Kategorie: Dosenglück

  • LUDWIGSHAFEN: Galerie HartmannStrasse 45

    LUDWIGSHAFEN: Galerie HartmannStrasse 45

    Die Originalartikel wurden am 5. April und 8. Juni 2012 veröffentlicht, DieRedaktion. Ab und an schieben wir bestimmte Seiten in den Vordergrund, wenn sie sich als lesenswert erwiesen haben.

    Ebenfalls lesenswert: Das Chinesische Meer!

    Zwei Kunsthonoratioren: Günther Wilhelm (r.) und Franz Bellmann im Hof der Galerie Hartmannstrasse 45, Scannen0015
    Zwei Kunsthonoratioren: Günther Wilhelm (r.) und Franz Bellmann im Hof der Galerie Hartmannstrasse 45, Scannen0015

    KULTUR REGIONAL im MM vom 27.11.1995…Von der Dose in die Hose, Franz Bellmann schmückte die Hartmannstrasse 45: „Am schönsten“, resümiert Galeristin Eleonore Wilhelm, „ist der Regen. Was für sanfte Töne! Ich habe ihm schon gesagt, dass er dann unbedingt mal mit dem Tonband kommen soll!“…Galerist Günther Wilhelm denkt da weniger poetisch als ökologisch: „Man macht sich gar nicht gleich klar, dass hier nicht irgendein leeres Zeug am Haus hängt, sondern Material im Wert von Tausenden von Mark, das normalerweise einfach weggeschmissen wird. Wenn ich mir vorstelle, was es gekostet hat, diese Dinger alle herzustellen, bloss damit sie in Null Komma nix ausgetrunken sind…“ (Der umfangreiche, mit einem Foto von Manfred Rinderspacher bebilderte Artikel von Christel Heybrock liegt uns vor, DieRedaktion.)

    DIE RHEINPFALZ vom 07.11.1995…Lustlose Blechbüchsen, Franz Bellmanns Dosenkunst in der Galerie „Hartmannstraße 45″…(Dieser schmissige, überaus kritische Artikel von Cornelia Wystrichowski kann bei uns eingesehen werden, DieRedaktion.)

    RHEIN-NECKAR-ZEITUNG vom 04./05.11.1995…Nur Flaschen trinken aus Dosen…Wer Bier aus Dosen trinkt, ist eine Öko-Flasche…(Bericht und Foto: dpa, DieRedaktion.) BILD RHEIN-NECKAR vom 04.11.1995…10 000 plattgefahrene Dosen aus dem Hafen – ist das Kunst?…(Der als Quick-Info gestaltete Artikel stammt von Vanessa Vettel, Foto Günther von Alm, DieRedaktion.)

    Dosenstand und simulierter Verkauf vor der Galerie Hartmannstrasse 45, Scannen0014
    Dosenstand und simulierter Verkauf vor der Galerie HartmannStrasse 45, Scannen0014

    MANNHEIMER MORGEN vom 04./05.11.1995…Kulturzentrum mit 20 000 Getränkedosen verziert… STUTTGARTER ZEITUNG vom 04.11.1995…Bad in den Dosen…Müllprobleme und Problemmüll…MANNHEIMER MORGEN vom 30.10.1995… Dosenkünstler Bellmann wieder zugange… DIE RHEINPFALZ vom 26.10.1995…Galerie wird eingedost… FÖRDERKREIS – BOTE, November 1995…Seit Jahren treibt er in Mannheim und Umgebung sein Unwesen… 

    ABSCHRIFT TELEFONINTERVIEW

    Bericht zur Ausstellung, Telefoninterview mit Eberhard Reuß, S 4, Studio Mannheim, Scannen0007   Fortsetzung Abschrift Telefoninterview, Scannen0008   Fortsetzung Abschrift Telefoninterview, Scannen0009   Fortsetzung Abschrift Telefoninterview, Scannen0010   Schluss Abschrift Telefoninterview, Scannen0011

    Aufbau Dekoration in der Galerie Hartmannstrasse 45 zusammen mit Günther Wilhelm, Scannen0013
    Aufbau Dekoration in der Galerie HartmannStrasse 45 zusammen mit Günther Wilhelm, Scannen0013

    Obige Aufnahmen wurden von Manfred Rinderspacher gemacht. DieRedaktion bedankt sich bei ihm recht herzlich.

    Zum Schluss eine kleine Anmerkung: Wir veröffentlichen grundsätzlich nur jene Kommentare, die personell eindeutig und ohne Prüfung (z. B. in Hinblick auf Werbung) zuzuordnen sind. Nicht identifizierbare Kommentare landen im Nirwana-digital. DieRedaktion.

    Hier eine seltene Ausnahme, nur Text, Datum und Uhrzeit wurden veröffentlicht, der Verfasser ist uns nicht bekannt, E-Mail und Web-Adresse wurden gelöscht⇓:

    You should participate in a contest for one of the best blogs on the web. I’ll advocate this website!

  • NN 4 – Der Bonadies- oder Industriehafen von Mannheim

    NN 4 – Der Bonadies- oder Industriehafen von Mannheim

    Kürzlich gelöscht?
    Kürzlich gelöscht?

    Heute (19.10.2013) war’s richtig mies. Die Klamotten riechen nach Chemie. Früh um neun war die Atemluft BASF-schwanger (oder stecken andere Verursacher dahinter?), kaum ein Lungenzug ohne Geruchsbelästigung. Entweder es war vorübergehend oder man gewöhnt sich von Atemzug zu Atemzug daran, stillschweigend passt die Nase sich an, ein Hatschi oder zwei, dann schnauft die Lunge, als wär‘ nix geschehen. Erst abends beim Wechsel der Klamotten sticht die Chemie erneut das Geruchsorgan. Irgendwie riecht es nach Buttersäure oder so. Das war und ist sehr sehr ärgerlich. Vor allem unter Arbeitsbedingungen. Schade, dass sich Gerüche gleich welcher Art fototechnisch schwer realisieren lassen, so bleibt halt nur die Aussage: es stinkt, es hat gestunken und es wird wahrscheinlich immer stinken. So wie es stank. Vielleicht war es einfach ein Überbleibsel an Verbrennungsgeruch, das liesse sich zumindest per Bild verdeutlichen, probieren geht bekanntlich über Studieren, eine Aufnahme aus dem von der Sonne überfluteten Bonadieshafen, kürzlich gelöscht?

     

    Kunststoff-Qualle
    Kunststoff-Qualle

    Der Bonadieshafen ist ein Kanal ohne Anfang. Einmal fliesst er in den Neckar, dann über einen noch existenten Altrheinarm in den Rhein. Aber der Hafen hat es in sich. Nicht nur der Geruchsbelästigung wegen. Eine neue Generation von Quallen nistet in den Hafenwässern. Agil, den Bewegungen des Wassers angepasst, langlebig, schier nicht zu verrotten, wie Plastikmüll in unseren Meeren, Wiederkunft, Niederkunft in menschlichen Mägen. Grausam schon allein die Tatsache. Grausamer noch die Zukunft. Diese weisslich durchsichtigen Geschöpfe der Chemie-Menschheit bieten nicht die einzige Überraschung. So wie im Mittelalter Ratten nach Übersee gelangten, sind es zum Beispiel Schlangen, die durch rege internationale Schiffsverkehre in Gegenden heimisch werden, wo diese toxischen Arten nicht zu erwarten waren.

    Blaukopf-Anakonda
    Blaukopf-Anakonda

    So beispielsweise die Blaukopfanakonda, die nicht nur erwürgt, sie hat sich mittlerweile hochgiftige Marterwerkzeuge zugelegt, und den Arbeitern und Angestellten und Führungskräften im Mannheimer Bonadieshafen sei versichert: Ein Drama bahnt sich an!!!  Als Hinweis: Kopf ultramarinblau, Augen verdeckt, Schlangenkorpus seilmässig verdrillt, hohe Tauchtiefe, kaum Sauerstoffbedarf. Hält sich gern in ufernahen Zonen auf, der Wärme wegen. Äusserst aggressiv bei Annäherung. Nimmt nicht nur Fische, auch Schweine (Ferkel) stehen auf dem Speiseplan; seit neuestem Ratten, Mäuse etc….

    Lässt der Mensch sich an ausgesuchten Stellen und Plätzen im Hafen nieder, findet er Ausblicke Richtung Luzenberg, Diffené-Brücke (Klappbrücke), Fernmeldeturm and so on:

    Blick zum Luzenberg
    Blick zum Luzenberg
    Diffené-Brücke
    Diffené-Brücke
    Weit im Hintergrund: der Fernmeldeturm
    Weit im Hintergrund: der Fernmeldeturm

    Wenn der Mensch so richtig Mensch wäre, würde er der Natur den Vortritt lassen. Nicht nur könnte er sich an ihr erfreuen – wenn er es könnte – er könnte Wirtschaft, Zivilisation, Gemeinwesen, Zwischenmenschlichkeit und Natur miteinander in Einklang bringen, der Mensch aber ist zu sehr Mensch, als dass er das begriffe. Da fehlt ihm was. Was? Das! Er wird es letztendlich nie begreifen. Das ist das Das! Und was ist das Was? Der Schwan:

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    Das freut doch, diese harmonische Eintracht. Für Fotografen gibt es im Hafen fantastische Glücksmomente. Die tanzenden Krane meinetwegen, fast wie in Hamburg: http://franzbellmann.de/?p=8723

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    Sehr stark vertreten im Mannheimer Hafen ist die Metallschrott verarbeitende Industrie, man findet sie fast an jeder Ecke; weil teilweise wild abgelagert wird. Das führt dann zu folgenden Impressionen:

    Bauseitig bietet der Bonadieshafen viel. Beim Bonadies schleicht sich beständig das Wort Paradies ein, irgendwie trifft das ja zu, diese Hafengegend hat was paradiesisches. Man kann sich darin verlieren, und man geht doch nicht verloren.

    Aufnahmen auf dem Weg nach Hause (unter der Jungbuschbrücke):

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    Fini

    Manfred Rinderspacher mit Fotos:

    Heute – gegen 15:00 Uhr – meldete sich Manfred mit der Übersendung einiger seiner s-w Werke vom Bonadies- und Industriehafen. Wir übernehmen die Bilder und ergänzen damit diese Seite über ein Mannheimer Hafengebiet, das ganz im Norden an der „Kopflache“ am Friesenheimer Altrhein mit der Altrhein Fähre „EMMA“ endet.

  • NN 3 – Die Rheinkaistrasse im Mannheimer Hafen

    Rheinkaistrasse
    Rheinkaistrasse

    Am Samstag, den 12. Oktober ging’s los: an den Rhein, die Rheinkaistrasse gehört modern gesprochen zur Mannheimer Hafenagenda. Wobei – na ja – die Strasse selbst uns weniger bedeutsam vorkommt, immerhin wird sie zurzeit in wichtigen Bereichen ausgebessert bzw. erneuert, was zumindest die verkehrstechnische Wichtigkeit unterstreicht. Die Rheinkai beginnt kurz vor einem urwüchsig bepflanzten Kreisel (die Rheinvorlandstrasse – Sitz der Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim – geht in Höhe Speicher 7 in die Rheinkaistrasse über). In diesen Verkehrsknoten mündet auch die Ludwigsbadstrasse.

    Kiosk-Bude
    Kiosk-Bude

    Am Kreisel gibt’s die beste Currywurst Mannheims: Eigenwerbung des Kiosk-Betreibers. Das Ganze macht eher den Eindruck einer unsortierten Ablagerung, wie das Foto von der Schuppenrückseite wohl zu verdeutlichen vermag, das ist keine löbliche Aussenwerbung. Wahrscheinlich ist der Bedarf an Würsten nicht allzu hoch. Vielleicht hat der Kiosk gar geschlossen? Trinkhallen gibt es eh schon lange nicht mehr. Da kommt doch Freude auf am Beginn einer Hafentour am Rhein.

    Blickt der Besucher die Rheinkai nach Norden, reihen sich fast bis ans Ende der Strasse langgezogene Speicher, die den Zugang zum Rhein an mehreren Gebäudeunterbrechungen ermöglichen. Jetzt klärt sich der Strassenname. Am befestigten Ufer – der Kaimauer – liegen Schiffe. Der Blick schweift nach Ludwigshafen, da ist es für den Augenblick bautechnisch interessanter. Obwohl, auch vor Ort finden Fotografen im Hafengelände von Mannheim aufnahmewürdige Ereignisse, Beispiele: Krankonstruktionen älterer + neuerer Bauart, bemerkenswerte Gebäude, Firmen, Schiffe, Brückenbauwerke…

    Ein Blick nach Ludwigshafen am Rhein, mit Galerie:

    Blick vom Mannheimer Hafen aus nach Ludwigshafen am Rhein, in der Mitte des Stromes die Landesgrenze

    Könnte ein Eindruck überzeugender sein, als der der Pfälzer Industriestadt? Die neuerbaute Rheingalerie – drei Jahre alt mittlerweile – ein Konsumtempel par excellence. Die liebenswürdigen Formen der sanften Rundungen, der Schwung: architektonische Animation und Kaufanreiz?

    Ein paar Aufnahmen aus der Rheinkaistrasse:

    Am Beginn der Rheinkai, die Fruchtbahnhofstrasse ist mit ihr in Form einer Schlaufe verbunden
    Am Beginn der Rheinkai, die Fruchtbahnhofstrasse ist mit ihr in Form einer Schlaufe verbunden

    Am Ende unserer Strasse werden wir die Fruchtbahnhofstrasse wiedersehen; sie läuft entlang dem Verbindungskanal, wenn uns nicht alles täuscht. Der kommt ja vom Neckar (siehe Bericht über die Neckarvorlandstrasse NN 2: http://franzbellmann.de/?p=9867) und verbindet beide Wasserstrassen kanalmässig. Man darf auch vom Rhein zum Neckar denken, das ist schier ein und dasselbe! Aber eventuell begreift man dies im Hafen anders.

    Jedenfalls ist der körperliche Schwindel nicht weit beim Betreten der Kaianlagen, geht es doch tief hinab in dunkle, zu still fliessende Gewässer. Der Schein trügt. Dem Rhein, wie dem Neckar, beiden ist nicht zu trauen, selbst Rettungsschwimmer wissen ein Lied davon zu singen. Hier friedliche Aufnahmen vom bebauten Ufer des Rheins, da fällt mir grad spontan der Name Tulla ein:

    Also Warnung an alle, selbst in brütend heissen Sommernächten auf Nacktbaden in den Flüssen sicherheitshalber verzichten, egal wo, lieber Liebe machen am Kieselstrand, das fördert die Durchblutung.

    Wir gehen vom Kai wieder zur Strasse rüber, da fühlen wir uns doch deutlich sicherer. Aber die Spannung ist weg. Die Anspannung vergeht, der Stress der Tiefen fliegt himmelwärts:

    Die Strasse bietet nur wenig. Sie ist einsam. Selbst bei Nutzung spürt man wie nutzlos sie sich vorkommt. Ich schiebe ja, mit meinen Kunststoffsohlen küsse ich das leicht klebrige, noch frische Bitumen vom Vortag (?). Sie braucht Laster, keine Fahrradreifen, sie verlangt nach Gewalt in Form ungebremster Geschwindigkeit, sie will Güter transportieren, meinetwegen nach Südafrika oder Shanghai. Was soll hier ein abgetakelter Fotograf, wichtig sind Schiffsschrauben, Antriebsaggregate, aufstrebende Momente von Wirtschaftlichkeit, Dynamik ist am Ruder, nicht Stillstand und Statik und fundamentale Erschütterung. Wo kämen wir da hin, wenn jeder einfach so seine Kamera in Position brächte! Nicht nur unter Tito war das Fotografieren von Industrieanlagen bei Strafe verbot’n!

    Relativ grossflächige Brache an der Rheinkaistrasse
    Relativ grossflächige Brache an der Rheinkaistrasse

    Am äussersten Ende der Kaianlagen, wo selbst die Eisenbahn einen Abschluss als Prellbock vorfindet, mündet der Verbindungskanal in den Rhein, nicht weit dahinter der Neckar.↓

    Anfang / Ende Verbindungskanal mit Blich auf die industriellen Werke der BASF
    Anfang / Ende Verbindungskanal mit Blick auf die industriellen Werke der BASF

    Ein Paradies für Angler? Immerhin, zwei waren bei der Arbeit, ohne Fang, wir wünschten ‚Petri Heil‘ und schlichen uns leise von dannen. Den Blick heimwärts gewandt.↓

    Wir schauen auf Mannheim, links im Hintergrund die Jesuitenkirche, rechts daneben der Victoria-Turm, beides sehr zentral ums Schloss und um den HBF gelegen
    Wir schauen auf Mannheim, links im Hintergrund die Jesuitenkirche, rechts daneben der Victoria-Turm, beides sehr zentral ums Schloss und um den HBF gelegen

    Also, nun machen wir uns auf den Heimweg: mein Rad – übrigens billig für 35.- € beim IB erworben – und ich. Ein paar Aufnahmen aus der Fruchtbahnhofstrasse wollen wir noch zeigen, dann ist Schluss. Dann widmen wir uns einer anderen Schlagader im Mannheimer Binnenhafen.

     

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    NACHTRAG:

    Das Haus mit der Nummer 10 in der Rheinkaistrasse – ehedem ein Refugium für Speis‘ und Trank und Kunst, meist Malerei – verkommt so nach und nach, wir zeigen Bilder aus besseren Zeiten:

    http://franzbellmann.de/?p=4455

  • NN 2 – Die Neckarvorlandstrasse im Mannheimer Hafen

    NN 2 – Die Neckarvorlandstrasse im Mannheimer Hafen

    DSC02533WIR radeln auf einer wichtigen Verkehrsader im Mannheimer Hafen; die läuft in geringen Abständen parallel zum Neckar und mündet fast an der Neckarspitze in die Güterhallenstrasse. Die Neckarvorlandstrasse beginnt am MVV-Hochhaus beim Museumsschiff Mannheim nahe dem Kurpfalzkreisel. Wir radeln natürlich nicht, wir schieben. Der Grund ist klar und zudem zeigt sich die Sonne von ihrer besten Seite. Ein Wetter wie auf Kreta. Das erleichtert die Arbeit.

    Das Museumsschiff – zwar etwas abseits unserer Strasse – ist ein Startpunkt par excellence. Zur Erinnerung: Sabrina organisierte im letzten Jahr eine ehrenamtliche Mit-mach-Aktion zur Renovierung und Neugestaltung einiger Teile des Raddampfers. Zu lesen unter http://franzbellmann.de/?p=6053. Alles der Einfachheit halber mal zur Information, echt empfehlenswert!

    Das Museumsschiff gehört zum Mannheimer Technoseum, früher Landesmuseum für Technik und Arbeit (LTA)
    Das Museumsschiff gehört zum Mannheimer Technoseum, früher Landesmuseum für Technik und Arbeit (LTA)

    Wie der Zufall so spielt, in Mannheim gerät man immer wieder zum Ausgangspunkt. Man verlustiert sich gerne, weicht vom Pfad ab, behält den Ariadne-Faden jedoch sicher in der Hand. Das MVV Verwaltungsgebäude fasziniert uns wenig, lediglich die Einrichtung eines Büros und den Eingangsbereich haben wir versucht abzulichten:

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    Am Salzkai Ecke Holzstrasse ragen Produktions- und andere Gebäude der ADM Schokinag GmbH & Co. KG (Schokinag) in den Himmel. Der Mannheimer Stammsitz geriet oft in Verruf wegen Geruchsbelästigung, das Problem wurde notwendigerweise mittels moderner Fertigungstechnologie vor Jahren schon aus der Welt geschafft. Da konnte man im Jungbusch wieder frei durchatmen.

    Auch industriell verfertigte Fassadengestaltung sticht ins Auge:

    Thema Grossfassade und Fläche
    Thema Grossfassade und Fläche

    MA-MA-Mobil
    MA-MA-Mobil

    Selbst am allerheiligsten Nationalfeiertag sorgt ein Mitarbeiter der Mannheimer Stadtreinigung für Sauberkeit im Hafen. Zumindest benutzt er die Feiertagsruhe der Neckarvorlandstrasse als Rennstrecke, vielleicht ist er so geschwind unterwegs seine müllvolle Karre entladen. Wer weiss, was ihn so umtreibt an diesem Vormittag. Genug der Spekulation: Wir spazieren radschiebend weiter Richtung Jungbuschbrücke (B 44), die zurzeit in Teilen saniert wird. Sie verbindet nicht nur Stadt- und Hafenteile, sie erweist sich als eine der wichtigsten Verknüpfungspunkte der bundesrepublikanischen Verkehrsinfrastruktur (vergleiche Köhlbrandbrücke in Hamburg). Die Antwort auf die Annahme, die Brücke fiele in sich zusammen und landete im Neckar, bedarf keiner Erwähnung. Infos zum Thema: http://franzbellmann.de/?p=9460.

    Unter der Jungbuschbrücke:

    Wir ziehen weiter. Verlassen die Neckarvorland und begeben uns ans Ufer. Von dort bietet sich ein herrlicher Ausblick in die Runde, auf den Abstich des Verbindunskanals, die gegenüberliegende Eisenbahnbrücke, im Hintergrund die Neckarspitze mit BASF auf Ludwigshafener Rheinseite und Teile des Mannheimer Hafens an der Kammerschleuse/Inselstrasse:

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    Westliche Riedbahn-Viadukt (Der Hinweis stammt von unserem Kollegen Matthias Plath)

    In der Gegend der Einmündung des Linken Ufers des Verbindungskanals in die Neckarvorlandstrasse kurz hinter der Westlichen Riedbahn öffnet sich eine Wüstenei, eine Sandwüste mit Baumoase wie man meinen könnte, die hochtechnisiert industriell ausgebeutet wird:

    Zwischen der Güterhallen- und der Neckarvorlandstrasse liegt eine kleine Wohngegend mit angeschlossenen Schrebergärten. Die Strassenbezeichnung: Neckarspitze. Sensationell ist das nicht, auch andere Häfen haben dergleichen zu bieten. Ein Schienenstrang durchzieht diese grüne Insel. Wir hatten verdammtes Glück und trafen eine Gärtnerin:

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    Seltsam, was bei einer Reise so alles ans Tageslicht kommt, von dem die meisten Menschen nichts wissen, man selbst ja ebenso. Und doch müssen wir mal zum Schluss kommen, sonst ufert das zu sehr aus und wir finden kein Ende. Auch der Ariadne-Faden war nicht für die Ewigkeit gedacht.

    Das letzte Bild stammt von der Teufelsbrücke, über die wir nach Hause radelten. Sie gehört zur Verlängerten Jungbuschstrasse:

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  • NN 1 – Die Güterhallenstrasse im Mannheimer Hafen

    NN 1 – Die Güterhallenstrasse im Mannheimer Hafen

    SAM_8016_2Kurz nach der Überquerung der sanierungsbedürftigen Teufelsbrücke, von der man nicht so recht weiss: liegt sie noch im Mannheimer Jungbusch (erfolgreicher Kampf gegen den Abriss der Brücke) oder ist sie eher Teil des Hafengeländes, de facto Hafen, treffen wir auf die farbenfrohe Empfangsdame, die uns über das Linke Ufer des Verbindungskanals in Richtung Werfthallen- zur Güterhallenstrasse führt, wo unsere eigentliche Exkursion in dieses ausufernde Industriegebiet beginnt. Uns schwebt eine Art Bestandsaufnahme des Hafenareals vor. Für mehrere Artikel – denn von der Gelände- und Wirtschaftsgrösse her ist der Hafen hervorragend dafür geeignet – planen wir eine serielle Berichterstattung, die sich an den Hauptschlagadern orientieren wird: Nicht nur an den stark befahrenen Strassen, dem Wasser kommt gleichfalls eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu, dem Schienenverkehr et cetera…Wir möchten ebenso im Hafen ansässige Firmen besuchen, Ämter und was es sonst noch zu entdecken gibt. Eile mit Weile. Wir beginnen mit Impressionen, die die langgezogene Güterhallenstrasse rheinabwärts Richtung Neckarspitze für uns bereit hielt:

    Zur Orientierung: Detailansicht einer in die Tage gekommenen Lagerhalle
    Zur Orientierung: Detailansicht einer in die Tage gekommenen Lagerhalle

     

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    Gegenüber der Lagerhalle befindet sich ein unscheinbares Wohnhaus. Mit brachliegendem Gelände davor. Brachen sieht man häufig hier, meist verkommen sie zu Schmuddelecken und -flächen, die den Rheinhafen als anrüchig abstempeln. Wer spaziert schon gerne auf einer Fabrikationsanlage, die jede Menge Güter umsetzt, herum und ist schockiert über Schmutz, Müll und Unrat. Dabei könnte der Hafen eine touristische Anlaufstelle par excellence sein. Statt dessen gibt und gab man sich unsinnigen Streitereien hin, aber Draufhauen und Unterkriegen scheint für manche das non plus ultra der Selbstbefriedigung. Da müssen auch im Hafengewerbe wohl einige in die übergeordnete Schule der Demokratie gehen. Und zwar so lange bis sie als unübertrefflich zertifiziert werden können.

    Industriearchitektur wird in Häfen nicht unbedingt als erhaltenswert und -würdig angesehen. Meist steht sie Containerterminals und zu erneuernder Infrastruktur im Wege und muss weichen. Viel gibt es in Mannheim, zumindest in der Güterhallenstrasse, nicht zu sehen, hier ein paar Fotos:

    Gehsteig?
    Gehsteig?

    Die Güterhallenstrasse ist in unseren Augen und Ohren eine Rennstrecke. Eine Avus für Brummis und Kleinlaster. Sonst findet man kaum Belastung auf dieser Verbindungsstrasse, öffentlicher Bus- (wochentags stündlich), Berufs- und Terminverkehr ausgenommen. Ab und an ein Roller, ein Rad, Fussgängern sind wir nicht begegnet. Ausnahme: eine etwas ältere Dame an einer Bushaltestelle. Dafür vielen abgestellten Fahrzeugen an den Strassenrändern und Parkbuchten. Teilweise in erbärmlichen Zuständen. Und Privatbesitz spielt da eine grosse Rolle, was Müllkippen anbetrifft. Früher wurden Lumpen, Alteisen und Papier gesammelt, auch heute funktioniert das bestens, nur wollen sich manche nicht dran halten, wie es so aussieht. Nicht umsonst stellen wir Fotos ein. Zur Information, vielleicht zur Aufklärung, zur Veranschaulichung. Es bereitet Freude – eigenartiger Weise – solche Motive zu finden, was im Hafen nicht allzu schwierig ist, diese zu fotografieren und dann einem Artikel beizufügen. So schärft sich das Auge des Betrachters. Wenn jemand Interesse an einem Spaziergang mit FOTOSHOOTING hat, wir führen gerne ehrenamtlich…mit Rad.

    Reifen aufgeschlitzt?
    Reifen aufgeschlitzt?

    Ein Treffpunkt könnte die Teufelsbrücke sein, die in Mannheim jeder kennt. Ein Besuch des Rheinhafens am späten Nachmittag wäre u. U. angesagt, der speziellen Lichtverhältnisse wegen, mit hereinbrechendem Abend und furiosem Sonnenuntergang über der BASF in Ludwigshafen. Und anschliessender Berichterstattung im Internet.

    Der Mannheimer Binnenhafen ist riesig, bedeutsam und eine unglaubliche Fundgrube für Fans der Fotografie, da ist Aktfotografie nichts dagegen. Rheinau, Mühlau, der Industriehafen, die verschiedenen Becken, da gibt es reichlich zu tun. Und wir wollen den Neckar nicht vergessen. Jedoch: Planung mögen wir nicht, wir gehen Schritt für Schritt voran und sind offen für Wünsche und Vorschläge. Wie wär’s zum Beispiel mit der Diffenébrücke? Dem Grosskraftwerk? Der Rheinufergestaltung? Neubauten? Renovierung und Sanierung?

    Von der Vermüllung:

    Wie die Natur sich durchzusetzen beginnt:

    Auch für Archäologen bietet der Mannheimer Binnenhafen Überraschungen:

    Unter fruchtbarem Boden residiert die Vergangenheit bis in alle Zukünfte der Entdeckungen menschlichen Handels und Handelns. Vielleicht kann uns da Dr. Klaus Wirth weiterhelfen:  http://franzbellmann.de/?s=Sickinger+Grabungen

    Ausblicke nach drüben:

    DSC02312

     

    Fini mal. Einen Versuchsballon war es wert. Unser nächster Besuch gilt der verkehrsreichen Neckarvorlandstrasse.