KULTUR REGIONAL im MM vom 27.11.1995…Von der Dose in dieHose, Franz Bellmann schmückte die Hartmannstrasse 45: „Am schönsten“, resümiert Galeristin Eleonore Wilhelm, „ist der Regen. Was für sanfte Töne! Ich habe ihm schon gesagt, dass er dann unbedingt mal mit dem Tonband kommen soll!“…Galerist Günther Wilhelm denkt da weniger poetisch als ökologisch: „Man macht sich gar nicht gleich klar, dass hier nicht irgendein leeres Zeug am Haus hängt, sondern Material im Wert von Tausenden von Mark, das normalerweise einfach weggeschmissen wird. Wenn ich mir vorstelle, was es gekostet hat, diese Dinger alle herzustellen, bloss damit sie in Null Komma nix ausgetrunken sind…“ (Der umfangreiche, mit einem Foto von Manfred Rinderspacher bebilderte Artikel von ChristelHeybrock liegt uns vor, DieRedaktion.)DIE RHEINPFALZ vom 07.11.1995…Lustlose Blechbüchsen, Franz Bellmanns Dosenkunst in der Galerie „Hartmannstraße 45″…(Dieser schmissige, überaus kritische Artikel von Cornelia Wystrichowski kann bei uns eingesehen werden, DieRedaktion.) RHEIN-NECKAR-ZEITUNG vom 04./05.11.1995…Nur Flaschentrinken aus Dosen…Wer Bier aus Dosen trinkt, ist eine Öko-Flasche…(Bericht und Foto: dpa, DieRedaktion.) BILD RHEIN-NECKAR vom 04.11.1995…10 000 plattgefahreneDosen aus dem Hafen – ist das Kunst?…(Der als Quick-Info gestaltete Artikel stammt von Vanessa Vettel, Foto Günther von Alm, DieRedaktion.) MANNHEIMER MORGEN vom 04./05.11.1995…Kulturzentrum mit20 000 Getränkedosen verziert… STUTTGARTER ZEITUNG vom 04.11.1995…Bad in den Dosen…Müllprobleme und Problemmüll…MANNHEIMERMORGEN vom 30.10.1995… Dosenkünstler Bellmann wieder zugange… DIE RHEINPFALZ vom 26.10.1995…Galerie wird eingedost… FÖRDERKREIS – BOTE, November 1995…Seit Jahren treibt er inMannheim und Umgebung sein Unwesen… ABSCHRIFT TELEFONINTERVIEW
Zum Schluss eine kleine Anmerkung: Wir veröffentlichen grundsätzlich nur jene Kommentare, die personell eindeutig und ohne Prüfung (z. B. in Hinblick auf Werbung) zuzuordnen sind. Nicht identifizierbarer Kommentarschrott landet im Nirwana-digital. DieRedaktion.
Siehe ebenso Artikel „Festival + Jubiläum: 25 Jahre Atelier FürExperimentelle Malerei Und Bildhauerei vom 01.07.2010 bis 07.07.2010″, veröffentlicht am 20. Januar 2012.
DIE VORBEREITUNG
Der Künstler und Fotojournalist Manfred Rinderspacher, er hat mir seine Kamera in die Hand gegeben, mit vollem VertrauenDie Präsentation ist den Umständen gemäss perfekt, das Personal zufrieden.Manfred erklärt seine Werke, hier: Gunter Hampel.Der Organisator vor Jazz-Portraits von Manfred Rinderspacher. Den Jazz-Aufnahmen war die Eröffnungspräsentation gewidmet. Das Foto stammt von Manfred.Ein hartes Stück Arbeit auf engstem Raum, Manfred mit einem seiner Werke.Manfreds John Betsch vor einem Gedicht von Carl Michael Bellman, 1740-1795.Eine letzte Inspektion.
DER ERSTE TAG DES FESTIVALS (sechs Fotos von Manfred Rinderspacher)
Mit ganzem Herzen dabei: Einhart Klucke, Foto Manfred Rinderspacher.Einhart Klucke bei seiner kabarettistischen Einführung, Foto Manfred Rinderspacher.Die Begrüssung der Festivalbesucher, Foto Manfred Rinderspacher.Gäste (v. l. n. r.): Gabriele Haag, Schriftstellerin, Bernd Pfütze, Kunstmoderator, Sabine Müller, Künstlerin, Gerd Reutter, Künstler + Ausstellungsmacher, Karl Kaufmann, Galerist.Gerd Reutter und Bernd Pfütze im Gespräch.Michael, Sabine und Annedore am Ende der Veranstaltung.
DER ERSTE TAG DES FESTIVALS (11 Fotos von Matthias Plath)
Begrüssung der Gäste, im Hintergrund Manfred und Gabi.Einhart Klucke macht Kabarett.Einhart Klucke bei seinem Vortrag.Einhart Klucke während seines 30 Minuten dauernden Vortrags.Einhart Klucke beendet seine kabarettistischen Einlassungen undAusschweifungen.Jule, die ungekrönte Königin der Jubiläumsveranstaltung.Jule im Hausflur, einem beliebten Treff während der Partytage, hier fand die Verköstigung statt.Jule mit ihrer im Mutterleib strampelnden Emma.Marianne ReutterIm Gespräch: Günther Wilhelm, Jule, Franz, Hedda Schermer, Silvia Henninger, Ulrike Krapf.Der letzte Talk: Ulrike, Franz, Rudi und Irina.
DER ZWEITE TAG DES FESTIVALS (15 Fotos von Matthias Plath)
Nadia Ayche, die Sängerin, das Highlight des zweiten Tages, bei der Vorstellung.Nadia kurz vor ihrem Auftritt mit Onkel Franz.Nadia bei der Arbeit.Nadia singt, u. a. Auftritte bei Miss Saigon in Stuttgart.Nadia AycheNadia nach gelungenem Vortrag zusammen mit ihrem Onkel Franz.Das reine Glück.Franz und der Galerist Karl Kaufmann im Gespräch.Mahmut, Georg und Bernd an der Versorgungsstation.Diskussionsrunde: Nicole, Sanja, Rudi, Franz und Julia.Im Zwiegespräch: Christin + Ulrike.Grimasse.Analog-Fotografie.Zu vorgerückter Stunde: niemand mehr da, alle sind gegangen.Bettschwere.
UMBAU DER FESTIVALPRÄSENTATION: MANFRED RINDERSPACHER GEHT, CHRISTINE BELLMANN KOMMT (3 Fotos von Matthias Plath)
Nach Manfred nun die zweite Jubiläumspräsentation: Christine Bellmann mit Skripturaler Malerei.Der Aufbau der Werke meiner Schwester in Zusammenarbeit mit ihrem Mann Ludwig und Matthias.Wir haben es fertiggebracht und eine gute Präsentation gefunden…
DER DRITTE TAG DES FESTIVALS (12 Fotos von Matthias Plath)
Die Schriftstellerin Nora Noé liest am dritten Festivaltag.Austauschen und signieren von Büchern und Katalogen, Nora Noé am Ende ihrer Lesung.Nora Noé gewinnt eine Kundin: Irina, rechts Emilio.Nora Noé und ihr Gatte in Verhandlung mit Freifrau zu Krapf.Starke Frauen beim Festival.Nora Noé’s Werke.Lukullische Mitbringsel der Partybesucher.Eine kleine Stärkung nach der Lesung.Herzliche Wiedersehensfreude.Ein Missgeschick.Nur H2O.Nachts um zwei: die Philosophen.
DER VIERTE TAG DES FESTIVALS (5 Fotos von Matthias Plath)
EINE SPEZIELLE FOTO-IMPRESSION VOM VIERTEN FESTIVALTAG (14 Fotos von Matthias Plath)
UMBAU DER FESTIVALPRÄSENTATION: CHRISTINE BELLMANN GEHT, MATTHIAS PLATH KOMMT (drei Fotos von Matthias Plath)
DER FÜNFTE TAG DES FESTIVALS (keine aussagekräftigen Fotos vorhanden)
DER SECHSTE TAG DES FESTIVALS (9 Fotos von Matthias Plath)
UMBAU DER FESTIVALPRÄSENTATION: MATTHIAS PLATH GEHT, GÜNTHER WILHELM KOMMT (Drei Fotos von Matthias Plath)
DER SIEBTE TAG DES FESTIVALS MIT EINER SONDERVERANSTALTUNG IMCINEMA QUADRAT (Kommunales Kino Mannheim im Collini-Center, 21 Fotos von Matthias Plath)
DIE ANSCHLIESSENDE GEBURTSTAGSPARTY IM ATELIER
Zum Schluss eine kleine Anmerkung: Wir veröffentlichen grundsätzlich nur jene Kommentare, die personell eindeutig und ohne Prüfung (z. B. in Hinblick auf Werbung) zuzuordnen sind. Nicht identifizierbarer Kommentarschrott landet im Nirwana-digital. DieRedaktion.
Von oben links nach unten rechts: Craig Harris, Chet Baker, Al Foster, Joe McPhee, Branford Marsalis, Charles Lloyd, Michel Petrucciani.
Von oben links nach unten rechts: Dino Saluzzi, Nailah Porter, Dee Dee Bridgewater, John Betsch, Sun Ra, Miles Davis, Sonny Simmons, Sonny Rollins.
DieRedaktion bedankt sich sehr beim Jazz-Portraitist und Pressefotografen Manfred Rinderspacher für die Aufnahmen, die er uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. DieRedaktion ist bemüht, weitere klärende Gespräche mit ihm zu führen, damit wir letztendlich einen kompletten Artikel zu seiner Arbeit veröffentlichen können. Wir freuen uns auf weitere Fotos von Manfred. Alle Aufnahmen unterliegen dem Copy-right und bedürfen zur Verwendung einer schriftlichen Erlaubnis, DieRedaktion.
Dieses Dosenmahnmal gegen Umweltverschmutzung, genannt „Der Dosensarg“, wurde Anfang der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts konzipiert und 1993 in Heidelberg vor dem Riesenhaus mit genau 1001 Sargdosen in der Fussgängerzone zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Mit dabei zeigten sich dosenverkleidete KünstlerInnen und engagierte Bürger am Anatomieplatz. Stelen, die manche für Kerzenständer hielten, formten den Auftritt zu einer kleinen Beerdigungszeremonie. (Siehe mehrere Artikel im MM, der RNZ, usw., Auszüge folgen, die Aktion fand am 17.11.1993 statt, DieRedaktion.)
Alle Aufnahmen dieser Galerie mit freundlicher Genehmigung durch Manfred Rinderspacher, DieRedaktion.
Mannheimer Morgen in Kultur Regional vom 23.11.1993, Die hohe Kunst der sinnvollen Abfallverwertung:
…Für die Performance „Dosenglück„…hatte Bellmann die ausgebrauchten Blechbehälter zu kuriosen Gehängen verarbeitet, die an den Kopfputz von Indianern erinnern…Mit der Anhäufung…stellt der Künstler die Gewohnheiten unserer Konsumgesellschaft auf originelle Weise in Frage.
RHEIN-NECKAR-ZEITUNG vom 22.11.1993
…Mit dieser Aktion wollte der Künstler vor dem sorglosen Umgang mit Ressourcen und einer Müllinflation warnen…
(Der copy-right Stempel der obigen Konstruktionszeichnung stammt aus der Zeit in der das Werkverzeichnis – WVZ – geschrieben wurde, DieRedaktion.)
Antrag bei der Stadt Heidelberg, Amt für öffentliche Ordnung, Sondernutzung Fussgängerzone, vor dem Riesenhaus, Performance „Dosenglück“ mit Mahnwache am Dosengrab
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit bitte ich Sie um Erlaubnis, am Mittwoch, den 17.11.1993 (Buss- und Bettag) mit meiner Performance „Dosenglück“ von ca. 14:00 Uhr (Aufbau) bis ca. 16:30 Uhr (Abbau) in der Heidelberger Fussgängerzone gastieren zu dürfen.
Erstellt wird ein Hügelgrab aus 1001 Dosen verschiedener Hersteller (z. B. von Fruchtsäften, Erfrischungsgetränken, Bieren etc.), welches nach den beiliegenden Unterlagen aufgebaut wird.
Nach erfolgtem Aufbau des Dosenhügels soll eine 30 Minuten dauernde Mahnwache abgehalten werden, an der drei Personen beteiligt sind, welche jeweils ein bizarr anmutendes Körpergehänge, wiederum aus Getränkedosen hergestellt, tragen. Die Gehänge setzen sich zusammen aus je einem Dosenhelm unterschiedlicher Anfertigung, sowie den zugehörigen Schleppen, die an den Helmen befestigt werden.
Nach Beendigung der Wache (spätestens gegen 16:00 Uhr) werden die zur Stabilität des Dosenhügels am Boden befestigten Vierkanthölzer gelöst, sodass der Hügel seitwärts auseinander rollt.
Danach werden alle zur Verwendung kommenden Blechdosen wieder eingesammelt und der Platz, wie angetroffen, verlassen.
Mit der Bitte um Genehmigung und freundlichen Grüssen…Unterschrift, Anlagen.
(Das vorliegende, handgeschriebene Schriftstück ist nicht datiert, es muss Anfang/Mitte Oktober 93 verfasst worden sein, DieRedaktion.)
Zwei Schreiben der Stadt Heidelberg, Amt für öffentliche Ordnung vom 20.10.1993 und 08.11.1993
Sehr geehrter Herr…,
nach § 16 Strassengesetz…wird Ihnen in jederzeit widerruflicher Weise die Erlaubnis erteilt, am Mittwoch, dem 17.11.1993…zu nutzen. Bedingungen, Auflagen, Hinweise, Sondernutzung, Gebühr, Verwaltungsgebühr,…Wir bitten, die Gebühren erst nach Übersendung der Zahlungsaufforderungen zu entrichten. Rechtsbehelfsbelehrung…Unterschrift. Anlage: Genehmigungsausweis, Hinweise für Berechtigte.
Sehr geehrter Herr…,
gemäss…erteilen wir Ihnen die Erlaubnis…mit Ihrem Fahrzeug KA-EE 519 und KA-A 6905 oder MA-DP 354 öffentliche Verkehrsfläche im Fussgängerbereich Altstadt zu befahren…
Zu dem Auftritt in Heidelberg liegen uns mehrere Dokumentationsfotos vor, die allerdings noch digitalisiert werden müssen, Geduld, DieRedaktion.
Manfred Rinderspacher begleitete als Fotograf die Geschehnisse rund um die Bronzeskulptur „Baas Kathrin und Vetter Schorsch“ auf dem Rathausvorplatz in Mannheim-Feudenheim. Berichte folgen, DieRedaktion.
„Dosen als Kunstobjekte“ – F. B. in Ma.-Feudenheim, MM vom 14.03.2001, Bericht Sibylle Lauth…
Was haben ein Mannheimer Künstler und ein Bundesumweltminister gemein? Warum erscheint Jürgen Trittin ausgerechnet zu einer Vernissage in Ma.-Feudenheim?…Doch liess die Antwort nicht lange auf sich warten: Es müssen die Dosen sein, die sich auf dem sonst so idyllischen Platz mit der Skulptur „Vetter Schorsch und Baas Katrin“ von Professor (DieRedaktion) Karl-Ulrich Nuss auftürmen, zerbeulte, verrostete Getränkebüchsen, …über den Ziehbrunnen und die Skulptur trapiert. Hat sich da jemand seines Hausmülls entledigt?…(Der sehr umfangreiche Bericht liegt uns vor, DieRedaktion.)
MM in der obigen Ausgabe: „Saubermachtag“ in Seckenheim, Vereine fanden jede Menge Flaschen und viel Hundekot: Vertreter von örtlichen Vereinen und Organisationen,…fanden sich in diesem Jahr wiederum zum gemeinsamen Seckenheimer Saubermachtag zusammen. Ziel war es, Müll… zu beseitigen…aber leider gab es in diesem Jahr wieder viel zu tun, denn die Mitverantwortung für die Umwelt und das Wohn- und Lebensumfeld ist bei einigen Bürgern (genauer vielen, DieRedaktion) offensichtlich unterentwickelt…Draussen an der Autobahn und beim Spielplatz im Wäldchen…lag der Dreck massenweise herum…Auffallend viele Flaschen und Getränkedosen mussten eingesammelt werden…(Alles weitere bei uns, DieRedaktion.)
MM ebenda: Dosenmaxe gesellen sich zu Kathrin und Vetter Schorsch: Mannheimer Künstler Franz Bellmann regt mit Ausstellung „Dosenglück und Tatrablick“ zum Nachdenken an, von Dirk Jansch
So richtig glücklich sahen die Feudenheimer nicht aus, als der Mannheimer Künstler Franz Bellmann am Montag seine Ausstellung „Dosenglück und Tatrablick“ auf dem Rathausvorplatz eröffnete… Während Baas Kathrins neue Mülltütenmütze noch mit dem regnerischen Wetter in Verbindung gebracht werden konnte, sorgte Vetter Schorschs Plastik-Windel für verständnisloses Kopfschütteln. (Diese in Anspielung auf Inkontinenz angebrachte Plastik-Windel wurde in einer nächtlichen Aktion von Unbekanntenumgehend entfernt, DieRedaktion). Sogar den Sandsteinbrunnen hatte der Künstler mit einer seiner Dosen-Stelen „entweiht“, was Bürgerdienstleiter Nikolaus Till die Sorgenfalten auf die Stirn trieb…Trotz dieser Ankündigung konnte Till nicht verhindern, dass Bundesumweltminister Jürgen Trittin einen weiteren gelben Müllsack mit Dosen vor dem Rathausbrunnen entleerte…(Dieser überaus interessante und amüsante Artikel kann komplett bei uns eingesehen werden, u. U. beim Mannheimer Morgen, DieRedaktion.)
RHEIN-NECKAR-ZEITUNG unter Mannheimer Nachrichten vom 16.03.2001
„Dosenglück“ nennt der Mannheimer Franz Bellmann seine Kunstobjekte. Vor allem Getränkedosen sammelt der 1993 mit dem Umweltpreis ausgezeichnete Künstler und verarbeitet sie zu Kunstwerken… auf dem Rathausplatz die Skulptur „Vetter Schorsch und Baas Kathrin“ dosengerecht umgestaltet hat. In der Räumen des benachbarten Kulturtreffs sind…Arbeiten des Künstlers zu sehen, der insbesondere durch seine „Plattfahraktionen“… viel Aufsehen erregt hat. (Der komplette Text liegt vor, DieRedaktion.)
Feudenheimer Anzeiger vom 31. März 2001 veröffentlicht einen Leserbrief: „Feudenheim empört – Rathausplatz entehrt“
Es ist für Feudenheimer Bürgerinnen und Bürger, die sich mit dem Rathaus und Rathausplatz identifizieren, nicht akzeptabel, was sich die Initiatoren und der „Künstler“ mit dem „Dosenkunstwerk“ erlaubt haben. (Der Initiator war allein der „Künstler“, DieRedaktion.) Nicht nur die Figurengruppe „Vetter Schorsch und Baas Kathrin“, sondern auch der historische Brunnen mussten als Schrottplatz herhalten. Der Künstler (Hr. Nuß), der die Figurengruppe erstellte, wurde sicherlich nicht gefragt, ob er mit dem Dosenbehang und der Pampershose für sein Kunstwerk einverstanden ist. (Anmerkung: Eine telefonische Anfrage bei Herrn Prof. Nuss brachte im Vorlauf die Genehmigung, sein Werk durfte in die Aktion mit einbezogen werden, DieRedaktion.) Auch wenn sich ein Minister Trittin die Ehre gibt, Feudenheim zu besuchen und auf dem Rathausplatz einen gelben Sack mit alten Dosen auszuschütten, muss man sich fragen, ob ausgerechnet dieser Schmuckplatz derart verunstaltet werden musste. Zur Entsorgung seines Mülls kam der Minister nicht mehr. (Dafür der „Künstler“, DieRedaktion.) Nach Meinung der Bürgerschaft war diese Art der Wahlwerbung ein Eigentor. Vor dem Entscheid, eine derartige „Kunstaktion“ auf einem Rathausplatz zu genehmigen, sollte man sich in Zukunft mehr Gedanken über das zu erwartende Echo machen. (Der Verfasser des Briefes ist uns namentlich bekannt, DieRedaktion.)
Im Feudenheimer Anzeiger wurde gar gedichtet: Negativ-Image für Trittin (Der Name des Dichters ist uns nicht bekannt, DieRedaktion.)
Leider hält ein Kunstwerk still, # wenn es jemand schänden will! # Vetter Schorsch und Bas Kathrine # duldeten mit Bronzemiene, # dass am Rathausplatz Banausen # wild mit leeren Dosen hausen. # Behängt war’n Bas und auch der Vetter- # dadurch wirkten sie nicht netter. # Eigens kam zu dem „Event“ # Herr Trittin noch angerennt. # Schüttet am Gemeindehaus # ungebeten Müllsack aus! # Zum Entsorgen bot sich dann # der Minister selbst nicht an! # „Tritt ihn!“, ruft das Volk empört, # „ihn, der unsern Schmuckplatz stört! # Er leere doch im eignen Haus # im Wohnzimmer den Müllsack aus!“ (gra.)
Ebenda erschien eine Rezension (Verfasser unbekannt, DieRedaktion) Franz Bellmann will mit Kunst bewegen
F. B. stellt seit zehn Jahren das Projekt „Dosenglück“ in den Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens. Doch wer nur die Dosenperformance auf den Rathausplatz sah, versäumte seine starkfarbigen Tatra-Bilder im Kulturtreff. Hier zeigt sich,… was er immer schon wollte: Malen… sondern geht mit seiner Malerei, Bildhauerei und seinen Aktionen in den öffentlichen Raum, wobei er bewusst beim Publikum Diskussionen anzetteln will – was ihm in Feudenheim auch gelang. „Ich male nicht fürs Schlafzimmer“, stellt er klar,… So rief er 1995 in Mannheim zum ersten Anti-Dreck-Tag auf, an dem Kinder und Lokalpolitiker als Dosenmenschen hinter einem Dosensarg marschierten und…
…Die Massen an Dosen für seine Arbeiten und Aktionen sammelte er: „Man braucht sich nur zu bücken“ prangert er den Dreck an… Seine farbenfrohen Bilder malt er auf Schrumpelpapier mit Farbresten, die andere bei Maler- und Lackierarbeiten übrig lassen. Drei Schichten Makulaturpapier (Vom MM, DieRedaktion) verklebt er mit Wandfarbe, arbeitet schiebend Konturen in das durchfeuchtete Papier,…
„M-Eine Stadt sucht einen Mörder“, 2000, Privatbesitz, Foto Manfred Rinderspacher, Titel aus dem gleichnamigen Film von Fritz Lang
…Den Begriff Tatrablick, den der Wiener Maler des phantastischen Realismus, Rudolf Hausner, prägte, setzt Bellmann in seinen Bildern um. „Ich spinne visuelle Eindrücke im Kopf weiter. Das ist, als ob man auf dem Rücken im Gras liegt und die Wolken den Blick in eine phantastische Welt öffnen.“…
…Eine ungewöhnliche, zum Diskutieren anregende Ausstellung eines vielschichtigen, kritischen Künstlers, für die sich, wie Franz Bellmann betonte, May-Britt Hiemenz stark engagiert hatte. (UK)
Ein weiterer, längerer Artikel auf der Frontseite des Feudenheimer Anzeigers vom 31. März 2001 titelt: Jürgen Trittin verteidigte Dosenpfand, Franz Bellmann startete mit „Dosenglück und Tatrablick“ spektakulären Feldzug…
Mit Datum vom 30.03.2001 teilte mir eine freie Mitarbeiterin beim Feudenheimer Anzeigers auf einer Postkarte folgendes mit:
Sehr geehrter Herr Bellmann,
heute erschien unsere Zeitung mit dem Artikel über Ihre Ausstellung. Das Foto auf Seite eins, der zweite Teil auf Seite sechs. Ich habe es kopiert, denn Zeitungen sind bei uns immer rar. Finden Sie sich wieder? Zwar wurde der Teil über Ihre Ausstellung aus Platzgründen – leider – etwas gekürzt, aber ich finde, es kommt gut „rüber“, was Sie mit Ihrer Kunst erreichen wollen, mir haben Ihre Bilder sehr gut gefallen. Wie die Dosenperformance auf dem Rathausplatz ankam, sehen Sie ja am Leserbrief – dazu kamen jede Menge Anrufe.
Mit freundlichen Grüssen
Ute König
(Ein soeben am 04.02.2012, um 19:45 Uhr über 30 Minuten dauerndes Telefonat brachte die Freigabe zum Abdruck obiger Postkarte sowie letztlich die Erkenntnis, wer hinter (UK) steckt, DieRedaktion.)
Mit Kurzbrief vom 01.04.2001 schrieb ich Herrn Prof. Nuss:
Sehr geehrter Herr Nuss, ich hab‘ mich mit viel Lust und Laune über Ihre Schwätzle haltenden Bronzen in Mannheim-Feudenheim hergemacht, was das hiesige Bürgertum zu Geschrei und Gezeter veranlasste, selbst das ARD-Nachtmagazin hatte davon Wind bekommen. Jetzt hat sich der Sturm gelegt und ich schicke Ihnen dankender Weise einige Infos dazu. (Datum, Unterschrift, DieRedaktion.)
Antrag auf „Sondernutzung Rathaus-Platz, Altes Rathaus Feudenheim, Hauptstrasse 52, 68259 Mannheim in Verbindung mit „Kulturtreff Altes Rathaus Feudenheim e. V. (sehr trocken zwar, es muss sein, DieRedaktion.)
Stadt Mannheim, Fachbereich Sicherheit und Ordnung, K 7, 68159 Mannheim, vom 27.11.2000
Sehr geehrte Damen und Herren,
anlässlich unserer Ausstellung mit Bildern und Skulpturen unter dem Titel „Dosenglück“ vom 11.03.2001 – 16.04.2001 (Eröffnung am 11.03.2001 um 17:00 Uhr) im Alten Rathaus Feudenheim in den Räumen des „Kulturtreffs Altes Rathaus Feudenheim e. V.“ bitte ich Sie hiermit um Erlaubnis, für diese Zeit auf dem Rathaus-Platz ein bis zu 50 qm grosses Dosenarrangement zu errichten, das aus zwanzig Dosenstelen bzw. Dosenskulpturen bestehen soll, und zwar unter Einbeziehung der örtlichen Gegebenheiten – Ziehbrunnen (ausser Betrieb) und Bronzeskulptur „Vetter Schorsch und Baas Kathrin“. Die Gesamtfläche wird mit einer Dosenschüttung blechern farbig gestaltet. Der Platz wird wie angetroffen verlassen.
Die Gegebenheiten des Platzes sind fotografisch dokumentiert, ebenso die zur Aufstellung kommenden Dosenskulpturen. Sechs Fotos und ein Plan anbei.
Alle Stelen bzw. Skulpturen stehen auf Holzpaletten bzw. Dielen und sind mit diesen fest verschraubt. Auch dazu zwei Fotos zur Information anbei.
In den Brunnen wird eine runde Holzplatte eingebracht, zur Aufnahme der vier bis acht Stelen, die dort Platz finden sollen. Der Eimer des Ziehbrunnens wird mit Dosen aufgefüllt.
Die Figuren der Skulptur „Vetter Schorsch und Baas Kathrin“ werden mit Dosengirlanden behängt, ebenso der angedeutete Gartenzaun.
Zum Einsatz kommen etwa 2500-3000 Dosen.
Mit freundlichen Grüssen
P.s.: Bitte um Rückgabe des Fotomaterials.
Antwort des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung der Stadt Mannheim vom 10.01.2001
Gemäss § 16 Strassengesetz Baden-Württemberg…erhalten Sie … die Erlaubnis, in der Zeit vom…auf dem Rathausplatz…Bilder und Skulpturen mit dem Titel „Dosenglück“ auszustellen.
Gebühren: Sondernutzungsgebühr DM 33,60×6 Tage=201,60 DM, …Verwaltungsgebühr DM 60,00,… Gesamtbetrag: DM 261, 60… Wir bitten um Überweisung…Fälligkeit 01. Feb: 2001… Bedingungen/Auflagen…Rechtsbehelfsbelehrung…Unterschrift. (Wir haben umgehend die gestellte Rechnung beglichen, DieRedaktion. Wir berichten weiter. Falls jemand Fotos und Zeitungsausschnitte zu den hier geschilderten Aktionen gesammelt haben sollte, bitten wir um Mitteilung, DieRedaktion.)
PRESSE IN LOSER REIHENFOLGE
Der Preis der Dose # Pfand für alle Dosen ab Sommer 2001, nur Rheinland-Pfalz dagegen # Kunstwerke aus alten Dosen # IHK lehnt Zwangspfand ab # Wohin rollt die Knitterbüchse? # Dosenpfand stösst auf Widerstand, Handel und Industrie drohen mit Klage # Länder-Wirtschaftsminister lehnen Dosenpfand ab, flächendeckendes System von Rücknahmeautomaten kostet vier Milliarden Mark # Dreissig Müllsäcke gefüllt, Säuberungsaktion der Ilvesheimer Angler # Grüne Breitseite gegen Teufel und Döring…“Verschnarchte CDU/FDP-Koalition“ # Sogar Schlachtabfälle in der Natur entsorgt, BUND sammelt auf der Heddesheimer Gemarkung fünf Kubikmeter Müll ein # Die Arroganz der CDU: Union besteht auf Trittins Entlassung # Rücktritt der „Alzheimer“ # Der Umweltminister im „Dosenglück“ # „MIR“ steht der Absturz bevor… und so weiter und so fort, DieRedaktion.