Im Süden der weltbekannten Kykladen erheben sich noch heute die Überreste vulkanischer Tätigkeiten in der Ägäis. Viele Teile der Caldera von Santorin liegen versunken im azurblauen Mittelmeer. Aus der Vogelperspektive zeigt sich eine etwa viertausend Jahre alte Eruptionslandschaft und der Krater liegt weit unter dem Meeresspiegel. Die sichtbaren Kraterränder stellen Thira (Santorin), Thirasia und Aspronisi – kleiner Flecken, unbewohnt – dar. Im Innern schimmern die wenig trostspendenden Kaimeni im weiten Ozean. Die Schreibweisen wechseln je nach Informant, grundsätzlich erreicht der Urlauber Santorin per Schiff oder Flugzeug (Santorini Airport). Die Ankunft per Schiff bringt den bekannten Ritt mit Eseln (Transfer) hinauf zum Hauptort Thira⇓:
Die Überwindung des Höhenunterschieds zwischen Meer und Stadt ist ein Genuss, wie man sieht.
Griechische Inseln: Für viele – einmal dort, immer dort. Nix wie fort. Mit polyglotten Reiseführern finden sich die einsamen Liebesstrände wie von selbst.
Foto L. Roth
Wir lieben Kreta, allein der Jahrtausende alten Kultur wegen. Und wie hat die Insel in die Ferne ausgestrahlt in ihrer schier ewig währenden Geschichte! Eine Einmaligkeit. Wir konnten nicht anders: Wir griffen zu Pinsel und Farbe, in Karlsruhe, im damaligen Atelier in der Schillerstrasse 17, und hinterliessen ein Wandgemälde zur Minoischen Kultur des Sagenkönigs Minos. Es zeigt einen Ausschnitt des Sarkophags aus Agia Triada (Südkreta). Im Archäologischen Museum in der Innenstadt von Iraklion im Saal 14 findet man die in KA in der Toreinfahrt dargestellte Prozession. Darunter der Sprung eines Akrobaten über einen Stier. Das Wandgemälde stammt aus dem Jahr 1977, es bewies beim letzten Besuch eine hervorragende Farbkraft.
Das zeugt von Erinnerungen. Von den Reisen nach Griechenland. Mal mit dem Motorrad durch das damalige Jugoslawien Titos, mal mit dem Zug nach Athen. Oder, wie zuallererst mit dem Daumen über Süditalien, ich denke an Brindisi.
Feine Reisen. Mit noch feineren Zielen. Heute die TONIS:IOS, griechisch ΙΟΣ, hier soll, na wer schon, HOMER begraben sein. Wir treffen Odysseus, er schifft sich grad ein zur Heimreise, Penelope und Telemach erwarten ihn sehnsüchtig. Jedoch ein Umtrunk mit TONIS will sein. Eine Nacht mehr oder weniger macht noch keine 20 Jahre. Die Freier von Penelope hatten eh keine Chance: Tod den Abtrünnigen, Tod den Zweiflern.
ΙΟΣ – Ägäis – Kykladen – so ziemlich nördlich von Kreta, gilt nach wie vor als Synonym für Geruhsamkeit. Und Heiterkeit. Und Liebeslust. Verwöhnt von Sonne, Strand und klaren Wassern, wissen die Besucher wie die Einheimischen nicht mehr wohin denn mit ihren Sinnen.
Das klärt sich bei einem Schwimm!
Nach opulentem Frühstück und reichlich Palaver nimmt der Touri / die Touri ein Bad. Entweder im hoteleigenen Swimmingpool oder am Strand. Doch ja: besser am Strand, ist der nicht verlockend(?)⇓:
Wer es genauer wissen will, nimmt die Hauptbucht, per Segel, attraktiver als privat kann sich die Insel nicht darbieten. Man schleust sich ein und bleibt: manche für immer.
Erscheinungsbild der Alster an der Timmermann-Brücke
Das heisst: mit der U-Bahn (Flexi-Wochen-Karte) U 1 nach Ohlstedt, von dort mit dem Bus (176/276) bis Haltestelle Wohldorf, Ausstieg im Alsterblick … Beginn der Fahrt: Einstieg S-Bahn Haltestelle Landwehr (S 1), ab meiner Wohnung ca. 10 min zu Fuss dahin. Das Fahrrad blieb in der Garage, da Mitnahme in den Zügen erst ab 9:00 Uhr gestattet (die Zeit zwischen 6:00 und 9:00 Uhr wird als Hauptverkehrszeit angesehen, auch die zwischen 16:00 und 18:00 Uhr). Wir wollen so früh wie möglich vor Ort sein und wandern … Umstieg Haltestelle Wandsbeker Chaussee in die U 1. Gut, umständlich zwar, aber Landkarten und Tarif- und Streckenpläne des HVV helfen weiter. Am Hauptbahnhof gibt es alles, was so ein Touri braucht, Info-Point. Smartphone geht problemlos, Google und Internet stehen parat. Also nix wie ran und einige Kilometer zu Fuss durch den Wald entlang der Alster.
Nicht eine gesengte Sau ist unterwegs. Der frühe Verkehrslärm erlischt mit jedem Schritt. Abgeschiedenheit breitet sich aus. Alleinsein. Wald. Vögel. Windstösse. Ein Rauschen: Blätter. Zwei Rauschen: Alster. Der Fussweg zeigt eindeutig nach Poppenbüttel⇓:
Schriftmalerei auf Baumrinde
Da schreite ich richtig, zur Sicherheit ein weiterer Hinweis⇓:
Sackgasse Reye, am besten fragen, oder irgendwo läuten, der Hamburger erscheint nicht mit ’nem Schiessprügel, aber mit bissigen Pudeln
Ich blicke tief ins Gewässer⇓:
Die ersten Brückenkonstruktionen liegen hinter uns und ich beginne zu singen: »Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern, das muss ein schlechter Müller sein, dem niemals fiel das Wandern ein, das Wandern.« Juche. Na ja, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Den Satz hätten wir uns schenken können.
Ich gerate in ein weiteres Hamburger Naturschutzgebiet (vergleiche Wedeler Au): Das Rodenbeker Quellental. Es steht zu lesen:
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
dieses Gebiet ist durch die Verordnungen des Senats vom 25.01.1977 und nach der Gebietserweiterung am 26. Juli 2011 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Schutzzweck ist es, die vielfältigen
Das oben habe ich klaro abfotografiert; es geht noch weiter, nicht dass man meint, Ämter seien zur Beglückung da⇓:
Im Naturschutzgebiet ist es u. a. verboten
Es folgen zehn weitere Hinweise. »Verstösse werden als Ordnungswidrigkeit oder Straftat verfolgt!«
Da schwindet mir die Lust am Wandern. Früher gab’s gewiss keine Schilder und Hinweise und Drohungen, man hatte sich auch an nichts gehalten (z. B. Wilderei, Jagden, bis hin zu Kaisern), sonst wären solche Schilder mitten im Naturschutzgebiet heute nicht notwendig! Da gingen einige mit schlechtem Beispiel voran und vor Wölfen herrscht nach wie vor die Angst. Eine unsinnige Weise. Man stelle sich vor, die bissigen Pudel von oben wären ausgebüxt und würden sich auf mich stürzen wollen. Wie Wölfe. Mein Fleisch ist alt und zäh, kein Leckerbissen für Pudel. Das ist die Rettung. Oder: die Alster.
Achtung auch! Grosse Schneckenwanderung im Quellgebiet⇓:
Wegschnecke ohne Schale (Nacktschnecke)Könnte eine Spanische Wegschnecke sein, wer es besser weiss: bitte melden!
Das Quellgebiet und die Alster in diesem Areal sind uns einige Aufnahmen wert⇓:
Wir liefen kräftig zu und näherten uns urplötzlich der ehemaligen Rodenbeker Mühle /Abriss Mitte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Jetzt steht an ihrer Stelle das Gasthaus Quellenhof⇓:
Die Spezialisten fürs Reetdach bei der Arbeit
Ganz unscheinbar neben dem Gebäude finden offene Augen eine Hinweistafel zur Historie der Rodenbeker Mühle mitsamt einem Aquarell von C. Fr. Stange. Die Mühle lag am Ende des Rodenbeker Teiches zur Alster hin. Die Tafel erwähnt gleichfalls einen Mühlstein, der die Jahrhunderte überdauert haben soll und dem Quellenhof als Beleg für den historischen Standort gilt. Wir verabschieden uns aus der urwüchsigen Landschaft rund um die Alster, nicht ohne uns einen wehmütigen Blick zurück zu gönnen⇓: