So prima, die Festivitäten gehören vergangenen Zeiten an. Gott sei dank, dass alles vorüber geht. Gute zwei Wochen Ausnahmezustand. Das reicht ja. Andere verreisen und machen Badeurlaub. Das ist ebenfalls eine Art Ausnahmezustand. WIR haben uns mit Hinz und Kunz beschäftigt; irgendwie muss man ja über die Runden kommen. Heute fängt für uns das Jahr an. Die Silvester-Knallerei haben wir geflissentlich überhört: mit Ohropax: Friede den Ohren für einen gesunden Schlaf! Die Heiligen Drei Könige reisen in knapp einem Jahr wieder ins Deutsche Land. Da gibt es wieder Feste, wie wir sie gerade hinter uns haben, und so weiter und so fort. Zurück oder vorwärts – das ist egal. Hauptsache Bewegung: Mobilität. Das wahrscheinlich nicht zu überwindende Glaubensbekenntnis unserer von der Wirtschaft durchtränkten Zeit.
Die einfachen Dinge fassen sich schnell: 07. Januar 2014. 09:15 Uhr. Ab zur Strassenbahn. Ach ist die voll, meinte eine Wartende. Aber fast alle steigen aus. Paradeplatz in Mannheim², Bahnwechsel. Radmitnahme. Auf zur Endstation der Linie 1. Rundfahrt Edinger Riedweg–Edinger Riedweg. An Edingen werde ich weniger gern erinnert. Verflossen, seit Jahren verflossen. Es dauert nicht lang und der Abzweig ins Naturschutzgebiet (Die Dortmunder) taucht auf. Wir radeln weiter: Die Essener lang Richtung Tanklager. Das bringt nicht viel. Alles verrammelt. Sicherheitskontrollen im Eingangsbereich. Sackgasse. Keine Verbindung ins Ried. Das macht nix, wir sind gut zu Rad!
Bleibt eine Impression aus der Essener: Eisenbahnenthusiasten hätten gewiss ihre helle Freude←ÖffentlichesEisenbahnantiquariat im Rheinauer Hafen, was für eine Sensation! Funktionsfähige, eigentlich der Vergangenheit angehörende Waggons, mit eifrig in den Geleisen arbeitenden Angestellten der Hafengesellschaft. Da kommt uns das Technoseum (LTA) in den Sinn, hier jedoch: keine musealen Vehikel; sondern einsatzbereites Arbeitsmaterial.
Also gut: dann jetzt doch ab in die Dortmunder Strasse. Denke ich an Dortmund in der Nacht, so bin ich um den Fussball gebracht. Das ist noch schlimmer als Edingen. Die Dortmunder Trainer-Fratze. Die hässliche Wahrheit, TV verbreitet, nicht zurückzunehmen. Sanktioniert. Mit dem FC Bayern graut es im Quadrat, da hält bald kein Verein mehr mit, national wie international. Das ist wie Despotie. Beckenbauer ist Demokrat. Machthaber weniger feiner Couleur gestatten (gestatteten) sich Transaktionen der Ungesetzlichkeit. Das hat mit Fussball nichts zu tun, vielmehr mit Macht, mit Ball-Macht, Gott wie jämmerlich sie sind.
Ja, jeder muss mit sich selbst zu Potte kommen. Da radeln wir doch glatt hinüber zur Antwerpener Strasse, vorbei an einem kleinen Kanal, an dem meist Stahlhandel betrieben wird: Hinter der Spundwand fliesst der Rhein. Den sehen wir später, wir wollen entlang der Dortmunder Richtung Antwerpener zum Ried radeln.
In der Dortmunder entdecken wir eine Recycling-Firma:↓
Mit einem wehmütigen Blick zurück auf unsere Verwertungsgesellschaft radeln wir weiter und sind an Industrieanlagen und technischen Einrichtungen nicht mehr interessiert.
Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Backofen/Riedwiesenzwitschert uns entgegen. Das wird anstrengend, die Antwerpener mündet in kaum befestigte Wege. Ein klarer Schnitt, wir überschreiten eine unsichtbare Grenze: In der Wirklichkeit unserer Welt eine Gleisanlage der Deutschen Bahn AG. Sie trennt und verbindet Natur und Industrie, hier ist es nun mal so. Zwei Meter Gleisbreite überwinden und man ist drüben. Bedenke, es herrscht Winter, an Badefreuden wird nicht gedacht. Die Pfade sind matschig und mit Vorsicht zu geniessen. An einem kurzen, steilen Anstieg hat es mich hingelegt, das Hinterrad drehte durch und beim Fallen flog mir der umgehängte Fotoapparat um die Ohren. Es ist aber nichts passiert, Abstiege bin ich gewohnt, aber gebrochen habe ich mir noch nie etwas. Die Hose muss zur Wäsche, sie ist lehmverschmutzt. Die folgenden zwei Aufnahmen sind Paradebeispiele für Mannheimer Verhältnisse:
Der sehr neue Reservekanister – eine moderne Flaschenpost? – tummelt sich am Rheinufer: Zufluss Leimbach, der aus Balzfeld / Hoffenheim kommt und durch Schwetzingen fliesst, am Schloss vorbei… Ein Rinnsal… Vater Rhein nimmt, was er kriegt…
Die Wiesen und Felder sind wie verlassen. Eine Einöde. Keine Menschenseele, außer einem Radler, wer sonst sollte die Stille registrieren. Ein Seitenarm des Rheins beherbergt Mannheimer Reichtümer…↓
Viel Money für seltene Nutzung?
Die Riedwiesen, die Seen und der Restposten von Auwald geben zurzeit nicht viel her. Es folgen ein paar Eindrücke einer nur scheinbar leblosen Welt. Wir schauen im Frühjahr wieder vorbei, Picknick??? Badevergnügen??? Beides und mehr…
Wir fuhren mit der Linie 1 bis zur Endstation Rheinau Bahnhof. Eine Fussgängerunterführung von der Deutschen Bahn AG bringt den Hafenbesucher zunächst in die Düsseldorfer Strasse. Ziel: Rotterdamer Strasse, eingangs Essener Strasse. Die Rotterdamer eine Sackgasse; umsäumt von zwei künstlichen Wasserverkehrswegen, die in den Rhein münden. Ein Kanu (Motorboot!) wäre nicht zu verachten. Für die vielen Kanäle in Mannheim². Egal, irgendwann gehen alle Wünsche in Erfüllung und dann fotografieren wir vom Wasser aus. Erlaubt ist, was möglich ist. Da gehen offiziell nur asphaltierte Strassen und Gehsteige, falls überhaupt vorhanden. Was als Gefährdungspotenzial verstanden werden muss: Rasende Schwerlastwagen!
Start Rotterdamer: Schaufele Dir Dein eigenes Grab!Wildwuchs im Niemandsland
Öffentlich ist öffentlich, privat ist privat. Fremdes Gelände betreten wird in den USA schon mal mit einer Kugel beantwortet. Schiess ihn tot den Hund…was hat er hier zu suchen!!! Hierzulande darf man mit einer Anzeige rechnen. Sofern die Überwachung funktioniert. Zumindest wird damit gedroht. Was gibt es denn zu verbergen, was doch nicht eh schon bekannt ist??? Will man Ästhetik verheimlichen? Oder menschenverachtende Erfindungen? Drogen verschieben und nicht auffliegen? DrogenGeld liegt nicht auf der Strasse, zumal nicht in der Rotterdamer.
Hans war zu Besuch. Wir haben miteinander gelabert, zwei Stunden lang bei Bier und Knabbergebäck. Jetzt bläht sich der Bauch.
In der Rotterdamer fehlt mir mein Fahrrad. Heute machen wir die vielen staubigen Kilometer ausschliesslich zu Fuß. Der lange Anfahrtsweg. In dieser sonnigen Kälte. Öffentliche Verkehrsmittel erreichen nichts. Ausserhalb innerstädtischer Anlaufpunkte wird die Versorgung marginal. Zu einem Randthema.
Sonnenbrand gefällig???
Das niemanden interessiert. Wer will schon in Hafengebiete, wer dort arbeitet fahre gefälligst mit dem eigenen PKW. Das tut der Beschäftigte. Warum mit der blöden überfrachteten Elektrischen sich fortbewegen, wenn der PKW vor Ort parken kann. In Industriegebieten und Grossstädten wie dem nordamerikanischen Houston geht nichts ohne Auto. Die Stadt ist dem Öl und der Mobilität ausgeliefert. Und den Temperaturen. Sie ist die Stadt des Gewinns. Auch morgen. Wenn es kein Öl mehr gibt. Strom wird es immer geben. Das ist ein Naturgesetz. Vor allem in Houston. Houston, das ist wie Ton und Haus, und was hat Mannheim zu bieten: Quadrate.
Wo habe ich nur den letzten VODKA hingeschafft, den mir Hans vor Monaten gebracht hat? Ein frischer Bär in glasklarer Flasche grinst zu mir herüber. Soll das saufen wer will. Am Samstag geh‘ ich in die Platte, Russen und Polen werden sich bestimmt freuen. Ein Weihnachtsgeschenk!!!
Die Essener Strasse Richtung OdenwaldIn der Ruhrorter
Die Rotterdamer im Mannheimer RheinauHafen ergänzt die reichlich vorkommenden Niederländischen und Nordrhein-Westfälischen Strassenbezeichnungen: Holländer Strasse, Antwerpener-, Essener-, Bochumer-, etc. pp. Die Rotterdamer wird nicht der einzige Verkehrsweg bleiben, dem wir zu Leibe rücken werden. Haben wir doch bereits einiges von der letzten Tour in Reserve. Aber halt Produkte, die mehr oder weniger im Schlendern entstanden. Locker aufgenommen und dabei an nichts gedacht. Frei jeglichen Drucks oder gar Terminarbeit. Unwichtig ob präsentabel oder wegzuwerfen. Eine Motivfindung, ein Klick. So häufen sich die dokumentarischen Bilder auf meinem PC. Was wird mit ihnen geschehen?
Wir sind noch in der Ruhrorter
Kirchenbau mit Spundwandelementen in der Rotterdamer Strasse
Der Hafen Mannheim² wird unser Schicksal. Houston wird anderer Leute Schicksal. Auch der Karlsruher Hafen wird demnächst mein Schicksal. Wenn ich an Ostern noch hier bin. Mit meinem Schwager Ludwig ist das Procedere bereits besprochen. Zu Ostern könnte es ja warm sein, zumindest wärmer als jetzt; wo wir durch den RheinauHafen schlendern. Es ist richtig geil, was sich da vor der Kamera so auftürmt. Postmoderne Kathedrale??? Aus Spunddielen??? Bohlen??? Sakral bis zum Gehtnichtmehr. Da hört man doch die Glocken läuten!!! Und der Heilige Geist schwebt überm Hafen. Bim, bam.
Die Rotterdamer ist eine Hammerstrasse. Wir wissen ja nie, was auf uns zukommt. Wann je kommen / kamen wir in den Hafen? Inzwischen ist er uns wichtiger als irgendein zentral gelegener städtischer Konsumverein. Theater. Museen. Galerien. Meinetwegen Vereinigungen. Vereinigung der Ladenbesitzer in der Kaufmeile. Was wären sie ohne Hafen, süddeutsch Häfen. Wahrscheinlich können sie ihre Geschäfte vor Ort steuern, hoffen wir es doch, aber Schiffe, hohe See taugliche Frachter, die die Waren, die sie verkaufen möchten, in Scheuern anlanden: NICHT!!!
Päpste herzlich willkommen
So sind die Häfen die Orte, die unsere Existenz gewährleisten. Wir schulden ihnen Dank. Dank den Menschen, die dort für uns arbeiten. So brutal das sein mag: Schiffe, Schifffahrtsindustrie, auch Kreuzfahrten, Fischerei, LKW, Container, Kohle, Gas, Uran, es ist schier endlos. Und endet doch – wie das Mittelalter – darüber müssen wir uns im Klaren sein.
Da hilft auch eine Kirche nicht.
Wir sind jetzt mittendrin in der Rotterdamer:
Anmerkung: Unser Beitragsbild fanden wir an einem Sattelschlepper angebracht, der ausgangs der Rotterdamer parkte; alle Aufnahmen DieRedaktion. Wir sehen uns in der Ruhrorter / Duisburger wieder…
Ist das nicht skurril? Eine geköpfte Schönheit…Das Ebenbild von Schönheit + Ästhetik…
Wenn das kein gewagter Titel ist. Naturschönheiten in Mannheim!: Das klingt nach Sex Pistols. Einer super Musikgruppe. Yeah! Yeah? Naturschönheiten sind nicht minder beliebt. Wenn auch im MA²-Hafen spärlich verbreitet. Wer nicht unbedingt sucht, der wird fündig. Überraschung! Dann könnte es heißen: per Zufall. Es existieren – jawohl – schon einige Hingucker. Man muss halt hingucken. Wer nicht hinguckt, der sieht nicht einen einzigen Hingucker. Da kann der Hingucker noch so ein Hingucker sein, keiner sieht den Hingucker. Wir wollen ja nicht behaupten, wir würden besser sehen als andere, wir fotografieren. Da muss der Fotograf schon genauer hingucken. Und wenn er was hingeguckt hat, dann drückt er den Auslöser. Jawoll!
Das ist unser Beitrag…
Jetzt müssen wir ein Beitragsbild auswählen. Vor lauter Hinguckern (gar so viele sind es nun doch nicht) können wir uns nicht entscheiden. Eine Entscheidung aber muss sein, sonst gibt’s keinen Aufhänger. Ist doch bisher fast jeder Artikel daran aufgehängt. Was wäre ein Artikel ohne Aufhänger – das geht nicht; Kittel und Klamotten brauchen Aufhänger, und wenn es nur ein blöder Nagel ist. Man wirft das nicht einfach so hin. Lasst uns uns aufhängen… Und die ganze Chaise an den Nagel. Dann hätten wir ein für allemal unsere Ruh‘. Aber ein Beitragsbild muss sein! Es soll und muss der Identifizierung dienen. Gut: Ein Beitragsbild darf sich nicht wiederholen, als Beitragsbild wohlgemerkt, das ist klaro verboten. Das ist unser Beitrag… Für ewig und immer, immer und ewig, egal wen’s interessiert, das ist uns so was von wurstig und total shit egal. (Aufgenommen auf dem Weg zur Fähre bei Altrip am 09.12.2013)
↓Da existieren dann ja immer noch die brennenden Brenn-Esel und die Gräser:
Brennnessel, Brenn-Nessel, die Brenn-Nessel, Brennnessel, Brenn-Nessel brennen, brannte, verbranntHistorische Stätte Nähe GKM: Ist Holz unser Schicksal?
So sieht’s aus auf einem Globus, der das Leben von Milliarden Menschen sichern muss. Das schafft ihm zweifelsohne Probleme. Für die meisten Menschen ist die Technik der Lösungsansatz. So nach dem Motto: Mit der Technik bewältigen wir die Schwierigkeiten, die wir dem Globus und damit uns bereiten. Sie ist der Wohlstands- und Glücksbringer. Was wäre ein Büro – eines Konzernchefs, eines Oberbürgermeisters, eines IT-Spezialisten usw. – ohne Heizung im Winter, ohne Warmwasser das ganze Jahr über, ohne künstliche Kühlung in heißen Sommern? Was wäre das? Diese Büros gäbe es nicht, ausgenommen der Chef / der OB / der IT-Spezi usw. wären bereit, sechs Monate im Jahr zu frieren und sie würden dauerhaft auf eine tägliche Waschung verzichten. Könnte eine Volksversammlung, ein Weiser Rat uns, die Welt, die Erdkugel verbessern, gar retten? Die Inder, Chinesen, Russen, Europäer, Nord- und Südamerikaner? Retten? Die Schwarzen, die Weissen, die Gelben, die Roten, die Braunen…? Retten? Eine Weltgemeinschaft, die es gut meint mit uns; und nicht Krieg führt als letztes Mittel der Verdrängung aller Schwierigkeiten!
Zur Sache »Ist Holz unser Schicksal?« folgendes Zitat aus DIE ZEIT N°48 vom 21.11.2013 (Wirtschaftsartikel „Öko war früher“ von Petra Pinzler + Fritz Vorholz), Seite 25:
…»Um die wachsende Weltbevölkerung ernähren zu können, werden nun Wiesen, Moore und Wälder umgepflügt…Zwischen 2000 und 2012 verschwanden netto 1,5 Millionen Quadratkilometer Wald. Das entspricht vier Mal der Fläche Deutschlands.«…