Kurz und schnell, vor allem spontan, entschlossen das Rad vom Schlosse befreit, bei leichter Frische (aber ohne Regen, um die 7°C, leicht bewölkt) den harten Sattel erklommen und in südliche Richtung von dannen gefahren. Vor dem Mannheimer Rathaus, einem Fascho-Bunker aus den Dreissigern (Gebäude-Grundriss ein H) hält grad die Straba Linie 6a nach Neuhermsheim, die Bahn ist für die Frühe bereits proppenvoll, Ostereinkäufe – die meisten Fahrgäste reisen aus Ludwigshafen an – und mein Fahrrad findet einen unsicheren Abstellplatz im Gelenkbereich des Wagens der Strassenbahn. Haltestelle Arena ⇒ letzter Ein-, Ausstieg kurz vor der Endhaltestelle. Wir radeln nach Hochstätt!
Blick zurück zur Arena von Hopp
Mehr gibt’s nicht von HOCHSTÄTT!
Wir gönnen uns einen ausschweifenden Blick von der Verbindungsbrücke (L542) zwischen Hochstätt und Pfingstberg⇓
Der Mannheimer Güterbahnhof
Und fahren hinab in die Wirrnisse der Anlagen des Güterbahnhofs
Den Fährnissen der Züge glücklich entronnen, spazieren bzw. radeln wir durch die Wirtschaftszone Mallau und finden einen Kleingartenverein mit 🌹🍄 🐶 🐼 🐸 🦄 🐿
Der Abgang erzählt sich leicht, erst ein View auf das Grosskraftwerk Mannheim² = GKM², danach ist Ruhepause angesagt: ⇒ Rheinstrandbad MA² und bei der dort in der Nähe eines Campingplatzes angesiedelten Pizzeria, der der Rhein im letzten Jahr übel mitspielte, heute ist alles wieder tiptop erneuert und nichts erinnert an die zerstörerischen Kräfte der Natur! – gibt es Fungi … !!!
Für Bilder der Fotografie gibt es nichts was hinter deren Rücken abläuft. Da ist nur blanke Weisse. Oder allenfalls ein spiegelverkehrtes Erscheinungsbild. Dazwischen liegt der Ehrenkodex des Fotografen, der Fotografin. Die folgenden Arbeiten sind nicht angelegt auf Prozesse, Erforschung von Hintergründen, Aufklärung. Das Ziel ist ein Abbild der Umgebung, hier ein Stück LUDWIGSHAFEN, ohne Anspruch auf existentielle Vollständigkeit:
Update 22.02.2018, Kurzbesuch in der Vergangenheit, Bilder vom Bahnhof Eisenberg⇓
Mannheim, 30.03.2015: Heute betreiben wir Spionage. – Wir sind da total speziell: Wir betreiben Industriespionage! Ziele sind in der Hauptsache Kohlekraftwerke, Atommeiler, Produktionsanlagen der Chemischen Industrie und metallverarbeitende Betriebe. Da fällt uns das Versteckspiel, wie es eines Agenten nicht unangenehm ist, sehr sehr leicht. Das Laub noch nicht gesprossen, nicht mal sind kaum die Knospen zu sehen, da konnten wir herrlich zwischen den Ästen der Bäume hindurch fotografieren. Das zu untersuchende Areal befindet sich etwas ausserhalb von Eisenberg, eine doch vergleichsweise riesige Ansiedlung mit mindestens zwei Hauptakteuren und einigen kleineren und mittleren Werkstätten. Mit der Eisenbahn kommt man locker nach Eisenberg. Ein paar hundert Meter und wir erblicken die zu observierenden Objekte. Unsere Objektschutz-Abteilung ›Zu Observierende Objekte‹ (kurz: ZOO) machte uns sich untertan und wir wurden auf unseren Tip hin in die hinterste Pfalz zur Arbeit geschickt. Wenn sowas uns was ausmachen würde, wir wären sofort zum Arzt gerannt oder hätten es garnicht vorgeschlagen. Mit der Bimmelbahn stehen wir ja fast schon drin; mitten in der Arbeit. Mit welchem Apparat behilft sich der Spion? Dem Fernglas! Na so was: das besitzt ja selbst der Fotograf. Also ans Agentenwerk.
Da sind Grosskonzerne bei der Arbeit. Alle Gerätschaften funktionieren wie von selbst. Keine Menschenseele blickt herauf. Ab und zu klimpert ein Metallteil. Die Förderbänder werfen einen Kegel auf, der schon hoch gewachsen ist. Metall aus dem Zerfetzer? Gusseisenteile? Die Entfernung ist zu gross. Wir müssen bei der nächsten Observierung unbedingt ein stärkeres Teleobjektiv dabei haben, damit wir in die Büros sehen können. Vielleicht sind Roboter am Werk. Ferngesteuert aus dem Off. Da müsste es doch wieder aufwärts gehen mit der Eisenberger Hütte.
Das wird wohl schwerer werden als gedacht. Manche Gebäude bezeugen schlechte Zustände. Wir glauben, diese kapitalistischen Grossritter hier planen den baldigen Ausritt, wenn sie nicht schon längst über alle Siebenberge geflohen sind. Und häufen ihre Schätze bei den Zwergen. Deshalb geradewegs unser Vorschlag: So schnell wie möglich ins Innere vordringen, am besten noch heute Nacht. Um Mitternacht. Wir bitten beim ZOO um Freigabe gegen einen Tag Sonderurlaub. Der Tag Sonderurlaub wird sofort in notwendige Erholung und Ruhe umgesetzt.
Bevor es dämmert wollen wir noch knipsen, der Komplex ist von aussen so wunderschön anzusehen. Ein Baum neigt ganz lässig sich zur Seite, das kommt vom Wind heute.
An manchen Stellen wird es richtig bunt.
Unten am Bahngelände ist im Zaun ein Loch zur Fabrik. Aber Schneid- und Trennwerkzeug – und noch unglaublich viel mehr – führen wir immer mit uns. Wir wollen ja in die Amtsstuben.
Hier noch ein Dokumentationsfoto vom Ort der Öffnung, wir melden uns heute um Mitternacht:
Da verdammt muss es sein …
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