Monat: Januar 2012

  • Gedanken zur zyklischen Arbeitsweise und der Serie „Geklaut“

    Der Zyklus ”Geklaut” zeigt exemplarisch die Werkstruktur meiner künstlerischen
    Produktion, die Vorgehens- und Verfahrensweise der bildnerischen Atelierarbeit.

    Abstrakte Malerei,Foto Manfred Rinderspacher

    Dazu gehören die seriellen Werkstränge ”Ahnengalerie” aus den Jahren 2004/05, erotische Bilder der ”W.I.X.”-Reihe (Amor mit Bauchladen, 1995/96), die grossformatigen Walzbilder aus den Anfängen meiner Mannheimer Zeit, die Reißcollagen, die vielen Zeichnungen auf DIN A 4 Papier, die mich stets begleitet haben, die 24-teiligen abstrakt in Öl gearbeiteten Bildfolgen ”Farben blühender Landschaften”, das umfangreiche ”Julibuch” mit all den, ich sage mal, Scherenschnitten, die ”erste und zweite Serie der Qualität”, die ”Slingings” und die dem Rahmenformat 70 cm x 100 cm bzw. 100 cm x 70 cm zuzuordnenden Bilder auf ”Schrumpelpapier” (eigene Wort- und Malschöpfung), ”Terra Deponia”, die Performance ”Dosenglück”, und so weiter und so fort…

    Der an Umfang kleinste Zyklus ist dem französischen Bildhauer, Maler und Grafiker Aristide Maillol gewidmet…(Aufnahme unten Matthias Plath.)

    ”Geklaut” findet sich auf dieser Webseite mit einer Auswahl von 35 Gemälden
    wieder. Alle Arbeiten dieser Hommagen bewegen sich im Bildformat von
    26,6 cm x 21,7 cm, alle aus 2003, alle tragen in der ein oder anderen Form die Namen der SchöpferInnen, alle sind namentlich und mit Datum signiert.

    ”Geklaut” ermöglicht eine persönliche Konfrontation mit Urgesteinen und Ikonen
    der Bildenden Kunst, eine Kontaktaufnahme mit Pinsel, Spachtel, Farbe, Stift…,
    mit Beifügungen und Änderungen, wie bei Heinz Braun ”Lieber Idiot als Beamter”
    vollzogen.

    "Zyklus 2:3", Foto Matthias Plath
    Ein Werk aus dem“Zyklus 2:3″, Foto Matthias Plath

    Der Zyklus 2:3 umfasst neben mehreren zeichnerischen Entwürfen in Tusche fünf Bilder in Öl gearbeitet mit dem jeweiligen Format 150 cm x 150 cm.

    Alle Arbeiten sind ergebnisbezogen Prognosen. So hat der Starclub Bayern München gegen den Karlsruher Sportclub in der Verlängerung zuhause nie und nimmer 2:3 verloren. Vielleicht wird sich in der Zukunft dies Ergebnis zufälligerweise einstellen, es müsste dann mindestens ein Pokalspiel um den DFB-Pokal sein. Auch das Bild Real Madrid vs. Juventus Turin stellt eine Vorhersage dar.

    Dieses Werk wurde einen Tag vor dem terminierten Endspiel fertig gemalt und trägt den Untertitel “Die Macht des Spiels“.

    Das Werk entstand 1998 und befindet sich in Privatbesitz. Auf eine Darstellung auf der Webseite wurde verzichtet.

    Für die Federzeichnungen in Tusche kam Transparentpapier zum Einsatz.

  • Todesfuge im Keller – ERINNERUNG

    Hans-Ulrich Fechler berichtet in DIE RHEINPFALZ vom Donnerstag, 18. Juni 2009:

    Wenn am Freitag das Kunstprojekt in den Abrisshäusern Ostpreussenstrasse
    24 bis 28…eröffnet wird, dann werden einige von dem Künstler Franz Bellmann
    gestaltete Kellerräume verschlossen bleiben. Der…Künstler hat Paul Celans Gedicht ”Todesfuge” in eine Installation umgesetzt… Was Bellmann für Zensur hält, ist aus Sicht der Organisatorinnen Widerstand gegen dessen Anmaßungen.

    Schwarze Milch der Frühe”Schwarze Milch der Frühe” hebt Paul Celans Gedicht ”Todesfuge” an und
    klingt aus in den bis zum Überdruss nachgesprochenen Vers
    ”Der Tod ist ein Meister aus Deutschland”. Das Jahrhundertgedicht über die
    Menschheitskatastrophe im 20. Jahrhundert, den Völkermord an den Juden in
    den Gaskammern der Vernichtungslager, gibt in der Ostpreussenstrasse Anlass
    zu kleinlichem Tratsch im Treppenhaus. Franz Bellmann hat das Gedicht vom
    ersten bis zum letzten Vers an die Kellerwand in der Ostpreussenstrasse 26
    geschrieben. Die wie die Todeshäftlinge durchnummerierten Kellerräume hat er
    mit gefundenem Material aus den dem Abbruch geweihten Häusern bestückt…

    In Raum 14358 steht ein Bottich auf dem Boden und ”Zyklon B” an der Wand. Ein alter Ofen macht einen anderen Raum zum Krematorium, ein Seziertisch einen weiteren zum Raum medizinischer Menschenversuche. Es gibt eine Haftzelle für Männer, eine für Frauen, einen Verhörraum mit der Aufschrift ”Zutritt nur für Folterer” und einen sogenannten ”Raum des Abschaums”, wo sich die Folterer aufhalten. Hier ist Farbe ausgebreitet und ein Kanalisationsdeckel geöffnet. Und schließlich gibt es auch noch einen ”Raum des Gedenkens”…(Der zur Aufklärung der damaligen Gegebenheiten beitragende Artikel liegt unserem Archiv vor und kann dort eingesehen werden, DieRedaktion.)

    „Wenn Häuser weinen“ in DIE RHEINPFALZ vom 10.06.2009 von Hans-Ulrich Fechler: Vor dem Abriss eines Ludwigshafener Siedlungsblocks haben 26 Künstler die Wohnungen in Kunstobjekte verwandelt.

    Das hat es in Ludwigshafen noch nie gegeben. Künstler beziehen einen Häuserblock kurz vor seinem Abriss und verwandeln Wohnungen und Fassaden in Kunstobjekte…bevor dann Anfang Juli die Abrissbirne zuschlägt.

    „Das weinende Haus“ (Originaltitel von Franz Bellmann, DieRedaktion) steht an der Ostpreussenstrasse 26…Im Treppenhaus setzt Klaus Hopf die Aufschrift bildlich um. Aus abgeschlagenem Putz rinnen Farbspritzer wie Blut aus einer Wunde oder wie Tränen,…Dass es in dem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht, macht schon Franz Bellmanns Fassadenkunst deutlich… (Der gesamte, sehr informative Artikel liegt vor und kann bei uns eingesehen werden, DieRedaktion.)

    Hinweis: Fotos zum Thema von Matthias Plath https://franzbellmann.de/2013/10/ludwigshafen-das-weinende-haus-todesfuge-im-keller-das-chinesische-meer/

  • Blick ins Atelier

    Atelier, Erker, Foto Matthias Plath

    Atelier, Flurbereich, Foto Manfred Rinderspacher

    Atelier, Arbeitsraum, Manfred mit seinen Jazz-Portraits, kurz vor dem Festival 2010, Foto DieRedaktion

    Atelier, ein kleiner Teil der Küche, Foto Manfred Rinderspacher