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  • Reisen ins Umland: BAD DÜRKHEIM (Ergänzung) + FREINSHEIM

    Reisen ins Umland: BAD DÜRKHEIM (Ergänzung) + FREINSHEIM

    Eigentlich hatten wir mit Bad Dürkheim ja abgeschlossen. Ein Bericht pro Ort, dachten wir, müsse reichen. Aber Bad Dürkheim ist so verknotet mit seiner Umgebung, dass wir oftmals dort Station machen, und diese Aufenthalte sollen sich dann eben in Artikeln wiederfinden. Kurz und bündig: als Ergänzung. Der Basis-Bericht liegt bereits einige Zeit zurück und kann hier aufgerufen werden! Gestern (11.04.2014) führte mich ein defekter Fotoapparat nach Bad Dürkheim. Dort konnte mir geholfen werden. Ein Spezialist (Foto Bauer) löste das kleine technische Problem im Handumdrehen, wofür ich mich hiermit bedanke. Schon blöd, wenn man nicht knipsen kann und selbst keine Idee zur Reparatur des Kastens mitbringt.

    War ja dabei Freinsheim anzulaufen, nahm dann die gesamte Strecke bis Ramsen; dort fiel mir der Defekt auf. Also steckte ich den Foto weg und radelte lust- und planlos durch die Gegend nach Eisenberg, wo die Hütten und Giessereien auf dem Programm standen. Unterwegs beim Radeln hielt ein Regional-Bus. Ich fragte die Fahrerin, wo’s denn lang ginge. Grünstadt ihre Antwort. Ich stieg einfach zu und es begann eine Sightseeing-Tour durchs Pfälzer Bergland: Hettenleidelheim, Wattenheim – wo eine Rentnerinnen – Gang (13 melierte Damen) den jetzt zu kleinen Bus frequentierte – Carlsberg, Hertlingshausen, Höningen, Altleiningen, Neuleiningen, Sausenheim, Grünstadt. In Grünstadt bestieg ich den Regio-Zug nach Bad Dürkheim, wusste ich doch, da gibt’s einen Fotoladen im Zentrum.

    So liess ich alles liegen und stehen für die notwendige Inspektion meines Geräts. Wie gesagt, danach funktionierte er wieder, hatte der Fotoapparat mir doch zunächst einen Strich durch die Tagesplanung gemacht, hier ein paar Aufnahmen aus Bad Dürkheim, dann geht’s weiter nach Freinsheim.

    Unser Blick richtete sich auf Ungstein und die L 455 nach Freinsheim. Der Radweg entlang der Strasse in gutem Zustand. Eine leichte Strecke von knapp vier Kilometern ab Saline. In Freinsheim lässt es sich gut leben, der Ort verströmt angenehme Gefühle, wir besuchten die TOP-Galerie Zulauf, wo zurzeit Claudia Tebben (Malerei) und Walter Schembs (Bildhauerei) ausstellen. In der Folge Aufnahmen von den Werken der beiden Künstler:

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    oben links: Claudia Tebben »malipum« Mischtechnik auf Leinwand, 80×100 cm, 2012, Ausschnitt

    oben rechts: Claudia Tebben »niton« Mischtechnik auf Leinwand, 200×210 cm, 2013, Ausschnitt

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    oben links: Claudia Tebben »genis« Mischtechnik auf Leinwand, 280×210 cm, 2013, Ausschnitt

    oben rechts: Claudia Tebben »fantum« Mischtechnik auf Leinwand, 120×100 cm, 2012, Ausschnitt

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    oben links: Walter Schembs »Moore’s girl« Bronze, H. 185 cm, 2005

    0ben rechts: Walter Schembs → leider versäumte ich es, die Daten zu notieren…

    Wir fahren nach Frankenthal. Dort möchten wir noch einen Privaten Besuch abstatten und danach über die Theodor Heuss Brücke (A 6, E 50) zurück ins Atelier radeln… Fotos von Freinsheim liegen noch vor, wir veröffentlichen acht davon ohne jeglichen Kommentar:

    Zum Abschied der Blick von der Brücke auf die BASF:

    Die Badische Anilin- und SodaFabrik von Theodor Heuss aus gesehen am Abend des 11.04.2014 gegen 19:30 Uhr, das ist die Wahrheit...
    Die Badische Anilin- und SodaFabrik von der Theodor Heuss aus gesehen am Abend des 11.04.2014 gegen 19:30 Uhr, das ist die Wahrheit… 

     

    Und tschüss bis zum nächsten Bericht, DieRedaktion.

  • Reisen ins Umland: FREINSHEIM

    Reisen ins Umland: FREINSHEIM

    Monsieur Zulauf aus Freinsheim...
    Der glückliche Monsieur Zulauf aus Freinsheim… Foto DieRedaktion

    Rymsaen, nein, nein: Ramsen muss es heissen. Nicht Ramses. Gott Rymsaen, den kannten nicht mal die Wikinger. Er kommt in keiner Saga vor. Philosophieprofessoren würden vom Niedergang der Post sprechen; und von der Moderne sowieso. Wir erleben in unserer momentanen Wirklichkeit – andere sprechen von Realität – den Verlust an Wahrheit. Das Wenige an Wahrheit, selbst das geht verloren. Existent wird eine immer gnadenlosere Durchmischung. Ergebnis: ein Menschheitsnivellement. Die Höhenunterschiede werden postalisch nach und nach gravierender. Sie können nicht mehr ausgebügelt werden. Das setzt sich gesetzmässig fort. Motto: Reich zu reich, arm zu arm. Dazwischen nur noch Einöde und Unfruchtbarkeit. Am unteren Ende fehlt das Wasser. Durst. Der Durst der Landwirtschaft. Oben wird Wein konsumiert, sprich Wasser mit Alkohol. Gutes Wasser, das Wasser der Weinberge. Und wer trinkt das Wasser der Pfützen dieser Welt? Die Realität scheint brutal, die Wahrheit quadriert die Brutalität. Die Realität stirbt, die Wahrheit wird geboren. Das Licht, die Wahrheit, erblickt das Licht. Die Helle. Den Glanz. Die Freiheit. Die Liebe. Nicht die Knebelung. Nicht die Unterdrückung. Das Licht ist unendlich. Ein weiter Weg bis dahin. Wir werden ihn gehen müssen, besser wollen, im Unendlichen finden wir die Wahrheit, dort werden wir sie finden, dann sind wir glücklich, dort werden wir glücklich sein. Rymsaen.

    Die alltäglichen Gegebenheiten wehren der Philosophie. Der Alltäglichkeit bringt die tief schürfende Weisheit kein Jota. Was ist, wenn man verpennt. Der Zug weg. Die Planung im Eimer, im Hintern, im Arsch. Mosbach / Neckarelz stand zu Buche. Fr., 11.04.2014, 8:35 Uhr, RE 28277, Gleis 7b ab Mannheim Hbf angesagt. Hat das was mit sinnigen Gedanken zu tun? Den Wecker überhört. Egal wie oft er sich wiederholte. So oft ignoriert. Tiefschlaf. Wird vermutet. Da darf man schon mal den Wecker überhören. Und Mosbach vergessen. Und Neckarelz. Da wird einfach umdisponiert. Das ist so profan wie wirtschaftliche Realität. Wahrheit möchte ich das nicht nennen wollen. Wir fahren nach Freinsheim.

    Ortskenntnis: Mannheim (Zug nach Mainz), Frankenthal (Zug nach Ramsen), Freinsheim dazwischen. Wir fahren weiter. Rymsaen. Da kommt ja noch was. Hinter der Ebene, hinter den anschwellenden Hügeln. Herxheim am Berg. Kirchheim an der Weinstrasse (der Wein strebt → gegen unendlich). Verdammt: Grünstadt. Asselheim: Sammlung Keller. Mertesheim. Ebertsheim. Eisenberg (Pfalz). Ramsen – Endstation der Philosophie. In Eisenberg (Pfalz) hätten wir ja gerne fotografiert. Doch der Apparat wollte nicht. Die Hütten und die Giessereien vergeblich. Dran vorbei mit kaputter HX 1. Das Ende der Fotografie. Und der Philosophie. Das Ende der Wahrheit. Das Ende. Die Wahrheit.

  • Reisen ins Umland: NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE

    Reisen ins Umland: NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE

    Gestern lief’s wieder richtig rund. Wie geschmiert und geölt. Andernorts läuft’s eher kontrovers. Und kriegerisch. Da erfreue ich mich lieber an paradiesischen Zuständen, warum andere totschlagen. Es muss viel Hass dahinter sein und Neid. Und Machtanspruch und religiöser Wahn, manchmal Revolution. In Neustadt an der Weinstrasse bietet die Stiftskirche Anschauungsunterricht, wie unterschiedliche Religionsgemeinschaften in zivilen Gesellschaften friedlich miteinander auskommen. Im Kirchenbau findet man die Protestantische Stiftskirchengemeinde und den Katholischen Teil  – St. Aegidius unter einem Dach vereint.

    Die Stiftskirche in Neustadt an der Weinstrasse im Ortszentrum gelegen
    Die Stiftskirche in Neustadt an der Weinstrasse im Ortszentrum gelegen

     

    Wir blicken der Quickinfo halber zunächst in den Kath. Kirchenteil (links), danach in den Protestantischen… Wer Lust auf mehr hat: Führungen, Gottesdienste, privates Eigeninteresse…

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    Müllecke Bahnhof
    Müllecke Bahnhof

    Nach dem Verlassen der Gotteshäuser wenden wir uns weltlicheren Gegebenheiten zu. Neustadt hat uns ja recht unfreundlich begrüsst, oder ist herumliegender Müll nicht die Unfreundlichkeit par excellence? Es ist anscheinend so, je grösser die Städte, je drängender die Entsorgungsproblematik. Zumindest in bestimmten Stadtteilen. In Mannheim sieht die Welt ja nicht viel anders aus. Mit entsprechenden ordnungspolitischen Massnahmen wäre der ungeregelten Wegwerfmentalität beizukommen, dazu könnte ebenfalls die müllproduzierende Industrie herangezogen werden. Wer mitverantwortlich ist, der soll sich dieser stellen. Nicht freiwillig, daraus wird nichts, diese Beteuerungen kennt man zur Genüge. Aus Mitverantwortung muss weit mehr als bisher: Verpflichtung werden.

    Wir sind doch nicht von der NörglerTruppe: Natürlich überwiegt bei Neustadt die freundliche Seite! In Bahnhofsnähe steht ein ehemaliges Stellwerk, das ist schon wundersam:

    Die genaue Funktion ist DerRedaktion leider nicht bekannt, wir gehen von einer Nutzung als Stellwerk aus...
    Die genaue Funktion ist DerRedaktion leider nicht bekannt, wir gehen von einer Nutzung als Stellwerk aus…

     

    Dieser Anschlag kommt einem Beleg gleich für obige Tatsachen (Müllecke)
    Dieser Anschlag kommt einem Beleg gleich für obige Tatsachen (Müllecke)

    In Neustadt wollen wir starten zu einer Rad- und Fototour nach Bad Dürkheim, ca. 20 km. Das wird eine Tagesreise, mit Genuss.

    Erst aber drehen wir ein paar Runden durchs Örtchen. Wir fotografieren die Dinge abseits der touristischen Stadtrouten, siehe links. Bemerkenswert sind für uns immer wieder Fassaden, besser Fassadengestaltungen, sie erzeugen in der Gesamtheit ein Stadtbild / ein Strassenbild von guter oder schlechter Qualität. Unsere Artikel müssen klar und info-technisch deutlich strukturiert sein, damit sie gelesen werden. Und die Länge spielt eine grosse Rolle. So liegt zum Beispiel unser Bericht über die Frankenthaler Ausstellung »WIR – Jenseits von Eden« an zweiter Stelle aller Beiträge (zurzeit 316) mit momentan 1554 Aufrufen. Es führt »Die grosse Liebe« mit bald 1800 Klicks.

    Fangen wir mit den Fassaden an:

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    In Neustadt gibt es – nicht zu verachten (!) – viel Kunst im Öffentlichen Raum. Leider konnten wir keine Hinweise zu Künstler / Künstlerin, zu Titel, Datum etc. finden:

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    Dabei belassen wir es, hat doch fast jeder ein anderes Verständnis für Kunst. Kunstverstand ist eine Art Sachverstand, der leider nicht sehr verbreitet ist. Da wird viel geschwafelt. Vor allem bei Vernissagen, was da so daher geredet wird. Von Ausstellungsmachern und so. Meist die reinste Lobhudelei. Weshalb manche Besucher ganz gezielt eine Stunde nach den offiziellen Ansprachen erscheinen, oder überhaupt nicht. Und einfach nur in die laufenden Veranstaltungen gehen, Führungen zum Beispiel. Da lässt es sich mitunter trefflich diskutieren, sofern das Führungspersonal locker drauf ist.

    Wir beenden unseren Visit von Neustadt und begeben uns auf Fahrradtour nach Bad Dürkheim.

    Es ging bergan dem Burgweg lang ins Meisental. Da hätten wir uns fast verrannt. Schweisstreibend war’s sowieso. Beginnen wir mit einer Panorama-Aufnahme, verbunden mit einer kleinen Frage: Wo genau befinden wir uns und wie heisst dieses Anwesen auf der Bergkuppe??? Die richtige Antwort wird belohnt, ein Atelierbesuch mit Verköstigung geboten – Bier!!!:

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    Während der letzten Tagesreisen zeigte sich oft eine kleine Spezialität, wie z. B. der Skizzenblock von Christina. Heute, entlang der Strecke nach Bad Dürkheim, machten wir in einer Gärtnerei Halt: Bei Iris Diehl, Blumen, Garten und Kaffee gibt es ebenfalls. Nach einem kurzen Gespräch erhielten wir die Absolution und durften fotografieren. Hier zunächst unser Aufhänger, der Eingangsbereich des gärtnerischen Idylls:

    Irgendwie erinnerte mich das Unternehmen an 'Planten un Blomen' in Hamburg, die Gärtnerei sendet einen Herzkasper aus, ein sehenswertes Anwesen...
    Irgendwie erinnerte mich das Unternehmen an ‚Planten un Blomen‘ in Hamburg, die Gärtnerei sendet einen Herzkasper aus, ein sehenswertes Anwesen…

     

    Also ging ich auf Foto-Safari und durchwanderte Raum und Zeit. Irgendwie ist das Glück und die Freude nicht gering, wenn man sich ungestört und ungehindert auf einem fremden Areal bewegen darf. Nix da mit Thesen wie Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Stecken wir doch alle in einer ehrlichen Haut! Von mehreren Aufnahmen haben wir einige ausgewählt und präsentieren sie hier als Foto-Galerie:

    Bevor wir nach Wachenheim an der Weinstrasse kamen, gab es einen Kurzaufenthalt im Deutschen Film- und Fototechnik Museum in Deidesheim:

    Das Deutsche Film- und Fototechnik Museum Deidesheim bietet nach eigenen Angaben audiovisuelle Kommunikationstechnik der letzten 170 Jahre. Das Museum existiert seit bald einem Vierteljahrhundert und zeigt die herausragenden technischen Errungenschaften zweier Sammlungen. Sehenswert – Eintritt frei…

    Wenn man schon von Neustadt nach Bad Dürkheim radelt, dürfen Landschaftsbilder nicht fehlen, schliesslich ist der Wein das Salz in der Suppe dieser Pfälzer Region:

    Kunst und Kultur dominieren die Orte und Städte, hier einige Impressionen abseits der Touristenpfade:

    Bei den obigen Fotos wurde auf Titel und Position verzichtet, die Bilder geniessen Priorität.

    DieRedaktion meldet sich nächste Woche mit einer weiteren Tour, tschüss …

  • Reisen ins Umland: WEINHEIM AN DER BERGSTRASSE

    Reisen ins Umland: WEINHEIM AN DER BERGSTRASSE

    ***NEUESTE  NACHRICHT (17.04.2014) per E-Mail von Herrn Peter Hook: Text und Fotos am Ende unseres Artikels!!!

    Ehrlich, heute war’s am schönsten, super gar und spitze, nicht des Wetters wegen, wir radeln ja eh nur bei besten Witterungsverhältnissen. Und sind so oft schon geradelt. Heute war’s deswegen am schönsten…

    DSC06947 - Arbeitskopie 2

    Ein einem Ufo ähnelnder futuristischer Skizzenblock fiel mir in die Hände, nein, in den Fotoapparat. Ein Mensch, eine Frau, die Ihrer Wege zu gehen versucht, ist die Urheberin. Wir sprachen eine längere Zeit über miteinander. Wir saßen an einem Weiher, die Erpel versprühten ihre Hormone. In einem Weinheimer Schlosspark. Da saßen wir.

    DSC06889Nach einem opulenten Frühstück mit Günter und Ursula in der Mannheimer Platte bestieg ich meinen Drahtesel und fuhr zur Haltestelle ‚Lange Rötterstrasse‘ der OEG: ehemaliger Betreiber – die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft AG, geläufiger bei vielen unter dem Namen ÖG. Die Strassenbahnfahrt äusserst kurzweilig! Was man halt so macht, während einer etwas längeren Bahnreise. Am OEG-Bahnhof in Weinheim war ich am Ziel, für’s erste. Mit dem Radl läuft’s zurzeit noch ganz gut, also die steile Rampe hinauf: Kopernikusstrasse, Babostrasse(!)… An einem Brunnen liess ich mich nieder. Dies war dann das erste Foto an diesem ominösen Tag (01.04.2014).

    DSC06892Zwei Minuten Fussweg vom Brunnen (Stadtgarten) und nahe beim Mahnmal zum Gedenken an die Reichspogromnacht (Novemberpogrome vom 09./10. November 1938) in Weinheim befindet sich versteckt unter Bäumen das Grab von Elise D’Avis (1826-1863). Was ist mit Ihren Händen geschehen? Oder bildet die Aufnahme links den Originalzustand des Grabdenkmals ab? Wer kann Auskunft darüber geben?

    Wir radeln hin und her, bekommen Lust auf Eis, verschieben die Lust aber auf den Nachmittag. Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof stoppt die kurvigen Achter mit dem Fahrrad; und Informationen zum Garten und den Besitzern gibt es im Netz reichlich.

    Wir haben fotografiert, hier vier Aufnahmen der Sehenswürdigkeit Hermannshof:

    Kaum sind wir durch’s Gartentor an der Grabengasse dem überlaufenen Touristenmagnet entwischt, müssen wir Aufnahmen machen; vom ca. 700 Jahre alten Roten Turm, der zur Stadtbefestigung gehörte (1); vom Kath. Pfarramt St. Laurentius und Herz Jesu aus ein Blick in die Runde (2); rasseln mit dem Säbel und schwingen die Fahne vor der St Laurentius-Kirche aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts (3); schauen auf den Kirchturm, begleitet von einer einsamen, in der Nacht gewiss wegweisenden Leuchte am Eingang zum Schlosspark (4):

    Skizze aus Rom
    Skizze aus Rom

    Ich hatte Lust auf Pause, am Schlossparkweiher setzte ich mich in den Halbschatten. Auf der Bank nebenan nahm Sie Platz. Wir begrüssten uns, sahen wir uns doch bereits das zweite Mal. Ich hatte Hunger und machte mich über meine belegten Brötchen her. Meine Semmelofferte fand kein Interesse, sie habe grad gegessen. Also mampfte ich alleine. Nach einer Weile kamen wir in ein langes Gespräch und Ihr Skizzenblock fiel mir in den Fotoapparat, hier die erste Seite des DIN A 3 Ringheftes (links).

    Der Block ist gespickt mit Designentwürfen von Boliden. Windschnittig, formschön, rasant. Ergebnisse einer Ausbildung an der Hochschule Pforzheim – Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Recht. Ein Beispiel Ihrer Design-Kunst↓ gönnen wir uns noch, dann ziehen wir weiter zum Exotenwald:

    DSC06954 - Arbeitskopie 2

    Und werfen zwischendurch einen kurzen Blick in Richtung der Ruine Windeck und auf die Wachenburg:

    Für einen Besuch der beiden Burgen fehlte es diesmal an Zeit, den machen wir noch, kommt Zeit kommt Radtour...
    Für einen Besuch der beiden Burgen fehlte es diesmal an Zeit, den machen wir noch, kommt Zeit kommt Radtour…

    DSC06962 - Arbeitskopie 2Was es so alles gibt im Exotenwald:

    DSC06968 - Arbeitskopie 2   DSC06968 - Arbeitskopie 3

    Und zu unser aller Überraschung:

    ...leider ausser Funktion...
    …leider ausser Funktion…
    ...hätten wir doch umgehend einen Versuch unternommen... Wassertemperatur?
    …schade, hätten wir doch umgehend einen Versuch unternommen… noch abgeschaltet bzw. nicht an die Quelle angeschlossen wegen zu niedriger Wassertemperatur?

     

    DSC06964Die Initiative »Junge Menschen für das Leben stärken« kümmert sich ums Areal: Bänke und  Tische zum Verweilen und Kuren. Gestiftet den Bürgern der Stadt Weinheim. Das Radeln im Wald stärkt nicht nur die Muskeln. Die Gegend ein Augenschmaus – fremdländische Baumarten! Auch gegenüber am Hang die Hütte mit den blauen Containern (Bild links).

    Drei grosse Spaziergänge, von ca. zwei bis fünf Kilometer Länge, verlaufen durch das exotische Gelände: Schwarzkiefern-Rundweg, Exotenwald-Rundweg, Grosser Rundweg, bestehend aus den beiden ersten Rundwegen. Meist sind ältere Menschen anzutreffen. Die Jüngeren tummeln und verschleissen sich bei der Arbeit in der Stadt. In 20 / 30 Jahren findet man sie dann auf den Rundwegen wieder: Zur Kneipp-Kur!

    Wir verlassen das Fremdland und erreichen eine Ortsgrenze von Weinheim (Müllheimer Tal), wo wir zwei architektonischen Exoten begegnen, zumindest was die Fassade angeht:

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    Damit es nicht zu trocken wird, eine kleine Abschweifung, illustre Namens- und Klingelschilder↓:

    DSC07061 - Arbeitskopie 2

    Aber hallo, selbst Bewohnerschilder zeugen von gesellschaftlicher Schichtung. Immerhin: alles Unikate!

    Wir bleiben weiterhin fassadenfixiert und gebäudeorientiert, was uns zum Kerwe-Haus führt:

    Hier erweist es sich, dass dieser Tag einer der schönsten und speziellsten geworden ist, wir begegnen neuen Ideen in alten Mauern: einem Templerhaus (www.templerhaus.de) in der historischen Weinheimer Münzgasse 11. Das altehrwürdige Anwesen birgt noch reichlich Werke des verstorbenen Bildhauers und Modellbauers Emil Rensland. Die ansässige Templerfamilie gewährte uns offenherzigen Zuritt. So begann unter Führung und gezielten Hinweisen des Ehepaars eine Reise in die Vergangenheit:

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    Im ehemaligen Atelier von Emil Rensland
    Im ehemaligen Atelier von Emil Rensland

     

    #ZITAT aus einer mir überlassenen Informationsbroschüre zum Thema Templerhaus bezogen auf den Gebäudekomplex in der Münzgasse11: »Um den verwilderten Innenhof herum gruppieren sich das Haupthaus aus dem 15. Jahrhundert, das sanierungsbedürftige Templerhaus aus dem Jahre 1379, eine grosse Werkstatt und einige kleinere Wirtschaftsgebäude.«

    Es folgen einige Eindrücke aus der Künstlerwerkstatt:

    Wir verlassen das Grundstück, nicht ohne uns für die Gastfreundschaft und die Offenheit und die Informationen zu bedanken, und schauen noch kurz auf Weinheim: Schlosspark, bevor wir uns auf den Heimweg per Rad (Rheintal-Weg) über Ladenburg / Neckarhausen nach Mannheim machen. Ladenburg wird mal ein Extrabericht.

    Zu Ende gehen heisst neu anfangen:

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    Brandrodung bei Hirschberg-Leutershausen
    Brandrodung bei Hirschberg / Leutershausen
    Zurück in der Realität der Wegwerfmentalität...
    Zurück in der Realität der Wegwerfmentalität…

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    DIESER BERICHT IST DER AUTODESIGNERIN  C h r i s t i n a  K o c h  GEWIDMET

    ***Peter Hook an meine E-Mail-Adresse unter Betreff Weinheim Bilder:

    Guten Tag Herr Bellmann, anbei schicke ich Ihnen für Ihren Weinheim Blog ein paar Bilder meiner Arbeiten und Galerie. Mit freundlichen Grüßen, Peter Hook.

    In der Folge die fünf uns überlassenen Fotos von Arbeiten von Peter Hook:

    Die Titel stammen von Peter Hook, für ‚o. T.‘ haben wir keine Info; So erreichen Sie den Künstler: PETER HOOK, Marktplatz 18, D-69469 Weinheim, Tel. +49 (0)6201 262 8402, www.peterhook.com, peter@peterhook.com…

    DieRedaktion bedankt sich beim Bildhauer.

  • Reisen ins Umland: DER NECKAR auf kurzen Wegen zwischen der ‚Hohen Steige‘ und der ‚Maulbeerinsel‘

    Reisen ins Umland: DER NECKAR auf kurzen Wegen zwischen der ‚Hohen Steige‘ und der ‚Maulbeerinsel‘

    Sakraler Windfang: Eingang Pfarrkirche
    Sakraler Windfang: Eingang Pfarrkirche auf dem Areal der Elisabeth von Thadden Schule

    Mit diesem Bericht haben wir vor drei Tagen mal angefangen. Dann ist er explodiert. Oder implodiert. Wie man’s halt meinetwegen so haben will. Auf jeden Fall: jede Zeile, jeder Buchstabe, jedes Bild, alles verschwand ins digitale Nirwana. Dort hängt’s nun zu Ehren von Apple oder Google oder sonst einem Gott. Also: beginnen wir die Reise von vorn. In Wieblingen Mitte (Haltestelle OEG – Linie 5, ehemaliger Betreiber die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft AG, bei vielen unter dem Namen ÖG geläufig), was für ein malerisches Örtchen. Und nicht mal unbedeutend. Historisch betrachtet. Ein Herrenhaus. Ein ehemaliges Schloss. Im örtlichen Areal eine 1927 gegründete Schule: genannt nach Elisabeth von Thadden (1890 – 1944). Der Zeitpunkt ihres Todes spricht Bände. Um das Gelände zu betreten, sollte man sich – wie es sich gehört – anmelden. Und zwar beim Sekretariat! Da hat der Gärtner / Hausmeister uns einen Rüffel gegeben! Den haben wir ganz cool runtergewürgt und miteinander angefangen zu palavern. Das verhinderte immerhin den Rauswurf; je mehr man diskutiert, desto näher kommt man sich. Da bleibt dann keiner auf der Strecke. Toleranz und Respekt dem Gegenüber! Je nun, er ist ja nicht mein Dienstherr! Aber gemocht haben wir uns am Ende trotzdem nicht.

    Büste
    Büste

    Jedenfalls hinterliess er, der Hausmeister, einen fototechnischen Komplex (Beispiel Büste) aus verwitterndem Gehölz oder Holz oder was weiss ich. Davon steht auf dem Hof der Schulverwaltung reichlich rum, auch ein steinernes Grab aus der Mitte des 18. Jahrhunderts: Hier ruht in Gott Reichsfreifrau von La Roche… Auch Schach darf gespielt werden (Brett 4m x 4m), wenn nur die Figuren komplett wären; der weise König hat sich verabschiedet! 

    Ich verlasse die Schule, sage tschüss und radle vorbei an der ‚Hohen Steige‚ – ein hochwasserfreies Hochufer – zum ‚Kleinen Stauwehr‚ am Neckarhamm, was immer diese Strassenbezeichnung bedeuten mag:

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    Gegenüber sitzt ein Reiher und wartet auf Fische:

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    Wir befinden uns im Naturschutzgebiet ‚Unterer Neckar‚ im Bereich des alten Neckars HD-Wieblingen.

    Aber von der einstigen Wildheit ist nicht viel übrig. Höchstens vielleicht bei Hochwasser.

    So könnt’s ja mal gewesen sein:

    Sichtbar ein kleines Teilstück des Flusses im Naturschutzgebietes, in der Ferne der Odenwald...
    Sichtbar ein kleines Teilstück des Flusses im Naturschutzgebiet, in der Ferne der Odenwald…

     

    Oder so: 

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    Machen wir uns nichts vor. Das alles sind Bekundungen verlorener Zeit. Nicht mal Promille davon sind erhalten. Und erdweit geht es grad so weiter. Dieser Vorgang der Entnahme dauert an, seit der Mensch das Licht der Welt erblickt. Beispiele erübrigen sich. Vorhersagen ebenso. Der Weg der Menschheit heisst Nimmersatt. Ich würde ja Gott verdammt gerne wissen, wie es um uns bestellt ist, wenn wir das Jahr 2114 schreiben. Sind wir da noch da? Oder sind wir fähig elf Milliarden MenschenKinder zu ernähren? Oder gar zwölf.

    Wir gelangen in unnatürlichere Gegenden entlang des Flusses – unter der Brücke der BAB 5, E 35 sind moderne Zeiten angebrochen:

    Und etwas weiter – die Schifffahrt: Eine zusätzliche wichtige Neckarrealität. Wasserstrassen. Transporte. LKW, Schiff, Bahn, Flugzeug, Raketen, Fahrräder, Esel, zu Fuss (Treidler) …

    Materialtransport für die Bauindustrie in Heidelberg
    Materialtransport für die Bauindustrie in Heidelberg

     

    Nicht viel weiter und doch schon ohne den Motorenlärm der Autobahn liegt Edingen:

    Interessanter wird’s bei der Anfahrt Richtung Seckenheim. Nachdem wir die Fähre zwischen Neckarhausen und Ladenburg hinter uns liessen. Ja klar, der Angler mitten im Fluss:

    Mit diesem sensationellen Foto schliessen wir, bezüglich Maufbeerinsel hier klicken. Nun denn bis zum nächsten Artikel...
    Mit diesem sensationellen Foto schliessen wir, bezüglich Maufbeerinsel hier klicken. Nun denn, bis zum nächsten Artikel…