Kategorie: Zeichnungen

  • Reise ins Unbekannte: HOMBURG (Saar)

    Reise ins Unbekannte: HOMBURG (Saar)

    Die Homburger Meinung

    Gründonnerstag, 17.04.2014

    Eines muss für immer und ewig klar sein: hier bei uns in Europa sind wir gnadenlos durchorganisiert. Jawohl, das erleichtert das Leben. Auch wenn einige meinen, sie müssten Quatsch machen. Das ist schändlich, sehr schändlich, wenn nicht gar verwerflich. Das muss bestraft werden. Banken-Spekulationen auf Kosten von Steuerzahlern und Staatsgeldern – nein! Steuerhinterziehung – viele Jahre über ein Kavaliersdelikt – wird inzwischen so behandelt, wie sie behandelt werden muss. Wer unseren Staat betrügt, betrügt unsere Gesellschaft. Er betrügt Dich und Mich! Letztendlich betrügt er sich selbst: 3 1/2 Jahre Knast. Mindestens. Und keine Erholung; und keine Kneipp-Kur. Abspecken ist angesagt, nicht nur körperlich: geistig. Herr Gott: Ich habe gesündigt!!! Am Vorabend der Kreuzigung Jesu, nein, schlimmer kann’s nicht sein. Wurden sie nicht ans Kreuz genagelt: die Hinterzieher, die Betrüger, die Schleimer und Einflüsterer, die Separatisten??? Da gehörten viele hin. Und Schäuble wollte sie begnadigen, das muss man sich mal vorstellen, Schäuble wollte Verbrecher begnadigen, Gnade von höchster politischer Stelle, statt Verfolgung und Aburteilung… Zahl Verbrecher, zahl. Und du wirst frei sein für ewig und immerdar.

    Infos siehe Text rechts
    Infos siehe Text rechts

    Lassen wir das, dass der Mensch schlecht ist, sauschlecht ist: ist zur Genüge bekannt. Und wird der Kampf um Freiheit und Rechte für alle nicht seit Jahrhunderten gelebt? In Homburg existiert ein Brunnen, der diese Historie vergegenwärtigt: ›Der Freiheitsbrunnen‹.

    Eingeritzt in Bronze steht geschrieben: »ZUR ERINNERUNG AN DAS VON SIEBENPFEIFFER UND WIRTH AUSGERUFENE HAMBACHER FEST 1832 UND DIE DEUTSCHE EINHEIT 1990 GESTALTET VON BONIFATIUS STIRNBERG IM AUFTRAG DES STADTRATES HOMBURG IM OKTOBER 1992 REINER ULMCKE OBERBÜRGERMEISTER«

    Wir haben bewusst nur obigen Ausschnitt gewählt, da die Brunnenanlage schwierig zu fotografieren ist. Siehe Infos im Artikel XX 6 Mini über die Wegbereiter der Demokratie.

    DSC07494 - Arbeitskopie 2Auch der neugierig-interessierte Lesende – in Bronze gegossen – ist DerRedaktion bereits in Neustadt an der Weinstrasse in einer etwas abgewandelten Ausführung bekannt geworden. Info unter: XX 14 Mini. Wie in Neustadt fanden wir vor der Stadtbücherei von Homburg keinen Hinweis auf den Urheber des Kunstwerkes. Dass die Gegend mal zu Bayern zählte, ist lange her. Man stelle sich vor, das wäre heute noch so; und Seehofer wäre der Landesherr. Da gäbe es höchstwahrscheinlich jede Menge Münchner Großstadtatmosphäre in Homburg.

    So langweilt uns die karge und wenig persönliche Note verströmende bayernlose Örtlichkeit und wir radeln nach Zweibrücken, wo’s genauso langweilig sein wird, wie in Homburg, das ich in meinen ungenügenden geografischen Vorstellungen irrigerweise mal für ein Kurbad hielt. Schwarzenacker und Einöd nicht der Rede wert.

    DSC07499 - Arbeitskopie 2Nur als Beweis, dass wir am 17.04. 2014 auf Stadtbesichtigungen verzichteten und uns stattdessen zu einer ca. 50 km lange Radtour entschlossen, ein Foto von einer etwas anderen Wandgestaltung als der heute so üblichen und meist üblen Spühdoserei. Das mag sehr konservativ klingen: Wir haben nichts gegen Wandmalereien. Dazu gibt es auf unserem Blog einige Beispiele; erstens und zweitens und so weiter und so fort.

    Wir kurven herum, der Radwanderweg muss immer wieder gesucht und erfragt werden. Mitunter findet sich eine gut sichtbare Kennzeichnung nicht, bzw. sie lässt zu wünschen übrig, weil verdreckt und bemoost. In bergigen Regionen behalten die Menschen das Rad eher zu Hause in der Garage oder im Keller… Und der Normalo reist lieber in Gruppen auf Schusters Rappen. Die Hügel bekamen wir zu spüren, das ist schon heavy, wenn man kein Tour de France Teilnehmer ist und sich allein ohne Zugpferd den Hand hinauf quälen muss. Am Ende steht immer die Abfahrt (falls es keine Zielankunft oben am Berg gibt). Wir haben heute keine Ankünfte, außer der in Pirmasens, und rasen und treten wie die Irren der Frankreich-Tour zu Tal, dass der Lenker und die Arme vibrieren.

    Landschaftlich-dörfliches Idyll Richtung Einöd
    Landschaftlich-dörfliches Idyll Richtung Einöd

     

    Hübsches Anwesen auf dem Weg nach Zweibrücken
    Hübsches Anwesen auf dem Weg nach Zweibrücken

    Wenn das so geblieben wäre, hätte ich mir keine Sorgen machen müssen. Das Bild täuscht, es ist schon eine sehr zerfranste Gegend. So ne Art Vierländereck: Saarland / Rheinland-Pfalz / Lothringen / Luxemburg. So dampfen wir möglichst geschwind an Zweibrücken vorbei, quer hindurch und weg: Richtung Contwig, entlang dem Schwarzbach. Nun, wahrscheinlich unterliege ich einem Vorurteil, was die Ortschaften angeht. Aber heute war die Radl-Lust größer als irgendwelche Ortsbegehungen. Und aus der relativen Ferne betrachtet gab’s kaum Reizpunkte. Auftauchen werden wir hier so bald nicht wieder, es sei denn unter Anleitung und Führung. Und das nicht nur als Tagestour. Denke schon, dass es einiges zu entdecken gibt. Die Raritäten, so kommt es uns vor, liegen weit verstreut in der Landschaft und in den Orten und Städtchen verborgen. Da bedarf es zusätzlich eines Mopeds mit Sitzbank für eine Begleitperson, damit die Unternehmung nicht zu einöd wird. Nun gut, egal, die Zweibrücken Stadt liegt hinter uns und wir erreichen endlich Contwig. Zuvor noch ein paar Eindrücke so nebenher:

    Herzogplatz in Zweibrücken
    Herzogplatz in Zweibrücken am Schwarzbach, wo wir am Ufer entlangfahren nach Contwig…

    So richtig interessant und spannend wurde es an der Kreisstrasse 6 (K 6). Bei Windsberg. Zu Pirmasens gehörig, Stadtteil. Bunker in Pfälzer Erde. Aus den 30er / 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Später Lagerstätten der Amerikanischen Armee. Versorgungsgüter, wie zu hören war; falls wir jemals wieder in diese Gegend kommen sollten, werden wir um die Schlüssel bitten; ↓Aufnahmen von Bunkereingängen:

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    Die Region längs des Westpfalz-Radwanderweges besitzt viel landschaftlichen Reiz, oft allerdings getrübt durch mittelschwere Umweltsünden:

    Das ist unserem Pfälzer Großbauern nicht so wichtig. Er bewirtschaftet das umliegende Land und ist ein ausgemachter Fan Steyrischer Traktoren, Motoren und anderer landwirtschaftlicher Gerätschaften, er kam grad von der Feldarbeit (Dünger verstreuen):

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    Irgendwie gelangten wir nach Pirmasens, am frühen Abend. Der Regionalzug nach Kaiserslautern stand abfahrbereit auf Steig 1. Ich konnte locker zusteigen. DieRedaktion meldet sich morgen, um den Artikel abzuschliessen, Frohe Ostern…

  • Reisen ins Umland: GLEICH UM DIE ECKE – STEFFI S. PEICHAL

    Reisen ins Umland: GLEICH UM DIE ECKE – STEFFI S. PEICHAL

    NEUE AKTIVITÄTEN von STEFFI PEICHAL:

    Hallo lieber Franz, es war eine wüstenähnliche Situation – aber wir haben alle durchgehalten 🙂 Es freut mich sehr, dass Du gerne weitere Photos von meiner Arbeit auf Deine Seite stellen magst… Und hier auch schon den Workflow von dem Projekt : Das Projekt hiess “ The welcoming – portals of arrivals“, Location: Alte Bushaltestelle ehem. Kilbourne Barracks Schwetzingen / Friedrichsfelder Landstraße, 04. und 05.07.2015, Targetgroup: Refugee Kids aus dem Asylantenheim. Herzliche Grüße, Steffi S. Peichal, FB group: Art Makes Difference, www.studio68.de0172 / 996 91 59

    Die Foto-Dokumentation


    Am Swanseaplatz, gleich gegenüber vom Café Filsbach, wird zurzeit (veröffentlicht 2014) an einer Fassade gemalt (H 5).

    Steffi Peichal (Bild 5) ist schwer am Rotieren. Das ist ihr Job. Hier ein paar Fotos von der Entstehung des Wandgemäldes:

    Kontakte: https://www.facebook.com/groups/artmakesdifference/ und

    https://www.facebook.com/groups/1451855021710323

    WIR bringen auch gerne ein Interview, sobald wir Steffi wiedersehen!



     

  • Reisen ins Umland: BAD DÜRKHEIM (Ergänzung) + FREINSHEIM

    Reisen ins Umland: BAD DÜRKHEIM (Ergänzung) + FREINSHEIM

    Eigentlich hatten wir mit Bad Dürkheim ja abgeschlossen. Ein Bericht pro Ort, dachten wir, müsse reichen. Aber Bad Dürkheim ist so verknotet mit seiner Umgebung, dass wir oftmals dort Station machen, und diese Aufenthalte sollen sich dann eben in Artikeln wiederfinden. Kurz und bündig: als Ergänzung. Der Basis-Bericht liegt bereits einige Zeit zurück und kann hier aufgerufen werden! Gestern (11.04.2014) führte mich ein defekter Fotoapparat nach Bad Dürkheim. Dort konnte mir geholfen werden. Ein Spezialist (Foto Bauer) löste das kleine technische Problem im Handumdrehen, wofür ich mich hiermit bedanke. Schon blöd, wenn man nicht knipsen kann und selbst keine Idee zur Reparatur des Kastens mitbringt.

    War ja dabei Freinsheim anzulaufen, nahm dann die gesamte Strecke bis Ramsen; dort fiel mir der Defekt auf. Also steckte ich den Foto weg und radelte lust- und planlos durch die Gegend nach Eisenberg, wo die Hütten und Giessereien auf dem Programm standen. Unterwegs beim Radeln hielt ein Regional-Bus. Ich fragte die Fahrerin, wo’s denn lang ginge. Grünstadt ihre Antwort. Ich stieg einfach zu und es begann eine Sightseeing-Tour durchs Pfälzer Bergland: Hettenleidelheim, Wattenheim – wo eine Rentnerinnen – Gang (13 melierte Damen) den jetzt zu kleinen Bus frequentierte – Carlsberg, Hertlingshausen, Höningen, Altleiningen, Neuleiningen, Sausenheim, Grünstadt. In Grünstadt bestieg ich den Regio-Zug nach Bad Dürkheim, wusste ich doch, da gibt’s einen Fotoladen im Zentrum.

    So liess ich alles liegen und stehen für die notwendige Inspektion meines Geräts. Wie gesagt, danach funktionierte er wieder, hatte der Fotoapparat mir doch zunächst einen Strich durch die Tagesplanung gemacht, hier ein paar Aufnahmen aus Bad Dürkheim, dann geht’s weiter nach Freinsheim.

    Unser Blick richtete sich auf Ungstein und die L 455 nach Freinsheim. Der Radweg entlang der Strasse in gutem Zustand. Eine leichte Strecke von knapp vier Kilometern ab Saline. In Freinsheim lässt es sich gut leben, der Ort verströmt angenehme Gefühle, wir besuchten die TOP-Galerie Zulauf, wo zurzeit Claudia Tebben (Malerei) und Walter Schembs (Bildhauerei) ausstellen. In der Folge Aufnahmen von den Werken der beiden Künstler:

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    oben links: Claudia Tebben »malipum« Mischtechnik auf Leinwand, 80×100 cm, 2012, Ausschnitt

    oben rechts: Claudia Tebben »niton« Mischtechnik auf Leinwand, 200×210 cm, 2013, Ausschnitt

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    oben links: Claudia Tebben »genis« Mischtechnik auf Leinwand, 280×210 cm, 2013, Ausschnitt

    oben rechts: Claudia Tebben »fantum« Mischtechnik auf Leinwand, 120×100 cm, 2012, Ausschnitt

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    oben links: Walter Schembs »Moore’s girl« Bronze, H. 185 cm, 2005

    0ben rechts: Walter Schembs → leider versäumte ich es, die Daten zu notieren…

    Wir fahren nach Frankenthal. Dort möchten wir noch einen Privaten Besuch abstatten und danach über die Theodor Heuss Brücke (A 6, E 50) zurück ins Atelier radeln… Fotos von Freinsheim liegen noch vor, wir veröffentlichen acht davon ohne jeglichen Kommentar:

    Zum Abschied der Blick von der Brücke auf die BASF:

    Die Badische Anilin- und SodaFabrik von Theodor Heuss aus gesehen am Abend des 11.04.2014 gegen 19:30 Uhr, das ist die Wahrheit...
    Die Badische Anilin- und SodaFabrik von der Theodor Heuss aus gesehen am Abend des 11.04.2014 gegen 19:30 Uhr, das ist die Wahrheit… 

     

    Und tschüss bis zum nächsten Bericht, DieRedaktion.

  • Reisen ins Umland: NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE

    Reisen ins Umland: NEUSTADT AN DER WEINSTRASSE

    Gestern lief’s wieder richtig rund. Wie geschmiert und geölt. Andernorts läuft’s eher kontrovers. Und kriegerisch. Da erfreue ich mich lieber an paradiesischen Zuständen, warum andere totschlagen. Es muss viel Hass dahinter sein und Neid. Und Machtanspruch und religiöser Wahn, manchmal Revolution. In Neustadt an der Weinstrasse bietet die Stiftskirche Anschauungsunterricht, wie unterschiedliche Religionsgemeinschaften in zivilen Gesellschaften friedlich miteinander auskommen. Im Kirchenbau findet man die Protestantische Stiftskirchengemeinde und den Katholischen Teil  – St. Aegidius unter einem Dach vereint.

    Die Stiftskirche in Neustadt an der Weinstrasse im Ortszentrum gelegen
    Die Stiftskirche in Neustadt an der Weinstrasse im Ortszentrum gelegen

     

    Wir blicken der Quickinfo halber zunächst in den Kath. Kirchenteil (links), danach in den Protestantischen… Wer Lust auf mehr hat: Führungen, Gottesdienste, privates Eigeninteresse…

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    Müllecke Bahnhof
    Müllecke Bahnhof

    Nach dem Verlassen der Gotteshäuser wenden wir uns weltlicheren Gegebenheiten zu. Neustadt hat uns ja recht unfreundlich begrüsst, oder ist herumliegender Müll nicht die Unfreundlichkeit par excellence? Es ist anscheinend so, je grösser die Städte, je drängender die Entsorgungsproblematik. Zumindest in bestimmten Stadtteilen. In Mannheim sieht die Welt ja nicht viel anders aus. Mit entsprechenden ordnungspolitischen Massnahmen wäre der ungeregelten Wegwerfmentalität beizukommen, dazu könnte ebenfalls die müllproduzierende Industrie herangezogen werden. Wer mitverantwortlich ist, der soll sich dieser stellen. Nicht freiwillig, daraus wird nichts, diese Beteuerungen kennt man zur Genüge. Aus Mitverantwortung muss weit mehr als bisher: Verpflichtung werden.

    Wir sind doch nicht von der NörglerTruppe: Natürlich überwiegt bei Neustadt die freundliche Seite! In Bahnhofsnähe steht ein ehemaliges Stellwerk, das ist schon wundersam:

    Die genaue Funktion ist DerRedaktion leider nicht bekannt, wir gehen von einer Nutzung als Stellwerk aus...
    Die genaue Funktion ist DerRedaktion leider nicht bekannt, wir gehen von einer Nutzung als Stellwerk aus…

     

    Dieser Anschlag kommt einem Beleg gleich für obige Tatsachen (Müllecke)
    Dieser Anschlag kommt einem Beleg gleich für obige Tatsachen (Müllecke)

    In Neustadt wollen wir starten zu einer Rad- und Fototour nach Bad Dürkheim, ca. 20 km. Das wird eine Tagesreise, mit Genuss.

    Erst aber drehen wir ein paar Runden durchs Örtchen. Wir fotografieren die Dinge abseits der touristischen Stadtrouten, siehe links. Bemerkenswert sind für uns immer wieder Fassaden, besser Fassadengestaltungen, sie erzeugen in der Gesamtheit ein Stadtbild / ein Strassenbild von guter oder schlechter Qualität. Unsere Artikel müssen klar und info-technisch deutlich strukturiert sein, damit sie gelesen werden. Und die Länge spielt eine grosse Rolle. So liegt zum Beispiel unser Bericht über die Frankenthaler Ausstellung »WIR – Jenseits von Eden« an zweiter Stelle aller Beiträge (zurzeit 316) mit momentan 1554 Aufrufen. Es führt »Die grosse Liebe« mit bald 1800 Klicks.

    Fangen wir mit den Fassaden an:

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    In Neustadt gibt es – nicht zu verachten (!) – viel Kunst im Öffentlichen Raum. Leider konnten wir keine Hinweise zu Künstler / Künstlerin, zu Titel, Datum etc. finden:

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    Dabei belassen wir es, hat doch fast jeder ein anderes Verständnis für Kunst. Kunstverstand ist eine Art Sachverstand, der leider nicht sehr verbreitet ist. Da wird viel geschwafelt. Vor allem bei Vernissagen, was da so daher geredet wird. Von Ausstellungsmachern und so. Meist die reinste Lobhudelei. Weshalb manche Besucher ganz gezielt eine Stunde nach den offiziellen Ansprachen erscheinen, oder überhaupt nicht. Und einfach nur in die laufenden Veranstaltungen gehen, Führungen zum Beispiel. Da lässt es sich mitunter trefflich diskutieren, sofern das Führungspersonal locker drauf ist.

    Wir beenden unseren Visit von Neustadt und begeben uns auf Fahrradtour nach Bad Dürkheim.

    Es ging bergan dem Burgweg lang ins Meisental. Da hätten wir uns fast verrannt. Schweisstreibend war’s sowieso. Beginnen wir mit einer Panorama-Aufnahme, verbunden mit einer kleinen Frage: Wo genau befinden wir uns und wie heisst dieses Anwesen auf der Bergkuppe??? Die richtige Antwort wird belohnt, ein Atelierbesuch mit Verköstigung geboten – Bier!!!:

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    Während der letzten Tagesreisen zeigte sich oft eine kleine Spezialität, wie z. B. der Skizzenblock von Christina. Heute, entlang der Strecke nach Bad Dürkheim, machten wir in einer Gärtnerei Halt: Bei Iris Diehl, Blumen, Garten und Kaffee gibt es ebenfalls. Nach einem kurzen Gespräch erhielten wir die Absolution und durften fotografieren. Hier zunächst unser Aufhänger, der Eingangsbereich des gärtnerischen Idylls:

    Irgendwie erinnerte mich das Unternehmen an 'Planten un Blomen' in Hamburg, die Gärtnerei sendet einen Herzkasper aus, ein sehenswertes Anwesen...
    Irgendwie erinnerte mich das Unternehmen an ‚Planten un Blomen‘ in Hamburg, die Gärtnerei sendet einen Herzkasper aus, ein sehenswertes Anwesen…

     

    Also ging ich auf Foto-Safari und durchwanderte Raum und Zeit. Irgendwie ist das Glück und die Freude nicht gering, wenn man sich ungestört und ungehindert auf einem fremden Areal bewegen darf. Nix da mit Thesen wie Vertrauen ist gut, Kontrolle besser. Stecken wir doch alle in einer ehrlichen Haut! Von mehreren Aufnahmen haben wir einige ausgewählt und präsentieren sie hier als Foto-Galerie:

    Bevor wir nach Wachenheim an der Weinstrasse kamen, gab es einen Kurzaufenthalt im Deutschen Film- und Fototechnik Museum in Deidesheim:

    Das Deutsche Film- und Fototechnik Museum Deidesheim bietet nach eigenen Angaben audiovisuelle Kommunikationstechnik der letzten 170 Jahre. Das Museum existiert seit bald einem Vierteljahrhundert und zeigt die herausragenden technischen Errungenschaften zweier Sammlungen. Sehenswert – Eintritt frei…

    Wenn man schon von Neustadt nach Bad Dürkheim radelt, dürfen Landschaftsbilder nicht fehlen, schliesslich ist der Wein das Salz in der Suppe dieser Pfälzer Region:

    Kunst und Kultur dominieren die Orte und Städte, hier einige Impressionen abseits der Touristenpfade:

    Bei den obigen Fotos wurde auf Titel und Position verzichtet, die Bilder geniessen Priorität.

    DieRedaktion meldet sich nächste Woche mit einer weiteren Tour, tschüss …

  • Reisen ins Umland: WEINHEIM AN DER BERGSTRASSE

    Reisen ins Umland: WEINHEIM AN DER BERGSTRASSE

    ***NEUESTE  NACHRICHT (17.04.2014) per E-Mail von Herrn Peter Hook: Text und Fotos am Ende unseres Artikels!!!

    Ehrlich, heute war’s am schönsten, super gar und spitze, nicht des Wetters wegen, wir radeln ja eh nur bei besten Witterungsverhältnissen. Und sind so oft schon geradelt. Heute war’s deswegen am schönsten…

    DSC06947 - Arbeitskopie 2

    Ein einem Ufo ähnelnder futuristischer Skizzenblock fiel mir in die Hände, nein, in den Fotoapparat. Ein Mensch, eine Frau, die Ihrer Wege zu gehen versucht, ist die Urheberin. Wir sprachen eine längere Zeit über miteinander. Wir saßen an einem Weiher, die Erpel versprühten ihre Hormone. In einem Weinheimer Schlosspark. Da saßen wir.

    DSC06889Nach einem opulenten Frühstück mit Günter und Ursula in der Mannheimer Platte bestieg ich meinen Drahtesel und fuhr zur Haltestelle ‚Lange Rötterstrasse‘ der OEG: ehemaliger Betreiber – die Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft AG, geläufiger bei vielen unter dem Namen ÖG. Die Strassenbahnfahrt äusserst kurzweilig! Was man halt so macht, während einer etwas längeren Bahnreise. Am OEG-Bahnhof in Weinheim war ich am Ziel, für’s erste. Mit dem Radl läuft’s zurzeit noch ganz gut, also die steile Rampe hinauf: Kopernikusstrasse, Babostrasse(!)… An einem Brunnen liess ich mich nieder. Dies war dann das erste Foto an diesem ominösen Tag (01.04.2014).

    DSC06892Zwei Minuten Fussweg vom Brunnen (Stadtgarten) und nahe beim Mahnmal zum Gedenken an die Reichspogromnacht (Novemberpogrome vom 09./10. November 1938) in Weinheim befindet sich versteckt unter Bäumen das Grab von Elise D’Avis (1826-1863). Was ist mit Ihren Händen geschehen? Oder bildet die Aufnahme links den Originalzustand des Grabdenkmals ab? Wer kann Auskunft darüber geben?

    Wir radeln hin und her, bekommen Lust auf Eis, verschieben die Lust aber auf den Nachmittag. Der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof stoppt die kurvigen Achter mit dem Fahrrad; und Informationen zum Garten und den Besitzern gibt es im Netz reichlich.

    Wir haben fotografiert, hier vier Aufnahmen der Sehenswürdigkeit Hermannshof:

    Kaum sind wir durch’s Gartentor an der Grabengasse dem überlaufenen Touristenmagnet entwischt, müssen wir Aufnahmen machen; vom ca. 700 Jahre alten Roten Turm, der zur Stadtbefestigung gehörte (1); vom Kath. Pfarramt St. Laurentius und Herz Jesu aus ein Blick in die Runde (2); rasseln mit dem Säbel und schwingen die Fahne vor der St Laurentius-Kirche aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts (3); schauen auf den Kirchturm, begleitet von einer einsamen, in der Nacht gewiss wegweisenden Leuchte am Eingang zum Schlosspark (4):

    Skizze aus Rom
    Skizze aus Rom

    Ich hatte Lust auf Pause, am Schlossparkweiher setzte ich mich in den Halbschatten. Auf der Bank nebenan nahm Sie Platz. Wir begrüssten uns, sahen wir uns doch bereits das zweite Mal. Ich hatte Hunger und machte mich über meine belegten Brötchen her. Meine Semmelofferte fand kein Interesse, sie habe grad gegessen. Also mampfte ich alleine. Nach einer Weile kamen wir in ein langes Gespräch und Ihr Skizzenblock fiel mir in den Fotoapparat, hier die erste Seite des DIN A 3 Ringheftes (links).

    Der Block ist gespickt mit Designentwürfen von Boliden. Windschnittig, formschön, rasant. Ergebnisse einer Ausbildung an der Hochschule Pforzheim – Gestaltung, Technik, Wirtschaft und Recht. Ein Beispiel Ihrer Design-Kunst↓ gönnen wir uns noch, dann ziehen wir weiter zum Exotenwald:

    DSC06954 - Arbeitskopie 2

    Und werfen zwischendurch einen kurzen Blick in Richtung der Ruine Windeck und auf die Wachenburg:

    Für einen Besuch der beiden Burgen fehlte es diesmal an Zeit, den machen wir noch, kommt Zeit kommt Radtour...
    Für einen Besuch der beiden Burgen fehlte es diesmal an Zeit, den machen wir noch, kommt Zeit kommt Radtour…

    DSC06962 - Arbeitskopie 2Was es so alles gibt im Exotenwald:

    DSC06968 - Arbeitskopie 2   DSC06968 - Arbeitskopie 3

    Und zu unser aller Überraschung:

    ...leider ausser Funktion...
    …leider ausser Funktion…
    ...hätten wir doch umgehend einen Versuch unternommen... Wassertemperatur?
    …schade, hätten wir doch umgehend einen Versuch unternommen… noch abgeschaltet bzw. nicht an die Quelle angeschlossen wegen zu niedriger Wassertemperatur?

     

    DSC06964Die Initiative »Junge Menschen für das Leben stärken« kümmert sich ums Areal: Bänke und  Tische zum Verweilen und Kuren. Gestiftet den Bürgern der Stadt Weinheim. Das Radeln im Wald stärkt nicht nur die Muskeln. Die Gegend ein Augenschmaus – fremdländische Baumarten! Auch gegenüber am Hang die Hütte mit den blauen Containern (Bild links).

    Drei grosse Spaziergänge, von ca. zwei bis fünf Kilometer Länge, verlaufen durch das exotische Gelände: Schwarzkiefern-Rundweg, Exotenwald-Rundweg, Grosser Rundweg, bestehend aus den beiden ersten Rundwegen. Meist sind ältere Menschen anzutreffen. Die Jüngeren tummeln und verschleissen sich bei der Arbeit in der Stadt. In 20 / 30 Jahren findet man sie dann auf den Rundwegen wieder: Zur Kneipp-Kur!

    Wir verlassen das Fremdland und erreichen eine Ortsgrenze von Weinheim (Müllheimer Tal), wo wir zwei architektonischen Exoten begegnen, zumindest was die Fassade angeht:

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    Damit es nicht zu trocken wird, eine kleine Abschweifung, illustre Namens- und Klingelschilder↓:

    DSC07061 - Arbeitskopie 2

    Aber hallo, selbst Bewohnerschilder zeugen von gesellschaftlicher Schichtung. Immerhin: alles Unikate!

    Wir bleiben weiterhin fassadenfixiert und gebäudeorientiert, was uns zum Kerwe-Haus führt:

    Hier erweist es sich, dass dieser Tag einer der schönsten und speziellsten geworden ist, wir begegnen neuen Ideen in alten Mauern: einem Templerhaus (www.templerhaus.de) in der historischen Weinheimer Münzgasse 11. Das altehrwürdige Anwesen birgt noch reichlich Werke des verstorbenen Bildhauers und Modellbauers Emil Rensland. Die ansässige Templerfamilie gewährte uns offenherzigen Zuritt. So begann unter Führung und gezielten Hinweisen des Ehepaars eine Reise in die Vergangenheit:

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    Im ehemaligen Atelier von Emil Rensland
    Im ehemaligen Atelier von Emil Rensland

     

    #ZITAT aus einer mir überlassenen Informationsbroschüre zum Thema Templerhaus bezogen auf den Gebäudekomplex in der Münzgasse11: »Um den verwilderten Innenhof herum gruppieren sich das Haupthaus aus dem 15. Jahrhundert, das sanierungsbedürftige Templerhaus aus dem Jahre 1379, eine grosse Werkstatt und einige kleinere Wirtschaftsgebäude.«

    Es folgen einige Eindrücke aus der Künstlerwerkstatt:

    Wir verlassen das Grundstück, nicht ohne uns für die Gastfreundschaft und die Offenheit und die Informationen zu bedanken, und schauen noch kurz auf Weinheim: Schlosspark, bevor wir uns auf den Heimweg per Rad (Rheintal-Weg) über Ladenburg / Neckarhausen nach Mannheim machen. Ladenburg wird mal ein Extrabericht.

    Zu Ende gehen heisst neu anfangen:

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    Brandrodung bei Hirschberg-Leutershausen
    Brandrodung bei Hirschberg / Leutershausen
    Zurück in der Realität der Wegwerfmentalität...
    Zurück in der Realität der Wegwerfmentalität…

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    DIESER BERICHT IST DER AUTODESIGNERIN  C h r i s t i n a  K o c h  GEWIDMET

    ***Peter Hook an meine E-Mail-Adresse unter Betreff Weinheim Bilder:

    Guten Tag Herr Bellmann, anbei schicke ich Ihnen für Ihren Weinheim Blog ein paar Bilder meiner Arbeiten und Galerie. Mit freundlichen Grüßen, Peter Hook.

    In der Folge die fünf uns überlassenen Fotos von Arbeiten von Peter Hook:

    Die Titel stammen von Peter Hook, für ‚o. T.‘ haben wir keine Info; So erreichen Sie den Künstler: PETER HOOK, Marktplatz 18, D-69469 Weinheim, Tel. +49 (0)6201 262 8402, www.peterhook.com, peter@peterhook.com…

    DieRedaktion bedankt sich beim Bildhauer.