten behaftet ist, bricht aus ihren naiven Augen. Zur kritischen Eigenbetrachtung unfähig, bekleckern sie sich mit dem Samen und den Lüsten der Masturbation. Und sprechen von Emanzipation wie von irgendwem ohne gedanklichen Vollzug.
V. Ich habe den Eindruck; sie existierten nie wirklich. Nur aufgesetzt. In Körperhaft erstarrt zu Gehirn erweichender Lava. Die eruptiv – in Kälte brechend – zur Wüste wird.
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Ohne Titel
Entspannung tut not ♦ Doch ohne himmelsbrot ♦ Umsonst ist der tod ♦ Eine mutter schreit durch’s kanonenrohr ♦ Satan bricht hervor ♦ Im niemandsland ♦ Liegt schmerzen voll ♦ Ein sohn ♦ Eine knochige hand ♦ Ein totenkopf ♦ Kein leben mehr ♦ Ein begrabenes heer
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Johnnie
Ein Bananenschiff wirft Anker vor Southampton. Ein Johnnie im Unterhemd versteckt seinen Schanker und verlässt das Schiff samt Anker. Ein Johnnie schreit Orgasmus. Danach das Hotel will Johnnie verlassen, doch die Alte fordert: Wir haschen. Kommt ein Schiff voll Banana vielleicht aus Havanna ein Johnnie dampft herbei. Und die Heuer wird teuer. Und Johnnie, dem nicht ganz geheuer, zieht’s hinters Steuer. Sei’s Istanbul, sei’s Liverpool, Konstanza oder Bonanza, ein Johnnie wirft Anker und verlässt sein Schiff samt Schanker.
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Das Ende
Ich bin hier auf Trip. Von der Sekunde des Beginns an. Die Einleitung gestaltet sich einzellig. Der Aufbau beinhaltet Verfall. Die Bausteine kulminieren in der Sexualität. Von Selbstverwirklichung wird nie die Rede sein.
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Wir haben uns entschlossen, auf die äussre Form der Gedichte nicht zu achten, aus Platzgründen, DieRedaktion.
Standen WIR doch genau am Punkt des Übergangs: hier küsst sich Nordrhein-Westfalen selbst. In Mannheim². Vom Bundesland ist nichts zu sehen ausser verstaubte Landschaft. Zwei riesige Schreddereien – wir nennen sie einfach mal so – verarbeiten Abbruch. Erzeugen Sande und Kiese. Und Staub.
Der Kuss vermeintlicher industrieller Ewigkeit: Ist der Ruhrpott nicht längst Vergangenheit?
Wir bleiben am Ball, aber der Reihe nach. Die Rotterdamer Sackgasse (NN 23) hat uns viel Kraft gekostet. In dieser Strasse gäbe es noch reichlich zu tun. Später vielleicht mal. Im Sommer; ist doch die Antwerpener ganz in der Nähe und damit die Gestade unseres väterlichen Rheins. Ausritt auf dem Drahtesel mit Picknick im ländlichen Grün mit Yachthafen und Schwimm im Schwetzinger Ried. Das bleibt momentan Zukunftsmusik. Kann ja noch werden. Landschaftliche Idylle, bis sie der Hafen auffrisst.
Zurück zu den Sandwüsten, das erste Bild stammt aus der Ruhrorter, die andere Wüste liegt fast gegenüber bei Duisburg, schätzungsweise 300 Meter Luftlinie:
Spitzentechnologie kommt nicht von ungefähr. Der Mannheimer Hafen ist eine Investitionsmaschine. Da wird gewaltig gebaggert. Grosse Teile der Bauindustrie haben hier ihre Heimat. Viele der unter dem Kürzel NN veröffentlichten Aufnahmen sprechen eine deutlich informative Sprache. Das geht weit über Mannheim² hinaus. Global vernetzt, vor Ort wird Money verdient.
Da ist uns doch eine Geschichte passiert: in der Ruhrorter 35-39. Kunst im Hafen. Kein sinniger Plakatabriss. Keine geduldete und geförderte Spray-Aktion. Ein Skulpturen-Ensemble, das besser in die Planken passen würde, aber unsere KunsthallenDirektorin Dr. Ulrike Lorenz (hier links im Bild mit Robert Schad bei Peter Zimmermann, siehe entsprechenden Artikel auf unserer Seite, Foto Matthias Plath) hat ja keine Ahnung, was in Mannheim² so abgeht. Die arme Frau. Ihre Halle wird ihr Grab werden. Verschlissen. Ausgelaugt. Versandet und verstaubt. Die arme Frau. Hätte sie doch in Regensburg geahnt, was auf sie zukommt. Ihr Vorgänger zeigte sich völlig respektlos. Das brach ihm das Genick. Heute ist er handlungshalber gelähmt und aus der Öffentlichkeit im Vergleich zu seiner Direktorentätigkeit so gut wie verschwunden.
Wir würden ja gerne ein Bild des Ensembles »Gemeinsam sind wir stark« bringen, wir halten uns besser zurück. Wir wollen näher ran – und man erlaubt es uns, dies zu tun. Das wäre das zweite Mal, dass wir ein Firmengelände offiziell betreten dürfen. Ich freue mich auf anstehende und notwendige Gespräche.
Zwischendurch ein Foto, denke ich mir, wäre nicht schlecht, Aufnahme aus der Ruhrorter:
Das Mannheimer Großkraftwerk
GKM
Wie geht es weiter? Mit Bildern. Text dazu. Infos + Ideen. Der Hafen dehnt sich, die Ideen schrumpfen. Digitale Konzepte lassen sich nur schwer ändern. Innerhalb dieser gibt es reichlich Bewegungsfreiheit. Man stösst an Grenzen. Dahinter liegt unerforschte Wildnis. Das Grosskraftwerk ist für Aussenstehende eine solche Wildnis. Bestimmt wird es irgendwann einen Tag der offenen Tür geben, hoffentlich bekommen wir das mit.
In diesem Stichkanal trieb die weibliche Leiche
Jedenfalls: Hier wäre ein Tatort angesagt. Zwei führende Baustellenleiter verfeindeter Firmen ineinander umschlungen in einem Abwasserschacht entdeckt. Die Leichen total zerstückelt, Feme? Ein neuer Kommissar wird als Bauinspekteur eingeschleust, nachdem der Fundort genauestens ermittlungstechnisch untersucht wurde, ohne dass die Arbeiten am Block 9 hätten eingestellt werden müssen. In einem Seitenkanal des Rheins wird eine dritte Leiche von Hafenbeschäftigten gefunden: Name Marie Rosenfurt, eine in der Region – wenn nicht gar national – bekannte junge und strebsame Malerin. Das macht die Angelegenheit für den ermittelnden Newcomer nicht leichter. Jedoch in den Bauakten lassen sich Hinweise finden, welche, das muss aus ermittlungstaktischen Gründen geheim bleiben: Der Tatort, wie immer ein Reißer, am kommenden Sonntag ausnahmsweise erst um 23:15 Uhr nach den Tagesthemen. Begründung der Programmleitung: Jugendschutz.
Ein Viadukt beschert uns diesen Rundblick: Hier wurde ebenfalls ermittelt, Skizzen aus dem Hafen wurden sichergestellt, eine Halskette ebenfalls, es muss ein Kampf stattgefunden haben, die Kriminalpolizei vermutet eine Streiterei (Bagatelle) unter zwei Künstlerinnen, und eine bezahlte mit ihrem Leben.
So kann’s sein. Wirtschaft und Kunst, Morde und Tötungen ereignen sich fast überall. Das lässt uns kalt und wir schalten ein Bild ohne Leichen: Aber mit Phallus, damit der Leser sich abreagieren kann. So was bringen wir so bald nicht wieder:
Womit wir unseren Bericht über die beiden Strassen beschliessen möchten
Zum Artikelende die dominante Krananlage zwischen der Rotterdamer (NN 23) und der Ruhrorter Strasse, fotografiert in der Ruhrorter:
WIR werden im nächsten Jahr diese Firma kontaktieren, damit wir auf deren Betriebsgelände fotografieren dürfen.
WIR wünschen ruhige Tage und 2014 wird ein phantastisches Jahr für den Binnenhafen in Mannheim².
Wir fuhren mit der Linie 1 bis zur Endstation Rheinau Bahnhof. Eine Fussgängerunterführung von der Deutschen Bahn AG bringt den Hafenbesucher zunächst in die Düsseldorfer Strasse. Ziel: Rotterdamer Strasse, eingangs Essener Strasse. Die Rotterdamer eine Sackgasse; umsäumt von zwei künstlichen Wasserverkehrswegen, die in den Rhein münden. Ein Kanu (Motorboot!) wäre nicht zu verachten. Für die vielen Kanäle in Mannheim². Egal, irgendwann gehen alle Wünsche in Erfüllung und dann fotografieren wir vom Wasser aus. Erlaubt ist, was möglich ist. Da gehen offiziell nur asphaltierte Strassen und Gehsteige, falls überhaupt vorhanden. Was als Gefährdungspotenzial verstanden werden muss: Rasende Schwerlastwagen!
Start Rotterdamer: Schaufele Dir Dein eigenes Grab!Wildwuchs im Niemandsland
Öffentlich ist öffentlich, privat ist privat. Fremdes Gelände betreten wird in den USA schon mal mit einer Kugel beantwortet. Schiess ihn tot den Hund…was hat er hier zu suchen!!! Hierzulande darf man mit einer Anzeige rechnen. Sofern die Überwachung funktioniert. Zumindest wird damit gedroht. Was gibt es denn zu verbergen, was doch nicht eh schon bekannt ist??? Will man Ästhetik verheimlichen? Oder menschenverachtende Erfindungen? Drogen verschieben und nicht auffliegen? DrogenGeld liegt nicht auf der Strasse, zumal nicht in der Rotterdamer.
Hans war zu Besuch. Wir haben miteinander gelabert, zwei Stunden lang bei Bier und Knabbergebäck. Jetzt bläht sich der Bauch.
In der Rotterdamer fehlt mir mein Fahrrad. Heute machen wir die vielen staubigen Kilometer ausschliesslich zu Fuß. Der lange Anfahrtsweg. In dieser sonnigen Kälte. Öffentliche Verkehrsmittel erreichen nichts. Ausserhalb innerstädtischer Anlaufpunkte wird die Versorgung marginal. Zu einem Randthema.
Sonnenbrand gefällig???
Das niemanden interessiert. Wer will schon in Hafengebiete, wer dort arbeitet fahre gefälligst mit dem eigenen PKW. Das tut der Beschäftigte. Warum mit der blöden überfrachteten Elektrischen sich fortbewegen, wenn der PKW vor Ort parken kann. In Industriegebieten und Grossstädten wie dem nordamerikanischen Houston geht nichts ohne Auto. Die Stadt ist dem Öl und der Mobilität ausgeliefert. Und den Temperaturen. Sie ist die Stadt des Gewinns. Auch morgen. Wenn es kein Öl mehr gibt. Strom wird es immer geben. Das ist ein Naturgesetz. Vor allem in Houston. Houston, das ist wie Ton und Haus, und was hat Mannheim zu bieten: Quadrate.
Wo habe ich nur den letzten VODKA hingeschafft, den mir Hans vor Monaten gebracht hat? Ein frischer Bär in glasklarer Flasche grinst zu mir herüber. Soll das saufen wer will. Am Samstag geh‘ ich in die Platte, Russen und Polen werden sich bestimmt freuen. Ein Weihnachtsgeschenk!!!
Die Essener Strasse Richtung OdenwaldIn der Ruhrorter
Die Rotterdamer im Mannheimer RheinauHafen ergänzt die reichlich vorkommenden Niederländischen und Nordrhein-Westfälischen Strassenbezeichnungen: Holländer Strasse, Antwerpener-, Essener-, Bochumer-, etc. pp. Die Rotterdamer wird nicht der einzige Verkehrsweg bleiben, dem wir zu Leibe rücken werden. Haben wir doch bereits einiges von der letzten Tour in Reserve. Aber halt Produkte, die mehr oder weniger im Schlendern entstanden. Locker aufgenommen und dabei an nichts gedacht. Frei jeglichen Drucks oder gar Terminarbeit. Unwichtig ob präsentabel oder wegzuwerfen. Eine Motivfindung, ein Klick. So häufen sich die dokumentarischen Bilder auf meinem PC. Was wird mit ihnen geschehen?
Wir sind noch in der Ruhrorter
Kirchenbau mit Spundwandelementen in der Rotterdamer Strasse
Der Hafen Mannheim² wird unser Schicksal. Houston wird anderer Leute Schicksal. Auch der Karlsruher Hafen wird demnächst mein Schicksal. Wenn ich an Ostern noch hier bin. Mit meinem Schwager Ludwig ist das Procedere bereits besprochen. Zu Ostern könnte es ja warm sein, zumindest wärmer als jetzt; wo wir durch den RheinauHafen schlendern. Es ist richtig geil, was sich da vor der Kamera so auftürmt. Postmoderne Kathedrale??? Aus Spunddielen??? Bohlen??? Sakral bis zum Gehtnichtmehr. Da hört man doch die Glocken läuten!!! Und der Heilige Geist schwebt überm Hafen. Bim, bam.
Die Rotterdamer ist eine Hammerstrasse. Wir wissen ja nie, was auf uns zukommt. Wann je kommen / kamen wir in den Hafen? Inzwischen ist er uns wichtiger als irgendein zentral gelegener städtischer Konsumverein. Theater. Museen. Galerien. Meinetwegen Vereinigungen. Vereinigung der Ladenbesitzer in der Kaufmeile. Was wären sie ohne Hafen, süddeutsch Häfen. Wahrscheinlich können sie ihre Geschäfte vor Ort steuern, hoffen wir es doch, aber Schiffe, hohe See taugliche Frachter, die die Waren, die sie verkaufen möchten, in Scheuern anlanden: NICHT!!!
Päpste herzlich willkommen
So sind die Häfen die Orte, die unsere Existenz gewährleisten. Wir schulden ihnen Dank. Dank den Menschen, die dort für uns arbeiten. So brutal das sein mag: Schiffe, Schifffahrtsindustrie, auch Kreuzfahrten, Fischerei, LKW, Container, Kohle, Gas, Uran, es ist schier endlos. Und endet doch – wie das Mittelalter – darüber müssen wir uns im Klaren sein.
Da hilft auch eine Kirche nicht.
Wir sind jetzt mittendrin in der Rotterdamer:
Anmerkung: Unser Beitragsbild fanden wir an einem Sattelschlepper angebracht, der ausgangs der Rotterdamer parkte; alle Aufnahmen DieRedaktion. Wir sehen uns in der Ruhrorter / Duisburger wieder…