Essaouira – Mannheim
Was passiert im Leben, wenn man plötzlich von hier nach dort gerät. Und das Geschehen nicht hinterfragen mag. Das Hier mit einem Schlag Vergangenheit, und das Dort, was ist, was wird aus dem Dort. Für viele bestimmt das Schicksal, die Welt ihr Geraten. Wenige dürfen selbst über sich entscheiden. Hat sich Roman frei bewegt und sein Tun bejaht? Wer weiss es, er spricht nicht darüber. Eine Frage nach seiner Existenz hiesse den Besuch scheitern lassen, er will sein Leben, kein adhoc-Besucher besitzt das Recht des Zugangs.

Meine vier Wochen in Essaouira und der ländlichen Umgebung spielten mir eine Informantin zu, die sich in der internationalen Kunstszene der Stadt auskennt. Bei einem Besuch bei ihr in ihrem Schokoladenlokal am Place 11 Janvier fiel der Name Lazarev. Was braucht der Sucher in einem Moment des Zufalls: Informationen! Kurze Hinweise, die Adresse! Bab Marrakech – immer geradeaus. Rue Mohamed El Qorry – immer geradeaus. Die zentrale Achse der Medina queren – immer geradeaus. In der Rue Abdelazziz Al Fachtali bin ich am Ziel. Rechts vom Hotel des Amis: sein Haus. Ich frage rum, ein Marokkaner zeigt mir die Tür und die Klingel zum Atelier, niemand antwortet. Roman muss sich bewegen – aus gesundheitlichen Gründen, sagt mir ein vertraulicher Nachrichtensprecher. Ich werfe einen mitgebrachten Wisch in den Schlitz des Briefkasten und gehe spazier’n. Nicht wie im Zettel angekündigt, sondern erst ein paar Tage später: machte ich mich erneut auf die Suche nach Roman Lazarev.





















































































































































