Schlagwort: Reisen ins Umland

  • NN 29 – Der Mannheimer Hafen: Die Grundkettenfähre Emma überquert den Altrhein zwischen Friesenheimer Insel und Sandhofen

    NN 29 – Der Mannheimer Hafen: Die Grundkettenfähre Emma überquert den Altrhein zwischen Friesenheimer Insel und Sandhofen

    Mannheim⇒Friesenheimer Insel⇒Grundkettenfähre Emma

    FÄHRZEITEN ALTRHEINFÄHRE Stand 18.04.2021

    01. April – 30. September vom 10:00 Uhr bis 20:00 Uhr, montags Ruhetag

    Ein paar fototechnische Ergänzungen vom 26.04.2015: Sie verkehrt wieder, die Emma, zwischen Sandhofen + Friesenheimer Insel!

    Mannheim, 08.06.2014

    Es ist genau eine Woche her, dass wir auf dem Heimweg von der Friesenheimer Insel eine überaus angenehme Überraschung erlebten. Wir konnten nach Mannheim – Sandhofen übersetzen.

    Matthias Plath (li.) und der Fährmann Werner Reuters beim Informationsaustausch
    Matthias Plath (li.) und der Fährmann Werner Reuters beim Informationsaustausch

    Das Kulturgut Emma (über 100 Jahre) und ihr Fährmann brachten uns sicher zum anderen Gestade. Der Altrhein verbindet Rhein, Industriehafen, Bonadieshafen, Kaiser-Wilhelm-Becken mit dem Neckar und man findet sich kurz nach der Kammerschleuse an der Neckarspitze wieder. Wenn man so will: ein ewiger wasserreicher Kreisverkehr.

    ›Die Grundkettenfähre wird durch Werner Reuters von der Sportboot-Zentrum Lampertheim GmbH im Auftrag der Stadt Mannheim betrieben‹ (Siehe binnenschifferforum.de). Wir hatten uns während der Überfahrt einiges erzählen lassen und Fotos machen durften wir auch. Herr Reuters ist schon lange im Geschäft und von seiner Arbeit richtig angetan. Da können wir ihm nur viel Glück wünschen und viele Nutzer der Fähre, damit sich der Betrieb auszahlt. Er läuft eh nur zwischen Mai und Oktober; ein ganzjähriges Angebot verspricht keine Rentabilität, weshalb der Eigentümer – die Stadt Mannheim – die warme Jahreszeit bevorzugt. Das nutzbare Areal der Fähre ist für ihren Einsatzort als ausreichend zu bezeichnen, sie verbindet gewiss keine ‚Rennstrecken‘, wie zum Beispiel die Fähre bei Neckarhausen/Ladenburg über den Neckar oder die Rheinverbindung bei Neuburgweier, südlich von Karlsruhe.

    DSC09020 - Arbeitskopie 2Wichtig, ja sogar von grösster Wichtigkeit, sind Hinweise, im Falle der EMMA: Die Rettung Ertrinkender. Mein Gott, wer wird in den stillen Gewässern des Alten Rheins schon sein Leben lassen wollen. Man meint, es sei an alles gedacht. Bis dann doch einer am harten Gestein der Uferbefestigung zerschellt. Sich den Schädel einschlägt. Das Hirn hervorquillt, die Seele verhaucht, Bestattung im Altrhein, Asche.

    Wie vor Tagen am Verbindungskanal nahe der Teufelsbrücke.

    Es erhebt sich im Verhältnis zum Anlass ein übermäßig großes Geschrei, lautstarkes Protestieren, die Presse überschlägt sich. Und keiner, fast keiner kommt zur Beerdigung. Vielleicht war es Mord. Tatort übernehmen sie.

    DIE FÄHRE:

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    Noch einmal der Fährmann:

    Es gibt Fährleute, die sich in der Historie verewigt haben, da ist der Hades nicht weit...
    Es gibt Fährleute, die sich in der Historie verewigt haben, da ist der Hades nicht weit…

    Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Franz Bellmann, H7, 24, 68159 Mannheim

  • LUDWIG FELLNER

    LUDWIG FELLNER

    DSC09070 - Arbeitskopie 2Als wir von unserem Besuch im Weinstrassenatelier von Ludwig Fellner nach Hause ins Wohnatelier zurückkamen, galt unser erster Blick unserer Sammlung von Zeitungsartikeln über berühmte Künstler nicht nur der Region. Und tatsächlich wurden wir fündig.

    Der Mannheimer Morgen veröffentlichte in seiner Samstagsausgabe vom 13./14. Juli 1996 (N° 160) einen Ausstellungshinweis unter dem Titel ›LUDWIG FELLNER: Ansicht des Zwingers in Dresden‹ mit grossformatiger Reproduktion Fellners Arbeit und einem informativen Text, den wir hier wiedergeben möchten:

    »Der 1917 im bayerischen Dettenheim geborene Maler Ludwig Fellner ist seit Jahrzehnten in Königsbach/Pfalz ansässig, wo er nach abenteuerlichen Unternehmungen und Reisen sein Atelier unterhält. Derzeit stellt der Künstler, der sein Studium an der Freien Akademie Mannheim begonnen hatte, wieder einmal in Mannheim aus. Im Diakonissenkrankenhaus (Rehabilitations-Geriatrie, 2. Stock) ist eine Schau seiner Bilder zu sehen. Darunter befindet sich auch die abgebildete lavierte Pinselzeichnung des Dresdner Zwingers, den Fellner im Jahre 1990 besuchte.« Fotografiert hatte Manfred Rinderspacher.

    Ingrid Fellner kümmert sich um Atelier und Nachlass und wechselnde Ausstellungen. Zurzeit trifft man auf Rosel Anton aus Hambach mit Radierungen und Gabi Höffel aus Edenkoben mit Handweberei. Bis 31. 0ktober 2014, Sommerpause im August...
    Ingrid Fellner kümmert sich um Atelier und Nachlass und wechselnde Ausstellungen. Zurzeit trifft man auf Rosel Anton aus Hambach mit Radierungen und Gabi Höffel aus Edenkoben mit Handweberei. Bis 31. 0ktober 2014, Sommerpause im August…Rechts im Bild ein Selbstportrait, angefertigt in Englischer Gefangenschaft in Ägypten mit mineralischer Farbe, wie mir Frau Fellner erzählte.

    Es begab sich wirklich rein zufällig, dass ich Mut schöpfte. Und mich an der offenen Terrassentür lautstark bemerkbar machte. Liegen die Öffnungszeiten ja am Wochenende (Samstag und Sonntag 14-18 Uhr, Eintritt frei). Ich fuhr bereits über eine holprige Schotterpiste am Waldrand entlang Richtung Bad Dürkheim, da drehte ich um. Fellners Witwe Ingrid liess mich ein. Und gestattete fotografisches Arbeiten.

    Fellner ist in vielen Techniken zu Hause. Wir entschieden uns für die locker leichten Ölarbeiten, die wie seine Aquarelle in feinster Farbgebung aufscheinen, hier ein paar Aufnahmen↓:

    1983, Marmaris, Türkei
    1983, Marmaris, Türkei
    1982, bei St. Martin
    1982, bei St. Martin
    1971, in Glanum, Frankreich
    1971, in Glanum, Frankreich
    1998, keine Daten
    1998, keine Daten
    1994, Landschaft bei Königsbach
    1994, Landschaft bei Königsbach

    Die Gestaltung des Badezimmers in einigen Beispielen↓:

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    Der Blick in die Welt, der ins Atelier, oder umgekehrt?↓:

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    Morgens kurz vor neun Uhr fuhren wir mit der Regionale nach Neustadt. Das machen wir immer mal wieder, uns gefällt es einfach in der Pfalz. Und nach Bad Dürkheim sind wir ebenfalls schon geradelt; und Freinsheim und was weiss ich noch alles. Über fünfzig Berichte zu Orten und Stationen im mit der Karte ab sechzig erreichbaren Umkreis von Mannheim². Wer Glück hat, wird fündig. Heute waren wir richtig glücklich.

    Danke.

    Zum Schluss noch einige Impressionen aus Königsbach ohne Kommentar:

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  • DILSBERG ÜBERM NECKAR

    DILSBERG ÜBERM NECKAR

    Lochmühle
    Lochmühle

    Jetzt geht’s los, sagten wir uns am vergangenen Samstag, alles griff ineinander: wie gut geölte Zahnräder. Früh aufstehen, einen Tag, wenn auch anstrengend, im Umland Nähe Neckargemünd verbringen. Rein in den Nahverkehrszug nach Heidelberg, Ausstieg in Neckargemünd Altstadt, rauf aufs Rad, Dilsberger Strasse (K4200), Am Mühlwald lang zur Lochmühle, Wanderweg zur Dilsberg.

    Schwerer Anstieg, wer sein Fahrrad liebt, der schiebt. Wegstrecke gut begehbar. Halt relativ steil. Immer mal anhalten, fotografieren, Landschaft geniessen. Kein Schwanz unterwegs. Irgendwo läuft ununterbrochen die Kettensäge. Aus der Lochmühle erscheint eine junge Maid und ruft: ›Papa‹. Ausser mir kein Papa da.

    Die Lochmühle ist eine gemütliche und feine Ecke Welt, ein Bächlein rauscht, ein leise plätschernder Brunnen versorgt mit Trinkwasser, Festmeter Holz bereits reichlich für den nächsten Winter gestapelt. Wiesen nicht gemäht. Kleine Feuerstelle mit Holzvorrat nebenan. Drei ehemalige Mühlräder. Ein paar Schuppen. Die Sonne scheint.

    Der Papa fährt mit dem Auto vor.

    Wir ziehen weiter. Zur Burgfeste Dilsberg. Die Burg steht unter der Fuchtel der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Eintritt für Familien: 5,00 €. Bin zwar keine Familie, habe keine fünf Euro, sondern lediglich einen bezahlt, nun gut, die Ticketnummer: 070038995072840431!

    Noch ist es nicht soweit, wir befinden uns in der Mitte des Anstiegs. In der Ferne zwei ältere Herren, wie sich herausstellt, ein Schäfer mit Gesprächspartner. ›Wo sind die Schafe?‹ frage ich, als mich sein Äusseres an einen nicht tot zu bringenden Berufsstand erinnert. ›Die kommen grad‹ seine Antwort und tatsächlich tauchen die ersten aus dem hohen Grase auf↓:

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    Freude schöner Götterfunke, was für eine Sensation. Schon ewig keine Schafe mehr gesehen. Hunde laufen in der Grossstadt doch zur Genüge herum. Schöne Aussicht überall:

    Gelobtes Land Odenwald
    Gelobtes Land Odenwald

    Grün: Kraftspender fürs Auge. Streuobstwiesen, bewaldete Hügelketten, Ferne himmelblau. Odenwälder Gesteinsformationen. Der Blick hoch zur Feste:

    So steil, so steil der Anstieg...
    So steil, so steil der Anstieg…

    Je nun, wir haben’s geschafft. Ein bisschen ausser Atem, verschwitzt. Am Ziel. Oben, einfach oben. Wie toll, heute Nachmittag werden wir zu Tal rasen mit unserem Drahtesel. Wir erblicken den Torturm, bis Mitte des 19. Jahrhunderts fungierte er als Wachhaus, bis er dann zur Unterkunft für Wanderer wurde, heute um die Ecke eine Jugendherberge. Der Torturm zur Restburg, zum Ort: Eingang zur Abgeschiedenheit. Geringfügig Tourismus. Kein Massenziel. Wäre nicht Neuzeit und Moderne, es wäre Mittelalter. Der Torturm, von vorne und von hinten, leider nicht von drinnen↓:

    War ein hartes Stück Arbeit. Wir spazieren durch Dilsberg. An den beiden Konfessionen inclusive Friedhof vorbei; Station Wasserturm, fünfzig Jahre in Betrieb, jetzt wohl privat. Einkehr ins Burgcafé Pippifax in der Oberen Strasse. Dort durften wir fotografieren, hier ein paar auserwählte Eindrücke↓:

    Auszug/Zitat www.pippifax.net:

    An ausgesuchten Abenden verwandelt sich das Burgcafé Pippifax in eine Showbühne und bietet Künstlern ein Forum für tolle Live-Events. Durch seine guten Kontakte zur Kulturszene gelingt es Gerd Becker immer wieder, fantastische Musiker, Kabarettisten und Künstler auf den Berg zu holen und seinem Publikum besondere Highlights zu bieten.

    Text einer Wandbemalung aus den Räumen des Cafés, Titel: Kind bleiben:

    »Staunend, in jeder Lebenssituation klein anfangen dürfen, damit sich die Verwandlung in mir vollziehen kann. Staunend, mit offenen Augen und Ohren alles wahrnehmen – als wenn ich zum ersten Mal sehen und hören würde. Staunend mit Kindern unterwegs sein, weil sie noch nichts zu verlieren haben und ausdrücken, was sie zutiefst zum Wachstum brauchen. Staunend Kind bleiben, weil nichts sein muss, sondern alles werden kann.«

    Eine Nachricht aus Dilsberg per E-Mail: Hallo Herr Bellmann, schön dass es Euch gefallen hat und danke für die schönen Motive. Herzliche Grüße Gerd Becker. Von meinem iPhone gesendet.

    Falls irgendwer aus Mannheim und Umgebung mal Lust auf Pippifax haben sollte, ich komme gerne mit!

    Wir verlassen den schmackhaften Wiener Kaffee und müssen noch zur Burg, bevor es wieder zurück in die Realität Mannheims gehen wird. Dominant der Torturm (siehe oben), der Wasserturm, die Burgruine (Teilsanierung), dahinter die Freilichtbühne, die beiden Kirchen, das Kommandantenhaus, ein historischer Brunnenstollen (wo wir nicht waren, zu erschöpft), der Burggarten, die Radler von Dilsberg…

    See you later alligator…

  • Reisen ins Umland: LAUTERBOURG / Zone industrielle / FRANCE

    Reisen ins Umland: LAUTERBOURG / Zone industrielle / FRANCE

    Von Lauterbourgs Innenstadt raus in die Umgebung bedarf es lediglich eines Katzensprungs. Einmal leicht hüpfen und schon ist man am Rhein. Fotokundler wie wir brauchen etwas länger. Auf jeden Fall bietet Lauterbourg in geografischer Dichte, was in Grossstädten meist weit auseinander liegt.

    Europäische Gemeinschaftsleistung zum Wohle der Bevölkerung
    Europäische Gemeinschaftsleistung zum Wohle der Bevölkerung

    Wir radeln zum Hafen.

    Südlich der neuen und alten Lauter entwickelte sich ein verglichen mit der Stadt recht grosses Industrieareal. Zudem plant und baut man in der Region (Préfecture de la Région Alsace et du Département du Bas-Rhin) einen Schutzdamm gegen die Hochwässer des Rheins. En gros ein Gebiet, das viele Arbeitsplätze sichert. Finanziert wird das Schutzprojekt durch die Bundesrepublik Deutschland (…) Wasser- und Schifffahrtsdirektion Südwest. Beginn der Bauarbeiten der Phase 2 im April 2013, Dauer (Durée des travaux: 18 mois) anderthalb Jahre. Kosten: 1.2 Mio €.

    Uns interessiert im Moment mehr die vorhandene (Chemie) Industrie und ihre Bauten. Im ›Rheinhafen‹, hier mit Sonderzeichen der üppigen Grösse wegen, existiert als wirklich dominante Einrichtung lediglich ein Sand- und Kieswerk. Das bringen wir gleich in Grossformat, dies erspart dem Leser zwei zeitraubende Klicks:

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    Wo Sande und Kiese gehandelt werden, ist der Stahl nicht weit, die Firma Eiffage  – CONSTRUCTION MÉTALLIQUE:

    Eine Krananlage kommt wie ein Naturprodukt daher.
    Eine Krananlage kommt wie ein Naturprodukt daher.

     

    Eine Mülldeponie darf klaro nicht fehlen:

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    Gleich nebenan ein Baggersee:

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    Und als Hauptattraktion Chemical Industries (siehe ebenso Beitragsbild):

    Das möge über Lauterbourg genug sein. Es existieren über diesen Ort zurzeit drei Artikel: XX 23 / 24 / 25 Mini. Vielleicht bringen wir noch einen vierten, Material hätten wir dafür reichlich. Mal sehen.

     

     

     

  • Reise ins Unbekannte: HOMBURG (Saar)

    Reise ins Unbekannte: HOMBURG (Saar)

    Die Homburger Meinung

    Gründonnerstag, 17.04.2014

    Eines muss für immer und ewig klar sein: hier bei uns in Europa sind wir gnadenlos durchorganisiert. Jawohl, das erleichtert das Leben. Auch wenn einige meinen, sie müssten Quatsch machen. Das ist schändlich, sehr schändlich, wenn nicht gar verwerflich. Das muss bestraft werden. Banken-Spekulationen auf Kosten von Steuerzahlern und Staatsgeldern – nein! Steuerhinterziehung – viele Jahre über ein Kavaliersdelikt – wird inzwischen so behandelt, wie sie behandelt werden muss. Wer unseren Staat betrügt, betrügt unsere Gesellschaft. Er betrügt Dich und Mich! Letztendlich betrügt er sich selbst: 3 1/2 Jahre Knast. Mindestens. Und keine Erholung; und keine Kneipp-Kur. Abspecken ist angesagt, nicht nur körperlich: geistig. Herr Gott: Ich habe gesündigt!!! Am Vorabend der Kreuzigung Jesu, nein, schlimmer kann’s nicht sein. Wurden sie nicht ans Kreuz genagelt: die Hinterzieher, die Betrüger, die Schleimer und Einflüsterer, die Separatisten??? Da gehörten viele hin. Und Schäuble wollte sie begnadigen, das muss man sich mal vorstellen, Schäuble wollte Verbrecher begnadigen, Gnade von höchster politischer Stelle, statt Verfolgung und Aburteilung… Zahl Verbrecher, zahl. Und du wirst frei sein für ewig und immerdar.

    Infos siehe Text rechts
    Infos siehe Text rechts

    Lassen wir das, dass der Mensch schlecht ist, sauschlecht ist: ist zur Genüge bekannt. Und wird der Kampf um Freiheit und Rechte für alle nicht seit Jahrhunderten gelebt? In Homburg existiert ein Brunnen, der diese Historie vergegenwärtigt: ›Der Freiheitsbrunnen‹.

    Eingeritzt in Bronze steht geschrieben: »ZUR ERINNERUNG AN DAS VON SIEBENPFEIFFER UND WIRTH AUSGERUFENE HAMBACHER FEST 1832 UND DIE DEUTSCHE EINHEIT 1990 GESTALTET VON BONIFATIUS STIRNBERG IM AUFTRAG DES STADTRATES HOMBURG IM OKTOBER 1992 REINER ULMCKE OBERBÜRGERMEISTER«

    Wir haben bewusst nur obigen Ausschnitt gewählt, da die Brunnenanlage schwierig zu fotografieren ist. Siehe Infos im Artikel XX 6 Mini über die Wegbereiter der Demokratie.

    DSC07494 - Arbeitskopie 2Auch der neugierig-interessierte Lesende – in Bronze gegossen – ist DerRedaktion bereits in Neustadt an der Weinstrasse in einer etwas abgewandelten Ausführung bekannt geworden. Info unter: XX 14 Mini. Wie in Neustadt fanden wir vor der Stadtbücherei von Homburg keinen Hinweis auf den Urheber des Kunstwerkes. Dass die Gegend mal zu Bayern zählte, ist lange her. Man stelle sich vor, das wäre heute noch so; und Seehofer wäre der Landesherr. Da gäbe es höchstwahrscheinlich jede Menge Münchner Großstadtatmosphäre in Homburg.

    So langweilt uns die karge und wenig persönliche Note verströmende bayernlose Örtlichkeit und wir radeln nach Zweibrücken, wo’s genauso langweilig sein wird, wie in Homburg, das ich in meinen ungenügenden geografischen Vorstellungen irrigerweise mal für ein Kurbad hielt. Schwarzenacker und Einöd nicht der Rede wert.

    DSC07499 - Arbeitskopie 2Nur als Beweis, dass wir am 17.04. 2014 auf Stadtbesichtigungen verzichteten und uns stattdessen zu einer ca. 50 km lange Radtour entschlossen, ein Foto von einer etwas anderen Wandgestaltung als der heute so üblichen und meist üblen Spühdoserei. Das mag sehr konservativ klingen: Wir haben nichts gegen Wandmalereien. Dazu gibt es auf unserem Blog einige Beispiele; erstens und zweitens und so weiter und so fort.

    Wir kurven herum, der Radwanderweg muss immer wieder gesucht und erfragt werden. Mitunter findet sich eine gut sichtbare Kennzeichnung nicht, bzw. sie lässt zu wünschen übrig, weil verdreckt und bemoost. In bergigen Regionen behalten die Menschen das Rad eher zu Hause in der Garage oder im Keller… Und der Normalo reist lieber in Gruppen auf Schusters Rappen. Die Hügel bekamen wir zu spüren, das ist schon heavy, wenn man kein Tour de France Teilnehmer ist und sich allein ohne Zugpferd den Hand hinauf quälen muss. Am Ende steht immer die Abfahrt (falls es keine Zielankunft oben am Berg gibt). Wir haben heute keine Ankünfte, außer der in Pirmasens, und rasen und treten wie die Irren der Frankreich-Tour zu Tal, dass der Lenker und die Arme vibrieren.

    Landschaftlich-dörfliches Idyll Richtung Einöd
    Landschaftlich-dörfliches Idyll Richtung Einöd

     

    Hübsches Anwesen auf dem Weg nach Zweibrücken
    Hübsches Anwesen auf dem Weg nach Zweibrücken

    Wenn das so geblieben wäre, hätte ich mir keine Sorgen machen müssen. Das Bild täuscht, es ist schon eine sehr zerfranste Gegend. So ne Art Vierländereck: Saarland / Rheinland-Pfalz / Lothringen / Luxemburg. So dampfen wir möglichst geschwind an Zweibrücken vorbei, quer hindurch und weg: Richtung Contwig, entlang dem Schwarzbach. Nun, wahrscheinlich unterliege ich einem Vorurteil, was die Ortschaften angeht. Aber heute war die Radl-Lust größer als irgendwelche Ortsbegehungen. Und aus der relativen Ferne betrachtet gab’s kaum Reizpunkte. Auftauchen werden wir hier so bald nicht wieder, es sei denn unter Anleitung und Führung. Und das nicht nur als Tagestour. Denke schon, dass es einiges zu entdecken gibt. Die Raritäten, so kommt es uns vor, liegen weit verstreut in der Landschaft und in den Orten und Städtchen verborgen. Da bedarf es zusätzlich eines Mopeds mit Sitzbank für eine Begleitperson, damit die Unternehmung nicht zu einöd wird. Nun gut, egal, die Zweibrücken Stadt liegt hinter uns und wir erreichen endlich Contwig. Zuvor noch ein paar Eindrücke so nebenher:

    Herzogplatz in Zweibrücken
    Herzogplatz in Zweibrücken am Schwarzbach, wo wir am Ufer entlangfahren nach Contwig…

    So richtig interessant und spannend wurde es an der Kreisstrasse 6 (K 6). Bei Windsberg. Zu Pirmasens gehörig, Stadtteil. Bunker in Pfälzer Erde. Aus den 30er / 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Später Lagerstätten der Amerikanischen Armee. Versorgungsgüter, wie zu hören war; falls wir jemals wieder in diese Gegend kommen sollten, werden wir um die Schlüssel bitten; ↓Aufnahmen von Bunkereingängen:

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    Die Region längs des Westpfalz-Radwanderweges besitzt viel landschaftlichen Reiz, oft allerdings getrübt durch mittelschwere Umweltsünden:

    Das ist unserem Pfälzer Großbauern nicht so wichtig. Er bewirtschaftet das umliegende Land und ist ein ausgemachter Fan Steyrischer Traktoren, Motoren und anderer landwirtschaftlicher Gerätschaften, er kam grad von der Feldarbeit (Dünger verstreuen):

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    Irgendwie gelangten wir nach Pirmasens, am frühen Abend. Der Regionalzug nach Kaiserslautern stand abfahrbereit auf Steig 1. Ich konnte locker zusteigen. DieRedaktion meldet sich morgen, um den Artikel abzuschliessen, Frohe Ostern…