Soeben erreichte mich folgende Nachricht von Manfred Rinderspacher:
Lieber Franz, vielleicht moechtest du die Fotos noch mit einbauen.
Alles Gute fuer dich und beste Gruesse
Manfred.
Klar doch, dass ich die Fotos von Manfred einbaue, es gibt dafür jetzt einen eigenen Bericht als Ergänzung zu unseren Artikel über die Fotokurzgeschichte ›grau in grau‹ vom 17.02.2015.
Wenn ich nicht weiss, was ich tun soll, fahre ich oft zum Mannheimer Grosskraftwerk. Das liegt gegenüber von Altrip und der neue Kraftwerksblock dampft schon gehörig. Das ist ja gut so, wer will denn frieren. Wenn ich mir vorstelle, es hat Minusgrade – das müssen nicht unbedingt sibirische sein – und der durch GKM-Fernwärme gespeiste Ofen ginge nicht an: Ich würde verrückt werden. Nicht nur ich, ganz Mannheim: oder fast die ganze Stadt. Dass es damit so seine Probleme geben soll, darüber können die Grünen bestimmt detaillierte Auskunft geben. Mit der Kohle scheint es so ’ne Sache zu sein, mit der Atomenergie gleichfalls. Das wird ein Dauerstreit, so lange jedenfalls ist es im Winter warm. Wir können ja nicht alles abschalten. Etwas muss uns bleiben.
G K M im Winter
Höchste Belastung: Volllast
WWW
Die Arbeit, das Team …… Die Wärme
Was wären wir (www) ohne Techniker und Ingenieure, ohne Planer und Finanziers. Die Frage bedarf keiner Antwort – oder doch. Besser man hat Antworten. Die Fragen ergeben sich von selbst. Wer mitdenkt stellt Fragen und präsentiert Antworten, seine zumeist. Wer besitzt schon allgemein gültige Weisheit. Lassen wir uns nichts einreden, wir müssen handeln, sonst kommen wir in Zugzwang, spätestens dann. Hilfe gibt es nicht, wir tragen die Verantwortung, nur wir, wir alleine, da kommt doch Freude auf, nicht? Verantwortung? Stärke? Breite Schultern. GKM.
Die Kraftwerkshaut
Die Umgebung
Wie wär’s, wenn wir ins Innere der Maschine vorstossen würden???
Mannheim, Montag, 09.02.2015: Anreise mit dem Südwestexpress. Neu. Schnell. Kundenfreundlich – vor allem die Kontrolleure und Kontrolleurinnen. Macht richtig super Spass, damit durch die Pfalz zu brausen. Mannheim, Ludwigshafen (Mitte), Neustadt an der Weinstrasse, Kaiserslautern, Landstuhl … Eine schnelle Verbindung, so zwischen ICE und Regionalverkehr. Das kommt gut an, denn wer will schon nach Neustadt-Bobig oder nach Hassloch. Kaiserslautern ist angesagt, Homburg, Saarbrücken und so weiter und so fort. Bis Koblenz.
Info-Tafel am Kircheneingang
Die ersten Einstellungen fanden wir im versteckten Bereich der evangelischen Stadtkirche⇐; oft bietet ein kleiner Rundgang um diverse Gebäude mehr Informationen als das Betreten der Räumlichkeiten. Nichts ist einzuwenden gegen den Besuch von Kirchen, Schlössern etc., meistens findet man im Internet virtuelle Rundgänge und der Fotograf kann sich anderen Dingen widmen, die noch nicht vernetzt sind. Ein Spaziergang durch den offenen Garten offenbarte denn auch die Dinge, die Kirchenmitglieder sonst noch so treiben, ausser Gottesdienste besuchen⇓:
Von der Prot. Kirche blickt der Kirchenbesucher auf Burg Nanstein⇓:
Ja, da will ich hjoch, nicht rein, wie irgendein Bundeskanzler – an einer Tür rüttelnd – mal sagte.
Der Weg, eigentlich zwei, ist selbst für ältere Genossen und Genossinnen noch relativ leicht begehbar. Doch bitte nicht montags, da ist Ruhetag, weshalb wir halt keine Bilder vom Innern der Burg machen konnten. Das Drumherum potztausend bot reichlich Stoff für die Kamera und wir haben noch Material zur Schilderung des Anstiegs und der Umgebung zur Verfügung, mit zum Teil recht maroder Bausubstanz⇓:
Ja, jedem prägen sich bestimmte Bilder ein, und so fotografiert dieser jenes und jener dieses. Am Ende ergibt sich das Bild einer Kleinstadt, die ihre Höhen und Tiefen zeigt.
Ein Highlight bietet der eigentliche 600m lange Anstieg von der Schlossstrasse aus⇓:
Diese Art von Holzschnitzerei hat sich im Mittelalter über ganz Europa aus dem Norden kommend verbreitet und wird nicht nur in der Pfalz als Brauchtum gepflegt. Der eigentliche Sinn dieser Kunst liegt in ihrer langsamen Verwitterung. Von Jahr zu Jahr wandeln sich diese ungeschlachten Kerle bis sie vor lauter Altersschwäche kaum mehr zu erkennen sind. Sie verschwinden auf dämonische Weise übers Wurzelwerk einfach im Erdreich, bis zur natürlichen Wiederauferstehung.
Zur Burg an sich⇓:
Auf dem Rückweg fanden sich an der Burg und in einer Weg-Kehre folgende Informationen⇓:
Zum Schluss schweifen wir erstens in die Ferne⇓:
Und zweitens in die mitmenschliche Nähe⇓:
Fini. Wer etwas zu sagen hat, darf sich gerne äussern …
Wem – heute – steht es an, über Freiheit zu denken. Den Unterdrückten gewiss. Sie besitzen sie nicht. Sie erkämpfen? Mit welchem Mut, mit welchen Waffen? Freiheitswille nicht nur für sich selbst! Für die Anderen? Für die Welt? Vietnam – wer kämpfte in Vietnam um Freiheit? Wer in Europa? Junker spielte dem Grosskapital in einer Rücksichtslosigkeit in die Hände, dass es an anderen Stellen an Money mangelt. Putin lebt seine Machtgelüste aus. Der Nahe Osten gebiert seinen endgültigen Untergang. Freiheit heute heisst: Zerschlagen! Töten! Willkür koppelt sich an ein Ideal. Die letzte Freiheit: Dritter Weltkrieg? Europa kennt siebzig Jahre Frieden und Demokratie. Stehen diese Errungenschaften nun zur Debatte? Gäbe es ein Medikament zur Bewahrung der Humanität, es müsste millionenfach produziert werden. Welcher pharmazeutische Weltmarktführer wäre dazu bereit?
Und über Hambach? Sein Schloss? Hier ein paar Fotos⇓:
Besitzt dies nicht eine hellenistische Dimension?Ein Gitter nur zum Schein: Das Tor ist geöffnet…Freiheit gegen Bares
Wenn das so weitergeht, überleben von der Menschheit lediglich die Reichen und Begüterten; ihre Zahl ist vergleichsweise begrenzt. Wahrscheinlich flüchten sie rechtzeitig auf ’ne Insel oder ins Weltall, sind sie doch nicht nur Erdenbürger.
Sie begreifen sich als Eroberer von Welten ausserhalb unseres Vorstellungsvermögens.
Wer im Mittelalter ahnte schon das Gold Amerikas?
Im Kleinen erfreuen wir uns der Freiheit. Auf Schloss Hambach findet der aufmerksame Besucher unter einer Ranke von Efeu eine Tafel:
L U D W I G B Ö R N E
1786 – 1837
EIN DEUTSCHER JUDE
EIN DEUTSCHER EMIGRANT
EIN DEUTSCHER PATRIOT
WEGBEREITER DER DEUTSCH-FRANZÖSISCHEN VERSTÄNDIGUNG
Dieser schreckliche Winter soll ja in den kommenden Tagen temperaturmässig noch um ein paar Grad schrecklicher werden, heute schien zumindest ab und an die Sonne und das verleitet natürlich zu Exkursionen mit dem Fotoapparat. Nicht in die Ferne, der Neckar fliesst gleich bei mir um die Ecke, ein, zwei Kilometer mit dem Fahrrad und die unbebauten rechtsseitigen Ufergestaden laden zur Arbeit. Gegenüber ein Teil des städtischen Areals des Mannheimer Hafens (Jungbusch), und würde man weitergehen: Die Neckarspitze käme bald in Sicht. Zwölf Aufnahmen will ich veröffentlichen, das wäre dann so etwas wie der Start in ein weiteres Berichtsjahr über Land und Leute rund um Mannheim↓: